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#1
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Vertiefung der Elbe ab Hamburg und Verklappung ins Wattenmeer
Ich weiß nicht, ob es dazu hier schon einmal einen Tröt gegeben hat. Ich habe bei der Suche nur einzelne Beiträge gefunden. Daher hier mal der Aufruf zu diesem Thema.
Seit ich an der Nordsee im Landkreis Cuxhaven wohne (seit Sommer 2020) interessiert mich natürlich auch meine Umgebung. Von der Elbvertiefung hatte ich natürlich auch vorher schon gehört und was das mit der Umwelt in dem Bereich der Elbe macht. Deshalb ist meine abneigende Haltung schon da. Doch jetzt habe ich gesehen, wohin der Schlick aus der Elbe gebracht wird. Daher hier mal ein paar Links: https://www.wattenmeer-schutz.de/ https://weact.campact.de/petitions/s...bes-wattenmeer https://www.facebook.com/cuxwattretter/ Irgendwie ist das schon pervers. Da beteiligt sich Hamburg vor Jahren an den Ausbau des gut erreichbaren Seehafen Wilhelmshaven, um dann den Hamburger Hafen weiter auszubauen und die Elbe zu vertiefen. Das weitere perfide ist, dass das verklappte Zeug neben dem Wattenmeer auch wieder zurück in die Elbe kommt. D.h. Hamburg ergeht es mit der Elbe wie Sisyphus mit dem Stein, der den Berg versucht hinauf zu rollen. Dass das ein Rot/Grüner Senat zu verantworten hat, will ich garnicht bewerten. Aber für diesen Schwachsinn sollte sogar die Dove-Elbe wieder zu einem Tidegewässen umgewandelt werden. Das ist zum Glück inzwischen vom Tisch. Aber mit jeder Vertiefung wird die Tide grösser und der Schaden an den Elb-Auen, Elbinseln und Nebenflüssen schlimmer. Und das Wattenmeer als Weltnaturerbe wird in grossen Teilen zerstört. Gerade wir als Bootsfahrer, haben eine Pflicht die Natur nur soweit zu belasten, das sie sich selber heilen kann. Mit dem Ausbaggern durch eine Armada von Baggerschiffen der Elbe, wird hier die Natur in hohem Masse geschädigt, das es nicht mehr revidierbar ist. Und da reden wir nicht mal vom Klimawandel, welcher in den nächsten Jahren eine Meereserhöhung von min. 1m bringt. Mit traurigem Gruß Burkhard
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Der liebe Gott hat allen Menschen ein Gehirn gegeben, nur einigen hat er vergessen, die Bedienungsanleitung beizulegen. (Dieter Hallervorden,2022) Lady on Tour Bin hier zu finden, wenn ich dort bin : Inoffizielle Boote-Forum Map; Reise 2023: Niederlande |
#2
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Das Problem ist das HH aus dem Projekt WHV ausgestiegen ist und WHV nun Konkurrenz ist......daher Baggern um jeden Preis, alles egal!!
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW)
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#3
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Naja - da hängt einfach zu viel Wirtschaft dran, also war eigentlich klar, dass die Fahrrinnenanpassung kommt zumal die Hinterlandanbindung in Hamburg immer noch deutlich besser ist, als am JadeWeserPort.
