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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art.

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  #1  
Alt 15.07.2013, 17:16
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fast 420 fast 420 ist offline
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Standard 420er Restauration

Hallo Forengemeinde,

ich bin Richard, 20 Jahre alt, Student aus NRW und seit einigen Tagen stolzer Besitzer meines ersten Bootes; einer Roga 420er Bj. 1978.

Vor vier Jahren hat mich das Segelfieber gepackt und seitdem nicht mehr losgelassen. Zusammen mit meinem Vater und meinem jüngeren Bruder geht es an den Wochenenden so oft wie möglich raus auf den Möhnesee. Da wir bisher kein eigenes Schiff haben, haben wir uns hier hauptsächlich Kielschwerter vom Typ Randmeer gechartert.
Der Traum von einem eigenen Boot hat mich und meinen Vater aber nicht losgelassen. Unsere Vorstellungen diesbezüglich gehen aber stark auseinander. Er ist sehr von der neuen Varianta 18 angetan, mir ist da aber der Kontakt zum Wasser einfach zu gering. Kurzum, ich will eine schnelle Jolle.

Schon seit längerem durchstöbere ich Kleinanzeigen nach Booten, die für mich in Frage kommen. Größtes Problem hierbei ist das kleine Budget, welches man als Student so hat. Vor zwei Wochen fand ich dann eine Annonce für einen älteren reparaturbedürftigen 420er für gerade einmal 100 €. Der Entschluss war schnell gefasst, dass ich mir den unbedingt anschauen musste. Der Zustand war auf den ersten Blick gar nicht mal so schlecht und die notwendigen Reparaturen durchaus machbar.

Das Ende könnt ihr euch denken, ich habe die Jolle gekauft und ein Wochenende später mit einem Freund abgeholt.

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Natürlich direkt im Garten aufgebaut und stolz wie Oskar

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Wie ihr auf den späteren Bildern erkennen könnt, ist an dem Boot wirklich einiges zu tun und ich hoffe, dass ihr mich mit ein paar guten Ratschlägen bei meinem Projekt unterstützen könnt. Das Ziel ist mit dem 420er zur Saison 2014 fertig zu werden.

Momentan bin ich dabei die alten Beschläge abzuschrauben, was sich als nicht gerade einfach erweist. Ich weiß nicht was Spanier sich dabei denken, aber wie kommt man den auf die Idee, keine Edelstahlschrauben zu verwenden. Korrodiert bei denen Eisen nicht? Da haut man sich als angehender Wirtschaftsingenieur echt vor den Kopf...
Die Schrauben sitzen nun teilweise so fest, dass hier wohl nur noch Aufbohren hilft.



Eine andere Baustelle ist das Entfernen der alten Holz-Scheuerleiste. Am Heck ist diese komplett weggefault und lässt sich leicht mit einem Meißel entfernen. Vorne scheinen es die ehemaligen Besitzer mit Holzschutzlasur echt gut gemeint zu haben, aber mit dem richtigen Werkzeug sollte auch das schnell behoben sein.
Die Frage ist nur, woraus ich die neue mache... Am liebsten wäre mir persönlich ein Kunstoffprofil in der passenden Größe. Wenn ich nichts passendes finde, muss hier wohl ein Schreiner ran.
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Dann dieses gräußliche Deck. Viele Risse, kleine Bläschen (Osmose?) und natürlich die Farbe...
Mein Plan war hier abschleifen und angefärbtes Topcoat drauf.
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Der Rumpf sieht bis auf ein paar Macken noch relativ gut aus. Ich habe die Vermutung, dass dieser vor kurzem abschliffen wurde, da sich am Rumpf viel weißer Staub befindet. Ich würde hier die Macken mit Spachtel füllen, abschleifen und polieren.
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Zu guter letzt die Maststütze, hier waren wohl ordentliche Pfuscher unterwegs. Von oben sieht man nur kleine Risse...
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... von unten dann das hier
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Sieht für mich so aus, als hätte man versucht die Steifigkeit der Maststütze durch einen eingeklebten Holzstab zu erhhöhen.



Also wollen wir hoffen, dass diese(s) Dilemma bald wieder strahlt
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Ist ja doch ein ziemlich langer Beitrag geworden; ich hoffe, dass schreuckt euch nicht ab
Über zahlreiche Antworten würde ich mich sehr freuen


Gruß Richard
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  #2  
Alt 15.07.2013, 17:36
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Ach, da werden Erinnerungen wach.

