Unfall Der 26 Jahre alte Mann aus Sögel wollte sich offenbar noch befreien / Ein Unfall ohne Spuren. Als Ursache kommt nach ersten Einschätzungen der Polizei nur überhöhte Geschwindigkeit in Frage. Das Auto wurde mit einem Sonargerät in sechs Metern Tiefe aufgespürt.
Leer - Ein Taxifahrer aus Sögel ist in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag mit seinem Taxi in die Schleusenkammer der Leeraner Seeschleuse gerast und in seinem Auto ertrunken. Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen saß der Fahrer allein in dem Wagen.
Der Mann muss noch versucht haben, sich aus dem sinkenden Wagen zu befreien. Das wurde offensichtlich, als das Auto gestern Mittag geborgen wurde. Der 26-jährige Fahrer war zwischen Rücksitzlehne und dem eingedrückten Dach eingeklemmt. Die Heckscheibe fehlte.
Als Unfallursache nimmt die Polizei überhöhte Geschwindigkeit an. Das Taxi kam aus Richtung des Hotels „Ostfriesenhof“. In der relativ scharfen Rechtskurve vor der Schleusenbrücke verlor der Fahrer auf regennasser Straße die Gewalt über sein Fahrzeug, sagt die Polizei. Der Wagen muss über einen Fußweg hinweg die Böschung hinuntergeschossen sein. Das Auto hat die grasbewachsene Böschung nur touchiert, bevor es dann auf die tiefer liegende Kaimauer vor der Schleusenkammer aufgeschlagen und anschließend ins Wasser gestürzt ist.
Am Unfallort fanden sich kaum Spuren, nur ein kleines, cremefarbenes Teil von einem Seitenschweller des Wagens lag oberhalb der Schleuse. Kein Glas, kein Blech, nicht einmal Lackspuren waren zu sehen. Einzig die Ampel vor der Schleusenbrücke war kaputt. Die muss der Wagen gestreift haben.
Der Fahrer war von einem Papenburger Taxiunternehmen noch in der Nacht bei der Polizei in Papenburg als vermisst gemeldet worden. Es gab keinen Funkkontakt mehr.
Den Zusammenhang zwischen der Vermisstenmeldung und dem tragischen Unfall stellte die Leeraner Polizei gestern Vormittag her. Schleusenwärter Holger Hellmers hatte gegen sieben Uhr bei der Polizei angerufen, weil die Brückenampel kaputt war. Das hatte er beim Schleusen eines Schiffes bemerkt. Allerdings fand er keine Anzeichen für einen schweren Unfall. Erst bei der Unfallaufnahme der Polizei gab es Anhaltspunkte dafür, dass es sich um den vermissten Taxifahrer handelte.
Die Suche nach dem Auto in der Schleusenkammer gestaltete sich zunächst schwierig. Ein Sonar-Boot der Wasserschutzpolizei Emden ortete den Wagen schließlich in dem sechs Meter tiefen Wasser. Taucher der DLRG-Gruppe Leer und der Freiwilligen Feuerwehr Leer bereiteten das Taxi für die Bergung vor. Der Wagen wurde dann mit einem Bagger von dem Arbeitsschiff „Leerort“ der Stadtwerke Leer gehoben.
Gegen 13 Uhr war die Schleuse wieder frei.
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Olaf
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