Gibt's einen See rund um Düsseldorf für den Einstieg?

[WhiteKnight]

Hallo, zusammen,

ich möchte gerne in den nächsten Wochen mein kleines Motorboot das erste Mal wassern.

Da das mein erstes Wassern sein wird, tue ich mich ein wenig schwer damit, gleich in den Rhein mit seiner starken Strömung zu gehen. Als Anfänger werde ich so nervös sein, da ist mir das offen gestanden ein wenig zu heikel.

Am liebsten wäre mir, es gäbe einen See in der Nähe, in den ich mal unauffällig und unaufgeregt meinen Trailer ins Wasser ziehen kann. Möglichst sogar eine Stelle, wo mich möglichst wenig Menschen bei meinen hilflosen Versuchen beobachten können bzw. wo ein Fehler nicht gleich zum Verlust meines Bootes führen wird.

Kennt jemand da eine gute Stelle?

[Flybridge]

Gibt es hier leider nicht in der Nähe.

Entweder du fährst in den Hitdorfer Yachthafen. Da kannst du (sonntags?) für ein paar EUR slippen und mit dem Boot eine Runde drehen. Slippen ist je nach Wasserstand ganz ok. Auf jeden Fall hast du KEINE Strömung. Parken ist zwar an der Zuwegung möglich, aber offiziell nicht erlaubt.

Zuschauer je nach Wetter gar keine bis wenig.


Gegenüber ist in Köln-Langel die Natorampe. Da ist volle Strömung und für den ersten Slipp würde ich die nicht empfehlen.

Zuschauer je nach Wetter zwischen 0 und locker 100; davon 20 mit schlauen Hinweisen.

Ansonsten kannst du in Krefeld slippen (bei Lutz). Lies mal im Trööt "Rhein Orange". Strömung wenig. Zuschauer 0. Kostet auch ein paar EUR.

Ebenfalls in Krefeld und nur rund 100m weiter ist der Crefelder-Yacht-Club. Kostet auch ein paar EUR. Die Slippe ist super und man hat keine Strömung.

Zuschauer ebenfalls 0.

Nächste Möglichkeit wäre in NL, Roermond. Hatenboer, Hermus und Oolderhusske lauten die Schlagwörter. Da ist u.U. viel los und niGS mit ruhigem slippen.

[WhiteKnight]

Super, vielen Dank für deinen Tipp, Micha!

Du sprichst mir beim Thema "Zuschauer" aus der Seele

Schöne Grüße - Axel

[Ribar]

Hi WhiteKnight.
Ein mit Motorbooten befahrbarer See in der Nähe von Düsseldorf ist mir nicht bekannt. Ein "Anfänger-Gewässer" ist aufgrund der niedrigen Fließgeschwindigkeit die Mosel. Treis-Karden verfügt auch über eine sehr angenehme Slip-Rampe. Allerdings fährt man bis dahin schon zwei Stunden. Aber es lohnt sich auch landschaftlich.
Der Rhein ist zwar gefährlich. Allerdings liegen die Sliprampen der Häfen - ich denke zum Beispiel an Neuss - außerhalb der Strömung. In die Strömung hinein - so beispielsweise an der Messe - würde ich auch nicht slippen.
Wenn es bei mir zeitlich hinhaut, kannst Du auch gerne auf mich zurückgreifen. Dann fahren wir zusammen oder zumindest im Konvoi. Ich bekomme am heiligen Sankt Florian, also am 04.05.2013, ohnehin ein neues Boot, das ich dann kurzfristig auch mal auf dem Rhein fahren will.
Schöne Grüße. Ribar.

[Pitter1401]

Hallo
Na das einfachste fahr nach neuss und fertig keine strömung und nichts.Ein paar zuschauer hier und da werden wohl überall sein.Aber wie heisst es doch jeder hat mal angefangen.
http://www.nwv-neuss.de/Slipbahn.htm

[Ribar]

Ich habe mit dem Hafen in Neuss auch nur sehr gute Erfahrungen gemacht. Allerdings musst Du schon ein paar Meter rückwärts rangieren können.

[Marco71]

Ich finde die Rampe in Neuss ne Katastrophe , viel zu steil .
Auch muss man sich erst mal durch gefühlte 200 Radfahrer und Fussgänger durchkämpfen , welche überhaupt kein verständniss dafür haben dass man mit Anhänger und Boot zu einem Sportboothafen will .

Ich würde zum Rheederlag fahren , sind 120 km , super breite Slipanlage mit Parkmöglichkeit und keine Strömung .

[Hagrid]

oder nach Roermond, Hatenboer, super Slipanlage, ruhiges Gewässer und jetzt auch noch nicht zu viel los

[Stephan123]

Nimm den Yachtclub Krefeld, fa ist wenigstens ein Hafenbecken zum testen.

Grüße, Stephan von unterwegs

[Seestern]

Seen in der Nähe gibts de facto nicht.
Es geht Dir um das In-Ruhe-Slippen beim ersten Mal, richtig?

