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  #1  
Alt 20.05.2005, 20:20
tomthesailor tomthesailor ist offline
Cadet
 
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Standard Teakdeck im Mittelmeer und Karibik

Hallo liebe Gemeinde,

wir möchten uns im nächsten Winter ein Teakdeck auf unser Schiff legen lassen und zwar ein richtiges Stabdeck (12mm). Da wir uns später über längere Zeiträume im Mittelmeerraum und auch evtl. in der Karibik aufhalten wollen, ist uns nun von mehreren Seiten abgeraten worden, da das warme bzw. tropische Klima und die Sonne schlecht für das Holz wären und dies dann sehr schnell vergammeln würde. Eigentlich habe ich immer gedacht Teak wäre sehr widerstandfähig. Ich würde mich sehr freuen wenn Ihr mir diesbezüglich einen Rat geben könntet.

Gruß

Tom
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  #2  
Alt 20.05.2005, 20:41
Mystic Mystic ist offline
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Hi Tom,

da hat man dich richtig beraten. Teak wird zwar nicht gleich in der ersten Saison zerfallen, insgesamt ist das Klima ( trocken und Heiß ) nicht gerade förderlich für die Langlebigkeit. eine Aussage wie lange das halten würde kann man so nicht machen, auch bei klassischen Teakdecks ( egal welche Stärke) hast Du erhebliche Qualitätsunterschiede beim Holz. Die Unterschiede merkst Du leider auch im Preis
Ich bin der Meinung. dass das heute ( richtigerweise ) verwendete Plantagenteak lange nicht so haltbar ist, wie das Material von dem der legendäre Ruf des Teak stammt.
Wenn du nur wegen der Optik Teak willst (und mir fällt da kaum ein anderer Grund ein) schau dir mal die Alternativen an ( TekDek, Flexiteak, Overdeck etc) die sind natürlich mental etwas gewöhnungsbedürftig, bei meinem Flexiteak hat aber noch keiner der draufstand und nicht darauf geachtet hat, gemerkt das er auf PVC Pampe steht (und da waren Bootsbauer darunter)
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  #3  
Alt 20.05.2005, 20:43
Benutzerbild von earlhill
earlhill earlhill ist offline
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Generell sieht Teak ja sehr schiffig aus. Und ist, wenn es nass ist, der beste Belag für ein Deck.

Hat aber spez. im Süden zwei Nachteile:

1. Lange Trockenheit und starke Sonneneinstrahlung trocknen das Holz aus und machen es spröde. Es altert schneller als im Norden

2. Teak heizt sich stark in der Sonne auf, was die Temperaturen im Schiff steigen lässt.

Die Lebensdauer im Süden wird so zwischen 10-15 Jahren liegen.
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Klaus

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  #4  
Alt 20.05.2005, 21:04
Benutzerbild von chris-b
chris-b chris-b ist offline
Commander
 
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Hallo Tom

ist stimme dem aus Erfahrung auch zu. Im Sommer auf Mallorca waren die wirklich heißen Stellen an Deck, auf denen man sich die Füße verbrennen konnte, die Stellen mit Teakbelag.

Booby Schenk schreibt dazu:

Zitat:
Guten Tag, Eva Hauer und Rüdiger Tamm ,

nein, Entwarnung! Die Hallberg-Rassy 43 ist nicht das falsche Schiff, sondern eine Yacht, die des öfteren schon ihre gute Eignung als Langfahrtyacht bewiesen hat. Jedenfalls haben sich Eigner dieser Schiffe sehr positiv geäußert.

Es gibt kein perfektes Schiff. Jedes Fahrtenschiff ist eine Summe von zahlreichen Kompromissen. Und wenn eine Yacht, die auf Weltreise geht, von hundert möglichen Eignungs-Punkten achtzig erreicht, dann ist das schon ein Grund zur Zufriedenheit.

In der Praxis ist es doch so, dass die Planung einer Fahrtenyacht, die längere Zeit auch das Zuhause sein soll, von einer großen Anzahl von Faktoren bestimmt wird. Oft ist es gerade die eine Yacht, die man sich eben leisten kann. Und mit der arrangiert man sich.

