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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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#26
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Zitat:
Der Motor saugt dann den Treibstoff über den Vorfilter mit Wasserabscheider und Feinfilter zur Einspritzpumpe und über die Rücklaufleitung wieder in den Tagestank. Hier entsteht ein bedeutend höherer Umsatz als Verbrauch. Würde hier verunreinigter Treibstoff umgepumpt, würden die Feinfilter ruckzuck verstopfen. Das ist besonders relevant bei Pumpedüsemotoren, die besonders viel Treibstoff zirkulieren lassen. Außerdem hast Du beim Tagestank vertretbar die Möglichkeit, den Treibstoff an der tiefsten Stelle abzusaugen, was eeeeeventuuuuelll doch noch vorhandene Restverschmutzungen unverzüglich in den Vorfilter verfrachten würde und nicht erst, wenn im schwerem Wetter der Treibstoff aufgewühlt wird. Außerdem hast Du aufgrund der überschaubaren Größe des Tagestanks die Möglichkeit, diesen Wärmezuisolieren, um Kondenswasseranfall im Keim zu ersticken. Und: Es ist nicht unbedingt so, dass der Tagestank einen Tagesverbrauch vorhalten soll. Er soll eine geringe Menge perfekt vor- bzw. aufbereitet vorhalten. Optimalerweise wird der Tagestank durch geeignete Regeltechnik stets voll gehalten, um auch Feinstblasenbildung im Treibstoff durch Schütteln zu vermeiden. Es ist im Zusammenhang mit dem Tagestank auch dafür zu sorgen, dass der Treibstoff stets die vom Motorenhersteller als die für die Leistung des Motors herangezogene Temperatur hat. Das lässt sich über das Kühlsystem des Motors leicht erzielen. Mit enem perfekt ausgeliterten Tagestank, entsprechender Formgebung und entsprechend schnell bedienbaren Ventilen lässt sich auch eine absolut genaue Treibstoffverbrauchsermittlung erzielen. |
#27
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Moin,
Lena hatte einen 100 l Tagestank und zwei 950 l Haupttanks. Der Tagestank war nicht im Standard, die Werft war auch erst mal verwundert, warum wir einen haben wollten. Drei Gründe: bei den großen Tanks war eine genaue Füllmengenermittlung halbwegs schwierig, erst beim Nachtanken sah man die verbrauchte Menge etwas genauer. Und wenn Lena in Fahrt war, konnte man den Verbrauch nur noch über den Tagestank (Schauglas) feststellen. Warum wollten wir möglichst genau wissen, wie viel wir verbrauchten und wie weit der Diesel noch reichte? Ganz einfach, die großen Tanks waren etwas knapp bemessen. Und bei den langen Strecken war es schon wichtig, ob wir 0,1 l/ Seemeile mehr brauchten: bei 2000 Seemeilen sind das immerhin 200 l. Und wenn man einem Schlechtwettergebiet ausweichen will, oder die Strömung sich nicht richtig an die Vorhersagewerte hält oder die Maschine aus irgendeinem Grund etwas mehr schluckt, ist Schätzen keine gute Idee, wissen was anliegt, ist erforderlich. Wenn sich was ändert, will man den genauen Verbrauch nach einigen Stunden schon wissen. Wenn man viel größere Tanks hat, so 50% Reserve, braucht man das alles nicht. Nur dafür war auf Lena nicht genug Platz. Der zweite Grund ist einfacher, der Tagestank funktioniert als zusätzlicher Wasser und Schmutzabscheider, weil die Entnahmeleitungen rund 20% oberhalb des Bodens saugten. Natürlich war der kleine Tank gut zugänglich und über eine Zitze mit Kugelhahn einfach zu entwässern. Und drittens: man kann die großen Tanks komplett leerfahren, ohne das bei heftiger Schaukelei der noch viertelvolle Tank schon Luft Richtung Maschine befördert. Also: nur für Langfahrt wirklich nötig, wenn ich immer nachtanken kann, wenn die Tanks noch halb voll sind, erübrigt sich der Aufwand. Und die Berufsschifffahrt hat da natürlich andere Gründe, die schon erwähnt wurden. Grüße Hanse |
#28
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Ich glaube, den üblen Geruch von Ta braucht wirklich niemand!
Gruesse, Sven |
#29
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Vorweg: meine Alk (13m, 21 t) war im früheren Leben ein Berufsschiff.