Meine Favoriten wären Bootshaus Krekels (Krefeld), aber unter der Woche. Die Rampe ist gut, er hat einen Steg, und er hilft gern, und wenn das Gespann Mucken macht, hat er eine Winde (habe ich schon benutzt).
Am Wochenende hast Du ein paar Zuschauer, aber vor allem andere Yachties, die raus und rein wollen, außerdem liegt der (Mini-)Steg dann vermutlich voll mit Slippern, das hilft Dir nicht.
Nach wenigen Metern bist Du im offenen Rhein, Sog und Wellenschlag trifft Dich also auch hier.

Nebenan, CYC (Crefelder Yachtclub), hat keinen Steg, wird wenig benutzt, wenig Zuschauer, und Du kommst nicht direkt in den Rhein, sondern in einen kleinen Baggersee mit Zugang zum Rhein, in dem auch der eigentliche CYC liegt. Der zentrale Nachteil ist "kein Steg", ansonsten ist es dort ruhiger.

Wenn das kein Problem ist, gäbs auch noch Rhein Orange. Dort slippst Du zwar in die Strömung, aber die der Ruhr, und das ist vergleichsweise langsam. Allerdings brauchst Du eine (gebührenbewehrte) Deichbefahrgenehmigung dafür, und parken darfst Du das Gespann dort auch nicht.

Wochentags bei Lutz (Krekels) wäre meine Empfehlung.

Meine persönlichen ersten Versuche waren dort und im Kanal in der Marina Ribbrock, dort sogar mit angeschlossenem Biergarten und entsprechend Publikum. Und ich habe auch schon Standing ovations kassiert, als ich in der Marina Rünthe mit einem Bein von der Deichsel abgerutscht bin und im Tümpel stand (nur stand, nicht lag!). Lehrjahre sind keine Herrenjahre ...

[ralfschmidt]

Hallo WhiteKnight,
für ruhiges Waser kann ich dir auch nur die Kanäle und den Raum Roermont empfehlen
gerade Ribrock am DHK ist für Anfänger gut geeignet, und ist nahe an der A2 Ausfahrt DO-Mengede und um die Jahreszeit ist da noch nicht viel los

[redbullcarsten]

Hallo WhiteKnight,
ich habe meine ersten Versuche in Essen-Kettwig unternommen.
Dort ist eigentlich auch nicht so sehr viel "Publikum", und du hast den Vorteil das dort direkt auch nach dem slippen das Boot festgemacht werden kann, wärend du das Gespann rausstellst.
Musst nur etwas aufpassen beim ablegen da dort die eine Mauer etwas ins Wasser ragt. Das sieht man aber ganz gut
Und viel Strömung ist dort auch nicht.

[ralfschmidt]

wenn jemand unter der Woche bei Ribrock Hilfe braucht kann ich ewtl. helfen ich wohne in der Nähe
um dem größten Verkehr zu entkommen kann man sein Boot auch Freitag gegen Abend bringen und das Boot bis Sonntag im Wasser lassen, das kostet kaum was und man könnte dann z.B. Sonntag gegen Mittag schon das Boot raus holen, dann endgeht man den Hauptbesucher Strömen, so kann man in aller Ruhe Erfahrung sammeln

[Wutsch]

Ich hab das Slippen in Essen-Kettwig am Kettwiger Stausee gelernt. Unter der Woche bist Du so gut wie allein - also keine 20 Schlaumeier mit 50 Tipps, die Dir auf die Nerven gehen .

Keine Strömung, sehr wenig Gefälle und eine Festmachmöglichkeit fürs Boot: Ideal

Brauchst von Düsseldorf über die A52 ca. 30-40 Min. Sliprampe liegt am linken Ruhrufer, ist ein bisschen versteckt. Wenn Du in Kettwig über die Ruhr fährst, steht am linken Ruhrufer ein markantes Gebäude am Stausee, der "Backenzahn". Direkt daneben ist die Rampe. Einziger (kleiner) Haken beim Ablegen ist die Mauer, die unter Wasser ein wenig in den Rampenbereich ragt. Hier einfach nur vorher gucken und aufpassen, dann kannst Du über den See düsen.

Und bei Bedarf kannst Du hier direkt das Schleusen üben, denn im Stauwehr ist ne kleine Schleuse (ohne Binnenschiffer).

Handbreit,
Uwe

[WhiteKnight]

@ Seestern:

Hallo, Andreas. Danke für deinen super Beitrag.

Sehr informativ! Und ich musste im Büro gerade laut lachen wegen deines Tümpel-Erlebnisses. Meine Kollegen haben vielleicht geschaut

Wie wahr!

[WhiteKnight]

@ Ribar & Ralf:

Vielen Dank für euer Angebot. Aber, wie gesagt, beim ersten Mal bin ich lieber alleine, weil ich mich da voll auf die neue Situation und das Boot konzentrieren will. Es wird quasi ein einziger großer Lernprozess sein, bei dem ich voll den Authisten heraushängen lassen und das Boot kennenlernen möchte - mit allen Schwierigkeiten die auftauchen werden und für die ich ganz alleine eine Lösung finden will. Denn nur diese Dinge vergisst man nie mehr wieder.