Trotzdem - ich kann mich nicht für ein Teakdeck heutzutage begeistern und in meinem(!) Fall wäre ein Teakdeck schon 20 Strafpunkte wert. Man kann es den Werften aber nicht verübeln, dass sie ihre Schiffe mit einem solchen Deck ausstatten, denn eine Schiffswerft will in erste Linie verkaufen und fast alle Schiffsinteressenten kaufen nun mal mit dem Auge.

Mein Hauptargument gegen ein Teakdeck ist, dass es einfach zu viele Nachteile bei einer Langfahrtyacht mit sich bringt. Fast alle solche Weltreisen führen in tropische Gebiete und dort treten die Nachteile einer solchen Beplankung am deutlichsten zu Tage. Nehmen Sie ein Thermometer und messen in der prallen Sonne die Temperatur des Holzdecks und daneben die einer hellen Plastikstelle. Sie werden Unterschiede bis zu 10 Grad feststellen, und das ist genau das Kriterium, ob ich noch barfuss übers Deck laufen kann oder nicht.

Wer nun der Meinung ist, er würde ohnehin nicht ohne Schuhe auf einem Schiff rumlaufen, der hat sich noch nicht längere Zeit in den Tropen aufgehalten. Vor allem aber übersieht er, dass es nicht nur die Temperatur auf dem Deck ist, die das Leben ungemütlich macht, sondern dass auch das Schiffsinnere unangenehm aufgeheizt wird. Was in den Tropen besonders nachteilig ist, wenn man bedenkt, was für technischer Aufwand getrieben wird, um dort die Yacht kühl zu halten - vom Sonnensegel angefangen bis zum Windsack über den zahlreichen Luken, die vor allem eine Aufgabe haben, einen kühlenden Windzug ins Schiffsinnere zu lenken.

Hinzu kommt, dass ein Teakdeck durchaus nicht so unproblematisch ist, wie sich viele das vorstellen. Nur ein Beispiel: Bei einer eleganten holländischen Kunststoffyacht, die immerhin ihre drei Millionen Mark gekostet hat, wurde durch das aggressive UV-Licht in den Tropen in Verbindung mit der Hitzeentwicklung die Fugendichtung angelöst, und zwar nicht auf ein paar Flecken begrenzt, sondern übers ganze riesige (wunderschöne) Teakdeck hinweg.

Das wieder in Ordnung zu bringen, wird - man kann es sich vorstellen - viele hundert Arbeitsstunden verschlingen. Erst einmal muss die alte Fugenmasse entfernt werden, bevor eine neue, geeignetere und UV-feste eingebracht werden kann. Bei so viel Ärger braucht man sich nicht zu wundern, dass einige Eigner sich entschließen, sich vom Teakdeck, vor allem, wenn es in die Jahre kommt, wieder zu trennen.

Dies gilt vor allem für Stahlyachten. Denn viele Jahre verbirgt das Teakdeck, was sich unter den Holzlatten so tut. Bis dann am Rande oder auch neben der Verfugung rotbraune verräterische Spuren auftauchen. Dieser Ärger und auch die Hitzeentwicklung auf der schönen Nordia-Yacht (Bild) veranlasste den Besitzer, sich vom Teakdeck zu trennen. Bei mehreren tausend Schrauben war dies aber keine kurzweilige und auch keine billige Angelegenheit. Aber, der Eigner ist zufrieden und gut sieht es doch auch aus - ohne Teakdeck!

Ob ein Teakdeck neben dem Geldbeutel (erheblich!) auch den Regenwald tangiert, vermag ich nicht zu sagen. Zu viele scheinheilige Diskussionsbeiträge vernebeln den Blick auf echte Fakten. Ich könnte es mir aber schon gut vorstellen, dass ein Teakdeck jedenfalls kein Beitrag zum Umweltschutz ist.

Von der ganz erheblichen Belastung fürs Bord-Budget mal ganz abgesehen. Man blättere in Schiffsprospekten, wo ein Teakdeck als Zubehör ausgewiesen ist. Man wird feststellen, dass man damit fast schon die sonstigen Kosten für eine Weltumsegelung ausgibt.

Dass ein Teakdeck heute auch technisch ein Absurdum ist, ergibt sich aus seinem beträchtlichen Gewicht. Das betrifft nicht nur das reine Holzgewicht. Denn man könnte dann auch am Kielgewicht sparen, weil keine so erhebliche aufrichtende Komponente mehr benötigt wird.

