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#26
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Alle Häfen haben auch Landstrom. Sowohl Almere als auch Lelystad haben mehrere Häfen. Wenn du irgendwo an freien Anlegern / Inseln festmachst hast du keinen Landstrom. Zitat:
Zwartemeer: WSW ab 5-6 Ketelmeer: W ab 4-5, WSW ab 5 Ijsselmeer: NW - SW ab 4-5 Alle Windrichtungen N, NO, O, SO, S bereiten keinerlei Probleme, da immer recht geschützt. Schnelligkeit - definitiv die Route über Zwarte Meer, Ketelmeer, Ijsselmeer. Kanal bin ich noch nicht gefahren, hab ich aber eher als "ich muss weiter/heim, aber das Wetter ist zu schlecht (windig), um über offenes Gewässer zu fahren" -Option im Kopf.
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Gruß, Mark |
#27
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(Wasser)sportliche Grüße, Pete |
#28
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Ja, vielen lieben Dank allerseits, das bestärkt mich in der Planung, übers Ketelmeer zu fahren. Die Frage nach dem Landstrom bezog sich darauf, ob der nur in den IJsselmeerhäfen zur Verfügung steht, weil ich keine Binnenhäfen gesehen habe. Aber die sollten ja auch alle erreichbar sein, wenn nicht gerade 7bft aufwärts wehen.
Was mich noch interessieren würde: Es gibt ja im Ketelmeer zwischen Schokkerhaven und Zwarte Meer zwei parallele durch einen Damm getrennte Fahrwasser. Welches davon kann/soll man als Sportler benutzen? Und ist es ratsam, nach der Ketelbrug Richtung Urk dem betonnten Fahrwasser zu folgen (Wassepflanzen, Untiefen...?) oder ist es bei entsprechendem Wetter auch möglich, mit gut 70 cm Tiefgang einfach parallel zum Ufer nach Norden zu fahren? Laut Karte müssten da eigentlich immer 3-4 m Wassertiefe herrschen.
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Viele Grüße Joachim ![]() |
#30
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Bzgl. des Fahrwassers: Berufler und Segler fahren nördlich vom Damm - dort hat es eine feste Wassertiefe und nur der nördliche Teil der Brücke kann geöffnet werden. (Laut Karte aber auch erst relevant ab 13m Höhe - je nach Wasserstand) Südlich vom Damm ist die Wassertiefe etwas veränderlicher - in der Fahrrinne aber für eine Sportboot mehr als ausreichend (siehe Karte - 2,5-4m) Wasserpflanzen sind ein Problem im Markermeer und da auch eher im Spätsommer, im Ijsselmeer eher nicht. Sobald du unter der Ketelbrug durch bist, kannst du geradeaus Urk anpeilen. Wassertiefen bis in Ufernähe sind ausreichend - allerdings gibts da auch keine Grund extrem nah ran zu fahren - kommt der Wind von NW bis SW bist du eh ungeschützt, kommt der Wind von N über O bis S machen die 100m näher am Ufer auch keinen Unterschied mehr ![]() Allgemein - ein Blick in die Karte verrät viel- für Wassertiefen nutze ich gerne C-MAP online im Browser - da kann man am PC kostenlos sich für die Planung einen guten Eindruck verschaffen.
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Gruß, Mark
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#31
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#32
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Zu beachten ist, dass die Schleuse in Urk, kommend von der Urker Vaart einen hohen Hub ( soweit in Erinnerung über 5 Meter) hat und man hier wohl 2x umlegen muss... Ich favorisiere auch die Fahrt übers Ketelmeer zum Markermeer/Ijsselmeer wobei man ab WS4 bei seitlicher Welle im Boot alles seefest machen sollte. Ab WS5 ist man mit einem Verdränger, insbesondere bei seitlicher Welle, sehr ungemütlich unterwegs. Kommt die Welle achterlich, kann man auch bei WS5 + dieses Fahrgebiet ohne größere Probleme befahren.
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#33
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Vielen herzlichen Dank allerseits! Ich beschäftige mich gerade mit der Alternativversion im Uhrzeigersinn: Vollenhove - Ketelmeer - Lelystad (Bataviahaven) - Monnickendam - Marken - Hoorn - Enkhuizen - Urk - Vollenhove. Hat jemand schonmal im Bataviahaven und/oder in Marken übernachtet?
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Viele Grüße Joachim ![]() |
#34
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Frohe Weihnachten.
Bataviahaven: moderne Marina mit allem Schnickschnack, da kann man wegen des Einkaufzentrums auch mal ein, zwei Tage eingeweiht überstehen. Marken: klein, putzig, nach 17:00 totenstill. Oder romantisch, Ansichtssache. Groetjes Matthias.
