Farymann K30 Delanta 76

[seltrecht]

Hallo Gemeinde,

Ich habe in meiner Delanta noch den originalen Farymann K30. Seit meinem letzten Törn kommt der Motor nicht mehr richtig auf Drehzahl. Er hat maximal 1100 Umdrehungen pro Minute.
Laut Typenschild soll er 2500 machen. Die hatte er vor ca. 6 Jahren aber auch nicht sondern nur ca. 1250.

Weiß jemand ob der Motor von Dehler gedrosselt wurde bzw. wie hoch die Drehzahl bei der Delanta sein muss oder ob hier ein Defekt vorliegt ?

Als Propeller ist ein Gori Faltpropeller verbaut, der jetzt mit ca. 550 Umdrehungen läuft, Getriebeuntersetzung 2:1. Damit schaffe ich bei ruhigem Wetter nur max. 3 Knoten.
Gegen den Wind kommt das Boot kaum noch in Fahrt.

[jooooordo]

Mal versucht den Bowdenzug auszuhängen und dann manuell am Motor die Drehzahl zu regeln?

[hein mk]

Moin
Wird der Motor mit einer Einhebel-oder Zweihebelschaltung bedient? Hast du schon mal den Gaszug am Regulierhebel ausgehängt und probiert ob dieser weiter in Richtung Vollgas zu bewegen ist als es mit dem Gaszug möglich ist.
Das sind so Dinge die man auch als relativer Laie schnell prüfen kann. Diese Motoren verfügen über eine Drehzahlbegrenzung via eines Fliehkraftreglers, wenn der verhakt ist oder die Federn zu schwach sind wäre das eine weitere Möglichkeit. Weiterhin sollte bei so alten Motoren auch mal die Einspritzausrüstung, Also Einspritzpumpe und Einspritzdüse zum Boschdienst und ein gaaanz heißer Tipp ist die Erneuerung der Kraftstofffilter,sollte man immer als erstes machen.
Gruß Hein

[hein mk]

Moin
Aach soo, weitere Frage wäre: Wie wird die Drehzahl ermittelt? Normal ja über Klemme W an der Lichtmaschine, hoffentlich hat der der den Drehzahlmesser eingestellt hat berücksichtigt, dass bei Farymann-Motoren nicht nur das Riemenscheibendurchmesserverhältnis eine Rolle spielt sondern, dass der Powertakeoff bei den Motoren via Nockenwelle geschieht, die ja jeweils nur halb so schnell wie die Kurbelwelle dreht.
Gruß Hein

[seltrecht]

Zitat von jooooordo

Mal versucht den Bowdenzug auszuhängen und dann manuell am Motor die Drehzahl zu regeln?

Ja, ist das gleiche Ergebnis.

[seltrecht]

Zitat von hein mk

... Diese Motoren verfügen über eine Drehzahlbegrenzung via eines Fliehkraftreglers, wenn der verhakt ist oder die Federn zu schwach sind wäre das eine weitere Möglichkeit.

Hier ist ja jetzt die Frage ob der Motor von Dehler auf eine bestimmte Drehzahl gedrosselt wurde oder der Regler defekt ist, was dann wohl das Aus für den Motor bedeuten würde.

Zitat von hein mk

Weiterhin sollte bei so alten Motoren auch mal die Einspritzausrüstung, Also Einspritzpumpe und Einspritzdüse zum Boschdienst...

Die Düse geht Montag zum Boschdienst, die Pumpe ausbauen ist etwas komplizierter.

Zitat von hein mk

und ein gaaanz heißer Tipp ist die Erneuerung der Kraftstofffilter,sollte man immer als erstes machen.

Der ist neu.

[seltrecht]

Zitat von hein mk

Moin
Aach soo, weitere Frage wäre: Wie wird die Drehzahl ermittelt?
Gruß Hein

Die Drehzahl wird mit einem Lasermessgerät über eine Reflektionsmarke an der Keilriemenscheibe am Motor gemessen. Dort ist di eDrehzahl eben nur ca, 1100 an der Lichtmaschine ca. 3200.