Noch was stört mich an einem Teakdeck, aber das ist eine sehr subjektive Betrachtungsweise. Geht man durch einen Yachthafen, dann sehen ältere Yachten mit diesem typisch grauem Teakdeck auch meist richtig alt (um nicht zu sagen "vergammelt"), ja altmodisch aus, während Kunststoffyachten aus diesen Jahrgängen sich viel indifferenter geben, was in diesem Zusammenhang ein Vorteil ist.

All das Gesagte gilt allerdings in einem Fall nicht. Dann nämlich, wenn es sich um eine Holzyacht oder um eine Yacht mit einem Holzdeck handelt. In diesem Fall ist ein Teakdeck nicht nur die schönste Lösung, sondern auch die Zweckmäßigste. Hier hat es über hundert Jahre sein Daseinsberechtigung bewiesen.

Alles Gute für die Zukunft auf dem Wasser!
Bobby Schenk
M.E. hat er recht.

Gruß
Christoph
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  #5  
Alt 20.05.2005, 21:50
tomthesailor tomthesailor ist offline
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Hallo zusammen,

zunächst mal vielen Dank für die schnellen Antworten. Ich habe durchaus auch schon mit den Alternativen geliebäugelt und hatte mir von meiner Werft auch dieses Flexiteek anbieten lassen. Dafür spricht natürlich der deutlich geringere Preis und das niedrigere Gewicht, aber irgendwie kann ich mich noch nicht mit der Optik von dem Zeugs anfreunden und das Problem mit dem aufheizen des Decks gibt es doch hier wahrscheinlich auch oder?

Gruß

Tom
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  #6  
Alt 20.05.2005, 21:59
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Cooky-Crew Cooky-Crew ist offline
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Zitat:
Zitat von tomthesailor
...........
aber irgendwie kann ich mich noch nicht mit der Optik von dem Zeugs anfreunden und das Problem mit dem aufheizen des Decks gibt es doch hier wahrscheinlich auch oder?
....
Tom,
schau dir mal Bodo (Mystic) seine Bilder an,
sieht doch gut aus
http://www.sy-mystic.de/13922/18585.html

Gruß
UWE
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Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,
dass er tun kann, was er will,
sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will.
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  #7  
Alt 21.05.2005, 07:09
Mystic Mystic ist offline
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Hi Tom,

das Hitzeproblem hast Du auch bei Flexiteak, das ist schon richtig. Laut Werbeaussage leitet zwar das PVC die Wärme nicht so in den Rumpf, ich halte das aber für Unsinn, oder zumindest für kaum bemerkbar.
Die Optik ist wirlich sehr nahe an einem echten Teakdeck, nur wenns ganz neu ist, sieht es etwas zu perfekt aus, da die Maserung zu gleichmäßig ist. Nach dem Schleifen ist das schon deutlich besser. Du darfst auch nicht vergessen, dass Du natürlich darauf achtest und nach einem "Kunststoffbeweis" suchst, ein Besucher wird es kaum merken. Mir persönlich ist das egal, ich verstehe sowiso nicht, warum oft gerade Eigner einer Kunststoffschale so eine Alergie gegen Kunststoff haben
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  #8  
Alt 21.05.2005, 21:33
tomthesailor tomthesailor ist offline
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Hi Bodo,

habe mir gerade die Bilder Deinem Deck angesehen, ( übrigens schönes Schiff) und ich muß sagen sieht bei Dir wirklich nicht schlecht aus. Eigentlich habe ich gar keine Allergie gegen Kunststoff, im Gegenteil, beim echten Teak hat mich immer dieses Silbergrau gestört. Aber ich habe hier bei uns im Hafen ein Schiff gesehen, das auch ein Kunststoffteakdeck hat ( weiß aber nicht welche Marke ) und bei diesem Schiff sieht das echt besch....... aus, da sieht man wirklich vom Steg aus das, daß nicht echt ist. Ich werde den Eigner mal fragen welche Marke er drauf hat. Habt Ihr eigentlich schon von Erfahrungen mit Flexiteak aus dem Mittelmeer gehört?

