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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen. |
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Themen-Optionen |
#1
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Hallo Leuts,
haben wir Wissendende unter uns die sich mit der alten Lady beschäftigt haben oder hatten und über den Reparaturverlauf der Rader-Brücke genauer Auskunft geben können? In den Medien sieht man zb. immer: Mit Stahlkorsetts, in die später Beton eingefüllt wird, sollen alle 28 Brückenpfeiler stabilisiert werden. Dabei immer Bilder einer Gewindestangen-Doppel T Träger Konstruktion die als Stütze dienen soll? ![]() Wenn zb. Wasser in den Beton eingedrungen ist, warum? Wurde damals falsch Konstruiert, oder falsche Matterialien verbaut? Interessant wären auch Bilder und Infos zum Bau der Brücke. Wer hat Infos oder Bilder?
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Geändert von oggy (11.11.2013 um 07:56 Uhr) |
#2
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Weiter wurde (und wird) bei Stahlbetonbauwerken selten die nötige Sorgfalt aufgewendet. Hauptproblem ist mangelnde Überdeckung des Bewehrungsstahls, welcher nach Fortschreiten der Karbonatisierung und extrem bei Einwirkung von salzhaltigem Wasser rostet und den Beton sprengt. Sinnvolle Maßnahmen zur Verlängerung der Lebensdauer wie z. B. Beschichten des Bewehrungsstahls, hydrophobieren / beschichten der Betonoberflächen waren und sind ebenso wie eine umfangreiche Fremdüberwachung der Bauarbeiten aus Kostengründen fast nie vorgesehen. Im Beton entstehen schon nach dem Abbinden sowie nach den ersten Belastungen Risse. Diese sind in gewissem Maße normal. Aber man muß sie bei Bau und Konstruktion einkalkulieren, z. B. das kein Wasser, insb. kein Salzwasser, bis in die Nähe der Bewehrung eindringt. Im Fall der Rader Hochbrücke wurde wohl schon damals bei der Fertigstellung eine Rißbildung ungewöhnlichen Ausmaßes festgestellt, aber offenbar nicht die richtigen Konsequenzen gezogen. Man nahm damals solche Sachen leider sehr locker (auch heute nehmen es viele noch sehr locker, mangels Verständnis für Stahlbeton). W
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Folgender Benutzer bedankt sich für diesen Beitrag: keine Sau |
#3
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Da die Schäden nicht von gestern sind, wird
der Mist erheblich länger bekannt sein. Garnicht auszudenken was Salz, Wasser und Frost im inneren anrichten kann. Die jetzt angelegte "Sanierung" ist dann ja auch nutzlos weil die Statik der Pfeiler schon lange nicht mehr stimmt. Berechnet wurde diese denk ich mal eh nicht für das jetzige Verkehrsaufkommen. Also Schrottwert??
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#4
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Ja, die Rißbildung war seit Fertigstellung bekannt, ebenso muß die Kiesnestbildung durch Schüttfehler bekannt gewesen sein.
