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Deutschland Alles rund um Deutschland. Nordsee, Ostsee, Binnen. |
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#1
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Hamburg > Cuxhaven > Eider > NOK: Fragen und Unsicherheiten
Moin,
eigentlich wollten wir über Ostern von Hamburg zurück zur Ostsee, wegen der Kälte verschiebt sich aber alles, und nun werden wir das erst Anfang Mai machen. Da haben wir dann viel mehr Zeit, und ich überlege, ob man den Trip Hamburg > Damp nicht interessanter gestalten könnte. Konkret denke ich drüber nach, von Hamburg aus zur Eider zu kommen, dann durch die Eider zum NOK, dann weiter zur Ostsee. Vielleicht sogar mit einem Zwischenstopp in Helgoland. Wie gesagt, Anfang Mai. Mit Seefahrt kenne ich mich auf der Ostsee aus, auf der Nordsee aber nicht. Viele Dinge sind mir da noch unklar, und ich hoffe auf Eure Hilfe Unser Boot: 12m, Stahlverdränger, 1,2m Tiefgang, 2 Maschinen mit je 90 Pferden. 1.) In den Karten vom NV-Verlag steht bzgl. Eider ab Tönning Richtung NOK: stellenweise Tiefen von nur 1m. Das verwirrt mich - da fahren doch regelmäßig Segler durch, oder? Also, kann man die Eider mit 1,2m Tiefgang sorglos befahren? 2,) In den NV Karten sind große Bereiche grün eingefärbt. Ich vermute mal, das sind Wattbereiche, die trockenfallen können. Richtig? 3,) Die Tiefenangaben in der Karte sind auf LAT (lowest astronomical tide) bezogen, richtig? Wenn ich auf der Karte also eine Strecke abseits des Fahrwasser sehe, wo durchgehend um die 2m Tiefe angegeben sind - kann ich dann da lang, auch bei NW? Oder kann man den Tiefenangaben nicht wirklich trauen, weil sich da ständig so viel verändert? 4.) Konkret von Cuxhaven nach Tönning: wenn ich einen Kurs mit Hilfe der betonnten Fahrwasser plane komme ich bei über 40 Meilen an. Stimmt das? Oder kann man abkürzen? 5.) Westwind mit 4Bf sind sicher unangenehm, mit mehr als 4Bf zu vermeiden mit meinem Boot, vor allem, wenn es gegen die Strömung steht - soweit weiß ich das. Wie siehts denn aber bei östlichen Winden aus auf der Strecke? Kann man z.B. bei Ost 4 noch von Cuxhaven zur Eider, wenn man z.B. in Cuxhaven bei ablaufendem Wasser startet? 6.) Neben betonnten Fahrwassern gibts ja auch diese Besenstile, die irgendwo im Watt stecken Was hat das damit eigentlich auf sich...? Kann man da auch bei NW lang? Muss ich auf solche Markierungen achten? Danke!
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MV Julius: http://booteblog.net/julius Fotos, Videos, Reiseberichte und technische Artikel: booteblog.net | Reise- und Technikvideos auf Youtube: https://www.youtube.com/@JulianBuss |
#2
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Moin,
ich sag´s mal so: wenn du noch nie im Watt warst, dann fahr doch lieber erstmal mit jemandem, der das dort kennt! diese "Besenstiele" heißen Priggen, und ob du dort bei Niedrigwasser herkommst, sagt dir die Karten mit den Wasserstandsanzeigen. sagt dir auch,ob du dort überhaupt durchkommst - auch bei Hochwasser sind da viele Orte nur mit entsprechendem Tiefgang zu befahren. Gegen dem Strom muß man im Watt eigentlich nur sehr wenig fahren, wenn du deine Route mit dem Tieden,- und Stömungskalender planst. Wenn ichg mir deine Fragen so anschaue, kann ich dir nur als Rat geben, fahr da nicht ohne kompetente Hilfe und ganz viel Theorie vorher dadurch. Das Watt ist wunderschön, aber auch echt nicht zu unterschätzen, vor allem, wenn du mit wenig wasser unter dem Kiel auch noch bei viel wind dort fahren willst. sich festfahren und nicht aus eigener Kraft wieder loskommen, kostet nicht nur für die Professionelle Bergung eine "Kleinigkeit". Ich kenne da die ein oder andere Tonne, die schon den Vornahmen desjenigen bekommen hat, der´s nicht nur einmal geschafft hat, dort ungewollt trockenzufallen - ist garnicht gut für´s eigene Ego ...
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Unser Projekt: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=176437 Der Spaß damit: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=208510 Eine Fiberline G14II haben wir auch Noch: https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=253589 Gruß Ralf Geändert von Die Nadel (24.03.2013 um 09:44 Uhr) |
#3
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Danke, aber so richtig hilft mir das ja nun nicht... ich kann mir jemanden, der das dort kennt, ja nicht aus den Rippen schnitzen Außerdem hab ich nicht vorher noch x Gelegenheiten zum üben...
