Zahnriemen gerissen - Aussicht auf Kulanz?

[GrunAIR]

Moin zusammen,

gibt es hier Erfahrungen zum Thema Kulanz bei Zahnriemenriss vor dem nächsten Wechselintervall gemäß Inspektionsplan?

Bei meinem 2,5l Motor aus dem Hause Mitsubishi ist 1100km vor der 180000er Inspektion der Zahnriemen gerissen mit dem üblichen Schadensbild nach so einem Ereignis.
Wartungsintervall alle 90000km, wurde mit etwas mehr als 90000 zum ersten Mal gewechselt, hat also noch keine 90000 gelaufen bis zum Schaden.

Hat schonmal jemand seine Werkstatt dafür haftbar gemacht oder gibt es Präzidenzfälle? Oder bleiben die Mehrkosten für die Reparatur am Fahrzeugnutzer hängen?
Wie stehen die Chancen auf Erfolg im Klagefall?

Vielleicht nicht ganz unwichtig: ich habe unwichtige Inspektionen schon mal ausgelassen, weil alle 7500km Ölwechsel tut nun wirklich nicht Not, Wischerblätter und Luftfilter checke ich selber und Keilriemen fliegen auch trotz eingehaltener Wartungsintervalle weg...

Bin auf Hinweise gespannt...

Gruß Torben

[Fritz682]

Hi Torben,

es wäre noch ganz interessant zu wissen wie alt der Wagen ist. Bei nem ganz neuen Baujahr könnt ich mir Kulanz vorstellen, aber ansonsten ist mein Tip : Du hast ins Klo gegriffen.

Kulanz ist eh ne freiwillige Leistung des Herstellers und in der Regel gehen da das Alter des Fahrzeugs, die Laufleistung und auch die penible Einhaltung der Wartungsintervalle mit ein. Da die Leistung freiwillig ist, kannst Du klagen auch knicken.

Vielleicht wäre ein Materialfehler des Zahnriemens noch ne Lücke, aber ob man sowas beweisen kann ? Eher schwer würde ich sagen.

[45meilen]

Torbi, fahre mal in die Werkstatt die da i.d.R. den Service macht und die Dir sicher auch den letzten Zahnriemen verpasst hat.
Tue auf doof ( und freundlich ) ich weiß Du kannst beides
und frage mal was geht
Parallel mal die Rechtslage abchecken

Aber ich denke, es sieht eher schlecht aus, ohne lückenloses Scheckheft

[Brami]

hallo!
Kulanz wird's keine geben, weil die Km-Laufleistung schon zu viel und abgerissen ist er wahrscheinlich wegen defekter Wasserpumpe oder Spannrolle, auch gibt es Wartungsvorschriften bei erschwerten Betrieb den Zahnriemen früher zu prüfen bzw. Zu wechseln. es wäre auch wichtig zu wissen wie lang ist es her wann der Zahnriemen gewechselt wurde. Wir als KFz-Firma zeigen zwar Entgegenkommen wenn der Wagen in der Firma regelmäßig gewartet wird mit Ersatzteilrabatt und so damit die Kosten für den Kunden nicht zu hoch werden. Darum sprich mit deiner Werkstatt in Ruhe und mit Androhung von einer Klage wirst du nichts erreichen.
LG
Erich

[Libertad]

Ich hatte mal einen Zahnriemenriss bei einem Ford Scorpio bei 66 tkm. Aussage der Werkstatt: hättest du die letzte Inspektion machen lassen, hätten wir ihn gewechselt und es wäre nichts passiert. Gegenfrage: wechselt ihr bei 60 tkm, wenn der Hersteller 80 tkm vorgibt?
Zwischenzeitlich war die Wechselintervalle von 80 tkm auf 60 tkm herabgesetzt worden, allerdings nach dem fälligen Inspektionstermin und ohne irgendeine Benachrichtigung. Somit war ich eigentlich im grünen Bereich. Ford lehnte trotzdem jegliche Kulanz mit Hinweis auf das Fahrzeugalter ab.
Aufgrund des relativ geringen Schadens von rund 250 DM habe ich auf rechtliche Schritte verzichtet. Ob es etwas gebracht hätte?

