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  #1  
Alt 02.08.2010, 20:15
Benutzerbild von Peter R.
Peter R. Peter R. ist offline
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Standard Seefunkantenne

Helft einem Dummi mal auf die Sprünge.
Wenn ich einen Antennenstecker habe RG58 (PL) liegt doch auf der Überwurfmutter, also das Ding wo ich den Stecker am Gerät anschraube die Masse, sprich vom Koaxkabel der Geflechtschirm.

Der Stift der eingelötet ist müßte die Antenne selbst sein, (dachte ich zumind.)
Heute hab ich mal meine Antenne genommen, es ist eine Metallstabantenne so 1,10m lang. Da dachte ich wenn ich mit dem Durchgangsprüfer oder Ohmmeter auf dem Stift bin und an den Metallstab gehe , müßte ich Durchgang oder Verbindung haben. Ist es aber nicht. Der Metallstab hat Verbindung mit dem Geflechtschirm. Wo geht dann dieser Stift also die die Seele hin in der Antenne?
Helft einem Unwissenden.
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Gruß Peter
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  #2  
Alt 02.08.2010, 21:16
sy-merger sy-merger ist offline
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Ich hänge dir zum besseren Verständnis mal ein Prinzipschaltbild einer UKW-Seefunkantenne an. Jede Antenne hat am unteren Ende so einen "Knubbel". Dieser enthält einen Schwingkreis, der auf die Betriebsfrequenz (156-164 MHz) abgestimmt ist und über den die Anpassung der Antenne an das Koaxkabel vorgenommen wird. Am hochohmigen oberen Ende des Schwingkreises ist die Antenne angeschossen. Das Koaxkabel an einer Anzapfung der Spule an der 50 Ohm sind. Wegen dieses Aufbaus funktioniert die Antenne nur auf der vorgesehenen Betriebsfrequenz. Für Gleichstrom und auch für alle anderen Frequenzen ergibt sich sich dadurch ein Kurzschluss, der auch die gewünschte Funktion DC-closed als Schutz gegen statische Aufladung herstellt. Mit einem normalen Durchgangsprüfer misst du dadurch ebenfalls Durchgang. Auf diese Weise kannst du durch das Koaxkabel leicht feststellen ob irgendwo was abgerissen ist. Aus dem Schaltbild kannst du aber auch leicht erkennen, dass es Unsinn ist eine UKW-Funkantenne für Rundfunk oder DVBT zu missbrauchen. Diese Frequenzen werden durch den Schwingkreis wirksam unterdrückt.
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  #3  
Alt 02.08.2010, 21:17
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Gummiente Gummiente ist gerade online
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In der Antenne ist ein Übertrager eingebaut. Ein Übertrager ist so etwas wie ein Transformator um die Impedanz der Antenne und die Impedanz des HF Kabels auf den gleichen Wert (50 Ohm) zu bringen. Mit einem normalen Ohmmeter (Gleichspannung) kannst du da garnichts messen, da so ein Übertrager für Gleichspannung (wie im Ohmmeter) nahezu 0 ist. Die Messfrequenz im Seefunk würde sich um 155 MHz bewegen. Wenn du über die Funktion einer Antenne eine Aussage machen möchtest, so musst du zwischen Antenne und Funkgerät ein Stehwellen Messgerät schalten. Es sollte ein so geringer Rückfluss wie möglich vorhanden sein.