Der Tagestank fasst etwa 180 Liter - also bei meiner normalen Fahrweise fast ein "Wochentank". Er liegt im Maschinenraum höher als der Motor; Höhe Maschinenraum ca. 1,40m (s. Foto). Vorteile - nach Filterwechsel: einfach Entlüftung öffnen und warten bis alle Luft raus ist; - leicht zu reinigen bzw. zu inspizieren über grosses 'Mannloch'; - die Tankanzeige ist beim Tagestank - gegenüber dem Oliebunker - wegen des geringeren Inhalts relativ genau; - Verbrauch bzw. Füllstand kann über ein Peilglas kontrolliert werden (10mm = 3,8 Liter); - wird (normalerweise) nur über einen Filter mit Wasserabscheider mit gereinigtem Diesel gefüllt. Der Tagestank kann (notfalls) auch direkt von außen über einen Tankstutzen gefüllt werden. Oder aber ich stelle einen Kanister in den Maschinenraum und pumpe den Inhalt direkt in den Tagestank. Der große "Oliebunker" dagegen fasst 2000 Liter und liegt unter der Vorkajüte. Vom Motorraum bis dort ca. 5 m Leitung, also nicht so ideal um von dort direkt mit dem Motor an zu saugen. Dieser Tank hat zwar auch zwei große Mannlöcher - bin vor zwei Jahren selbst noch 'eingestiegen'. Aber die sind nur nach umfangreicher Demontage in Bad und Vorkajüte zugänglich. Den jeweiligen Inhalt kann ich zwar mit einer Tankanzeige ablesen, aber was sagt schon z.B. 3/4 voll? 1500 Liter? oder eher doch 1300 Liter, da der Tank durch seine Form in der unteren "Häfte" weniger Volumen hat. Ich kann auch mit einem Peilstab messen, doch das macht man besser wenn das Schiff sehr ruhig liegt. 1 cm mehr oder weniger sind gleich 100 Liter Unterschied. Um zu wissen wie groß der Vorrat im Oliebunker etwa noch ist mache ich im Logbuch eine Plus - Minus Rechnung: zugetankt + x Liter; umgefüllt in den Tagestank - y Liter. Einmal im Jahr den 'Oliebunker' füllen ist ausreichend. Dann wird bei Bedarf der Tagestank über eine Pumpe und Filter aus dem Oliebunker gefüllt.
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groetjes uit Arcen aan de Maas Norbert Der Grosse Alk, Pinguin des Nordens, ausgerottet 1844 www.ms-alk.nl
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#30
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Mein neues Schiff hat auch einen Tagestank, Hanse und Norbert haben die Gründe alle genannt. Ich kann nur noch hinzufügen, dass für mich und meine Art der Nutzung des Schiffes der Tagestank eine Voraussetzung war, wenn das Schiff eine Maschine (statt zwei) hat. Dann trägt der Tagestank in erheblichem Maß zur Betriebssicherheit bei.
Und die Möglichkeit, unmittelbar und ziemlich genau den Verbrauch zu messen ist auf jeden Fall auch eine sehr gute Sache.
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MV Julius: http://booteblog.net/julius Fotos, Videos, Reiseberichte und technische Artikel: booteblog.net | Reise- und Technikvideos auf Youtube: https://www.youtube.com/@JulianBuss |
#31
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Moin,
wenn die genaue Ermittlung des Verbrauchs für den Eigner von großer Bedeutung ist, dann sollte man einen Durchflussmesser in Vor und Rücklaufleitung installieren. In der Berufsschifffahrt werden die so ermittelten Verbräuche ins Maschinentagebuch eingetragen. Jens
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#32
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Prima, jetzt ist alles gesagt.
Nur nochmal ein Hinweis: Ich will den Ansaug aus dem Tagestank am alletiefsten Punkt haben, damit sich eventueller Schmutz, und seien es nur kleinste Schwebestoffe, die sich abgesetzt haben, mit dem ersten Saugvorgang im Filter landen. Ich muss allerdings ergänzen, dass meine Louise auch ein ventilgesteuertes Umpumpsystem bekommt. Ich kann also aus jedem Tank in jeden Tank pumpen. Also von Tank 5 in Tank 2. Oder vom Bunkertank in Tank 8. Oder auch von Tank 4 in Tank 4 zurück. Der umgepumpte Diesel läuft über ein leistungsstarkes Filter- und Abscheidersystem von Separ. Damit erreiche ich absolut sauberen Treibstoff und kann ihn sogar nachreinigen, bevor die Fahrt beginnt. Ich hatte mit herkömmlichen Tanksystemen schon derart viel Ärger, bei mir selbst und bei Kunden, dass ich da keine Kompromisse mehr mache. |
#33
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Zitat:
Da ich mit dieser Technik keine persönliche Erfahrung habe, hier meine Frage, auf deren Antwort ich Dich gerne festnageln würde. Wie genau sind diese Durchflussmesser? |
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Wie genau willst du es denn? Das kommt auf den Geldbeutel an und auf die Durchflussmengen.
In der Industrie werden hochgenaue Massedurchflussmesser verwendet. Gibts in allen möglichen Größen und Durchflüssen. z.B. http://www.de.endress.com/de/produkt...lussmessung%22 Gruß René
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Alles hat ein Ende, nur die..... Der Weg ist das Ziel - NEIN - Die gute Stimmung beim Genuss des Weges ist das Ziel! (geklaut hier im BF) |
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Danke, das werde ich mir mal genauer anschauen.
