Schaden in der Schleuse

[NIDO]

Zitat von Fraenkie

...
Der Berufler hat doch bestimmt nicht absichtlich ein Sportboot wegspülen wollen etc......

Dann darf doch die Frage erlaubt sein warum er das mit seiner Heckkamera beobachtet und dann noch das Handy zum Filmen draufhält (Siehe Facebook Video https://www.facebook.com/groups/6068...62227219079/)?

Gruß,
Udo

[billi]

Zitat von Rinker_270

Dann darf doch die Frage erlaubt sein warum er das mit seiner Heckkamera beobachtet und dann noch das Handy zum Filmen draufhält (Siehe Facebook Video)?

Gruß,
Udo

Hast du alle Beiträge gelesen?
Wurde das Handy video live gefilmt oder von einer Aufzeichnung?

[Propelleur]

Ich bin ja immer neugierig >> Fahren zumindest die neueren Binnenschiffe eigentlich schon mit Verstellpropellern ohne Wendegetriebe?

[Pianist]

Zitat von Akaija

Das Berufsschiff war fest, Schraube aus und der Schleusenmeister funkte zurück das wir neben den Verband sollen und auch weit nach vorne durchfahren sollen.

Damit steht dann fest, dass der Berufler sich umsichtig zu verhalten hat und nicht aus Daffke mal seine Schraube anmachen darf. Und meiner Meinung nach ergibt sich dann auch, dass das Kleinfahrzeug zuerst rausfahren muss, weil das einfach das geringere Risiko ist. Sowas würde ich dann echt noch mal schnell per Funk absprechen, so nach dem Motto: "Ich komme Ihrer Anweisung gerne nach, wenn sichergestellt ist, dass das Binnenschiff seine Schraube stillhält und klar ist, dass ich dann zuerst rausfahre, bevor der dicke Pott mich aus Versehen zerquetscht".

Und das dann ggf. auf nederlands.

Matthias

[Neck]

Zitat von Akaija

Wir haben uns mal an einer Schleuse angemeldet und um Schleusung gebeten, auf dem AIS haben wir gesehen das ein kleiner Schubverband von etwa 200 Meter Länge hinter uns kam.
Natürlich haben wir die Anweisung bekommen den zuerst einfahren zu lassen.
Nachdem dieser dann in der Schleuse war und auch die volle Länge der Schleuse nutzen musste, habe ich die Schleuse angefunkt und nachgefragt, ob wir daneben, oder die nächste Schleusung abwarten sollen.
Das Berufsschiff war fest, Schraube aus und der Schleusenmeister funkte zurück das wir neben den Verband sollen und auch weit nach vorne durchfahren sollen.
Etwas skeptisch habe ich die Anweisung dann umgesetzt und bin eingefahren.
Genau als wir neben seiner Schraube waren kuppelte er ein und lies diese laufen, klar wo wir gelandet sind. Mit voller Breitseite an der Schleusenwand.
Ich habe da mal erst keine Absicht unterstellt und den Berufler nachdem wir fest waren angefunkt, ob ich nicht ausnahmsweise als erster ausfahren soll, damit er sich nicht über fast die ganze Länge an uns vorbeiwurschteln muss.
Daraufhin bekam ich sehr eindeutig gesagt das er als Berufler immer zuerst rausfährt und ich zu warten hätte.
Ich wollte es ihm nur einfacher machen, aber bitte.
Alleine der Ton in dem ehr mit mir geredet hat machte mir dann klar, das es volle Absicht war genau in diesem Moment die Schraube laufen zu lassen.
Aber ich möchte betonen ansonsten nur gute Erfahrungen mit Beruflern hier in NL gemacht zu haben.

Warum so Anonym

Welche Schluse war das und welcher Schubverband mit Abmessungen, Länge -Breite war das ?

Gruß Manfred

[Neck]

Zitat von Pianist

Damit steht dann fest, dass der Berufler sich umsichtig zu verhalten hat und nicht aus Daffke mal seine Schraube anmachen darf. Und meiner Meinung nach ergibt sich dann auch, dass das Kleinfahrzeug zuerst rausfahren muss, weil das einfach das geringere Risiko ist. Sowas würde ich dann echt noch mal schnell per Funk absprechen, so nach dem Motto: "Ich komme Ihrer Anweisung gerne nach, wenn sichergestellt ist, dass das Binnenschiff seine Schraube stillhält und klar ist, dass ich dann zuerst rausfahre, bevor der dicke Pott mich aus Versehen zerquetscht".

Und das dann ggf. auf nederlands.

Matthias

Der "dicke Pott" zerquetscht kein Sportboot nur mal so aus Versehen.
Mit einem Plastikbecher würde ich nie zwischen rein Fahren.