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#35
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Batavia Hafen ruhig gelegen, auch abends noch freie Anlegeplätze,Restaurants und Shopping Mall auf wenige Meter zum Hafen, Wassertankstelle mit Zahlautomat, ungünstig gelegen wenn Westwinde..
Marken wenige Liegeplätze am Steg, sehr ruhig gelegen...
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#36
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So, liebe BFler, jetzt geht's dann bald los, und ich werde hier entweder täglich oder im nachhinein - je nach Zeit, Internetverfügbarkeit etc. - berichten.
Eine Frage hätte ich aber immer noch, rechne aber damit, dass es dazu keine pauschalen Antworten geben wird. Wir wollen unsere niederländischen Museumskarten möglichst ausnutzen und planen daher, während der Museumsöffnungszeiten - in der Regel also von 10 oder 11 bis 17 Uhr - das Boot im Hafen liegen zu lassen. Zwischen den einzelnen Stationen sind in der Regel Strecken von ca. 2,5-3 Stunden Fahrtzeit. Was würdet ihr empfehlen: Nach 17 Uhr noch zum nächsten Hafen fahren - ist ja April und hoffentlich noch nicht so viel los -, oder würdet ihr eher um 7 oder 8 Uhr früh lostuckern? Vom Biorhythmus her würde ich eher ersteres bevorzugen, habe aber etwas Sorge, dass wir dann in jedem Hafen dann für zwei Nächte zahlen müssen, wenn wir immer erst spätnachmittags wieder abhauen.
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Viele Grüße Joachim ![]() |
#37
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hier möchte ich nur mal meinen Senf (bischen Erfahrung) dazugeben: Ich selbst bin bisher nur chartbootfahrer in den Niederlanden...hatte aber bereits eine diese Yachten von Natural Yachts (denke, du meinst aus Heeg) Das war eine Nortmann 1200...allerdings in der Direselvariante. Das war vor etwa 4 Jahren...war das erste mal mit so nem GFK Boot...da wir noch nicht schlüssig waren, ob so etwas anstelle eines Stahlbootes, für usn sein würd. Aber unser Fazit: Es war Ende April.....und mal 2 Tage sehr windig....vor allem heftige Sturmboen.... da war das fahren im Binnenland schon alles andere als schön.....also wir sind von diesen leichten Schiffen mit kaum Tiefgang, geheilt. Aber das ist meine Meinung...wollte das nur mal als Tip von mir aus geben. |
#38
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Hallo Bayerduo,
das Problem mit dem geringen Tiefgang (80 cm) hatten wir letztes Jahr sogar bei einem Stahlverdränger in Friesland (sind bisher auch nur Stahlboote gefahren). Dem hat es bei 5 bft querab das Heck weggedreht wie Spielzeug. Im engen Fahrwasser, in Kurven oder bei Gegenverkehr (oder allem gleichzeitig) war das schon ein grenzwertiges Erleben. Ich frage mich da auch, warum diese M- oder auch Doppel-V-Rümpfe, quasi Unterwasserkatamarane, nicht häufiger gebaut werden. Die müssten doch bei relativ geringem Tiefgang windstabiler sein. Ab 5, spätestens 6 bft ist Hafentag angesagt. Aber vielleicht hat ja noch jemand eine Antwort auf meine Frage in #36?
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Viele Grüße Joachim ![]() |
#39
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Moin,
zu deinem Biorythmus kann ich nicht äussern, dem kommt entgegen, dass in vielen Orten der Hafenmeister erst ab 17:00 Uhr zum kassieren kommt. Viel Spass und immer eine handbreit und so
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#40
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E-Boote . . Interessant . .