[seltrecht]

Zitat von hein mk

Moin
... dass der Powertakeoff bei den Motoren via Nockenwelle geschieht, die ja jeweils nur halb so schnell wie die Kurbelwelle dreht.
Gruß Hein

Heißt das die Keilriemenscheibe sitz auf der Nockenwelle?
Dann würde die Kurbel zum Handstarten ja auch nicht auf die Kurbelwelle sondern die Nockenwelle wirken?

[seltrecht]

Zitat von seltrecht

Heißt das die Keilriemenscheibe sitz auf der Nockenwelle?

Ich habe nochmal ins Handbuch geschaut. Wenn man weiß das es so sein soll, dann kann man es in der Explosionszeichnung auch erkennen. Die Riemenscheiben für die Lichtmaschine und die Wasserpumpe sitzen auf der Nockenwelle und haben somit nur die halbe Drehzahl, also Nenndrehzahl sollte dort 1250 U/min sein. Hätte ich natürlich auch mal an der Propellerwelle messen können. Die Getriebeuntersetzung ist ja bekannt.
Somit fehlen dem Motor ca. 300 U/min.

Also mal abwarten ob die Düse OK ist. Wenn ja kommt noch die Einspritzpumpe zu Boch. Ich hoffe der Fliehkraftregler ist nicht defekt.

[hein mk]

Zitat von seltrecht

Heißt das die Keilriemenscheibe sitz auf der Nockenwelle?
Dann würde die Kurbel zum Handstarten ja auch nicht auf die Kurbelwelle sondern die Nockenwelle wirken?

Moin
Jo das ist so bei Farymann-Einzylindermotoren, ist schlecht für die Lima weil man eine ziemlich große Riemenscheibe benötigt, aber anderseits gut weil man kein Anwurfgetriebe für den Handstart benötigt.
Wenn du die Einspritzpumpe ausbauen willst muss du das Kurbelwellengehäuseentlüftungsventil komplett demontieren, unter dem Loch sieht man dann auf eine kleine Regelstange mit eingefederten Kugelgelenken die muss vor der Demontage mit einer langen Fummelzange ausgeklipst werden. Die u.U. vorhandene Kunststoffunterlage unter der Pumpe nicht zerstören oder versusen die besitzt eine bestimmte Dicke und dient der Einstellung des Förderbeginns, das Maß ist aber meistens auch in der Nähe am Block gestempelt.
Gruß Hein

[seltrecht]

Zitat von hein mk

Moin
...
Wenn du die Einspritzpumpe ausbauen willst muss du das Kurbelwellengehäuseentlüftungsventil komplett demontieren, unter dem Loch sieht man dann auf eine kleine Regelstange mit eingefederten Kugelgelenken die muss vor der Demontage mit einer langen Fummelzange ausgeklipst werden. Die u.U. vorhandene Kunststoffunterlage unter der Pumpe nicht zerstören oder versusen die besitzt eine bestimmte Dicke und dient der Einstellung des Förderbeginns, das Maß ist aber meistens auch in der Nähe am Block gestempelt.
Gruß Hein

Das hört sich nicht so an, als wenn ich das selber machen könnte und schon gar nicht bei eingebautem Motor.

Einer meiner Vorbesitzer hat an der "Anfahrfüllung" geschraubt. Ist das vielleicht auch nicht gesund gewesen?

[hein mk]

Zitat von seltrecht

Das hört sich nicht so an, als wenn ich das selber machen könnte und schon gar nicht bei eingebautem Motor.

Einer meiner Vorbesitzer hat an der "Anfahrfüllung" geschraubt. Ist das vielleicht auch nicht gesund gewesen?

Moin wenn er wie notiert den Nippel raus gedreht hat wird die maximale Fahrfüllung erhöht meine ich.
Gruß Hein

[seltrecht]

Ok. Dann warte ich erstmal was mit der Düse ist und sehe dann weiter.
Die Düse ist seit 46 Jahren in dem Motor.

Ein deutschsprachiges Repararturhandbuch wäre von Nutzen, habe leider nur eine englische Variante gefunden, aber besser als nichts.