Gruß Manfred

[billi]

Zitat von Neck

Der "dicke Pott" zerquetscht kein Sportboot nur mal so aus Versehen.
Mit einem Plastikbecher würde ich nie zwischen rein Fahren.

Gruß Manfred

ich hatte auch schon, dass ich auf Anweisung der Schleuse im Vorderen Bereich, neben dem schon festgemachten Berufsschiff, festmachen sollte...

der Schleusenwärter wies dann auch noch ein weiteres Sportboot an direkt hinter mir festzumachen und uns beide das wir vor den Berufsschiffen ausfahren...

[Pianist]

Ja, so ist das dann auch richtig. Der Schichtleiter muss das dann entsprechend mit allen Beteiligten koordinieren und klare Festlegungen treffen, die keinen Interpretationsspielraum offenlassen.

Matthias

[Neck]

Zitat von billi

ich hatte auch schon, dass ich auf Anweisung der Schleuse im Vorderen Bereich, neben dem schon festgemachten Berufsschiff, festmachen sollte...

der Schleusenwärter wies dann auch noch ein weiteres Sportboot an direkt hinter mir festzumachen und uns beide das wir vor den Berufsschiffen ausfahren...

Hallo Billi, na siehste, es geht doch.

Gruß Manfred

[schimi]

Zitat von Neck

Der "dicke Pott" zerquetscht kein Sportboot nur mal so aus Versehen.
Mit einem Plastikbecher würde ich nie zwischen rein Fahren.

Richtig! Ich würde mich niemals neben einen Berufer in die Schleuse legen. Wenn der mich einmal an kickt hab ich einen Totalschaden. Dann warte ich halt.

[Neck]

Zitat von schimi

Richtig! Ich würde mich niemals neben einen Berufer in die Schleuse legen. Wenn der mich einmal an kickt hab ich einen Totalschaden. Dann warte ich halt.

Es gibt ja nicht viele Schleusen, wo man beim Binnenschiff auf Seit oder zwischen rein fahren kann. Das gibt die Schleusenbreite nicht her.
Viele Schleusen sind nur 10 oder 12 m breit.

Im Oberrhein, Geesthacht und in den Niederlande sind viele über 12 m breit.

Gruß Manfred

[Puuh]

Zitat von Akaija

Daraufhin bekam ich sehr eindeutig gesagt das er als Berufler immer zuerst rausfährt und ich zu warten hätte.

Das war in diesem Fall dann aber bestimmt nicht im Sinne des Schleusenwärters, und sowieso gegen jede Vernunft.

Im NOK ist es üblich und ausdrücklich verlangt, dass die Sportboote zuerst rausfahren.
Meistens fahren die Berufler zuerst ein und machen an Backbord fest. Danach die Sportboote, die machen gegenüber an Steuerbord fest.
Und beim Rausfahren, wie gesagt, immer die Sportboote zuerst.
Mal kann es auch vorkommen, dass die Sportboote schon in der Schleuse liegen, und dann kommt plötzlich doch noch ein Berufler rein. Habe ich schon mal erlebt, da kam noch ein großer Schlepper nach uns reingefahren. Alles kein Problem, der machte gegenüber fest. Beim Rausfahren aber wieder wir (Sportboote) zuerst. Ist sicherer.

[Neck]

Zitat von Puuh

Das war in diesem Fall dann aber bestimmt nicht im Sinne des Schleusenwärters, und sowieso gegen jede Vernunft.

Im NOK ist es üblich und ausdrücklich verlangt, dass die Sportboote zuerst rausfahren.
Meistens fahren die Berufler zuerst ein und machen an Backbord fest. Danach die Sportboote, die machen gegenüber an Steuerbord fest.
Und beim Rausfahren, wie gesagt, immer die Sportboote zuerst.
Mal kann es auch vorkommen, dass die Sportboote schon in der Schleuse liegen, und dann kommt plötzlich doch noch ein Berufler rein. Habe ich schon mal erlebt, da kam noch ein großer Schlepper nach uns reingefahren. Alles kein Problem, der machte gegenüber fest. Beim Rausfahren aber wieder wir (Sportboote) zuerst. Ist sicherer.

Jede Schleuse ist anders. Auf Seewasserstraßen ist das so, wie von dir geschildert üblich, weil die Sporboote eher und schneller aus der Schleuse sind.

[schimi]

Zitat von Neck

Im Oberrhein, Geesthacht und in den Niederlande sind viele über 12 m breit.

Das sind ja Ausnahmen. Ich meinte mit meiner Aussage die Schleusen, wo neben dem Binnenschiff noch 5-6m Platz sind. Da fahre ich nicht rein.