Man weiß auch, dass kleinere Feeder an und für sich besser wären, durch z.B schnelleres Löschen und schnellere Transfers und auch die Auslastung an den Terminals wäre besser - so gesehenwäre die Anpassung gar nicht notwendig gewesen - doch die Reeder wollen halt die Containerriesen. Von den Crews, die in Hamburg ja quasi fußläufig ordentlich abfeiern und die "sündigste Meile der Welt" besuchen können mal ganz zu schweigen Okay .. momentan eher weniger, aber n bissl Tradition hängt da auch mit in der Entscheidung weiterhin HH anzufahren Der Umgang mit der zunehmenden Verschlickung und dem Verklappen vor der eigenen Haustür ist schon seit Jahren ein Problem, warum die HPA das so macht - obwohl man weiß, das es nur sehr kurzfristig was bringt, ist mir auch schleierhaft. Grüße Daniel
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#4
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Zitat:
In den Vertiefungen bilden sich sauerstoffarme Bereiche in denen große Teile des Fischbestandes verrecken, selbst Aale, die nun wahrlich in ihrem Drang zum Laichgeschäft kaum aufzuhalten sind gehen hier neben Stint und Zander kaputt. Die Elbe ist der Fluss an dem seit langer Zeit die Wiederansiedlung verschieder Fischarten begleitet wird, unter anderem der Stör, weil die Elbe in ihrem lauf ein weitestgehend unverbauten natürlichen Lauf aufweist und damit geeignet ist, wie kein anderer Fluß in Europa. Und da es nicht darum geht, ob man ein Geschäft macht, sondern nur wo, also um die paar Kilometer nicht nachvollziehbar. Und frag mal die Obstbauern im alten Land, was die von dem Ausbau halten..... |
#5
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Zitat:
Da dürfte weder Zeit noch Geld dafür vorhanden sein |
#6
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Der Stör wird natürlich auch nicht im Tidenbereich der Elbe angesiedelt - dass der Aal bedroht ist, hängt eher vom Abfischen der Glasaale ab, denn wie du weißt, leicht der Aal ausschließlich in der Sargassosee, auch muss er ein gewisses Alter erreicht haben. Eine noch nachhaltigere Fischerei und die intensivere Bekämpfung des Schmuggel von Glasaalen nach Fernost würde da schon einiges mehr bezwecken. Grüße Daniel |
#7
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#8
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Da mag vielleicht schon was dran sein - aber tideabhängig, ist halt genau der Punkt - durch die stellenweise Anpassung der Fahrinnentiefe ergeben sich deutlich bessere Zeitfenster. Auch ist es für die Hamburger Wirtschaft und natürlich auch für diverse Logistikunternehmen im Hamburger Umland recht wichtig, dass man dem Trend hin zu immer größeren Schiffen gerecht wird um zukunftssicher Perspektive für tausende Jobs, die da dran hängen bieten kann.
Viele Probleme der Verschlickung geht man hier seit Jahren eher sehr halbherzig an, daher muss eh stets und ständig gebuddelt werden nach der Anpassung halt einfach nur etwas mehr Ich persönlich würde es ja auch besser finden, wenn man zurück zu mehreren kleineren Schiffen kehren würde, aber diese Wende machen die Reeder natürlich nicht mit. Grüße Daniel |
#9
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Es ist ungefähr so als würde ich eine brücke bauen, in der eine 5m Lücke klafft, da kommen auch einige rüber, aber viele eben nicht. Zum Aal. Es bringt nichts zur Lösung von Problemen immer nur auf andere zu zeigen, denn über hundert Jahre Glasaalfischerei haben den Bestand nicht zusammenbrechen lassen. Das heißt nicht, das ich die Kritik nicht teile, aber, wir müssen auch unser eigenes es handeln hinterfragen und da gehören Wasserbaumaßnahmen dazu. |
#10
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Zitat:
Die Staustufe Geesthacht hat übrigens eine ausgezeichnete Fischtreppe - https://group.vattenfall.com/de/vera...lt/fischtreppe also da hat man schon dran gedacht, Störe wandern ja auch erst mit dem Erwachsenwerden in`s Salzwasser ab, gemessen an der Lebenserwartung von 150 Jahren, weiß ich allerdings auch nicht, wann die Kinderstube denn vorbei ist. Die Jungfische wurden jedenfalls oberhalb der Staustufe ausgesetzt. Und auch der damalige Defekt ist behoben https://www.welt.de/regionales/hambu...n-Betrieb.html Als Bootsfahrer und gelegentlicher Angler liegt mir mein Hausgewässer natürlich am Herzen, entstehende Probleme möchte ich daher natürlich auch nicht klein reden. Grüße Daniel |
#11
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Moin vom Deich,
anbei für die, die das Ergebnis der Arbeit des Forum-Tideelbe noch nicht kennen oder davon gehört haben. Es geht im Groben darum, die Gezeitenströmung zu bremsen und im Hochwasserfall der Elbe mehr Raum zu geben. Aber hochinteressant, wie man durch die Baggerarbeiten entstandenen Schäden und gewaltigen Nachteile der Vertiefungen nun verzweifelt zu korrigieren versucht. Viel Spaß mit der doch sehr ausführlichen Abhandlung dazu. Viele Grüsse Danny https://www.forum-tideelbe.de/files/...oom=100,-5,640
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#12
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Zitat:
Für den seichten Einstieg hier ein Beitrag des NDR https://www.ndr.de/nachrichten/hambu...stinte182.html Mir hat Herr Thiel aber auch auf eine freundliche Anfrage seine Arbeit zu Verfügung gestellt. Sehr lesenswert und lässt im Nachgang das beschönigende Fahrrinnenanpassung in einem anderen Licht erscheinen. |
#13
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Sicherlich sind einige negativen Folgen nicht von der Hand zu weisen.
Naja dein Beispiel mit dem Stint - das ergründet man ja nun erst einmal Ob das alles so ist, oder ob es einfach nur an der massiven Überfischung, an Temperaturschwankungen etc liegt ? Man weiß ja, dass das Massensterben gerade beim Jungstint keine Seltenheit ist - wenn man ihn dann noch auf seinem Laichzug wegfängt also bevor er überhaupt gelaicht hat, dürfte das den Effekt noch einmal deutlich verstärken. Hast du Fangzahlen aus benachbarten Flüssen, wo ja weniger Baggeraktivitäten sind ? Weser etc. ? Grüße Daniel |
#14
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Nur eine kleine Randbemerkung, wie wollen wir langfristig unseren Wohlstand und Arbeitsplätze sichern, dafür müssen wir Opfer bringen.
Das Problem mit der Wasservertiefung und den folgen gibt es fast überall, auch hier am Rhein. |
#15
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In wie fern ist der die Nutzung des vorhandenen Weser-Jade-Ports für Schiffe mit entsprechendem Tiefgang schädlich für unsere Wirtschaft?
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#16
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Richtig, aber ein Tiefwasserhafen in HH ist einfach Unsinn, für das Geld was in der Elbe versenkt wird könnte man den Jade-Weser-Port absolut konkurrenzfähig machen.
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW)
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#17
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Beim Kirchturmdenken schon, HH verdient halt weniger, dafür NDS mehr...
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#18
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Eine Stelle habe ich mit rotem ★ in der Karte markiert. Vor zwei Jahren auf der Fahrt von Bremerhaven nach Cuxhaven wollte ich durch die Alte Weser fahren, um der Großschiffahrt aus dem Weg zu gehen und auch um ein bisschen abzukürzen. Ungefähr an der Stelle, wo der rote Stern markiert ist, hatte ich plötzlich nicht mehr genug Wasser unter dem Kiel. Dabei habe ich nur 0,8 m Tiefgang. Ich befand mich nach Karte und GPS aber mitten im Fahrwasser! Da kriegte ich es mit der Angst zu tun und bin schleunigst auf Gegenkurs gegangen, wieder raus aus der Alten Weser und rein ins Haupt-Fahrwasser. - Da muss gerade kurz vorher ein Baggerschiff seinen Dreck rausgelassen haben.