Gruß Jo |
#36
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Hallo Seebaer,
Zitat:
An der Unterseite des Tanks ist ein kleiner runder Behälter (Inhalt ca. 1 Liter) angeschweisst. Das Ansaugrohr zum Motor steht frei in der Mitte des Behälters. Evtl. Wasser und Schmutz sammeln sich im Behälter und können auch bei laufendem Betrieb über ein eigenes Ventil unten an diesem Behälter abgelassen bzw. konrolliert werden. Dadurch hat dann auch die Doppel-Filteranlage noch weniger zu tun.
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groetjes uit Arcen aan de Maas Norbert Der Grosse Alk, Pinguin des Nordens, ausgerottet 1844 www.ms-alk.nl
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Zitat:
Google mal nach Taumelscheibenzähler......... Jens |
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Zitat:
Die sprechen von einer Genauigkeit von 0,1 % und 3.000 € um bei Diesel den Durchfluß zu messen.
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Gruß, Tom. -----------------------°-----------------------------------------------------------------------° ----------------------------Eigentlich wollte ich die Welt erobern... aber es regnet. -----------------------°-----------------------------------------------------------------------° |
#39
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Zitat:
wir sind aber nicht in der Berufsschiffahrt. Ich hätte zB zwei solche Messungen gebraucht (Vorlauf und Rücklauf) bitte sehr preiswert, möglichst schmutzunempfindlich, einfach zu reinigen und möglichst ohne Elektronik usw. Und bitte praktisch unkaputtbar. Da war mein Tagestank doch überlegen. Grüße Hanse |
#40
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Danke an alle, die das Thema "Tagestank" anschaulich beschrieben haben. Wenn ich das alles für mich zusammenfasse, dann liegen die Vorteile bei sauberem Diesel und Füllmengenkontrolle oder habe ich was vergessen? Letzteres ist für mich im Binnenbereich eher unter der Rubrik "nice to have" angesiedelt.
Das Thema sauberer Sprit hat das eine andere Priorisierung. Hierzu die Frage, die sich aufdrängt! Erhalte ich mit dem Einbau einer umschaltbaren Doppelfilteranlage nicht den gleichen Effekt? Bei unserem Tank (mittschiffs, quer, leicht erhöht gegenüber Motor, zusätzliches Schauglas) gibt es im Übrigen ein an der tiefsten Stelle angebrachtes Ablassventil, um eventuell angesammeltes Wasser (Winter) abzulassen.
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Bootfahren ist die beste Methode schnell, viel Geld auszugeben Gruß Peter |
#41
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Ganz wichtig die Sicherheit. Alle Motoren und auch die Heizung haben am Tagestank eine eigene Saugeleitung in dieser Leitung ist direkt am Tank jeweils ein fernbedientes Schnellschlussventil über das ich im Störfall jedes Aggregat einzeln von der Kraftstoffverbindung trennen kann ohne den Maschinenraum zu betreten.
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Gruß Rüdiger |
#42
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Ist zwar schon älter, aber dennoch: Wer schon mal nachkontrolliert hat, was bei einem SAUBEREN Kanister nach Befüllung an der Tanke an Schmutz und Teilchen mit reinkommt, weiß, das bei einem alten Boot Dreck in den Haupttanks sein MUSS! So auch bei mir: Meine Clovic 32 hat zwei Kraftstofftanks à 150l jeweils an Stb und Bb. An bzw in diese Tanks komme ich nicht ran/ rein, das haben die Erbauer damals nicht vorgesehen- Idioten! Ich kriege die auch ohne den Ausbau der Hauptmaschine und Heraustrennen von laminierten Haltern nicht ausgebaut.
Bis jetzt haben wir immer Glück gehabt und weder Pest noch Verunreinigungen so stark gehabt, das die Maschine ausgefallen ist- aber das ist wohl nur eine Frage der Zeit, vor allem, da wir vorhaben, das Boot bis zur Rente zunächst nur als Motorboot zu nutzen. Ich werde deshalb einen kleinen, gut zugänglichen und leicht zu reinigenden Tagestank (50l) einbauen, um auf der sicheren Seite zu sein und diese ewige Angst im Hinterkopf loszuwerden. Ich habe nahezu 100% Vertrauen in meinen Nanni-Diesel, aber nur sehr wenig darin, das der immer guten Diesel kriegt....... Dies nur für all diejenigen, die sagen, sowas bräuchte man nicht. Bei einem nagelneuen Boot sicher auch erstmal kein Thema, bei einem "alten Ewer" kann das schon ganz anders aussehen...... |
#43
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Hallo
Die Frage, Neues oder Altes Boot stellt sich da nicht. Wenn nicht sauberer Diesel getankt wird, kann es jedes Boot treffen. Mann wird eben nicht überrascht. Gruß Joggel |
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