boote-forum.de - Das Forum rund um Boote  

Zurück   boote-forum.de - Das Forum rund um Boote > Alles was schwimmt! > Allgemeines zum Boot



Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel!

Antwort
 
Themen-Optionen
  #1  
Alt 29.10.2013, 12:14
Benutzerbild von JulianBuss
JulianBuss JulianBuss ist offline
Vice Admiral
 
Registriert seit: 05.10.2009
Ort: Hamburg / Liegeplatz Damp
Beiträge: 1.720
Boot: Bekebrede Kotter MS Julius
Rufzeichen oder MMSI: DD6696, 211536790
4.309 Danke in 817 Beiträgen
Standard Stahlboot, halbes Jahr Salzwasser, halbes Jahr Brackwasser - welche Anoden?

Moin,

gegeben sei ein 12m Stahlboot. Den größten Teil der Saison (ca. 7 Monate) liege ich in der Ostsee, also im Salzwasser. Den anderen Teil liege ich in Hamburg, Billwerder Bucht, im Brackwasser.

Rund ums Schiff habe ich Zinkanoden, wie es sich fürs Salzwasser gehört. Anfang des Jahres war ich auf der Werft, und der Mensch dort hat mir gesagt, dass ich wenigstens zwei Magnesium Anoden brauche, damit die im Brackwasser arbeiten (Zinkanoden arbeiten nicht im Brackwasser).

Bei diesem Termin, also im Frühjahr, hatte ich auch Antifouling aufgetragen, das gleiche wie im vorigen Jahr.

Nun, im Herbst, bin ich wieder kurz auf dem Trockenen und habe folgendes Ergebnis:

- die Magnesium-Anoden haben sich fast vollständig aufgelöst, es war nur noch ein wenig Schleim übrig
- das Antifouling hat vollständig versagt, ca. 70% vom Rumpf war vollständig von Muscheln besetzt (letztes Jahr hatte ich NULL Bewuchs)
- die Zinkanoden sehen eigentlich noch genauso aus wie im Frühjahr, ein Abtrag ist kaum erkennbar

Nun habe ich gerade in der Palstek einen Fachartikel zum Thema Anoden gelesen, von Michael Herrmann, der m.E. nach in diesen Dingen sehr kompetent ist.

Daraus ist zu entnehmen, dass Magnesium Anoden, wenn sie im Salzwasser gehalten werden, sehr schnell in Lösung gehen und tatsächlich zu einem Ausfall des Antifoulings führen können. Weiterhin verursacht diese Auflösung der Magnesium-Anoden wohl, dass sich auf den Zinkanoden eine Passivierungsschicht ("Kruste") bildet.

Der Artikel empfiehlt, im Brackwasser beim Stahlschiff Aluminium-Anoden zu verwenden, die diese Probleme nicht haben.

Nach dieser langen Vorgeschichte nun meine Fragen:

a) hat jemand von Euch konkrete Erfahrungen mit der Kombination Alu- und Zinkanoden bei einem Stahlschiff?

b) hat jemand ansonsten konkrete Erfahrungen, welche Anoden bei dieser Gewässerkombinination (Salzwasser, Brackwasser) verwendet werden sollten?

Es ist keine Option, zweimal im Jahr die Anoden zu wechseln! Bedenkt, dass es ein 14 Tonnen Schiff ist, das nicht mal eben so geslippt werden kann.

Danke!
__________________
MV Julius: http://booteblog.net/julius

Fotos, Videos, Reiseberichte und technische Artikel: booteblog.net | Reise- und Technikvideos auf Youtube: https://www.youtube.com/@JulianBuss
Mit Zitat antworten top
  #2  
Alt 29.10.2013, 12:26
User 46996
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Moin Moin, liege selbst in Hamburg und habe von Zink auf Alu umgerüstet.

Die Anoden dienen aber ausschließlich zum Schutz der Wellenanlage und des Ruderblattes.

Ansonsten sei gesagt, dass ich einen normalen Abtrag an den Anoden habe und auch das Antifouling seinen Dienst getan hat.

Erfahrungen, wie sich Alu im reinen Salzwasser verhält haben ich allerdings keine.

LG Daniel
Mit Zitat antworten top
  #3  
Alt 29.10.2013, 12:49
Youk Youk ist offline
Vice Admiral
 
Registriert seit: 21.11.2012
Ort: Kurpfalz
Beiträge: 1.052
Boot: Stahlboot
1.044 Danke in 513 Beiträgen
Standard