[Nille72]

Es gab mal bei VW die Anweisung das die Spannrollen mitgetauscht werden müssen....falls die Werkstatt so etwas nachweislich nicht mitgemacht hat wäre es vielleicht ein Weg. Da gibt es auch ein Musterurteil.

[maloe]

Ich habe unter anderem einen Peugot 807 das Auto war im November 8 Jahre alt hat 117000km auf der Uhr. Vor 4 Wochen ist auch der Zahnriemen gerissen mit den bekannten Folgen. Habe da Peugot erst bei 160000km oder nach 10 Jahren den wechsel des Zahnriemens vorschreibt
auf Kulanz einen Austauschmotor bekommen ......lediglich das neue Motorenöl musste ich bezahlen 52,70€

[Scarto]

Ich sehe die Aussicht auf Kulanz auch eher als schlecht an. Kein Lückenloses Scheckheft...auch wenn das absoluter Quatsch ist, was da manchmal gemacht werden muss... Aber wie hier schon gesagt wurde: das ist ne freiwillige Sache!

[bootsmann]

Ich liebe Steuerketten

[Molly Malone]

Zitat von bootsmann

Ich liebe Steuerketten

Aber nur wenn sie nicht vom Zahnriemen angetrieben wird.
Wechsle den Kettenspanner wenn er am Anschlag sitzt und achte auf die Kettenführungsschiene, nicht das sie bricht.

Autos gelten heute mehr den je als eine Geldvernichtungsmaschine.
Wer mit schwimmen möchte zahlt bei Neukauf eine Versicherung, die für Reparaturen u. Ersatzteile aufkommt. Aber nur wenn das Scheckheft gepflegt wird. Werkstattmuffel zahlen nicht selten unterm Strich mehr für die Rep. Sorglos Autofahren? Nur mit dem richtigen Wartungspaket/Versicherung = weiter monatl. Gebühren.

Kalli

[alaska]

Zitat von bootsmann

Ich liebe Steuerketten

Habe da kürzlich einen Bericht zu gelesen und war sehr überrascht.
Offensichtlich gibt es einige Modelle (zB. FSi) die mit der Steurkette
und Kettenspannern usw. bereits bei niedrigen Laufleistungen < 50 T ´km
Probleme und Motorschäden haben.
Inzwischen sind Zahnriemen langlebiger als Steuerketten.

[Flamingo]

So ist es , heutzutage gehen weitaus mehr Steuerketten vorzeitig über den Jordan als Zahnriemen . Massive Probleme hat VW/Audi/Skoda/Seat mit den kleineren TSI Motoren , aber auch bei BMW und Opel gibt es große Probleme mit defekten Spannern und dadurch überspringenden Ketten . Der Zahnriemen an meinem 2012er TDI ist für 210000 km bzw. 10 Jahre ausgelegt

[sea u in denmark]

Die Versicherungen machen trotz ihrer Verwaltungskosten Profit - sonst gäbe es sie nicht.
Solange die mögliche Schadenhöhe nicht die eigene Leistungsfähigkeit übersteigt, ist es deshalb günstiger, sich selbst zu versichern.
Ich zahle deshalb lieber in ein eigenes Notfallkonto ein statt an Versicherungen, und verdiene mir langfristig den Betrag, der den Verwaltungskosten und dem Profit der Versicherung entspricht.

Und wenn die vorgeschriebenen Wartungsarbeiten mit vertretbarer Mühe selbst gemacht werden können oder wirklich (!) überflüssig sind, dann kann man sich deren Kosten auch noch verdienen.

Durch lange Benutzung eines alten Autos kann man sehr viel Geld sparen - aber das muss dann auch bereit liegen, um im Falle besonderen Pechs die Reparatur oder den ungeplanten Neukauf zu decken.
Nach Kulanz zu fragen, kostet nichts. Aber man sollte darauf vorbereitet sein, sowas aus dem o.g. Notfallkonto selbst zu zahlen.

sea u in denmark

[Werner1701]

das Problem wird in diesem Fall die nicht lückenlose Einhaltung der Inspektionen sein. Aus eigener Erfahrung muss ich leider sagen das darauf besonders geachtet wird.

Wenn nicht alle Inspektionen fristgerecht in einer Vertragswerkstatt ausgeführt werden, sieht es mit Kulanz schlecht aus.