Gruß

Tom

Noch einmal schlafen, dann darf ich wieder zu meinem Baby!!!!
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  #9  
Alt 21.05.2005, 22:22
Sayang Sayang ist offline
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Das Teakdeck meines Bootes in Indonesien hatte in vier Jahren ausser gelegentlichem Abspuelen keine Pflege gesehen, und sah nach dieser Zeit genauso gut aus wie vorher. Barfuss gibt es wohl keinen angenehmeren Decksbelag, und Holz ist bekanntlich ein guter Waermeisolator. Ob es aber Sinn macht, auf ein vorhandenes (dichtes) Deck nochmals eine Holzschicht aufzubringen, muss jeder fuer sich entscheiden.
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  #10  
Alt 22.05.2005, 07:25
Mystic Mystic ist offline
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Hi Zusammen,

bei Kunststoffnachbildungen von Teak findet man erheblich Unterschiede in der Optik. Bei den Varianten Fexiteak und TekDeck handelt es sich um PVC Streifen, die wie ein klassisches Teakdeck verlegt werden. Die Oberfläche wird nach dem Verfugen geschliffen ( langsamer Bandschleifer) und gibt dem PVC dadurch die Optik.
Ich habe Schiffe angesehen, die diesen Belag seit etwa 9 jahren im MM ( Frankreich) haben und immer noch optimal aussehen.
So ein Laminat etc würde ich mir auch nicht antun wollen, das sieht wirklich wie billiges Plastik aus.
Man darf aber die Preise bei Flexiteak und Co nicht unterschätzen.... Die Arbeit zum Verlegen ist fast die gleiche wie bei einem "echten" Teakdeck. Oft wird nur das Material verglichen, das ist aber nur die halbe Miete, es sei denn , man macht es selber
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  #11  
Alt 22.05.2005, 20:00
tomthesailor tomthesailor ist offline
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Hallo zusammen,

also der Preis liegt aber deutlich darunter, bei dem Angebot meiner Werft, liegt das Fexiteak etwa bei der Hälfte vom Preis eines echten Teakdecks. Dann sieht es wohl so aus, daß ich mich wahrscheinlich für die Kunststoffvariante entscheiden werde.

Gruß

Tom


Heute abend fahr ich für eine Woche zu meinem Baby
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  #12  
Alt 23.05.2005, 20:07
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Paul Petersik Paul Petersik ist offline
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Wenn Du vorwiegend in den von Dir genannten Revieren segeln willst, kann ich Dir nur zu einem schneeweißen GFK-Deck raten. Man sieht zwar Schmutzspuren leichter als auf Teak oder einem Ersatzbelag, es ist jedoch leichter in Schuss zu halten (auch mal auszubessern) und ist bei weitem am angenehmsten für die Füße. Ich hatte im Mittelmeer ein Schiff mit hellgrau abgesetzen Trittflächen auf ansonsten weißem Deck. Der Unterschied zwischen weiß und hellgrau war an der prallen Sonne schon wie noch betretbar und nicht mehr betretbar. Seit 8 Jahren segle ich ich der Karibik und habe kaum ein mehr als 15 Jahre altes Boot mit Teakdeck gesehen, bei dem nicht schon sehr starke Abtragungen am Holz zu sehen waren. Fast alle befragten Seglerkollegen mit Teakdeck sind zwar nach wie vor davon überzeugt, dass es sehr schön ist, gestehen aber zu, dass es auf keinen Fall zweckmäßig ist. Ich musste die eben zu Ende gegangenen Karibik-Saison den Teakbelag aus meinem Cockpit entfernen. Er war nicht nur sehr unansehnlich geworden, sondern hatte sich teilweise vom Gelcoat gelöst, wodurch Wasser und Schmutz zwischen Gelcoat und Teak gekommen waren. Idiotischerweise war der Teakbelag von der Werft nicht nur aufgeklebt, sondern auch aufgeschraubt worden. Hierdurch kam Wasser in die Sandwichkonstruktion des Decks. Es mussten also Gelcoat und die ebenfalls angegriffene erste Laminatsschicht ersetzt werden. Die Bohrlöcher mussten großformatig aufgebohrt und mit Epoxy gefüllt werden. Insgesamt eine Sauarbeit. Jezt habe ich ein weißes Cockpit und habe meine Ruhe. Teak ist für mich keine Alternative. Schiffig hin, schiffig her!
Servus Paul
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  #13  
Alt 15.01.2006, 13:38
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Ich lass das Thema nochmal aufleben, weil auch meinem Schiff die Erneuerung des Teakdecks bevorsteht. (Ich gehöre auch zu der Sorte unbelehrbarer Segler, die die Nachteile von Teak kennen, aber dennoch nicht darauf verzichten wollen.)

