alter Bootsnachbar hat sich verabschiedet

[Grappa58]

moin zusammen,
mein Bootsnachbar (16 Jahre liegt er vor unserm Bug) hatte schon letztes Jahr ein Schild "te Koop" am Boot. Aber extra klein, damit man es nich sieht.
Am letzten Samstag, wir saßen zusammen, weil ich Geburtstag hatte, bekam unser Nachbar Besuch.
Kein Bekannter, nach dem der Besuch wech war, sagte unser Nachbar: so datt wars, 20 Jahre im Hafen sind genug, wir haben verkauft.
Allgemeines Runterklappen der Kinnladen, man kennt sich seit 16 Jahren.
Mein anderer Nachbar meinte in melancholischer Stimmung: tja Hubert, nu sind wir bald die Alten hier im Hafen.
Und der Nachwuchs bleibt meistens nur für 1 oder 2 Jahre.
Wie ist das bei euch in den Häfen.
Gruß Hubert

[dessauer]

...der Hafen in dem wir unser (noch zu kaufendes) Boot festmachen wollen, hat ähnliche Probleme. Da sind wir, mit zarten 40 Lenzen, die Jüngsten.
...vom dortigen Verein, will ich gar nicht reden...Altersschnitt ca 65 Jahre.
Wir haben uns trotzdem für diesen Liegeplatz entschieden, weil wir als "Neue" herzlich und mit großer Hilfsbereitschaft aufgenommen wurden.

[Peter.]

.............. in unserem Verein heißt es auch:" Mann du mit deinen 60 bist doch noch ein junger Bengel".

[schwarznase81]

Wir haben unseren eigenen Hafen.
Und das jüngste Mitglied ist unsere Tochter mit ihren 6 Lenzen.
Aber hier ist es in den Marinas genauso.
Leider sind die "alt Eingesessenen" oft sehr mit Vorbehalten den jüngeren gegenüber (ich bin 32) behaftet.Die wollen wir nicht weil sie laut sind und dann auch noch Wellen machen wenn sie mit ihrem " Ammiblubberbenzinsäufer" raus fahren.
Und das Kind muß man auch ständig Maßregeln weil man böse Blicke erntet wenn es mal lauter ist.
Jetzt sind wir alleine und es ist viiiel entspannter.
Die kleine kann spielen und dabei krach machen solange sie will, oder es dem Alten auf den Sack geht...

Ich möchte mit dieser Aussage aber nicht alle über einen Kamm scheren, es sind nur meine Erfahrungen aus meiner Umgebung.

[Peter.]

............ ich persönlich bin eher gesellig und gegen Kinder habe ich nixxx (selber Opi ). Die meisten von den Älteren bei uns sehe ich 2 mal pro Jahr und einige überhaupt nicht.
Ein eigener Hafen hat natürlich sehr viele Vorteile, keine Frage wenn ich die Möglichkeit hätte täte ich es auch.

[Thomas Hamburg]

Bei uns im Verein schiebt sich der Altersdurchschnitt wieder langsam gegen Jung. Auch unsere Jugendabteilung ist erfolgreich wieder belebt worden, so 10-12 Kinder sind meistens anwesend bei den Gruppentreffen. Hier möchte ich auch ein Hoch auf unsere "Alten" ausbringen, Bisher hat es keine Mecker gegeben, wenn die Youngster im Hafen herumtollen. Im Gegenteil, die Alten freuen sich wie Bolle, wenn die Kidis Kriegen mit ihren Schlauchbooten spielen.

Und daher haben diese Jahr allein drei Elternpaare Druck vom Nachwuchs bekommen, sich bei uns im Verein anzusiedeln. Hinzu kommt, das die Mitglieder mit den Booten nach "Sondlevel" bei uns platzmäßig sortiert werden können.

[schwarznase81]

Zitat von Thomas Hamburg

Bei uns im Verein schiebt sich der Altersdurchschnitt wieder langsam gegen Jung. Auch unsere Jugendabteilung ist erfolgreich wieder belebt worden, so 10-12 Kinder sind meistens anwesend bei den Gruppentreffen. Hier möchte ich auch ein Hoch auf unsere "Alten" ausbringen, Bisher hat es keine Mecker gegeben, wenn die Youngster im Hafen herumtollen. Im Gegenteil, die Alten freuen sich wie Bolle, wenn die Kidis Kriegen mit ihren Schlauchbooten spielen.

Und daher haben diese Jahr allein drei Elternpaare Druck vom Nachwuchs bekommen, sich bei uns im Verein anzusiedeln. Hinzu kommt, das die Mitglieder mit den Booten nach "Sondlevel" bei uns platzmäßig sortiert werden können.

Dann hat man bei euch die Zeichen der Zeit erkannt.

[burmi]

Zunächst, ich bin ein wilder Wassersportler, fast 54 Jahre alt , Dauercamper an den Meckpommschen Oberseen mit angeschlossenem Hafen..........

Was mir immer wieder aufgefallen ist, die Kollegen auf dem Platz, die ein Boot besitzen, gehen immer erst Ende Mai rein und Ende August schon wieder raus..........

Ausserdem fahren sie nur bei Sonnenschein und Windstärke 0

Ich werd für verrückt erklärt, wenn ich bei 50 cm Wellenhöhe rausfahre......., wobei, das heisst Wassersport, man könnte auch mal nass werden.......