Trotzdem kostet fragen nichts!

Gruß
Werner

[GrunAIR]

Auto ist Bj 2005, gefragt hab ich schon. Ein "ist aber ärgerlich" war die Antwort.
Mir geht das nicht in die Birne, daß es laut Inspektionsplan feste Intervalle gibt, vorher rauchen aber schon die Teile ab, die ausserhalb des Inspektionsplanes auch nicht kontrolliert worden wären und die Arschkarte hat der Fahrzeugnutzer.
Das ist jetzt der 3. Zwischenfall, auch trotz Scheckheft, daß sich Teile verabschieden und ich auf den Kosten sitzen bleibe.
Ich hab die Faxen dicke!
Daher die Frage, ob man das so hinnehmen muß...

Gruß Torben

[Erposs]

Bei Kulanz und Mitsubishi hab ich ganz schlechte Erfahrungen gemacht, Aspuff an einem 2,5 Jahre altem Colt hat sich aufgelöst, trotz 3 Jahre Garantie gabs nix. Das Kulanzangebot war ein Witz. Die brauchen keine Kunden.

[Cyrus]

Zitat von Erposs

Bei Kulanz und Mitsubishi hab ich ganz schlechte Erfahrungen gemacht, Aspuff an einem 2,5 Jahre altem Colt hat sich aufgelöst, trotz 3 Jahre Garantie gabs nix. Das Kulanzangebot war ein Witz. Die brauchen keine Kunden.

Ich musste nur 30% selbst tragen.
Du solltest die Werkstatt wechseln.

[apiroma]

Zitat von bootsmann

Ich liebe Steuerketten

Und ich liebe Stirnräder (Metall, nicht Kunststoff, Skoda).
Keine Probleme mit Steuerketten oder Zahnriemen!!

Allerdings mache ich flexible Wartung, d.h. wenn ich wo mal beigehe/beigehen muß, wird das anliegende Umfeld genauestens mit inspiziert. Da fallen meist weitere Schäden schon im Entstehen auf (letztes Mal wurde dabei die Fahrzeugfront zerlegt und die Stoßstange abgebaut und prompt ein beginnendes Leck im Klimaanschluß entdeckt. Daraufhin wurde die Anlage abgesaugt, neue Dichtungen montiert und wieder gefüllt. Verlust erst 100g, Kosten nur ein Trinkgeld für die Azubis in der Skoda-Vertragswerkstatt wo ich kurz ans Klimawartungsgerät konnte).
Danach ist meist wieder einige Jahre Ruhe (beim nächsten TÜV ist das "Rein-Raus-Plakette drauf und fertig"), nur die üblichen Verbrauchsmaterialien werden ergänzt.

edit:
Ach ja, letztes Jahr hatte eine Werkstatt einen ZKD-Wechsel verbockt, so daß ich um Weihnachten dann während der Fahrt eine Ölwarnung bekam und den Motor selbst nochmal überholen durfte.
Ein gerissener Z-Riemen kann mal vorkommen (hat die Werkstatt hoffentlich auch Wapu und Spannrollen mitgetauscht???), es ist aber auch ein weiterer Schaden möglich (interner Widerstand des Motors) den man nicht ohne Weiteres erkennen kann. Speziell schwergängige Teile im Motor bzw. falsche Verbrennung.

[kwoelzlein]

Zitat von bootsmann

Ich liebe Steuerketten

Das dachte ich auch! Bis bei meinem Chevrolet Captiva 3.2 eine Steuerkettenlängung auftrat (108.000km). Materialfehler, betrifft alle 3.2 Modelle von Opel, Chevrolet usw. (GM). Nix Kulanz, obwohl es ein bekanntes Problem war. Ich bin auf 2100,-€ sitzen geblieben.

VG Klaus

[GrunAIR]

Zitat von Cyrus

Ich musste nur 30% selbst tragen.
Du solltest die Werkstatt wechseln.

Das lässt hoffen - aber bislang echt Fehlanzeige.