Keine Sorge, wenn mir das zu unsicher ist, mache ich das nicht, ich bin ein eher vorsichtiger Mensch. Dann gehts halt direkt nur den NOK zurück. Aber ich denke, die Strecke zur Eider hin kann ja nun kein Hexenwerk sein, das machen ja beliebig viele andere Leute auch... Mir wäre jedenfalls erstmal geholfen, wenn ich Antworten auf meine konkreten Fragen hätte
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#4
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Um es vorwegzunehmen stimme ich erstmal Nadel zu - zuerst mit jemandem fahren der sich da auskennt. Elb- und Eidermündung sind ein anspruchsvolles Revier. Aber klar, kein Hexenwerk.
Und um es auch gleich klarzustellen, ich bin auch kein Wattprofi, aber schon ein paar mal da rumgefahren. Ich versuche mal ein paar Deiner Fragen zu kommentieren - weil ein klares Ja oder nein gibts leider selten, eher 'kommt drauf an'. 1. Tiefe bei Tönning - musst eben den Tidenhub mit einrechnen. Veröffentlicht der BSH. Aber - auch die Windrichtung ist sehr entscheidend für den Wasserstand. Wir haben hier in Hamburg seit ein paar Tagen Ost, ich habe die Elbe schon lange nichtmehr so leer gesehen. Will sagen - z.B dieser Tage müsste man einige dezimeter abziehen. Sagt auch der BSH. 2. Habe grade keine NV Karte am start, aber sollte die Legende erklären. 3. LAT - richtig (wenn in der Legende als Basis angegeben). Aber ob man bei W5 und 1m Welle an der 2 M Kante fahren sollte.... , oder ost 4... siehe 2. Teil von 1. Weiterhin ist das Watt tatsächlich sehr veränderlich. Aso kann auch mal schnell nur noch 1,20 sein. 4. Habe wie gesagt grade keine Karte aber viel abzukürzen geht da nicht. Nicht zu vergessen die Flächen dazwischen sind grösstenteils Schutzzonen des Nationalparks Schleswig Holsteinisches Wattenmeer. Dadrin darf man nur mit Düsenjägern rumfliegen und nach Öl bohren. 5. Ich halte es für grundsätzlich schwierig solche Allgemeinregeln wie 'bei Nord 5 und 2h vor Hochwasser ist die Bratwurstbalje immer befahrbar' aufzustellen. Mit östlichen Winden hast du tendentiell weniger Wellen, aber eben auch weniger Wasser. 6. Äh... Pricken sind Fahrwassermarkierungen. Sollte man schon drauf achten. Ob Dein Boot einem Nordseetörn gewachsen ist kann ich von hier aus nicht sagen. Meine Empfehlung: In diesem Jahr NOK fahren, auf den Hinfahrt mal am Leuchtfeuer Juelssand ins Dwarsloch abbiegen und ein bischen Watt 'light' hinter den Elbinseln Drommel/Auberg und Pagensand haben. Da gibt es auch ordentlich viele Pricken (vorrausgesetzt die sind schon wieder gesteckt nach dem Eisgang). Die Haseldorfer Nebenelbe ist traumhaft schön. Auch ziemlich nett, und gut zum üben: Ankern hinter Böschrücken, Brammer Bank oder in der Störmündung. Moin Tim
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#5
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1.) In den Karten vom NV-Verlag steht bzgl. Eider ab Tönning Richtung NOK: stellenweise Tiefen von nur 1m. Das verwirrt mich - da fahren doch regelmäßig Segler durch, oder? Also, kann man die Eider mit 1,2m Tiefgang sorglos befahren?
Hi, wir sind mit unserem Segler 1.4 - 1.45m T vor 3 Jahren vom NOK über die Eider nach Helegoland gefahren. Haben auf der Strecke keine Probleme mit dem Tiefgang gehabt. Grußß Rikke |
#7
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Zitat:
Aber warum fahren Skipper alleine ohne "Ortskundigen" durch´s Watt, wenn da einfach auch noch das entsprechende theoretische Wissen fehlt. Strömungskalender, Tiedenkalender und die Fähigkeit diese zu lesen sollte schon vorhanden sein. Aber dann hätten diese proffessionellen Helfer (Moderne Piraten) mit ihren RIB´s ja auch nix mehr zum beißen ... und da fängt das "hexenwerk", welches keines ist eben an. Möglichst mit der Tide fahren, je nach Fließgeschwindigkeit und Richtung auch schon mal nen Umweg fahren nund trotzdem früher ankommen. wenns hier oder da mit dem Tiefgang knapp wird, nie bei Hochwasser durchfahren, immer etwas früher - wenn man dann mal festsitzt, kommen immer noch ein paar cm, mit denen man dann arbeiten kann ...... usw.