Hallo JulianBuss,

vorausgeschickt, ich habe keine Erfahrung! Aber! Genau diese Frage habe ich unserer Werft bei der Übernahme des Schiffes jetzt im Oktober gestellt ebenfalls mit dem Hinweis, dass ich eigentlich nicht gewillt bin, 2x p.a. zu Kranen um Anoden zu wechseln. Antwort war klar und deutlich: das werden Sie dann wohl tun müssen. Denn beides anbringen nach dem Motto, das Wasser und das Schiff werden sich die richtige Anode raussuchen, ist nicht! Insofern passt der Artikel, den Du zitierst. Nun hat sich aber die Werft etwas ausgedacht und vielleicht wäre das eine (bedingte) Lösung. Man hat bei den Schiffen grundsätzlich die Anoden am Rumpf usw. so angebracht, dass man durch Lösen der beiden Schrauben / Muttern (damit sind die Anoden links und rechts außen befestigt) mit normalem Werkzeug die Anoden auch im Wasser wechseln kann. Jetzt ist das "bedingt" dadurch begründet, dass man dazu tauchen muss bzw. das auch kann. Da bei uns das wärmere Mittelmeer für die Winterzeit in Aussicht steht, werde ich tauchen lernen - besser wie 2 x Kranen! Ob das bei Dir geht? Keine Ahnung! Aber die Eigner, die ich dazu befragte, stimmten der Vorgehensweise ohne Vorbehalt zu.

Gruß

Peter
__________________
Bootfahren ist die beste Methode schnell, viel Geld auszugeben Gruß Peter
Mit Zitat antworten top
  #4  
Alt 29.10.2013, 14:42
Benutzerbild von KaiB
KaiB KaiB ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 19.12.2002
Beiträge: 3.495
6.572 Danke in 2.631 Beiträgen
Standard

Aus eigener Erfahrung kann ich nur schreiben, sowohl an Stahleimer wie GFK bei ähnlicher Lage (Ijsselmeer/Nord-Ostsee bzw. beim GFK Kanäle/Nord-Ostsee) immer nur Zink. Nicht mischen.
Ohne Probleme.
Von Brack- zu "echtem" Süsswasser ist ja noch etwas Luft im Salzgehalt.

Die Zinkanoden werkeln langsam aber stetig vor sich hin.
__________________
Gruß
Kai
Mit Zitat antworten top
Folgender Benutzer bedankt sich für diesen Beitrag:
  #5  
Alt 29.10.2013, 15:02
123 123 ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 03.09.2010
Beiträge: 2.263
2.223 Danke in 1.183 Beiträgen
Standard

Die Ostsee hat doch einen besonders niedrigen Salzgehalt, der von dem der Unterläufe der Nordseezuflüsse zum Teil noch überstiegen wird.
Mit Zitat antworten top
  #6  
Alt 29.10.2013, 17:13
Benutzerbild von jannie
jannie jannie ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 20.09.2007
Ort: Brunsbüttel / Dithmarschen
Beiträge: 3.825
Boot: -
Rufzeichen oder MMSI: -
5.921 Danke in 2.440 Beiträgen
Standard

Moin,
nachdem wir in Europa zurück waren, lag Lena in Sneek und Arnis jedes Jahr ein paar Monate im Süss oder Brackwasser und wurde sonst überwiegend im Salzwasser (Nord oder Ostsee) bewegt. Wir hatten nur Zinkanaoden drauf, die wurden einmal im Jahr ordentlich gereinig und haben still vor sich hin gearbeitet. Keine Probleme damit von 2006 bis zum Verkauf 2011. Hier zwei Bilder einmal nach einem Jahr im Wasser, danach gereinigt.
gruesse
Hanse
Miniaturansicht angehängter Grafiken
Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	IMG_0775.jpg
Hits:	565
Größe:	132,7 KB
ID:	491743   Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	IMG_0891.jpg
Hits:	250
Größe:	134,8 KB
ID:	491744  
Mit Zitat antworten top
Folgende 2 Benutzer bedanken sich für diesen Beitrag:
  #7  
Alt 29.10.2013, 17:20
Benutzerbild von JulianBuss
JulianBuss JulianBuss ist offline
Vice Admiral
 
Registriert seit: 05.10.2009
Ort: Hamburg / Liegeplatz Damp
Beiträge: 1.720
Boot: Bekebrede Kotter MS Julius
Rufzeichen oder MMSI: DD6696, 211536790
4.309 Danke in 817 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von jannie Beitrag anzeigen
nachdem wir in Europa zurück waren, lag Lena in Sneek und Arnis jedes Jahr ein paar Monate im Süss oder Brackwasser und wurde sonst überwiegend im Salzwasser (Nord oder Ostsee) bewegt. Wir hatten nur Zinkanaoden drauf, die wurden einmal im Jahr ordentlich gereinig und haben still vor sich hin gearbeitet. Keine Probleme damit von 2006 bis zum Verkauf 2011. Hier zwei Bilder einmal nach einem Jahr im Wasser, danach gereinigt.
wie habt Ihr sie denn gereinigt?
__________________
MV Julius: http://booteblog.net/julius

Fotos, Videos, Reiseberichte und technische Artikel: booteblog.net | Reise- und Technikvideos auf Youtube: https://www.youtube.com/@JulianBuss
Mit Zitat antworten top
  #8  
Alt 29.10.2013, 18:04
Benutzerbild von Puuh
Puuh Puuh ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 23.06.2011
Ort: Bremen
Beiträge: 2.191
Boot: MAREX Consul
Rufzeichen oder MMSI: 211249670
2.445 Danke in 988 Beiträgen
Standard

Hallo Julian,
könnte es sein, dass die Probleme bei deinem Boot mit der Zink-Grundierung zusammenhängen?
Ich meine mich zu erinnern, dass Du dein Boot mit Zinga behandelt hast....