[sea u in denmark]

Zitat von GrunAIR

Mir geht das nicht in die Birne, daß es laut Inspektionsplan feste Intervalle gibt, vorher rauchen aber schon die Teile ab, die ausserhalb des Inspektionsplanes auch nicht kontrolliert worden wären und die Arschkarte hat der Fahrzeugnutzer.
Das ist jetzt der 3. Zwischenfall, auch trotz Scheckheft, daß sich Teile verabschieden und ich auf den Kosten sitzen bleibe.
Ich hab die Faxen dicke!
Daher die Frage, ob man das so hinnehmen muß...

Ich fürchte, dass man das hinnehmen muss:
Technik geht gelegentlich kaputt, das Risiko ist immer da, nur eben bei guter Qualität und Wartung etwas seltener.

Die Gewährleistung/Garantie heißt nicht, dass der Hersteller/Verkäufer das verhindern muss (er könnte das gar nicht), sondern dass er bei Einhaltung gewisser Termine und Bedingungen die Kosten des Schadens (aber nicht der evtl. unabsehbaren Folgekosten) übernimmt.

Das dafür benutzte Geld stammt selbstverständlich auch vom Verbraucher - er hat es z.B. als Preisaufschlag, als Prämie der Reparaturversicherung und/oder als überhöhte Wartungskosten vorher eingezahlt - er zahlt also ohnehin immer alles selbst, da führt kein Weg dran vorbei.

Wenn man diese Einzahlungen niedrig hält (Gebrauchtkauf oder lange Nutzungsdauer, keine Garantieverlängerung und keine Wartung), dann hat man das Geld ja noch, wenn der Schaden eintritt.
Und immerhin die Chance, dass er mit Glück vielleicht erst spät oder gar nicht kommt. Das ist ein Glücksspiel, bei dem man mit höherer Wahrscheinlichkeit gewinnt als verliert - aber mit Pech kann man natürlich auch ein bisschen verlieren. Ein bisschen nur, denn keine Reparatur ist unbezahlbar, und man hatte ja vorher einiges gespart.

sea u in denmark

[diri]

Zitat von GrunAIR

Oder bleiben die Mehrkosten für die Reparatur am Fahrzeugnutzer hängen?


Gruß Torben

So isses,

Zitat von GrunAIR

Wie stehen die Chancen auf Erfolg im Klagefall?

Gaaanz schlecht,

gruss dieter

[Cyrus]

Zitat von GrunAIR

Das lässt hoffen - aber bislang echt Fehlanzeige.

Das war ein Auspuff zum Ende der Garantiezeit.

[swath]

Zitat von apiroma

1) Und ich liebe Stirnräder (Metall, nicht Kunststoff, Skoda).
Keine Probleme mit Steuerketten oder Zahnriemen!!




2) Verlust erst 100g, Kosten nur ein Trinkgeld für die Azubis in der Skoda-Vertragswerkstatt wo ich kurz ans Klimawartungsgerät konnte).



3) edit:
Ach ja, letztes Jahr hatte eine Werkstatt einen ZKD-Wechsel verbockt, so daß ich um Weihnachten dann während der Fahrt eine Ölwarnung bekam und den Motor selbst nochmal überholen durfte.

1) welches Model/Motorisierung ?
2) unbekannte Azubis ?
3) nach welcher Laufleistung ist bei dieser Motorisierung ein ZKD-Wechsel denn vorgeschrieben ?




Vielen Dank im voraus !

[DaDonDerDritte]

Alle die meinen Steuerketten taugen nichts sollten sich vielleicht mal richtige Autos zulegen und nicht diese Puppenkisten. Sorry aber es ist so! Mein 7er BMW 4.0l V8 hat 340.000 km und noch immer die erste Kette drin. Die macht weder Geräusche noch ist sie gelängt.
Mein grand cherokee 5.2l V8 hat 230.000 km drauf und die erste Kette. Zu guter Letzt hat mein Mercedes ML 3.2l V6 222.000 km und die erste Kette.

Wer so kleine 1, Motoren fährt braucht sich über gar nichts wundern!

Sry das musste mal gesagt werden. Ich wünsch dir viel Glück mit deinem zahnriemen. Was ist denn alles kaputt gegangen im Motor ?

Weiter fallen mir die ganzen mercedes e Klassen an die locker ihre 500.000 km machen mit ersten Motor und erster Kette. Der zahnriemen wird niemals länger halten als eine ordentliche! Steuerkette.