Erstmal herzlich willkommen im .

Bei dem Bj. müsste die Rumpfnummer so bei 35000+ liegen, oder?

Ich bin die Kiste zur der Zeit aktiv Regatten gefahren. Die Roga hatten zwar den Ruf pfeilschnell zu sein, aber wurden von Spitzensegler max. nur eine Saison gefahren, weil sie danach weich wie Wackelpudding waren.

Die Mastverstärkung ist, wenn ich mich recht entsinne, original.

Btw, Weltmeisterschaften willst du damit bestimmt nicht gewinnen. Schönes Hobby hast du dir ausgesucht und Fragen beim Refit werden dir hier kompetent beantwortet.

Mast- und Schotbruch.
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Gruss Vestus
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  #3  
Alt 15.07.2013, 17:59
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Der 420er ist ein reines Jugendboot, je weniger Gewicht umso besser. Bei mehr als 120 kg Crew-Gewicht ist dann auch schnell der Spaß vorbei. Als 1-Mann-Boot auch nicht besonders geeignet.

Ich hätte mir einen 470iger oder einen Korsar gekauft und vorher etwas länger gespart.

Also nicht wundern, wenn bei kräftigem Wind und ordentlich Druck auf den Rumpf das Teil in Fetzen fliegt. Das waren und bleiben 1-Weg-Schiffe, im Neuzustand hart und fest, ab der 2ten Saison immer weicher, nach 10 Jahren auch schon mal im Drehofen vom Zementwerk.
__________________
Gruß
Stefan
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  #4  
Alt 15.07.2013, 18:39
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Gut geschätzt, Rumpfnr. ist 37349

Ja ich weiß schon, dass ich mit dem Boot keine Chance habe bei größeren Regatten vorne mitzufahren, aber das war auch nie das Ziel. Aber irgendwo muss man ja anfangen.
Wenn ich das Geld hätte, so stände da jetzt ein neuer 49er

Bezüglich Crewgewicht hast du natürlich Recht. Da ich aber mit meinem jüngeren Bruder segeln will, liegen wir da zusammen noch einigermaßen im Rahmen.
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  #5  
Alt 15.07.2013, 19:01
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Sach ich doch. Unser letzter war von Schmitt/HH, Bj. 1977. Danach ging es dann nach einen kurzem Gastspiel auf nem 470er mit Contender

http://de.wikipedia.org/wiki/Contender

weiter.

120 kg ist beim 420er optimales Kampfgewicht, wobei der Fockaffe den grösseren Anteil haben sollte. Wenn der Steuermann nicht spurt haust du ihm halt mal aus dem Trapez den Achtknoten der Vorschot über den Detz.
__________________
Gruss Vestus
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  #6  
Alt 15.07.2013, 23:04
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Damit ist die Verteilung an Bord ja schon gelaufen, muss ich wohl den Vorschoter spielen

Contender sind natürlich auch schon echt richtig coole Teile. Obwohl ich vor dem Trapez schon ein bisschen Respekt habe... Aber nach ein paar Tauchgängen wird man sich das wohl gelegt haben
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  #7  
Alt 21.07.2013, 16:40
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Die Arbeiten gehen weiter und es treten die ersten Komplikationen auf. In meinem ersten Beitrag habe ich ja schon erwähnt, dass einige Schrauben (für die Sicherung der Beschläge) komplett festsitzen. Heute Nachmittag habe ich versucht diese aufzubohren; ein hoffnungsloses Unterfangen. Nach zehn Minuten Bohren mit ordentlich WD40, sah die Schraube immer noch so aus wie vorher.

Nun stellt sich die Frage, wie ich die alten Beschläge am besten entfernen kann.
Meine letzte Idee ist die alten Beschläge mit einer Flex zu bearbeiten. Problem ist nur, dass man die Trennscheibe dabei wegen schlechter Zugänglichkeit leicht verkantet und das Deck wohl oder übel beschädigen wird.

Einige der Beschläge scheinen von hinten mit Muttern gesichert zu sein. Falls ich diese jetzt löse, stellt sich die Frage, wie ich die nachher wieder draufbekommen soll. Auch durch die Inspektionsluken sind die Muttern nicht zugänglich. Bin da heute beim Versuch fast stecken geblieben
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