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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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#1
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Große Wellen, wie gehts durch?
Hallo Bootsfreunde,
wir sehen ja gerade in den Medien die schlimmen Bilder was Wasser anrichten kann. Da ging mir der Gedanke durch den Kopf wie kann ich mit einem Sportboot gegen große Wellen ankommen. Laut CE soll meine 19er 2m hohe Wellen überstehen (und nicht nur einmal). Wie soll das gehen? Wie macht man sowas? Bergauf mit Vollgaß? Bergab? Eintauchen mit dem Bug und das Wasser voll überholen (hatte ich schon). Würde mich über euere Gedanken freuen. Viele Grüße Michael |
#2
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Die Welle
Moin Michael,
normalerweise verhält es sich so, dass je höher die Welle desto länger ist sie auch. In der Hochseeschiffahrt werden die ganz hohen Wellen oft gar nicht bemerkt. Auf der Ostsee hab´ich bis jetzt erst Erfahrung mit max. 2 m Wellen machen können, egal ob von vorn oder von der Seite, mein Boot (24´Segler) Schippert da hoch und wieder runter. Achterliche Wellen sind stressiger, weil sie oft die Ruderwirkung aufheben. Ich persönlich finde kabbelige 1 m Wellen vielleicht noch als Kreuzsee ekliger, das ist wie Schlaglochpiste mit viel Spray. Richtig gefährlich sind Wellen nur in Küstennähe oder über Bänken, weil sie denn die Neigung zum Brechen verspüren (die Crew oft auch). Da hilft nur Ölzeug, Schotten zu, und auf die Selbstlenzer hoffen. Gruß, der olli |
#3
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Vollgas muss "bergauf" sicher nicht sein, aber auf alle Fälle bei
"bergab" vor erreichen des Wellentals musst Du viel Gas geben damit der Bug sich soweit wie möglich aus dem Wasser hebt. Wenn möglich das Verdeck zu, dass nicht soviel Wasser überkommt. ...macht aber absolut keinen Spass so zu fahren!
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Gruß vom Oberrhein. |
#4
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Hallo Bootsfreunde,
ich habe das mit dem eintauchen schon erlebt. Die Bugspitze taucht ein und das Wasser kommt über das Vorschiff und die Scheiben voll ins Gesicht. Und das ganze gleich zwei mal hintereinander. Da stand aber ordentlich Wasser im Boot. Jetzt sagst du ich soll viel Gas geben. Ich denke nicht das ich mich das traue wenns Bergab geht und ich in Gedanken schon sehe wie das Wasser kommt Gut hier waren die Wellen von einem Schubverband. 2 mal naß und fertig. Aber auf dem Meer? Panik??? Viele Grüße Michael |
#5
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Hallo !
Das mußt du ins Gefühl bekommen. Gas muss sein, sonst kommst du gegenwärts nicht an. Bei hohen Wellen bekommst du eine taube Hand, vom Gas spielen.. Eins steht aber fest: Mit einem Sportboot in 2 Meter Wellen wirst du sicher nass, oder du hast ein Verdeck und Scheibenwischer.... Grüße Andi
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Wer sein Leben so einrichtet, dass er niemals auf die Schnauze fällt, der kann nur auf dem Bauch kriechen. |
#6
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der Vorteil eines Mobos bei hohen Wellen ist, dass man seine Geschwindigkeit anpassen kann.
Wenn man den Bug nach oben trimmt (um das Unterschneiden zu verhindern) und genau vor dem Wind fährt kann man auch bei Wellen um 2-3m noch ohne weiteres 25-30kn fahren. Man muß genau steuern und es ist sicher etwas aufregend, macht aber viel Spaß. Kommen die Wellen und der Wind vond er Seite heißt es ebenfalls Speed, den die Geschwindigkeit stabilisiert. Hier langsam fahren führt zu fürchterlichem Rollen. Gegegen den Wind und Wellen ist in erster Linie die Frage was das Boot und die Crew (bzw. deren Bandscheibe)aushält. Da hilft nur ggfs. mit der Fahrt heruntergehen, den Bug nach unten, und wenn die Wellen mal so über 2m werden, auch bis zur langsamen Verdrängerfahrt. Bei genau gegen den Wind spritzt es am wenigsten, da es seitlich abweht. Aber wie geschrieben, nicht die Höhe der Welle ist das Problem, sondern die Länge. 4m hohe Atlantikwelle sind lange nicht so unangenehm wie eine kurze steile Adriasee sein kann. Aber keine Sorge: Ein Mobo schlingert oft fürchterlich, ist aber praktisch unkenterbar.