[onkelrocco]

Zitat von schimi

Richtig! Ich würde mich niemals neben einen Berufer in die Schleuse legen. Wenn der mich einmal an kickt hab ich einen Totalschaden. Dann warte ich halt.

Da stimme ich Dir vollkommen zu. Ich habe zu viele Berufler von links nach rechts an die Wände pendeln sehen, als dass ich mit meinem 7,50er Boot da freiwillig den Fender spielen würde...

[Propelleur]

Zitat von schimi

...wo neben dem Binnenschiff noch 5-6m Platz sind. Da fahre ich nicht rein.

Mal angenommen die Schleusenaufsicht sagt mir das ich genau da festmachen soll. Neben dem Binnenschiff.

Kann ich mich der Anweisung wiedersetzen mit dem Hinweis "Ist mir zu heikel"?

[Neck]

Zitat von Propelleur

Mal angenommen die Schleusenaufsicht sagt mir das ich genau da festmachen soll. Neben dem Binnenschiff.

Kann ich mich der Anweisung wiedersetzen mit dem Hinweis "Ist mir zu heikel"?

Ja, das kannst du, in dem du auf diesen Shleusenrang verzichtest und den nächsten nimmst.

Ob das besser ist wird sich zeigen, du hast ja Zeit bist auf Urlaub, was treibt dich?
Beim Berufler treiben die Betriebskosten, Termie und manchmal auch die Bank.

Gruß Manfred

[Propelleur]

Zitat von Neck

Ja, das kannst du, in dem du auf diesen Shleusenrang verzichtest und den nächsten nimmst.

Ja das ist klar.

Ich meinte eher wenn ich schon drin bin und mit einmal kommt über Funk die Ansage "Neben dem Binnenschiff bis vorne durchfahren!"

Zurück geht dann ja in der Regel nicht mehr. Vor allem nicht wenn hinter mir noch ein Berufler reinkommt. So wie es im gezeigten Video offensichtlich der fall war.

[schimi]

Zitat von Propelleur

Mal angenommen die Schleusenaufsicht sagt mir das ich genau da festmachen soll. Neben dem Binnenschiff.

Kann ich mich der Anweisung wiedersetzen mit dem Hinweis "Ist mir zu heikel"?

Ich bin für mein Schiff einzig und allein selbst verantwortlich und nicht der Schleusenwärter.

Ich würde meine Weigerung mit der Gefahr die von dem Binnenschiff ausgeht, begründen. Ich glaube nicht, das der Schleusenwärter damit ein Problem hat. Ich muß mich dann, je nach Gegebenheit, auf eine mehr oder wenig lange Wartezeit einstellen. Das muß man dann eben abwägen.

[T-Technik]

Zitat von Akaija

...........

Ich habe da mal erst keine Absicht unterstellt und den Berufler nachdem wir fest waren angefunkt, ob ich nicht ausnahmsweise als erster ausfahren soll, damit er sich nicht über fast die ganze Länge an uns vorbeiwurschteln muss.
Daraufhin bekam ich sehr eindeutig gesagt das er als Berufler immer zuerst rausfährt und ich zu warten hätte.
Ich wollte es ihm nur einfacher machen, aber bitte.
.......

Hallo Ralf,

ich wäre auf jeden Fall sofort heraus gefahren . Schon Deine viel bessere
Beschleunigung gibt das her .

1. Auch auf einem Kleinfahrzeug geht die Sicherheit über alles !

2. Hat der "Berufler" Dir gegenüber keine Weisungsbefugnis .

3. Würde dies ein Schleusenwärter nicht tun . ( Haftungssache )


Das ist u.a. auch die Pest des Schleusenfunks im Semi Dublexbetrieb .

Mit Simplex auf einer Frequenz hören alle Beteiligten mit .
D.h., erteilt der Schleusenwärter eine Anweisung kann auch jederzeit
die zu erwartende Bestätigung verstanden werden oder auch nicht .

Klarheit für alle .

Dies kritisiere ich schon lange .

Aber mit standartmäßig programmierten Funkgeräten ist es immer nur
über den Umweg Schleusenwärter möglich .
und ob der auch immer zusätzlich Kanal 10 ( binnen ) hört ???


Ich sprach mit mehreren Schleusenwärtern über diese Problematik .
Klar, Schiff fest Propeller aus heißt es .
Wir erstickten mal fast an Abgase in unserem Tenderboot hinter dicken Rohren .

Die Sorge ist, dass wenn ein Schleusenwärter die Abstellanweisung erteilen würde
und es hierdurch Folgeschäden geben könnte,
wieder die Haftung mit ins Spiel kommt .
Darum wird hier sehr auf Zurückhaltung gesetzt .