Betonschäden durch Chloridkorrosion am Stahl sind lange Zeit unsichtbar bis Abplatzungen entstehen oder / und die Rostbrühe rausläuft und Spuren zieht. In diesem Fall kommt dann auch noch eine Eigenart von mangelhaftem Beton (Hohlräume durch Kiesnester, zu wenig Zementleim) zum tragen. Der kann nämlich die Volumenvergrößerung durch Rost in gewissem Maße aufnehmen ohne das Abplatzungen erfolgen. Somit kann es länger versteckt rosten. Früher erkennen hätte man das durch Betonuntersuchungen können. Prüfung auf Chloridkontamination und Karbonatisierung und deren Tiefe und Messung der Betonüberdeckung. Eine Sanierung ist schon möglich. Der "schlechte" Beton muß abgetragen werden (Elektro- / Presslufthämmer oder Höchstdruckwasserstrahlen), der Stahl entrostet und ggf. so teilerneuert (z. B. Hilti HY Systeme) werden, daß die geforderte Statik erreicht wird, dann am besten der Stahl mit (Epoxyd-)Rostschutzbeschichtungen versehen und die Stützen, Unterzüge etc. mit vergütetem Reparaturbeton reprofiliert und so verstärkt werden, daß die geforderte Statik erreicht wird. Ein Auswechseln der Bauteile käme evtl. auch in Frage, kommt jeweils drauf an was aufwändiger (teurer) ist. W Fotos: Korrosion am Bewehrungsstahl mit Abplatzung und Rißbildung an 2 Stützen, zum Teil (schlecht) entrostet
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Folgender Benutzer bedankt sich für diesen Beitrag: keine Sau Geändert von Warmduscher (17.09.2013 um 15:04 Uhr)
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#5
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Wenn im oberen Teil des Pfeilers, der ja hohl ist,
innen die Bewährung weich geworden ist, hilft doch eigentlch nur ein auswechseln des oberen Teils, oder? Ich mein die Risse gehen doch bestimmt tief rein in die Armierung. Die Arbeiten im Innenbereich des Pfeilers sind doch von aussen sandstrahlen und Spritzbeton aufbringen. Das hilft doch der Statik im inneren wenig, oder? Das die Statik einzuknicken droht, zeigt doch eigendlich schon das ominöse Stützkorsett.
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#6
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Es wird einfach der "schlechte" Beton abgetragen. Nötigenfalls so weit das er ganz entfernt ist und die Bewehrung alleine da steht. Dann packt man neuen, guten Beton um die (ggf. erneuerte / ergänzte) Bewehrung und baut damit ein Stück neue Stütze.
Der Beton der Stütze ist damit in dem Bereich ausgewechselt. Im Hohlraum ist keine Bewehrung. Der Bewehrungsstahl soll / muß immer von Beton mit ausreichender Dicke umgeben sein. Der Beton schützt den Bewehrungsstahl vor Rost. Solange der Beton gut (alkalisch und dicht) ist. Wenn er gut ist. W Foto: Stütze mit erheblichem Betonabtrag (aber zu geringer Freilegung im Bodenbereich)
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Folgender Benutzer bedankt sich für diesen Beitrag: keine Sau Geändert von Warmduscher (17.09.2013 um 15:31 Uhr)
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#7
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Moin,
vielleicht ganz interessante Infos im Link: http://www.kn-online.de/Schleswig-Ho...en-billig-sein
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Kieler Grüße Klaus
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#8
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Kieler Grüße Klaus
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#9
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Die jetzt entdeckten schweren Schäden an den 14 Brückenpfeiler-Paaren jedoch sind nach Ansicht von Harald Peter Hartmann, Vizepräsident der Architekten- und Ingenieurkammer Schleswig-Holstein, auf den stark gewachsenen Schwerlastverkehr zurückzuführen – und auf einen Sanierungsstau.
__________________________________________________ ______________ „Schäden bilden sich durch Risse, oftmals ist dann nicht genügend Geld für notwendige Reparaturen da, es kommt zum Sanierungsstau“, __________________________________________________ ______________ Hartmann: Es ist dringender Handlungsbedarf. Eine Stufe höher wäre der Rückbau fällig. Jetzt muss viel Geld ausgegeben werden, um die Schäden zu beseitigen.“ Naja, ich find das schon krimminel ein Bauwerk so verloddern zu lassen. Wenn ich Sachen der öffentlichen Hand pachte und diese runter wirtschafte gibt es gewaltig was zwischen die Hörner.
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#10
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das finde ich auch. Das Bundes - Verkehrsministerium ist dafür verantwortlich. Leitender Minister ist Herr Ramsauer (CSU). Ebenso ist sein Haus dafür verantwortlich, dass die Schleusentore der meistbefahren künstlichen Wasserstraße der Welt auf 100 Jahre alten Holzkufen rutschen- oder sehr oft nicht. Wir fangen an, uns zum Gespött der Welt zu machen.
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Kieler Grüße Klaus
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#11
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oder: unsere Volksvertreter versuchen uns zum Retter der Welt zu machen, ohne Rücksicht auf eigene Probleme.
Nu wird es zu politisch und ich bin dann mal wech..... Gruß Ulli ...wieder ohne www.......
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Mein Profilbild muss geändert werden...
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