Wg. Anoden: Ich kann nur zu Aluminiumanoden was sagen.
Diese wurden mir für meinen Stahlverdränger von SVB Bremen empfohlen - Einsatz im Süß- und Brackwasser. Überwiegend Süßwasser.
Nach einer Saison sahen die Anoden so aus:
- haben also offensichtlich gewirkt, oder?
Miniaturansicht angehängter Grafiken
Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	01112012418.jpg
Hits:	188
Größe:	64,3 KB
ID:	491764  
__________________
“I don’t feel very much like Pooh today," said Pooh.
Gruß Volker
Mit Zitat antworten top
  #9  
Alt 29.10.2013, 20:59
Benutzerbild von JulianBuss
JulianBuss JulianBuss ist offline
Vice Admiral
 
Registriert seit: 05.10.2009
Ort: Hamburg / Liegeplatz Damp
Beiträge: 1.720
Boot: Bekebrede Kotter MS Julius
Rufzeichen oder MMSI: DD6696, 211536790
4.309 Danke in 817 Beiträgen
Standard

Ich hab mich auch mit dem Autor des Palstek Artikels, dem Hr. Herrmann, via Mail ausgetauscht. Seine Antwort in Kurzform: auf keinen Fall Anoden mischen und klassisch Zinkanoden verwenden wenn die Konservierung des Unterwasserschiffes intakt ist.
__________________
MV Julius: http://booteblog.net/julius

Fotos, Videos, Reiseberichte und technische Artikel: booteblog.net | Reise- und Technikvideos auf Youtube: https://www.youtube.com/@JulianBuss
Mit Zitat antworten top
Folgender Benutzer bedankt sich für diesen Beitrag:
  #10  
Alt 29.10.2013, 21:24
Benutzerbild von Puuh
Puuh Puuh ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 23.06.2011
Ort: Bremen
Beiträge: 2.191
Boot: MAREX Consul
Rufzeichen oder MMSI: 211249670
2.445 Danke in 988 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von Julian Buss
Nun habe ich gerade in der Palstek einen Fachartikel zum Thema Anoden gelesen, von Michael Herrmann, der m.E. nach in diesen Dingen sehr kompetent ist.

Daraus ist zu entnehmen, dass Magnesium Anoden, wenn sie im Salzwasser gehalten werden, sehr schnell in Lösung gehen und tatsächlich zu einem Ausfall des Antifoulings führen können. Weiterhin verursacht diese Auflösung der Magnesium-Anoden wohl, dass sich auf den Zinkanoden eine Passivierungsschicht ("Kruste") bildet.

Der Artikel empfiehlt, im Brackwasser beim Stahlschiff Aluminium-Anoden zu verwenden, die diese Probleme nicht haben.
Gibt es eventuell einen Link zu dem Artikel.? Mit Download, auch gegen Bezahlung?
__________________
“I don’t feel very much like Pooh today," said Pooh.
Gruß Volker
Mit Zitat antworten top
  #11  
Alt 29.10.2013, 21:34
Benutzerbild von JulianBuss
JulianBuss JulianBuss ist offline
Vice Admiral
 
Registriert seit: 05.10.2009
Ort: Hamburg / Liegeplatz Damp
Beiträge: 1.720
Boot: Bekebrede Kotter MS Julius
Rufzeichen oder MMSI: DD6696, 211536790
4.309 Danke in 817 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von Puuh Beitrag anzeigen
Gibt es eventuell einen Link zu dem Artikel.? Mit Download, auch gegen Bezahlung?
nee, geh zum Kiosk und kauf Dir die Palstek Lohnt sich immer, auch für MoBo-Fahrer. Besser Fachartikel gibt es m.E. nach im Boots-Zeitschriftenmarkt nicht.
__________________
MV Julius: http://booteblog.net/julius

Fotos, Videos, Reiseberichte und technische Artikel: booteblog.net | Reise- und Technikvideos auf Youtube: https://www.youtube.com/@JulianBuss
Mit Zitat antworten top
Folgende 4 Benutzer bedanken sich für diesen Beitrag:
  #12  
Alt 29.10.2013, 23:36
Benutzerbild von jannie
jannie jannie ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 20.09.2007
Ort: Brunsbüttel / Dithmarschen
Beiträge: 3.825
Boot: -
Rufzeichen oder MMSI: -
5.921 Danke in 2.440 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von JulianBuss Beitrag anzeigen
wie habt Ihr sie denn gereinigt?
mit einem Hochdruckreiniger und Wasser.
gruesse
Hanse
Mit Zitat antworten top
Antwort



Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 12:14 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.11 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.