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Alt 10.12.2004, 21:01
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Standard GALILEO macht Fortschritte

Die EU-Verkehrsminister segnen Finanzierungsplan ab:
Zitat:
EU-Verkehrsminister geben Galileo Sicherheit

Die Pläne für das europäische Satellitennavigationssystem Galileo sind einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Die EU-Verkehrsminister sicherten den privaten Investoren die Übernahme eines bedeutenden Kostenanteils zu.

Die Verkehrsminister der EU-Mitgliedsstaaten gaben am Freitag in Brüssel die Zusage, dass die öffentliche Hand ein Drittel der Kosten trage. Die Gesamtkosten des Projekts werden auf rund 3,2 Mrd. Euro veranschlagt. Der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Ralf Nagel, bewertete den Beschluss als wichtige Etappe, um das System ohne Verzögerung nach 2008 nutzen zu können.

EU-Verkehrskommisar Jacques Barrot sagte, mit der Entscheidung vom Freitag sei die Inbetriebnahme des Systems unumkehrbar. "Nächstes Jahr werden wir den Start der ersten Satelliten sehen", sagte Barrot weiter. Das Vorhaben zeige, wozu Europa in der Lage sei, wenn es geschlossen handelt. Das Ziel, den Endausbau des Systems bis 2008 zu bewerkstelligen, war zuletzt von der Industrie in Frage gestellt worden.

Konkurrenz für GPS

Galileo soll in Konkurrenz zum US-amerikanischen Global Positioning System (GPS) treten. Mit insgesamt 30 Satelliten soll ein weltumspannendes Netz zur Steuerung des Verkehrs zu Lande, zu Wasser und in der Luft entstehen. Galileo gilt als größtes Technologieprojekt Europas nach dem Aufbau der Airbus-Produktion.

Bisher hat die EU für die Entwicklung von Galileo 1,1 Mrd. Euro ausgegeben. Für die Stationierung des Geräts am Boden und im All gibt die Kommission grob einen Betrag von 2,1 Mrd. Euro an. Davon soll die Industrie nun zwei Drittel übernehmen. Zwei Industriekonsortien bewerben sich um die Führung des Projektes. Die Verhandlungen sollen im Frühjahr in die heiße Phase treten.

Europäer unter Zeitdruck

Nagel zeigte sich zuversichtlich, dass für das Projekt die nötigen finanziellen Mittel zusammenkommen werden. Die Finanzierung wird zum Teil in die Haushaltsplanungen 2007 bis 2013 eingestellt. Darüber muss noch in der EU verhandelt werden. Der Beschluss des Rates werde für diese schwierigen Beratungen eine wichtige Rolle spielen, sagte Nagel. Klarheit über die tatsächlichen Kosten werde es erst geben, wenn die Verhandlungen mit der Industrie abgeschlossen seien.

Zuletzt hatte sich der Fortgang des Galileo-Projekts verzögert. Nach Berechnungen der europäischen Raumfahrtorganisation ESA vom Oktober klaffte eine Finanzierungslücke von gut 300 Mio. Euro. Nach Angaben der Industrie fehlten sogar bis zu 600 Mio. Euro für die jetzt angelaufene staatlich finanzierte Test- und Entwicklungsphase. Bei Galileo stehen die Europäer unter Zeitdruck: Etwa 2012 wollen die USA mit einer dritten Generation ihres GPS die europäische Technologie wieder einholen.
Quelle: Financial Times Deutschland


GPS-Kompatibilitätsverhandlungen mit den USA abgeschlossen:
Zitat:
Neues Navigationssystem

Galileo wird den Weg weisen — ganz genau

Im Gegensatz zu den bestehenden Systemen GPS (USA) und dem russischen GLONASS soll Galileo nicht militärisch kontrolliert werden und daher präziser sein.

„Galileo“ ist der Name für ein ehrgeiziges Projekt der Europäischen Union: Unter dem Namen des historischen Astronomen sollen 30 Satelliten ab 2008 in Erdumlaufbahnen von knapp 24.000 Kilometern Höhe eine exakte Ortsbestimmung überall auf der Erde ermöglichen.

Im Gegensatz zu den bestehenden Systemen GPS der USA und dem russischen GLONASS soll aber Galileo nicht militärisch kontrolliert und daher präziser sein. Die Entwicklungskosten von 1,1 Milliarden Euro werden je zur Hälfte von der EU und der europäischen Raumfahrtagentur ESA getragen. Weitere 2,5 Milliarden Euro für die Errichtung müssen aber noch bei privaten Geldgebern aufgetrieben werden.

Die Testphase für das Projekt wurde im Dezember 2003 von den EU-Verkehrsministern eingeleitet. Noch vor Ende kommenden Jahres soll ein erster Testsatellit mit einer Sojus-Trägerrakete vom Raumfahrtbahnhof Baikonur in Kasachstan in die Umlaufbahn geschossen werden. Dabei geht es vor allem darum, die reservierte Frequenz, auf der die Galileo-Satelliten senden sollen, zu sichern.

Im Jahr 2006 sollen dann die ersten drei Satelliten in Betrieb genommen werden, 2008 soll das ganze System mit 30 Satelliten funktionieren. Davon sind 27 für den Betrieb nötig, drei dienen als Ersatz.

Auf vier Meter genau
Die Europäer scheuten sich von Anfang an, Galileo als Konkurrenz für GPS zu präsentieren. Lange wurde mit den USA über eine Kompatibilität der beiden Systeme verhandelt. Die Gespräche wurden im vergangenen Juni erfolgreich abgeschlossen.

Die Europäer verzichteten im Sinne der USA dabei auf das präziseste existierende Übertragungssystem zugunsten des Systems, das auch die Amerikaner verwenden. Dennoch wird Galileo Positionen bis auf vier Meter genau bestimmen und damit exakter sein als das US-System. Wegen der Verwendung für militärische Zwecke wird im GPS nämlich ein sehr genaues Resultat nachträglich verwässert.

Einmal in der Umlaufbahn angekommen, soll Galileo fünf verschiedene Dienstbereiche abdecken: Den „Offenen Dienst“, der kostenlos Daten über Position, Geschwindigkeit und Zeit liefern soll. Er kann in Navigationsysteme von Autos und Mobiltelefone eingebaut werden und soll bis auf vier Meter genau Positionen bestimmen.

Der „Kommerzielle Dienst“ wird die genaueste Positionsbestimmung ermöglichen und kostenpflichtig sein. In diesem Bereich kann etwa zentimetergenaue Navigation in Gebäuden geleistet werden. Die Gebühren für diesen Dienst, der auch bei Bohrungen oder dem Bau von Pipelines nützlich sein wird, sollen Haupteinnahmequelle für die Betreiber werden.

Die drei übrigen Dienste sind vorgesehen für den Luft- und Schienenverkehr, für hoheitliche Aufgaben wie bei Polizei und Küstenwache und schließlich für Rettungsdienste, die über Galileo Menschen in Not schneller und genauer orten können.

Studien zufolge könnten durch Galileo europaweit 140.000 Arbeitsplätze entstehen. Die Finanzierung ist aber noch nicht abgeschlossen. Vorgesehen ist dabei die Methode von Gemeinschaftsunternehmen (Public-Private-Partnership). Erste Zusagen gibt es aus China über 280 Millionen Euro, aus Indien über 200 Millionen Euro und auch aus Israel. Verhandlungen laufen mit Brasilien, Russland und Japan.
Quelle: Süddeutsche Zeitung

Guß
-Thomas-
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