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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen. |
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Themen-Optionen |
#1
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Wir haben zurzeit ein Schimmel-Klavier, das sich dank Renner-Mechanik gut spielen lässt, aber auf Grund seiner Höhe von 105 cm vor allem in den Bässen klanglich eingeschränkt ist. Wir möchten uns nun ein richtig gutes und daher höheres Klavier kaufen (gebraucht, anvisiertes Budget rd. 7-8'). In die engere Wahl haben wir Angebote neuerer Schimmel-Klaviere (122 und 130 cm) gezogen.
Nun wurde uns noch ein Steinway-Klavier aus den 60er Jahren angeboten, das in hervorragendem Zustand ist, allerdings nur eine Höhe von 114 cm hat. Von Bekannten, die sich recht gut auskennen, aber von dem Prestige nicht beirren lassen, wird die Mechanik und Stimmhaltung von Steinway über alle Maßen gepriesen. Aber sie kennen diese kleineren Klaviere von Steinway nicht. Wer kennt sich aus? Ist das Klavier so gut, dass es trotz seiner geringeren Höhe klanglich die gewünschte deutliche Verbesserung bringt? Oder kann auch Steinway die Physik (fehlende Länge der Saiten) nicht überlisten? Ich danke für beabsichtigte Ratschläge, welche Klaviermarken noch gut wären. Meine Frage focussiert sich aber auf diese Steinway-Frage. Vielen Dank Sunbeamer |
#2
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Ein Klavier ist immer ein Kompromiss zwischen Platzangebot und Klangqualität.
Und die 10 cm machen den Gaul nicht fett. Ein guter Konzertflügel ist bis zu 275 cm lang, das ist dann ein Unterschied, wie Tag und Nacht. Aber bei deiner Preisvorstellung ist es so, wie wenn du vom Uno zum Lopo wechseln willst. Gruß Didi ruf halt mal beim Steinwayfachmann an, http://www.weschenfelder.de/Impressum:_:4.html oder fahr hin und hör es dir an. ![]() Wenn du mal selbst mehrere Stainways angespielt hast, wirst du auch feststellen, dass auch da Riesenunterschiede sind. edit ; oft stehen diese kleine Klavierraumwunder noch in irgend welchen ungünstigen kleinen Räumen, wo eh kein Klang zu Stande kommen kann. Textiltapete, Möbel drin, und dann noch Teppichboden... Wenn es auch Stielbruch ist, bin ich deshalb vor Jahren schon auf Elektronik mit Anschlagdynamik umgestiegen ( Korg M1-I 2 ) Also viel Spass Geändert von fliegerdidi (14.03.2012 um 10:48 Uhr)
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#3
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Hallo,
Klaviere nach Marke zu kaufen ist m. E. ziemlich unsinnig. Es gibt viele Marken, wenige Hersteller und kaum welche, die noch selbst bauen. Aus der Vergangenheit gibt es aber eine Menge Mythen, die sich auf Fabrikate beziehen, die früher mal sagenhaft waren (angeblich oder wirklich), aber seit langem schon im Kern Massenware darstellen, die heute aus Fernost kommt. Das muß übrigens nicht schlecht sein ... Selbst Steinway vertreibt solche Ware, aber anscheinend bis heute noch unter einem anderen Label. Außerdem wird der Kunde darüber aufgeklärt. Bei gebrauchten Klavieren soll man die Marke erst einmal völlig ignorieren. Das Teil sollte einem gefallen, also ausprobieren und immer wieder ausprobieren. Dann kann man die Konstruktion und den Zustand beurteilen oder muß sich auf den Händler verlassen. Eine gute Adresse ist der Piano-Salon Dresden direkt neben der Frauenkirche. Der hat neue Klaviere (gut zum Vergleich) eine Riesenauswahl an aufgearbeiteten Klavieren, und Herr Kirsten kommt auch zu Dir ins Haus, wenn Du sehr weit weg wohnst, zwecks Reparatur. Ich habe nichts gekauft, aber etwas an meinem alten Flügen reparieren lassen. Ich halte Deine Preisvorstellung für realistisch. Ob du, von einem Pianino kommend, jemals mit einem Klavier zufrieden sein wirst, halte ich für fraglich. Richte dich lieber gerade auf einen Flügel ein. Dann wird es mit dem Geld aber knapp. Evtl einen technisch überholten, der äußerlich unrestauriert ist? Gruß Jörg
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#4
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![]() Zitat:
Danke. Das ist mir klar. Aber irgendeine Auswahl muss ich treffen. Man wird zurzeit mit Klavierangeboten erschlagen. Bei Schimmel ist das Angebot gut und ich hörte unabhängig von mehreren Seiten, dass Schimmel in den 80er/90er Jahren gegen den Trend qualitativ eher zugelegt habe. Und die Marke ist - auch wenn es ungerecht sein kann - ein Argument im Falle eines Wiederverkaufs. Unser gebrauchtes Schimmel werde ich ganz sicher leicht los. Und ich weiß ja nicht, ob das nächste das letzte Klavier sein wird, das wir kaufen. Zitat:
Zitat:
Aber ich entnehme deinem Beitrag, Jörg, dass die Größe bzw. beim Klavier die Höhe auch in deinen Augen ein nicht wegzudiskutierender Umstand ist. Vielen Dank Sunbeamer |
#5
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Beim Klavier geht nichts über Ausprobieren. Wenn man zwei komplett baugleiche Klaviere, die direkt nacheinander gebaut wurden, nebeneinanderstellt, kann es trotzdem sein, daß man deutliche Unterschiede feststellt. Bei jedem Hersteller. Außerdem hat jeder Hersteller so seine typische Richtung. Viele halten einen Steinway für das Nonplusultra, ich persönlich mag den Klang eines alten Duysen-Flügels jedoch lieber.