Das Teakdeck auf meiner Moody 38 CC ist nun gut 10 Jahre alt und zeigt erste Alterserscheinungen. Die ganze Zeit lag das Schiff im Mittelmeer. Das Teakdeck würde sicher noch zwei bis drei Jahre "überleben", doch habe ich derzeit in der Türkei eventuell eine günstige Möglichkeit,
deshalb ziehe ich die Sache vielleicht vor.

Nun stehe auch ich vor der Frage: Echt-Teak, FlexiTeak oder was? Die Flexiteak-Bilder auf Mystics Seite sehen ja schon sehr gut aus. Und auch die Informationen auf der Flexiteak-Seite lesen sich viel versprechend.

Aber gibt es auch schon praktische Erfahrungen mit Flexiteak? Speziell in sonnigen Regionen wie dem Mittelmeer? Wie ist das Gewicht im Vergleich zu Teak? Wie das Wärmeempfinden beim Drüberlaufen? Das Aussehen in Natura? Die Haltbarkeit? Die Pflegefähigkeit? Irgendwelche speziellen Probleme?
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Herzliche Grüße aus Franken,
Reinhard

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  #14  
Alt 15.01.2006, 20:52
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Smarty Smarty ist offline
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Auch ich würde mich gerne anhängen und mal überschlagsmäßig Euc h schätzen lassen, was bei meiner Optima 92 so an Kosten auf mich zukommen würden (komplett). Selbermachen ist nicht, da breche ich mir die Finger
Das alte Treadmaster ist bei mir so langsam an der Schwelle zu "mein Eigner möchte es neu haben", obwohl es noch gut ausssieht. Würde aber gerne rechtzeitig schöne Alternatien haben und anfagen zu sparen...

Also, wer Ahnung hat, was meint Ihr? Abriss des alten Belages und Neuverlegung von Flexiteak inkl. Cockpit? Was kostet das in einer Werft?

Lieben Gruß
Stephan
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  #15  
Alt 23.01.2006, 15:55
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XP-Skipper XP-Skipper ist offline
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Standard Korkdeck?

Habe Gestern auf der Boote eine Smeljne Motoryacht bewundern dürfen. Das Deck war komplett mit einem feinkörnigen Kork in Staboptik ausgelegt. Nach Auskunft des Verkäufers wird es einfach wie nomales Teak aufgeklebt, die Fugen verfüllt, anschließend komplett grundiert und versiegelt.
Die Suche nach einem Zubehöranbieter verlief allerdings im Sande. Von Kork hat noch keiner was gehört.
Es gibt verschiedene Hersteller die Kork in der Stärke von 2-6mm von der Rolle anbieten. Eigentlich als Unterbau für Holzparkett.
Werde jetzt die Möglichkeit des Schneidens und des Verklebens mal Abfragen. Auch die Smeljne Werft werd ich noch mal anschreiben um zu erfahren, ob die den Boden eventuell selbst hergestellt haben.

Die Optik ist meiner Meinung nach sehr schön. Trittschall würde minimiert. Rutschfest ist es auch. Ebenso ist die Gewichtsersparnis nicht zu verachten. Allerdings sieht es so aus, als ob es keinen Hersteller für ein spezielles Produkt gibt.
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  #16  
Alt 23.01.2006, 17:40
Mystic Mystic ist offline
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schau mal unter www.STAZO.NL
da bekommst Du das ( nennt sich Marinedeck 2000)
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  #17  
Alt 24.01.2006, 07:56
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icoco icoco ist offline
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Standard Re: Korkdeck?

Zitat:
Zitat von XP-Skipper
... Das Deck war komplett mit einem feinkörnigen Kork in Staboptik ausgelegt ... Die Suche nach einem Zubehöranbieter verlief allerdings im Sande. Von Kork hat noch keiner was gehört ... Allerdings sieht es so aus, als ob es keinen Hersteller für ein spezielles Produkt gibt.
Ich habe auf der BOOT auch einen Stand gesehen, wo dieses Korkdeck angeboten wuirde, habe mir aber den Namen nicht gemerkt. Ich glaube es war in Halle 5.

Hier und hier gibt es zwei Websites zum Thema Korkdeck.