Meine Erklärungen habe ich so Laienhaft wie möglich gehalten.
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Liebe Grüße
Willi
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  #4  
Alt 02.08.2010, 21:23
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Kleine_Krabbe Kleine_Krabbe ist offline
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Wenn du eine Verbindung (Durchgang) gehabt hättest wäre der Antennenstecker kaputt oder das Kabel.
Aber es gibt auch geerdete Antennensysteme aber zu kompliziert und weitgreifend und im Bootsfunk nicht verbreitet.
Du hast schon qalso selbst (fast) richtig vermutet..
der Zentralpin ist eigentlich schon die Antenne...Aber der Mitteldraht (ich drücke es mal so aus) wird ja noch abgeschirmt....also wird erst ab dem Antennenfuß die Antenne zur eigentlichen Antenne..
(Kurz gesagt..Der Mittelpin mündet über den Antennenfuß in die Antenne)
der Mantel (das Geflecht) kann man als Masse oder Abschirmung bezeichenen.
Das Funkgerätegehäuse hat also Verbindung zum Geflecht.Da ja in dem abgeschirmten Funkgerätegehäuse das Nutzsignal erzeugt wird und es möglichst verlustarm an die Antenne gebracht werden muß (bei richtigem und möglichst gleichbleibenden Fußpunktwiderstandes von ca. 50 Ohm) benutzt man z.b. das RG 58 oder andere Kabel gleicher 50 Ohm Spezifikation.
Passt alles..Gerätewiderstand,Kabel,Antennelänge zur Frequenz so hast du auch eine gute Stehwelle,also ein maximum an nützlicher Abstrahlungsleistung.
73 an die Funker
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  #5  
Alt 02.08.2010, 21:26
diri diri ist offline
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Man könnte jetzt 300 Seiten darüber schreiben oder auch nur ein paar Zeilen.
Ich habe mich mal in meinen Jugendjahren als Schwarzfunker betätigt, hauptsächlich im 10/11 meter Band, auch 2 meter vom Auto aus, um nicht unangenehm aufzufallen habe ich mir meine Antennen dafür selber gebaut, diese waren für einen Nichtfachmann als solche nicht so ohne weiteres zu erkennen, das mal vorne weg.
Also, die mechanische und elektrische Länge einer Antenne steht zur Frequenz in einem bestimmten Verhältnis, beim Empfang nicht ganz so wichtig , beim Senden schon, da sonst die Sendeendstufe hops geht.
Beispiel > zum besseren Rechnen nehmen wir mal 150 Mhz, das ist nahe an der UKW Seefunkfrequenz,
die Licht oder Ausbreitungsgeschwindigkeit von elektromagnetischen Wellen beträgt 300000 km pro sekunde, wir nehmen einfach 300 geteilt durch 150 gleich 2, das wäre die Länge einer Welle.
Eine Antenne muss aber auch bestimmte elektrische Eigenschaften haben, ohne weiter drauf einzugehen, die Mutter aller Antennen ist die sogenannte 1/4 Lambda Groundplane, das ist das Ding was einen Draht nach oben hat und wo dann drei Drähte, genannt Radiale, so schräg nach unten hängen.
wie der Name sagt, 1/4 Lambda, das ist der vierte Teil von 2 meter, also ist diese Antenne nun für diese Frequenz von 150 Mhz 50cm lang, also der eine Strahler nach oben 50 cm, die drei Radiale auch jeweils 50 cm lang.
Dieses ist die problemloseste Antenne die dann elektrisch in den Werten, der sogenannte Fusspunktwiderstand von 50 Ohm, und mechanisch zu der Länge genau passt.
Will man einen Spannungsgewinn, also höhere Reichweite erzielen, verlängert man die Antenne, z.B. bei Seefunkantennen auf 5/8 Lambda, das Ding hat auch keine Radiale, damit kommt aber ein Problem, die elektrische Anpassung, der Fusspunkwiderstand stimmt nicht mehr, die Leistung der Antenne nimmt rapide ab.

Damit sind wir beim Thema, um nun diese Antenne, elektrisch gesehen, auf die richtige Anpassung zu bringen, bedient man sich dazu der Hilfe von Spulen oder Kondensatoren , was man nimmt ist Herstellerphilosophie, parallel oder in Reihe geschaltet, viele Möglichkeiten.

Nimmt man nun einen Kondensator in Reihe mit dem Strahler so hat man den Effekt, dass gleichstrommäßig kein Durchgang zu messen ist, wird dagegen Wechselstrom mit hoher Frequenz drauf gegeben, dann schon,
kommt auf die Werte an.

Das war ein gaaaaanz grober Einblick in Antennen/Sendetechnik ,

gruss dieter

Geändert von diri (02.08.2010 um 21:32 Uhr)
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  #6  
Alt 02.08.2010, 21:46
diri diri ist offline
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Zitat:
Zitat von Peter R. Beitrag anzeigen
Der Metallstab hat Verbindung mit dem Geflechtschirm..
Da liegt auch noch eine Spule in der Antenne, oder auch RC Kombination, lässt Gleichstrom bzw. statische Aufladungen auf Masse durch, auf Hochfrequenz kein Einfluss, wird gesperrt,

gruss dieter
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  #7  
Alt 02.08.2010, 21:59
Benutzerbild von Akki
Akki Akki ist gerade online
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uiijuiiijuiii... hier kommt ja geballtes Fachwissen zusammen

Mein Punkt geht an sy-merger
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Akki

irgendwas ist ja immer...
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  #8  
Alt 03.08.2010, 12:02
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ich danke euch für die Infos. Jetzt bin ich beruhigt. Ich hatte fast einen Identische Antenne also Metallstab mit 110cm. 3db Gewinn . Mit der Hab ich bei gleicher höhe wie jetzt im Langelandbelt super den DP07 empfangen. Nur mit der neuen Antenne die fast Baugleich ist nichts mehr.
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  #9  
Alt 08.08.2010, 14:49
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so jetzt mach ich eine neue Antenne rauf. Eine Frage noch, ich muß ein Kupplungsstück reinbringen. Welche Kupplung wäre besser, bzw. hat Vor oder Nachteile BNC- Kupplung oder PL Kupplung für RG58 bis jetzt ist noch kein Stecker dran , muß es aber kuppeln.
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Gruß Peter
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  #10  
Alt 08.08.2010, 15:29
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Akki Akki ist gerade online
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BNC ist technisch besser, sie halten den Wellenwiderstand von 50Ohm besser ein und lassen sich bis ca. 1 GHz verwenden.

PL-Stecker lassen sich von Laien besser montieren. Sind technisch eher dem alten Bananstecker zuzuordnen. Aber an der
Funke wird auch ein PL-Ausgang sein, so what...
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Akki

irgendwas ist ja immer...

Geändert von Akki (08.08.2010 um 15:39 Uhr)
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