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Gerd, mit vielen Grüßen |
#7
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#8
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@all, Ihr redet hier schon von Mobo?
Unser Segelschiff tanzt einfach so über die Wellen und wir geben halt so viel Gas, dass wir gegenan kommen. Oder wir segeln... Aber nass wird man auf jeden Fall
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Gruß Sissi "Nur wer seine Träume lebt, kann seine Sehnsucht stillen." Sergio Bambaren |
#9
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Zitat:
Das ist bei jedem Boot gleich-egal wie's angetrieben wird. Aber Bootfahren ist ja Wassersport.... Grüße Andi
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Wer sein Leben so einrichtet, dass er niemals auf die Schnauze fällt, der kann nur auf dem Bauch kriechen. |
#10
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Na Andi, mal ehrlich, ohne die Dusche zwischendurch würde uns doch auch ein Teil des Spaßes fehlen.......
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#11
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Hallo,
wie verhält es sich denn bei Tsunamis?? Angenommen es gibt entgegen der momentanen situation in Asien eine Vorwarnung. Kan ja bis zu mehreren Std. gehen. Angenommen die Tsunami ist auch höher als die asiatische. Kann ja bis zu 20, 30? Meter gehn. Angenommen ihr liegt mit eurem Boot gemütlich in einer Bucht vor Anker. Was würdet ihr tun???? Hättet ihr die Nerven in See zu stechen wie es allgemein empfohlen wird? Angeblich soll ja die Welle auf hoher See kaum wahrnehmbar sein und ihre teufliche Monsterwirkung erst an Landnähe voll entfalten. Angeblich. Aber da gab es ja auch mal den Fall der Bremen, da wurden die Fenster der Brücke (immerhin 25 m über Wasserhöhe) eingeschlagen. Weiss aber nicht mehr ob das eine Tsunami war oder eine Freak Wave infolge Sturm. Und dann soll das Wasser bei Tsunami ja erst mal *weglaufen*. Dann sitzt man doch auf dem trockenen beim ankern, oder? Also hättet ihr nun den Mut in See zu stechen bei Tsunami Lage oder nicht?? Und man hört ja momentan auch viel von Fischerbooten die vermisst werden. Das widerspricht doch der these auf See sei man sicher. Oder einfach boot Boot sein lassen und das Heil in der Flucht in die Berge zu suchen? Und wie verhält es sich dann mit den Versicherungen? Ist man selbst bei Vollkasko dagegen geschützt? Oder wird einfach alles auf höhere Gewalt geschoben und man geht finanziell leer aus? Kann zu DER Problematik jemand was sagen? Grüsse Sternenkucker |
#12
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Ich denke das kommt darauf an, ob Du in den 1-5 Stunden die Dir bleiben mit Deinem Boot bis in wirklich TIEFES Wasser kommen kannst.
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! |
#13
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ich denke schon das wenn man eine vorwarnzeit von ca 1 stunde hat da man da so einige meter auf dem meer gutmachen kann und das auch tun sollte.
aber wie man tatsächlich reagiert wenn man in der sitaution ist weis man erst wenn man davon wirklich betroffen ist. |
#14
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Zitat:
Zitat:
Aber wer ist schon von uns auf hoher See. Ich würde laufen, laufen, laufen ...
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LG Michael |
#15
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Hi !