Googeln im Netz brachte auch noch folgendes zutage:
STAZO marine equipment Deutschland GmbH
Fährstr. 217 * 40221 Düsseldorf
Tel.: 0211-160143031 * Fax: 0211-1601432

Nachdem ich es auf der Messe in Natura gesehen habe würde ich sagen, wenn man mal Teak drauf hatte, dann wird Kork einem bei weitem nicht so gut gefallen wie echtes Holz.

Die Alternative Flexiteek-Deck (fertig verlegt zu sehen auf der BOOT bei Sweden-Yachts) gefällt mir in der Optik wesentlich besser, das "look & feel" kommt wirklich erstaunlich nahe an echtes Holz ran. Bei PVC-Material sollen laut Aussage meines Bootsbauers die UV-Beständigkeit und auch die problemlose Verklebefähigkeit allerdings möglicherweise (!) problematisch sein. Langzeiterfahrungen gibt es noch nicht. Der Preisunterschied ist auch nicht wirklich nennenswert.

Ich werde wohl nochmal echtes Teak verlegen. Wenn auch dieses Teakdeck nach 10 bis 15 Jahren im Mittelmeer altersmüde sein wird, gibt es sicher Langzeiterfahrung zu Kunststoffimitaten, und das Material wird optimiert sein. Dann kann man ja wieder neu überlegen.
__________________
Herzliche Grüße aus Franken,
Reinhard

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  #18  
Alt 24.01.2006, 08:17
FINNnix FINNnix ist offline
Fleet Captain
 
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Hier meine Antwort zu einem " Teakdeck " nach ca 8 Jahren

und der Rest der jetzt noch drauf ist, wird im Frühjahr noch beseitigt. Das Problem sind einfach die Fugen, die im Laufe der Zeit undicht werden und dann dazu führen, daß der Untergrund sich auflöst und darunter erbarmungslos rostet. Dieses spezielle Problem trifft in erster Linie für ein Stahlschiff zu.
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handbreit ....
Rolf
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  #19  
Alt 24.01.2006, 14:09
Mystic Mystic ist offline
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Hi Rolf,

bei Dir war die Demontage die einzig richtige Entscheidung. Das dürfte aber mit der mangelhafen Verlegung des Deck zu tun haben, man kann in jedem Hafen massenweise ältere Teakdecks auf Stahlschiffen bewundern, die das Problem nicht haben.
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  #20  
Alt 14.04.2006, 22:48
ju60segeln ju60segeln ist offline
Deckschrubber
 
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Standard Decksbelag/Wärmedämmug: Farbe/Material (Flexiteak - Kork)

Hallo Selbstbauer und Yachtbesitzer

Wie ich den Berichten entnehme, bestehen bei diesem Thema noch ein paar Unklarheiten. Ich werde versuchen diese zu klären.

Die phyikalischen Gesetze bei Sonneneinstrahlung auf unterschiedliche Materialien sind immer die gleichen. Hier ein paar "Nachhilfestunden" in Sachen Bauphysik (Einfluss nach Punkten gewichtet 1 = gross / 3 = gering)

1) Je dunkler die Farbe eines Materials (Holz/Metall/Kunststoff/Farbe) desto mehr Wärme wird "absorbiert" d. h. desto heisser wird das Material bei entsprechender Sonneneinstrahlung (vgl. schwarze Rückseite der Warmwasser-Kollerktoren oder Kühlproblem von Photovoltaik-Anlagen). Weisse Farbe "reflektiert" das Sonnnenlicht ziehmlich gut ->"Tropenfarbe". Besser wäre noch silber (Spiegeleffekt).

Folge: Je wärmer das Material desto mehr dehnt es ich aus bzw. sieht sich zusammen. Für diese Längenänderung ist neben der Temperaturdifferenz (Wärmeabsorption > Farbe) auch der Ausdehnungskoeffizienten (alpha - materialspezifische Grösse) des Materials abhängig. Holz auf Metall/Kunststoff wird "immer" unterschiedlich "arbeiten", benötigt deshalb einen "dehnbaren Kleber". Lässt die Dehnbarkeit des Klebers/Fugen nach (UV-Beständigkeit/Weichmacher siehe Bemerkungen bzg. PVC) wird sich das Material früher oder später vom Untergrund lösen.