Meine persönliche "Entourage" hab ich natürlich schon dabei, einen guten Freund, der schon oft Skipper bei unseren Segeltörns war und sogar schon einmal den "Kampftaucher" gegeben hat, als sich unser Anker vor Süditalien nachts bei schwerer See gelöst und verhakt hatte... Er verliert nie die Fassung und ist hochkompetent. Ihm vertraue ich und mit ihm hab ich auch schon abgesprochen, dass er sich nicht bemerkbar machen "darf", außer wenn ich laut "Hilfe" rufe

[Ribar]

Hallo, WhiteKnight. Wenn Du die Erstwässerung Deines Bootes dann bald hinter Dir hast, wären Dir sicher alle Teilnehmer dieses Threads dankbar, wenn Du hier einen kleinen Erlebnisbericht mit Fotos veröffentlichen würdest. Schöne Grüße aus Deiner Stadt. Ribar.

[ralfschmidt]

Hallo WhiteKnight,
kein Problem es gibt immer einen leichten und einen schweren Weg,
ich wäre damals froh gewesen, wenn mir einer seine Art zu slippen gezeigt hätte, das hätte mir eine Menge Frust und Probleme erspart

[Seestern]

Zitat von WhiteKnight

@ Ribar & Ralf:

Vielen Dank für euer Angebot. Aber, wie gesagt, beim ersten Mal bin ich lieber alleine, weil ich mich da voll auf die neue Situation und das Boot konzentrieren will. Es wird quasi ein einziger großer Lernprozess sein, bei dem ich voll den Authisten heraushängen lassen und das Boot kennenlernen möchte - mit allen Schwierigkeiten die auftauchen werden und für die ich ganz alleine eine Lösung finden will. Denn nur diese Dinge vergisst man nie mehr wieder.

Meine persönliche "Entourage" hab ich natürlich schon dabei, einen guten Freund, der schon oft Skipper bei unseren Segeltörns war und sogar schon einmal den "Kampftaucher" gegeben hat, als sich unser Anker vor Süditalien nachts bei schwerer See gelöst und verhakt hatte... Er verliert nie die Fassung und ist hochkompetent. Ihm vertraue ich und mit ihm hab ich auch schon abgesprochen, dass er sich nicht bemerkbar machen "darf", außer wenn ich laut "Hilfe" rufe

Hier mal ein paar Erkenntnisse zum Slippen (größtenteils auf die harte Tour gewonnen, obwohl ich sachkundige Kumpels dabei hatte):
http://www.bootstechnik.de/?p=138

[Pepone]

Zitat von Seestern

Hier mal ein paar Erkenntnisse zum Slippen (größtenteils auf die harte Tour gewonnen, obwohl ich sachkundige Kumpels dabei hatte):
http://www.bootstechnik.de/?p=138

@Andreas:

Besten Dank. Ich habe mich köstlich amüsiert.

Die ein oder andere Erinnerung kam auf.

Das erste Mal slippen mit unserem Trailerboot, war auch sehr spannend.
Meine Gattin musste das Boot zum Trailer fahren und ich musste auf der Querstrebe rumturnen (einziger Halt das Seil der Winde). Während ich dann das Seil einklinken wollte, fuhr sie mit Gasstoß rückwärts.
Bei Ups wäre das ein Renner geworden. Zumindest bin ich nicht ins Wasser gefallen. Meine Nichte hat sich gebogen vor lachen.

Die auf Stühlen sitzenden Zuschauer haben nach dem erfolgreichen Ausslippen erzählt, was sie an der Sliprampe schon alles erlebt und gesehen haben (versenkte Autos, etc.). Das hörte sich zumindest für die Herren sehr unterhaltssam an.


Gruß
Dieter

[Seestern]

Zitat von Pepone

@Andreas:

Besten Dank. Ich habe mich köstlich amüsiert.

Die ein oder andere Erinnerung kam auf.

Das erste Mal slippen mit unserem Trailerboot, war auch sehr spannend.
Meine Gattin musste das Boot zum Trailer fahren und ich musste auf der Querstrebe rumturnen (einziger Halt das Seil der Winde). Während ich dann das Seil einklinken wollte, fuhr sie mit Gasstoß rückwärts.
Bei Ups wäre das ein Renner geworden. Zumindest bin ich nicht ins Wasser gefallen. Meine Nichte hat sich gebogen vor lachen.

Die auf Stühlen sitzenden Zuschauer haben nach dem erfolgreichen Ausslippen erzählt, was sie an der Sliprampe schon alles erlebt und gesehen haben (versenkte Autos, etc.). Das hörte sich zumindest für die Herren sehr unterhaltssam an.


Gruß
Dieter

Wir nennen das hier "Hafenkino".
Da lebt ein ganzer Gastronomiezweig von, glaube ich ...

[Ribar]

Hallo WhiteKnight. Hast Du die Erstwässerung Deines Bootes bereits erfolgreich absolviert? Gruß. Ribar.