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#8
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Hab ich irgendwo geschrieben, dass ich keinen Tidenkalender lesen kann? So ganz unbedarft bin ich nicht... ich bin auf einem Segelboot groß geworden und fahre seit über 3 Jahren quer durch die Ostsee, also so ein ganz klein wenig Ahnung von Seemannschaft habe ich wohl schon... Meine Fragen sind aber so weit beantwortet, auch durch den Thread hier bei den Kollegen beim segeln-forum.de: https://www.segeln-forum.de/board5-r...eider-beratung Dann hab ich noch einen Kollegen im Hafen, der sich auskennt, mit dem gehe ich die Strecke noch mal durch. Dann gucken wir, ob das Wetter passt. Wenn nicht, dann halt direkt durch den NOK. Wenn es stabil um die 3Bf für zwei durchgehende Tage ist, dann nach Cuxhaven und von dort nach Tönning. Helgoland hätte ich Lust zu, aber dann müsste man drei Tage wenig Wind haben, und die Chancen dafür stehen nicht so hoch. Zusätzlich hab ich mir noch einen Revierführer bestellt, werde meine Karten auf den aktuellen Stand bringen und mir Seeschlagblenden aus Makrolon für die vorderen Kajütfenster organisieren. Wetterberichte können sich ja auch irren Der Vollständigkeit halber, hier die Antworten auf meine Fragen zusammengefasst: 1.) In den Karten vom NV-Verlag steht bzgl. Eider ab Tönning Richtung NOK: stellenweise Tiefen von nur 1m. Das verwirrt mich - da fahren doch regelmäßig Segler durch, oder? Also, kann man die Eider mit 1,2m Tiefgang sorglos befahren? geht problemlos, durch das Fahrwasser in der Eider fahren regelmäßig Segler mit 1,5m Tiefgang und mehr. Sollte man trotzdem gerne bei HW machen. Bei Tönning um HW herum reinfahren, bei NW fällt der Hafen trocken (Schlickboden). 2,) In den NV Karten sind große Bereiche grün eingefärbt. Ich vermute mal, das sind Wattbereiche, die trockenfallen können. Richtig? richtig 3,) Die Tiefenangaben in der Karte sind auf LAT (lowest astronomical tide) bezogen, richtig? Wenn ich auf der Karte also eine Strecke abseits des Fahrwasser sehe, wo durchgehend um die 2m Tiefe angegeben sind - kann ich dann da lang, auch bei NW? Oder kann man den Tiefenangaben nicht wirklich trauen, weil sich da ständig so viel verändert? wenn die Karte aktuell ist, kann man den Tiefenangaben halbwegs vertrauen. Trotzdem immer etwas Spielraum lassen und ein waches Auge aufs Echolot. Die Tonnen sind im Zweifel maßgebend. Kritische Bereiche vor Hochwasser durchfahren. Mein geplanter Kurs geht aber sowieso um die flachen Bereiche drumrum, so dass da überall genug Wasser unterm Kiel sein sollte. 4.) Konkret von Cuxhaven nach Tönning: wenn ich einen Kurs mit Hilfe der betonnten Fahrwasser plane komme ich bei über 40 Meilen an. Stimmt das? Oder kann man abkürzen? Die Entfernung stimmt, man kann nur abkürzen, wenn man sich gut im Watt auskennt. Ich also nicht. 5.) Westwind mit 4Bf sind sicher unangenehm, mit mehr als 4Bf zu vermeiden mit meinem Boot, vor allem, wenn es gegen die Strömung steht - soweit weiß ich das. Wie siehts denn aber bei östlichen Winden aus auf der Strecke? Kann man z.B. bei Ost 4 noch von Cuxhaven zur Eider, wenn man z.B. in Cuxhaven bei ablaufendem Wasser startet? 4Bf und mehr sind immer Mist und möglichst zu vermeiden, oder der Familie macht es keinen Spaß mehr. 4Bf mit dem Strom geht noch. 4Bf gegen dem Strom ist ungemütlich, mehr als 4Bf gegen den Strom an einigen Stellen gefährlich. 6.) Neben betonnten Fahrwassern gibts ja auch diese Besenstile, die irgendwo im Watt stecken Was hat das damit eigentlich auf sich...? Kann man da auch bei NW lang? Muss ich auf solche Markierungen achten? Prickenwege markieren Fahrwasser durch das Watt, ich werde mich nur an den betonnten Fahrwassern orientieren.
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#9
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Hallo,
ich habe selbst genug Übung auf dem Mehr. Aber vor dem Watt habe ich Respekt. Daher habe ich die Tour Cuxhaven - Helgoland - Eider gemacht. Das ist jedenfalls eine sehr gute Aleternative wenn die Wetterlage ruhig und stabil ist. Bei den geannten max. 4 Bft würde ich in der Elbmündung und Eidermündung zustimmen. Darüber wird es für MoBos echt sehr ungemütlich. Viel Freude bei Deiner Tour (egal wie sie so kommt). Elbblick |
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