Die Blütezeit des Klavierbaus lag übrigens in den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Danach zielten die meisten Weiterentwicklungen nur noch auf Kostenreduzierung ab. Ein gut überarbeitetes Klavier (oder ein Flügel) aus dieser Zeit kann selbst von einer völlig unbekannten Marke unglaublich klingen. Ich persönlich kenne da so einen kleinen Flügel der Firma Jörzey, eine Handelsmarke, von der sonst praktisch nur Klaviere bekannt sind. Keine Ahnung, wer das Ding gebaut hat, aber für die Größe ist der Flügel unwahrscheinlich gut. Wäre übrigens auch in deinem Preisrahmen... Beim Kauf von gebrauchten Klavieren oder Flügeln ist natürlich das gleiche zu beachten, wie bei Autos oder Booten: Man muß sich Ahnung zulegen oder jemanden mit Fachkenntnis mitnehmen, wenn man nicht über den Tisch gezogen werden will, sei es durch Blender mit versteckten Mängeln oder einfach nur überhöhte Preise. Ich kann dir einen Klavierbauer in der Nähe von Munster (ja, der Bundeswehrstandort) empfehlen, als pensionierter ehemaliger Offizier ist er nicht auf Gedeih und Verderb auf große Umsätze und Gewinne angewiesen. Der hat immer ein paar alte, überholte Klaviere stehen (meist deutlich unterhalb deines Budgetlimits), die man auch ausprobieren kann, und meistens auch ein oder zwei Flügel, derzeit auch den oben genannten Jörzey. Viele Grüße Jan
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#6
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Hallo sunbeamer,
du schreibst: "Aber irgendeine Auswahl muss ich treffen. Man wird zurzeit mit Klavierangeboten erschlagen". ich sage: "nicht irgendeine Auswahl", nur die richtige Auswahl taugt was. Ein schlechter Schimmel und ein schlechter Bösendorfer (ich habe beides schon gespielt) ist Mist. Und auf dem Gebrauchtmarkt wird es beim Wiederverkauf eng, wenn das Teil Mist ist. Du kannst nämlich dann nur an Unkundige verkaufen, die Fachleute nehmen Instrumente nicht mit, nur weil ein Schild dran pappt. Thema Flügel: Der Flügel kann natürlich auch leise spielen. Allerdings können Kleinklaviere nicht richtig laut. Das ist der Unterschied. Der Klavierklang leidet übrigens nicht nur unter der fehlenden Saitenlänge. Der Anschlagsort des Hammers auf der Saite und die Hebellänge der Taste sind weitere Kriterien. Ich empfehle Dir dringend, einen Händler zu suchen, der viele Klaviere stehen hat. Du kannst sonst nicht vergleichen. Viel Spaß noch, und lass Dir Zeit. Gruß Jörg |
#7
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![]() Zitat:
Ha, aber das Wohnzimmer, also der Raum, in den der Flügel dann müsste, ist nicht ganz klein, er ist mit Parkett und mit Gipsputz ausgestattet, meinem Geschmack entsprechend spärlich möbliert. Mit anderen Worten: Was im Wohnzimmer abgeht, bekommt man ohnehin fast im ganzen Haus mit. Und wenn dann ein Bub am Flügel sitzt, dann bin ich mir aber ganz sicher, dass nicht ausgerechnet das Leisespiel des Flügels genutzt wird. Wenn es richtig fetzt, macht das doch gerade Spaß! Zitat:
Alles spricht für einen Flügel. Nur die völlige optische Umgestaltung meines Wohnzimmers und dass alle im Haus am Üben teilhaben, spricht gegen den Flügel. Aber das will ich eigentlich nicht. Zitat:
Nebenbei habe ich die Erfahrung gemacht, dass mancher Klavierhändler einem Gebrauchtwagenverkäufer nicht unähnlich ist. Aber die müssen ja auch von was leben, und leben können sie nur vom Verkaufen. Das mache ich auf jeden Fall. Vielen Dank Sunbeamer |
#8
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Ich habe es auch hinter mir. Gruß Jörg
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#9
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Mit geht´s genau so, allerdings hatte ich nie den Platz - und so steht hier ein altes Sampling Grand, und den Flügel mach ich über MIDI. ![]() Das ist für mich ein vernünftiger Kompromiss - du dagegen wirst dich immer wieder ärgern, keinen Flügel gekauft zu haben.
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