Tsunamis sind wohl eher die Ausnahme. Gewitterstürme oder Starkwind eher die Regel. Wenn Zeit genug ist, ist die einzige Möglichkeit auszulaufen und so schnell als möglich flache Gewässer zu verlassen. Wenn das Meer tief genug ist, kann es sein das du die Tsunami gar nicht spürst. Ansonsten ist das Boot Schrott (und das wäre das wenigste Übel). Nur als Antwort auf die Frage. [offtopic] Ich habe mir gestern (heute), bis nach Mitternacht den Schrecken ohne Ende angesehen- und zur Zeit lieber nichts mehr über solche Naturgewalten schreiben...... Grüße Andi
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Wer sein Leben so einrichtet, dass er niemals auf die Schnauze fällt, der kann nur auf dem Bauch kriechen. |
#16
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moin,
ich bin ja nur vo der stegsegelnden fraktion, wunder mich aber über "19 fuss" und "2-3m welle" und "durchaus 30 knoten" |
#17
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Zitat:
das denn zusammen mit den vermissten Fischerbooten?????? Das macht mich doch stutzig!! Und ich habe auch amateuraufnahmen gesehen die Hotelgäste gefilmt haben. Kennt Ihr ja alle zur Genüge. Auf einer Sequenz konnte man die welle gut kommen sehen (obwohl sie nicht hoch war) und dann übern Strand in den Hotelgarten. Und jetzt kommt das tollste. Natürlich nur in zusammenhang mit der Frage auslaufen oder nicht!! Im hintergrund, das heisst ca. 500 vom Strand weg war eine Segelyacht unter Segeln zu sehen. In absolut stillem Wasser!! Und wenn man läuft und läuft (was ich sicher auch tun würde) was ist denn nun mit der Versicherung. Bezahlt die oder nicht??? Grüsse Sternenkucker |
#18
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Zitat:
Übrigens Stegsegler sind viele Mobos auch.
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Gerd, mit vielen Grüßen |
#19
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Ich geb auch mal meinen Senf zum Thema dazu:
Wir hatten mal eine breite Flunder : Swift Craft " Stiletto 150 " , das Teil war 4.5m lang und 2.1m breit. Das Boot war ziemlich "flachboardig" , und sehr schnell!sobald es kabbelig wurde , konnte man machen was man will , die Wellen kamen dann immer in das Boot hinein , ausserdem schlug es heftig auf das rauhe Wasser auf - wir dachten damals ( 1985 ) , daß das normal wäre.... Mittlerweile wird was schmales gefahren , da wir ja nur auf der Ostsee unterwegs sind : 6m lang und 1.93 breit , eine Fletcher. Es ist ein unterschied wie Tag und Nacht ( tiefes V ) , kein Schlagen aufs Wasser und Wellen mit 1.5 meter Höhe kann man auch mit 100 kmH nehmen :-D Solage man nicht ins Wellental fällt , macht es wirklich Spaß . Wie man sich beim Wellenfahren verhalten soll , wird auch ganz gut in einem Buch beschrieben, es heisst irgendwie " besser Motorbootfahren " , oder so mfG oudee
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www.Fletcher-Sportboote.de - die Seite für Fletcher-Freunde Propeller - Rechner - Propeller Speed calculator - download |
#20
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ach da habe ich auch noch einen Buchtipp:
"Schnelle Boote stürmische See", der Autor Dag Pike handelt ausführlich alle Aspekte des Mobofahren bei schwerem Wetter, inkl. Zubehör, etc. Geht sehr in Detail, auch der Rennsport wird angesprochen. So umfassend habe ich noch nie darüber gelesen.
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Gerd, mit vielen Grüßen |
#21
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Also mein Boot ist auch nur knapp 5m lang. Allerdings habe ich vorne eine ziemlich hohe Kabine, welche verhindert bzw. bisher verhindert hat, daß das Wasser vorne überkam (Gischt ausgenommen).