Ist kein Vereinsleben dort, aber Hilfe bekommt man jederzeit

[45meilen]

Im Prinzip findet derzeit in allen Häfen ein Generationswechsel statt
Die alten " Schwarzgeld "-piloten gehen langsam nach Hause auf die Terasse, wenige in unser Generation sind noch da,
viele Junge mit kleineren Booten kommen

Lassen wir denen Zeit, dann antworten die vllt irgendwann so wie oben, auf diese Frage

Unser ehemaliger Hafenmeister saß neulich im Rolli wieder an der Slippe als mein Kahn raus ging.
Er hatte es durch nen Telefonat erfahren, dass ich Termin habe, er wollte dabei sein und hat sich für ne Woche ne Bude angemietet

Ich mag die Alten ( gehöre noch nicht zu )

[nasowas66]

Zitat von 45meilen

Ich mag die Alten ( gehöre noch nicht zu )

Ich mag sie auch und es ist so schade das sie gehen
Als ich als Kind in meinem Verein war,waren sie für mich schon die Alten....
Heute sind sie aber wirklich alt und es ist für mich erschreckend wieviele aufhören
Jetzt wo sich die jüngeren in unserem Verein breit machen ist für mich alles anders,nicht mehr so schön...
Klar braucht ein Verein neue Gesichter und auch jüngere Mitglieder...Aber seit dem "Umbruch" bin ich schon am überlegen aus dem Verein auszutreten
,da mit den jungen auch andere Ansichten kommen,und die passen mir nicht unbedingt..
Fazit...Früher war alles besser

[famsegler]

Hallo ,

unser Steg ist prima. Es gibt ein angenehmes Vereinsleben mit durchwachsener Alterssruktur. Die "Alten" sind zwar leicht in der Überzahl, aber auch einige Familien mit Nachwuchs von Klein bis Groß sind vertreten. Wir haben ca 500 Mitglieder (Kanuten und Segler zusammen genommen) und eine gut funktionierende Jugendabteilung. So ist für Nachwuchs gesorgt.

Bei den regelmäßigen (3-4/a freiwillig) Arbeitseinsätzen sind fast immer alle Steganlieger anwesend und erledigen dabei gemeinsam anfallende Arbeiten auf dem Vereinsgelände (Rasenpflege, Stegmontage, Bewuchs, Grillplatz, etc). Wenn jemand ein Problem hat, welcher Art auch immer... am Steg wird einem geholfen. Ein Schnack geht immer und gelegentlich trifft man sich zum Grillen oder verbringt die Nacht am Steg. Besser kann es kaum sein.

Hätte mir früher einer gesagt, dass ich irgendwann einmal von "angenehmem Vereinsleben" schwärme, hätte ich ihn ausgelacht. Vereinsmaierei war nie mein Fall. Durch den Wassersport kam ich nun aber in unseren Verein und fühle mich da sehr wohl (ebenso wie meine bessere Hälfte).

Ein goßes Lob an den KCF (Kanu- und Segel- Club Frankenthal), bzw seine MacherInnen, die sich in ihrer Freizeit engagieren und vieles möglich machen, was einer alleine kaum schaffen könnte. Besonders die Pensionisten und Rentner ermöglichen durch ihr Engagement Veranstaltungen, Organisation etc, wovon die jungen, beruflich oft stark eingespannten Familienmütter- und Väter profitieren können. Ein prima Miteinander

Also irgendwie so ähnlich wie hier im Forum

VG ans , Ralf vom Rhein

[Zzindbad]

Letztes Jahr lag unser Boot am Pohlesee (südwestliches Berlin) und dieses Jahr sind wir am Tegeler See (nordliches Berlin). Vor dem Standortwechsel haben wir uns etliche Liegeplätze angeschaut. Ich fand die Vereine und einige andere Marinas ziemlich abtörnend wegen der Boote, von denen kaum eines den Hafen verläßt und den Gruppen, die anscheinend immer am Ufer zusammen hocken. Als ich heute meine Liegeplatzgebühren für die nächsten Monate bezahlte, meinte der Hafenmeister, dass wir zu den wenigen gehören, die häufig fahren. Andere kommen fast nie und man sieht es den Booten an.

Jedenfalls habe ich keinen Bock auf das enge Vereinsleben, das sich vor allem an Land abspielt. Dort gilt das Motto: Jeder Tag auf See ist ein verlorener Tag im Hafen. Vielleicht ändert sich das mal, wenn der Reiz des Wasserwanderns nicht mehr vorhanden ist. Aber dann brauche ich kein Boot mehr. Dann wäre der Schrebergarten die Alternative oder das Wohnmobil.

Ich fahre gerne an den in der Minderzahl befindlichen Vereinen mit aktiven Wassersportlern vorbei, egal ob Kanufahrer, Wasserpolospieler, Optimisten- und Jollenseglern. Da ist was los und die Leute sind aktiv. Dennoch ist das nicht mein Ding. Viele andere Vereine wirken auf mich bedrückend, weil das Boot eigentlich nur noch ein Gegenstand ist, der die Vereinsmitgliedschaft begründet. Bewegt werden sie nicht mehr. Dabei sind das sehr kostbare Stücke, die da einträchtig und scheinbar ungenutzt nebeneinander zwischen den Stegen liegen.

Es tut mir leid, dass manche unter der Fluktuation am Steg leiden. Nachempfinden kann ich es nicht, weil man am und auf dem Wasser schnell neue Leute kennenlernt und selten lange Anlaufzeiten nötig sind, um warm zu werden. Man wird schon nicht vereinsamen, wenn ein alter Stegnachbar aufgibt.

Tom