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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik.

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  #1  
Alt 10.10.2004, 08:55
Glastronfan Glastronfan ist offline
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Hallo Leute!

Ich habe bei Ebay einen völlig zerlegten Mercury Sailpower 7,5 ersteigert. Der Motor wurde vom Vorbesitzer aus Spaß an der Freude einfach zerlegt.
Jetzt möchte ich ihn wieder zusammenbauen.
Meine Frage: die Buchsen sind OK , man sieht auch noch Hohnspuren.
Die Kolben sind auch OK, habe aber vereinzelt Riefen.
Die Kurbelwellenlager sind schlecht, die müssen auf jeden Fall neu, Pleuellager haben kein Spiel.
Glaubt ihr, es genügt nur die Lager zu erneuern??
Muss ich mir unbedingt einen Dichtsatz kaufen, oder geht das auch mit hylomar? (ich meine Dichtungsflächen wie Kurbeltrieb, Auspuffdeckel usw..
Ach ja, die kolbenringe haben wenn man sie in die Buchse schiebt ca 1/10 Spalt.
Was meint ihr? Lager wechseln und zusammenbauen oder alles neu??
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  #2  
Alt 11.10.2004, 06:45
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Hallo,

ich kann aus meiner Erfahrung mit Rennmotoren folgendes sagen:
Falls die Kolben schon einen "Reiber" gehabt haben, kommt meistens auch Stoff (Aluminiumabrieb) an die Welle und in die Lager.
Es ist aber immer eine Frage des Zustandes der Teile. Falls Du ganz sicher sein möchtest, müsstesst Du alles tauschen. Auf der anderen Seite ist es aber auch nicht ganz günstig. Vielleicht gibt es einen ehrlichen Fachmann in der Nähe, welcher mal nachschaut und nicht gleich neue Teile verkaufen will.
Für einen Flautenschieber könnte es vielleicht auch nur mit neuen Wellenlagern reichen.
Ciao
Roman
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  #3  
Alt 11.10.2004, 13:45
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Standard Re: Mercury 7,5 PS Überholung

Zitat:
Zitat von Glastronfan

1) ... bei Ebay.... völlig zerlegten Mercury... ersteigert.

2) ....Der Motor wurde vom Vorbesitzer aus Spaß an der Freude einfach zerlegt....

3) ... die Buchsen sind OK , man sieht auch noch Hohnspuren.
Die Kolben sind auch OK, habe aber vereinzelt Riefen.
Die Kurbelwellenlager sind schlecht, die müssen auf jeden Fall neu, Pleuellager haben kein Spiel....
zu:
1) hoffendlich nicht so teuer

2) ... spaß an der freude ? hätte er den motor komplett versteigert wäre sicher mehr kohle geflossen

3) das paßt nach meiner meinung nicht zusammen
eventuell hat er nachträglich gehohnt um spuren zu beseitigen
wenn die kolben riefen haben müßte eigendlich auch irgendetwas in den laufbuchsen zu sehen sein
wie sehen die ringe aus, spuren ???

mfg
frank
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  #4  
Alt 11.10.2004, 14:55
Glastronfan Glastronfan ist offline
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Also ich habe den Motor für 80 Euro ersteigert.
Die Buchsen sind Top, man sieht Längsriefen, fühlt sie aber nicht!!! das hat glaub ich fast jeder Motor. Wenn man dann mit einer Lampe reinleuchtet sieht man auch Hohnspuren!
Der eine Kolben ist auch OK, der andere hat im Bereich des Auslasses Riefen´, siehr Bilder. Sonst hat er keine Riefen, es sind auch sowas wie "Hohnspuren" zu erkennen (´quer).
Die Kolbenringe sind auch I.O.
Was meint ihr??
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  #5  
Alt 11.10.2004, 15:02
TomHH
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Den Kolben auf dem unteren Bild solltest Du erneuern. Hatte so ein riefiges Teil mal bei einem Mopped, das hat nicht lange gehalten.

Sieht so aus, als ob das gute Stück mal ordentlich gefressen hatte.
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  #6  
Alt 11.10.2004, 15:20
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schließe mich der meinung von tom an
nach den bildern denke ich mal das der kolben eine heiße phase hinter sich hat
wenn die kolbenringe dieses kolben's keine spuren haben, sind sie höchst wahrscheinlich getauscht worden, oder aber kolben bzw. laufbuchsen stammen aus unterschiedlichen motoren

mfg
frank

Hallo,

aus Platzgründen muß ich mich leider von meinem Kolbenfresser trennen.

Der gemeine Kolbenfresser ist ein kleiner possierlicher Nager mit freundlichem Kerzengesicht, der sich vornehmlich in den Kurbelgehäusen von Motorblöcken ehemals sozialistischer Herkunft (ursprüngliche Heimat ist eine westthüringische Kleinstadt; von hier trat er seinen Siegeszug um die ganze Welt an) ansiedelt. Meist klein, grau und pelzig ist er in seinem Lebensraum bei oberflächlicher Betrachtung vom Laien kaum auszumachen.

Er ist ein tagaktiver Einzelgänger. Schon nach dem ersten Schrei des Kraftstoffhahnes macht er sich auf die Suche nach seiner bevorzugten Nahrung: Öle und andere Kohlenwasserstoffverbindungen sowie Blinkerwasser. Wird der Kolbenfresser mit all diesen Nährstoffen versorgt und ist die ordnungsgemäße Entsorgung über den Auspuff gegeben, nimmt der Motor keinerlei Schaden. Vielmehr profitiert er noch von seinem "Untermieter". Denn seinen Bewegungsdrang reagiert der Kolbenfresser gern in einem Laufrädchen ab, dessen Leistung direkt an die Kurbelwelle geht. So hat sich über die Jahrzehnte seit Erfindung des Verbrennungsmotors eine nahezu perfekte Symbiose entwickelt.