[seltrecht]

So, die Düse ist, laut Boschdienst, ok.
Jedoch hat sie einen Abspritzdruck von 200 kp/cm2 (steht auch so auf der Düse) und nicht 135 wie im Handbuch von Farymann.
Also jetzt mal die Pumpe prüfen.

[hein mk]

Zitat von seltrecht

So, die Düse ist, laut Boschdienst, ok.
Jedoch hat sie einen Abspritzdruck von 200 kp/cm2 (steht auch so auf der Düse) und nicht 135 wie im Handbuch von Farymann.
Also jetzt mal die Pumpe prüfen.

Moin
Im Handbuch für den 30A steht 175 bar und eingestellt habe ich meine neue Düse auf 180 bar, das lag aber an meiner etwas improvisierten "Prüfpumpe".
Nachgeragt noch mal: Es "fehlen" ja nur 300 Törns/min und ist das unter Last, also mit eingelegtem Vorausgang oder im Neutralgang des Getriebes gemessen. Mein Rüttelbüdel kommt auch nur auf ca 2000 Törns/min unter Last, bei ewas über 1900 gibt es schon schwarzen Überlastqualm. Das liegt am Propeller (D16"XH12" zwei Flunken fest) und ca 4,5t Segelboot. Eine Marschgeschwindigkeit(Kanal) von 5,3 Kn ist da mit gerade eben schwarzqualmfrei möglich. Wenn dein Boot bei 2000 Törns/min nicht in die Puschen kommt, also mindestens 5Kn fährt, dann sollte auch mal der Faltpropeller und der Zustand hinsichtlich Bewuchs am Utw.Schiff untersucht werden und auch mal sehen wie stark das Boot trimmt bei voll voraus(Spiegelüberhang zu Wasser?)
Gruß Hein

[seltrecht]

Zitat von hein mk

Moin
...Es "fehlen" ja nur 300 Törns/min und ist das unter Last, also mit eingelegtem Vorausgang oder im Neutralgang des Getriebes gemessen. ...
Gruß Hein

Im Neutralgang sind es an der Nockenwelle 1100 U/min und mit eingelegtem Vorausgang 1070 U/min. Also an der Kurbelwele 2200 bzw. 2140.

Das mit dem Bewuchs am Propeller habe ich ja auch noch in Verdacht. Die Saison ist ja eh zu Ende. Ich werde dann ja sehen, was da untern los ist.

Wenn das Boot auf dem Trockenen steht, werde ich vielleicht noch die Einspritzpumpe ausbauen und prüfen lassen.

[seltrecht]

Das Boot ist auf dem Trockenen. Der Propeller ist OK und auch der Bewuchs war kaum vorhanden. Also hat der Motor ein Problem.

[seltrecht]

Habe das Problem jetzt durch den Einbau eines neuen Motors hoffentlich gelöst.
Probefahrt kommt leider est im Früjahr.

[Federball]

+, welcher Motor ist es geworden? Neu / gebraucht? Kosten?
Mein 1 GM 10 von '85 rennt zum Glück noch fast wie neu
Meinen Farymann K 34 M habe ich nur 10 Jahre; problemlos; gefahren + das Schiff dann verkauft
Grüße, Reinhard

[seltrecht]

Es ist ein Fabrikneuer Vetus M2.13. Letztes Wochenende eingebaut. Jetzt nur noch die Einhebelschaltung wechseln und das Schalpanel anpassen.

[hein mk]

Zitat von seltrecht

Es ist ein Fabrikneuer Vetus M2.13. Letztes Wochenende eingebaut. Jetzt nur noch die Einhebelschaltung wechseln und das Schalpanel anpassen.

Moin
Was ist aus dem Farymann geworden? Verkauft oder in Zahlung gegeben?
Gruß Hein

[Federball]

....liest sich sehr gut - dann mal viele Jahre leises + schnelles Fahren
Grüße, Reinhard - mit laut rappelnden 6,5kn Maximal

[seltrecht]

Zitat von hein mk

Moin
Was ist aus dem Farymann geworden? Verkauft oder in Zahlung gegeben?
Gruß Hein

Der Farymann ist verkauft an einen Bastler, soll sein Winterprojekt werden.