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“I don’t feel very much like Pooh today," said Pooh. Gruß Volker
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#19
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Am besten verklappt man den gesamten Hamburger Hafen und lässt auch die Kreuzfahrtschiffe buten
Nochmals, JWP ist von der Anbindung eine Katastrophe, die Container wollen ja auch wirtschaftlich transportiert werden - in ein paar km Entfernung von HH liegt der größte Rangierbahnhof Europas - besser geht es fast nicht, die Container schnell auf die Schiene zu bekommen und sie direkt sinnig zu verteilen. Grüße Daniel |
#20
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Ich glaube, wir müssen einfach mehr für die Umwelt tun, auch wenn das einigen Redereien (übrigens deren Schiffe sowieso nicht mehr in Deutschland gelistet sind) weh tut. Wir sollten mehr von unseren holländischen Nachbarn lernen. Die haben inzwischen viel in Bezug auf Wasserbau und Wirtschaft gelernt. Und dort klappt vieles inzwischen mit Umwelt und Wirtschaft. Gruß Burkhard
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#21
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Natürlich sollen und müssen wir mehr auf die Umwelt achten, es sollte jedoch mit Maß geschehen und nicht zur Folge haben, dass da ganze Wirtschaftszweige platt gemacht werden.
Also muss man da reagieren - genau genommen, musste man es schon immer, denn wirtschaftlich wäre eine Aufgabe oder aber auch der zunehmende Verlust von Aufträgen nicht tragbar. https://www.marvest.de/magazin/schif...n-von-hamburg/ Das ist eine kleine Zusammenfassung zum Hamburger Hafen Grüße Daniel
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#22
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#23
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Du schreibst das ein ganzer Wirtschaftszweig platt gemacht wird. Erstens wird der nicht platt gemacht, nur weil die ganz großen Containerschiffe nicht mehr kommen. Zweitens, die Hafengesellschaft hat rund 6.000 Mitarbeiter — Weltweit. Und wieviel davon im Hamburger Hafen? Die ganzen Werften sind inzwischen weg, wieviel Arbeitsplätze? Die ganzen Packer und Stauer sind weg, wieviele Arbeitsplätze? Ein Großteil der Transportarbeiter ist durch selbstfahrende Ameisen ersetzt und derzeit arbeitet man an der Entwicklung die Kranfahrer zu ersetzen. Also welchen wirtschaftlichen Nutzen hat der Hafen? Und wieviel Container werden durch die Bahn abgefahren und wieviel durch die belastenden LKW? Sorry, aber bei der Wirtschaft sehe ich nur die Redereien und den Hamburger Senat als Gewinner, die Befölkerung und die Umwelt sind nicht die Proviteure.
Gruß Burkhard
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#24
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Also der JWP wird ja weiter ausgebaut und es werden auch weitere Schienen gebaut. Der JWP ist schon dafür ausgelegt das abtransportieren zu können, was da auch hinkommt. Es endet sogar die BAB 29 direkt vor der Nase des JWP.
Wenn wir die Umwelt kaputt machen, müssen wir das auch bezahlen. Denn wir sind von ihr abhängig. Die Auswirkungen sind jetzt schon gewaltig. Gruß, Lucas
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#25
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Gewerbliche Schiffahrt und Wassersport
Leute,
wir sollten alle für die Großschifffahrt sein, und zwar mit Anlauf. Als Lahn-Anwohner kann ich sehr genau sagen was passiert, wenn eine Wasserstraße nicht mehr oder sehr schwach gewerblich genutzt wird. Fahrt mal aus der Lahn in den Rhein, oder die Mosel, und seht den Unterschied. Meint Ihr, eine Wasserstraße wird weiterhin unterhalten, wenn keine knallharte Notwendigkeit besteht? Die Gewerblichen sind unsere Freunde, daß muß doch jedem klar sein!!!!! Und was der BUND vom Bootsfahren hält, hat sich bei Euch offenbar auch noch nicht herumgesprochen... Daß die Dove-Elbe bleibt, tut Hamburg sicher sehr gut. Aber es wird immer seltener, daß ein Neben-Wasserweg erhalten bleibt. Manche Meinungen hier halte ich für wassersportlichen Selbstmord. Aber die Lust am Untergang hat ja Konjunktur. Hoffentlich bin ich bald noch einmal bei Euch in Hamburg, Elbe schippern. Bis dahin Gruß Jörg |
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