Doch schon kommt der Nachteil: Bei Mangel an den für ihn lebenswichtigen, oben beschrieben Nährstoffen beginnt der Kolbenfresser - nach Aufbrauchen seiner Reserven - mit dem Verzehr von Kolben und anderem wichtigen Gerät. Durch die feste Bindung des Kolbens an die Kurbelwelle ist es dem Kolbenfresser ein Leichtes, die Bahn des potentiellen Opfers genau zu studieren und später zielgenau zuzuschlagen. Er klemmt den Kolben mit seinen kräftigen Krallen im Zylinder fest und bringt ihn somit zum Stillstand. Dann nagt er so viel Material vom Kolben ab, wie für die Deckung seines Nährstoffbedarfes und das Anlegen neuer Reserven nötig ist.

Zu beobachten ist dieses Verhalten besonders in der Paarungszeit, in der der Kolbenfresser einen extrem hohen Energiebedarf hat. Es wird für den Kolbenfresser jedoch immer schwieriger, eine geeignete Partnerin zu finden, da sein Lebensraum immer weiter ausgedünnt wird und nur noch selten mehrere von Kolbenfressern besiedelte Krafträder sich die selbe Garage teilen. Sollte sich aber trotz aller widrigen Umstände ein Kolbenfresser-Pärchen zusammenfinden, schlüpft wenige Wochen nach der mit dem Tausch der Kolbenringe besiegelten Hochzeit der Nachwuchs. Er ist sofort selbstständig lebensfähig und verlässt über die Kerzenbrücke das elterliche Nest. Fortpflanzungsfähig ist der junge Kolbenfresser nach ca. 4 Tankfüllungen, jedoch gibt es auch hier Früh- und Spätzünder.

Weil es in Zeiten von Getrenntschmierung und Plastikrollern so schwierig für ihn ist, einen neuen Lebensraum zu finden, ist der Kolbenfresser flexibler geworden. Er übt nun vielfältige Tätigkeiten aus, wie Schwachstromelektriker an der Vergaserinnenbeleuchtung oder Zündfunkenpolierer, die Hauptsache ist, dass er ein Dach über dem Zylinderkopf hat. Aufgrund seiner Zähigkeit kann man beim Kolbenfresser jedoch nicht von einer bedrohten Gattung sprechen. Er wird sich immer wieder neue Betätigungsfelder und Lebensräume erschließen und so den Fortbestand seiner Art sichern.
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Gruß Frank
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Geändert von dumperjack (27.05.2011 um 12:39 Uhr)
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  #7  
Alt 12.10.2004, 19:24
proletcraft proletcraft ist offline
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Wenn die Riefen nur im Bereich des Auslaßkanals sind, ist das auch relativ normal, das kommt durch Ölkohleablagerungen. Die darurch entstandenen Riefen sehen oft schlimm aus, aber wenn sie etwas verschliffen werden, geht das eigentlich wieder. (aber nur wenn sie wirklich nur an dieser Stelle sind.)
Gut daruf achten, dass sich die Kolbenringe in der Nut auch etwas bewegen können, oft stehen von solchen Riefen Ränder über und der Ring ist fest.
Meiner Meinung nach geht das noch mit dem Kolben-besser ist natürlich neu- aber es soll ja nicht teuer werden!
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  #8  
Alt 12.10.2004, 19:33
TomHH
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Die Riefen sind aber eher im Bereich der Zylinderlauffläche, wenn ich mich nicht täusche ist die Auslassöffnung eher mittig angelegt.

So wie der Steg für den Kolbenring aussieht scheint dort mal ein Ring gebrochen zu sein.

Schau Dir mal die breite der Nuten für die Kolbenringe an, die scheinen etwas unterschiedlich zu sein ( kann allerdings auch etwas verzerren), vermesse doch mal die Kolben ob die überhaupt identisch sind.

Scheint so als ob dort eine Reparatur begonnen wurde und dann nicht zu ende gebracht wurde. Ist aber nur eine Vermutung.

Ein Kolben der so gefressen hat, wirkt sich meistens auf die Pleuellager aus, sollten auch neu!
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  #9  
Alt 12.10.2004, 20:31
Glastronfan Glastronfan ist offline
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So, also wenn ich den kolben in die Buchse stecke, sind die riefen genau im bereich des Auslasses! Das sind auch die einzigen Riefen am kolben. das ist nur an der Stelle, ca 2 cm breit, sonst ist der kolben völlig glatt.
Die Kolbenringe gehören zu den kolben, denn die sind schon eingelaufen.
Die Pleuellager sind in ordnung, die hauptlager habe ich schon erneuert.
Ich denke ich werde den motor so wie er ist zusammenbauen.
Das wird eventuell ein interessanter Bericht, denn ich werde den Motor nächste Saison bestimmt 150-200 Stunden fahren wollen, wenn er durchhält! ich werde regelmässig die Kompression messen und hier berichten!
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  #10  
Alt 12.10.2004, 20:36
Glastronfan Glastronfan ist offline
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Ach ja, bei den ZWEI abgebildeten kolben handelt es sich nur um EINEN ,den schlechteren kolben, nur von zwei Seiten aus fotographiert, hätte ich gleich dazuschreiben sollen.
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