Mit Schleusentip :

- Ruhe Bewahren, Zeit lassen, nicht drängeln lassen !
- Egal was / oder wer was sagt, die Sicherheit geht vor !
- Nur der Schleusenwärter hat Ansage ! Außer WSP !
- Im Zweifel immer von beteiligten bestätigen lassen ! ( Funk )


Grüße : TOMMI

[Navigator18]

Guten Morgen,

ich denke, wir können da noch lange drüber reden, aber es bleibt das Gleiche.
Wo gehobelt wird, fallen Späne. Da wird Geld verdient, da geht es um Existenzen. Ein Schleusenvorgang ist für einen Berufsfahrer wie ein Toilettengang. Den interessiert die Hampelei der Sportbootfahrer nur insofern, wie sie ihn aufhalten. Das ist nicht schön, das ist auch nicht in Ordnung, entspricht nicht den Vorschriften, begegnet uns aber im Straßenverkehr auch jeden Tag.
Allenfalls wäre eine Option gewesen, ihn anzufunken und zu bitten, für ein paar Sekunden die Schraube auszumachen, bis man vorbei ist.
Mich hat es vor einigen Jahren in Ivoz-Ramet auch mit voller Wucht an die Wand gekachelt, so dass die Leute oben an der Schleuse zusammengelaufen sind, um zu schauen. Ein niederländischer Berufer in einer belgischen Schleuse.
Tolle Aussichten für einen Deutschen, da etwas auszurichten. Ich habe mir da gar keine weiteren Gedanken zur Schadensregulierung gemacht.
Genau als ich am Heck querab war, hat er den Hahn aufgerissen. Null Chance!
Ich habe die Kröte geschluckt und meinen Schaden nach dem Urlaub aufwändig beheben müssen.
Er hat seinen Fehler immerhin bemerkt, es war ihm auch sehr unangenehm, das hat man deutlich an seinem Verhalten gemerkt. In der nächsten Schleuse hat er dann sorgfältig nach mir geschaut und aufgepasst.
Wir machen eben alle Fehler, auch die Professionellen.
Ändert nichts daran, dass ich nach wie vor auch immer wieder zügig mit den dicken Pötten in alle möglichen Schleusen fahre. Sonst müsste ich in meinem Revier aufhören zu fahren.
Solche Dinge passieren doch höchstens in einem von 1000 Fällen.

Gruß in die Runde, bleibt gesund,

Thomas.

[Puuh]

Zitat von Neck

Jede Schleuse ist anders. Auf Seewasserstraßen ist das so, wie von dir geschildert üblich, weil die Sporboote eher und schneller aus der Schleuse sind.

Ja, das stimmt schon. Aber wenn das Sportboot neben dem BiSchi ganz vorne in der Schleuse liegt (wo er ja hin sollte), dann ist die Situation wie im NOK, und dann ist das Sportboot auch da in jedem Fall schneller mit dem Ausfahren.
Sollte der Große zuerst ausfahren, dicht neben dem liegenden Sportboot, halte ich das für ein unnötiges Risiko.

[Neck]

Zitat von Puuh

Ja, das stimmt schon. Aber wenn das Sportboot neben dem BiSchi ganz vorne in der Schleuse liegt (wo er ja hin sollte), dann ist die Situation wie im NOK, und dann ist das Sportboot auch da in jedem Fall schneller mit dem Ausfahren.
Sollte der Große zuerst ausfahren, dicht neben dem liegenden Sportboot, halte ich das für ein unnötiges Risiko.

Na ja , so lange kein Reibholz gebraucht wird ist alles Easy.

[schwinge]

Jetzt bin ich ja nicht der Vielschleuser und hab daher einfach nur Glück gehabt. Bislang durfte ich in NL immer vor dem Binnenschiffraus wenn ich neben ihm lag. Und in Tidengewässern hatte bislang noch kein Binnenschiff seine Poller verwert wenn ich längstseits gehen wollte (= keine Leinenarbeit beim Schleusen).

bis denne, Rainer

[Maasmann25]

Ich fahre seit45 Jahren Boot die ersten Jahre Charter später mit eigenem Boot
Ich find es nicht schlecht wenn ich in der Schleuse am Berufer vorbeifahren soll.
Ich frage ob ich an seinem Poller darf (noch nie abgelehnt) ist ein entspanntes schleusen.
Und ich muss nichtbei der ausfahrt im Schraubenwasser hinter her dümmpeln.
Was dir passiert ist kann man vielleicht mit dem Opa der Gas und Bremse verwechselt und in den Friseursalon gekracht ist vergleichen.
Wie gesagt Viele Jahre Erfahrung noch nie Probleme mit Berufern. Aber es ist halt mitdenken erforderlich.
Gruß
Uli