Ich habe damit die folgende Erfahrung gemacht: Pfingsten im Velebit-Kanal mußten wir umkehren, in Gleitfahrt hats brutal geschlagen, in Verdrängerfahrt hätten wir Stunden gebraucht. Allerdings weiß ich jetzt auch was ich falsch gemacht hatte. Ich bin mit dem gleichen Trim, welcher die optimalste Geschwindigkeit bei ruhigen Wasser bringt weitergefahren. Dies hatte zur Folge, daß das Boot von einer Welle in die darauffolgende gefallen ist, weil der Bug zu weit hochgetrimmt war. Im August sind wir dann bei ziemlichen Seegang (geschätzt 1,5m) von Supetarska nach Barbat gefahren. Der Wind kam dabei aus NW. Solange wir Richtung Westen (vor Kalifront) fuhren wurden wir durch die vom Boot hochgeworfene Gischt klatschnaß. Da ich aber anderst als an Pfingsten die Nase etwas weiter runtergetrimt hatte, lief das Boot trotzdem noch einigermaßen komfortabel, da es nicht auf die entgegenkommenden Wellen aufgeklatscht ist sondern sie eher duchschnitten hat. Als wir dann an Donja Punta vorbei waren und Kurs SO hatten, also den Wind und die Wellen von hinten bekamen, habe ich die absolut geilste Bootsfahrt erlebt, die ich bis dahin hatte. Ich konnte Gas und Trimmung so einstellen, daß wir etwas schneller als die Wellen liefen. Das Boot ist langsam, wie in Zeitlupe auf die Welle geklettert, dabei ist die Drehzahl immer weiter abgefallen. Dann auf dem Wellengipfel hatte man den Eindruck, das Boot verharrt kurz. Wenn man am Bug vorbei ins Meer gesehen hat, hatte man den Eindruck das Wasser ist irre weit weg (vielleicht waren es auch mehr als 1,5m, ich hab keine Ahnung). Dann ist das Boot wie ein Surfer auf der Welle hinuntergeglitten und die Drehzahl hat wieder zugenommen. Schließlich ist das Boot im Wellental bis zur Scheuerleiste ins Wasser eingetaucht und kurz darauf ging das Spiel wieder wie beschrieben von vorne los. Gigantisch! Ich wäre am liebsten noch ewig so weitergefahren! Grüße Erich |
#22
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Zitat:
Jedoch ist auch hier eine sensible Gashand gefragt. Entweder man kommt nicht die Welle rauf, oder man wird leicht zu schnell. Quer zur Welle geht mit genug Speed auch gut, da wie Gerd1000 schon schrieb, das Boot durch die Geschwindigkeit stabilisiert wird. Aber manchmal muß man gegen die Welle an. Und das geht entweder nur langsam (Schiebefahrt mit erhobenem Bug) oder es wird nass und hart.
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LG Michael |
#23
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Hmmm, das Mitsurfen habe ich auch mal probiert, hat in einer absoluten Katastrophe geendet..... war wohl etwas zu schnell und Strolch hat den Bug mit Schmackes in die Welle gesteckt, was dann geschah kann man sich ja in Ruhe vorstellen.....
Seitdem weiss ich das meine Bilgenpumpe bestens funzt! |
#24
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Zitat:
Habe ich auf der Donau bei Schlepperwellen gemacht und am Meer bei schönen Windwellen ohne viel Kreuzsee. Die ideale Geschwindigkeit dafür (je nach Welle) liegt im Bereich der langsamen Gleitfahrt. Fährt man die Welle rauf kann man leicht in Verdrängerfahrt zurückfallen und zu langsam sein, fährt man wieder runter senkt sich der Bug, es geht Bergab und man ist leicht zu schnell für die Wellenlänge. Eigentlich muß man ständig die Geschwindigkeit mitregeln. Aber wenns klappt ist es wie surfen ... Bei noch größeren Wellen fährt man lt. Lehrbuch mit raufgetrimmten Bug und Gas die Welle hoch, bevor man oben ankommt nimmt man Gas weg um nicht drüberzuschießen, trimmt den Bug runter und fährt mit wenig Gas ins Tal.
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LG Michael |
#25
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Zum Thema Surfen auf der Welle:
Im August sind wir mit unserer 24 Fuß Bayliner ca. 1,5 nm nördlich der Seebrücke Timmendorfer Strand 1 bis 2 Minuten auf einer Welle gesurft. Die Wellen waren ca. 1,5m hoch und kam genau von Achtern. Damit wir mitkamen mußte ich etwa 2500 UpM fahren. Als ich mal wieder auf die Instrumente sah, war die Motortemperatur voll im roten Bereich. Panikartig schaltete ich den Motor ab, worauf sich das Boot in kurzer Zeit quer zur Welle stellte. Wir befürchteten das Kentern. Mit meinem 8 PS Außenborder konnte ich das Boot wieder senkrecht zur Welle stellen. Die Frage: Kann es sein, daß in dem o.g. Bereich der Antrieb soweit aus dem Wasser kommt, daß die Wasserkühlung aussetzt? Nach 10 Min. hatte der Motor wieder normale Temp. und wir konnten ihn wieder starten. Lothar |
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