2) Wieviel Wärme von dem aufgewärmten Decksmaterial schlussendlich in die Kabine übertragen wird ist von der Wärmeleitfähigkeit (Lamda-Wert bzw. "Wärmedämmwert") des Materials abhängig (-> Achtung: "isoliert" wird nur Strom). Hier einige "Wärmedämmwerte" in W/mK:
> Metalle: Stahl 60, Alu 200
> Holz (Eiche/Teak) 0.2
> PVC 0.17
> Mineralwolle 0.06
> Kork 0.046
> PU (1K-Polyurethan) 0.03 (Achtung: 2K PU-Schaum - gesundheitsgefärdende Isocyanate im Innenraum)
> Luft 0.024
d.h. je kleiner der Wert, desto weniger Energie bzw. Wärme leitet das Material. Teak oder PVC macht bzgl. Wärmedämmung keinen grossen Unterschied. Wäre der PVC dagegen weiss eingefärbt würde er sich weniger aufwärmen, was jedoch wegen der "schiffigkeit" keinen Sinn macht. Da wäre Kork wohl die bessere Wahl.

3) Wie lange es dauert, bis die Wärme (Energie/Wärme fliesst immer vom warm zu kalten Ort) durch die Konstruktion gelangt ist von der spez. Wärmekapazität (C) bzw. von Dichte (Roh) und Wärmekapazität (c) des Materials abhängig. Dieses Phänomen spielt erst bei Dämmstärken von 100 - 200 mm eine Rolle. Im Yachtbau ausser bei Kühl- und Gefrierboxen eher vernachlässigbar.

Wem jetzt der Kopf vor lauter Physik raucht halte sich künftig beim Thema Sonneneinstrahlung an die Faustregel "dunkles Material = warm = grosse Ausdehnung = Problem" javascript:emoticon('')


Zum Thema PVC "Flexiteak" noch ein paar Bemerkung:

1) PVC bedeutet Poly-Vinylchlorid, d.h ein Kunststoff mit eimen Chlorgehalt von 57 % (Masse)! Dazu kommen noch verschiedene Aditive, Weichmacher und Flammschutzmitttel. Neben Chlor (ein Abfallprodukt der Industrie) belasten die meisten dieser Zusätzte die Umwelt bei der Herstellung, Verwendung und Entsorgung (krebserzeugend, erbgut-, immun- und nervenschädigend etc).
1990 wurden in Deutschland 1.3 Mio. t PVC produziert. Weltweit ??? doch wen interessiert das schon.

Die Weichmacher haben die Funktion das Material elastisch zu halten, sind aber längerfristig nicht UV-stabil, d.h. sie entweichen und machen das Material spröde (vgl. Gartenstuhl/-Geräte aus PVC kann man nach 1 - 3 Jahren voller UV-Belastung "entsorgen" bzw. in den Müll schmeissen). Wird PVC in Deponien "entsorgt" - d. h. man ist die "Sorge nicht los" - entweichen die schädlichen und z.T. nicht abbaubaren Inhaltsstoffe unkontrolliert in die Umwelt (Grundwasser und landen in der Nahrungskette bzw. auf unserem Teller). Bei der Verbrennung entstehen Dioxine und Furane welches wiederum krebserzeugend und immunschädigende Stoffe sind (Vernichtung nur in Hochtemperaturverbrennung mit Rauchgasfiltern möglich - teuer durch Steuergelder finanziert !!!).

2) Wie lange die Weichmacher bei Flexiteak im PVC (Bindemittel) verbleiben, kann und wird der Hersteller bestimmt nicht preisgeben. Diese Erfahrungen inkl. Entsorgung des PVC-Material wird wie so oft dem zahlenden Kunden überlassen. Fragt doch mal den Hersteller/Verkäufer nach den Nachteilen (Umsatzbeteiligte Verkäufer reden nur über Vorteile!)


Meine Empfehlung:
1) Hände weg von PVC !! Langzeitverhalten/Umwelt ???javascript:emoticon('')
2) wenn schon schiffig, dann richtiges Teak mit UV-beständigem Fugen (z.B. Polymerhybrid-Kitt) -> hoher Kosten- und Unterhaltsaufwand javascript:emoticon('')
3) Tropen, Mittelmeer (Langfahrt-Yachten) besser rutschfeste, helle Anstriche -> unterhaltsärmer, kostengünstiger, umweltfreundlicher (!?) javascript:emoticon('')

Alles "Klar"
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ju60segeln
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