Aber wie macht mann das mit Laden? Mit 16A Landanschluss hat mann 3.6 Kw Wenn ich die Datei der Schiffe ansehe, braucht mann in Kreuzfahrt (11kmh) etwa 9-10 Kw/std Einfach gerechnet braucht mann also 2.5-3.0 std Ladezeit für jede Stunde Fahren Und nicht immer hat mann 16A . . . Dazu: Es gibt noch Hafen wo mann Münzen braucht für Strohm
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Rob Der Fliegenden Holländer Verdrängt 11 Tonnen Wasser mit 1x84Ps, auch auf dem Rhein zur Berg
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#41
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Donnerstag, 3.4.25
Wie gesagt, ich werde berichten, und damit fange ich auch gleich schon an, auch wenn wir das Boot erst morgen übernehmen. Denn durch die Sperrung der Nijkerkersluis ist uns ja der Weg durch die Randmeere nicht möglich, sodass wir den ursprünglich geplanten Programmpunkt Muiderslot/Forteiland Pampus bereits heute von Land aus "erledigt" haben. Meine Frau hat ein kleines Ferienhäuschen in Putten, etwas südlich von Nijkerk, entdeckt und gebucht, wo wir gestern nach rund sieben Stunden Fahrt auch gut angekommen sind. Um die BF-Server nicht mit rein touristischem Fotomaterial vollzuballern, hier nur ein paar Fotos von der Schleuse Muiden und dem Sportbootanleger am Forteiland Pampus. Witzig war, dass uns auf der Überfahrt nach Pampus auf dem Boot eine nette Dame unteren Mittelalters interessiert angesprochen hat (auf deutsch), die sich dann als die seit 1.12.24 amtierende Direktorin von Pampus zu erkennen gegeben hat. Wir haben natürlich Wind und Welle sehr aufmerksam im Auge, aber das scheint auf absehbare Zeit unkritisch bzw. beherrschbar zu werden (max. 4 bft, in Böen 5), wobei ich diesem Joghurtbecherchen ohne Tiefgang, wie oben bereit geschrieben, durchaus ein gewisses Eigenleben zutraue. Morgen Abend dann voraussichtlich - hoffentlich aus Lelystad - mehr.
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Viele Grüße Joachim ![]()
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#42
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13:30 Ankunft in der Charterbasis Vollenhove (bei Marknesse) am Kadoelermeer. Freundlicher Empfang und Einweisung mit Probefahrt. Um 15 Uhr ging es dann endlich wirklich los, eine Stunde später als geplant. Leider war der Akku nur zu 88% geladen. Wolkenlos, Wind 3 aus ENE. Start mit ca. 9,5 km/h (ca. 10 kw).
15.23 (83%) Passage der Kadoelerbrug mit telefonischer Anmeldung; der Brückenwärter betreut mehrere Brücken, sodass man noch dazusagen muss, welche Brücken man geöffnet haben will. 16.40 (68%) Ramsgeulbrug. 17.20 Verlassen Schokkerhaven 18.10 (53%) Ketelbrug. Einbiegen ins Fahrwasser nach Lelystad, mitten zwischen den Windrädern hindurch. Zwar weitgehend Rückenwind, aber leider sehr nervige Wellen aus NW, die das Bootchen schwer durchgerollt haben. 20.20 nach telefonischer Anmeldung freundlich auf deutsch vom Wärter der Houtribsluizen in die Ostkammer gelotst worden. 10 min. später Ausfahrt. 20.45 im Bataviahaven fest (33%) Eilig darf man es mit dem Boot tatsächlich nicht haben. Die Leistungsaufnahme steigt exponentiell mit der Geschwindigkeit. Grandios ist das Fehlen jeglichen Motorgeräusches, zumindest außen. Innen ein leichtes Wummern, aber kein Vergleich zu einem Dieselmotor. Das Aufladen im Bataviahaven scheint auch zu funktionieren, dauert aber ewig (sind jetzt nach knapp einer Stunde bei 36% Ladung, also ca. alle 20 min 1 kwh). Anbei noch ein paar Bilder von heute. Morgen geht es dann ins Batavialand.
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Viele Grüße Joachim ![]()
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#43
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Tag 2:
Nach Frühstück und Einkaufen haben wir die Batavia, die angrenzende Werft und das zugehörige Museum besucht. Faszinierend, das alles anzusehen und sich von einigen ehrenamtlichen Mitarbeitern dort ihr Handwerk in der Restauration von Schiffen und der Herstellung von Schiffsmodellen erklären zu lassen. Wir hätten locker noch eine Stunde länger dort zubringen können, aber nach gut drei Stunden habe ich mit Blick auf die Windvorhersage zum Aufbruch geblasen. Ablegen im Bataviahaven um 14.20 mit 99% Ladung. Der veranschlagte Kurs 270° hat sich dann leider sehr schnell als Makulatur herausgestellt, denn die Welle kam sehr unangenehm praktisch genau von querab, sodass ich faktisch kreuzen musste. Diese Nussschale von Boot tanzt und rollt wie verrückt. Mit einem Umweg über die Messbake Markermeer Midden (FL42) sind wir dann tatsächlich einigermaßen wohlbehalten um 17.40 in Marken (Alter Hafen) angekommen und haben uns ein klein wenig umgesehen. Marken hätte wirklich mehr Zeit verdient gehabt, aber ich wollte dann doch noch vor dem auffrischenden Winde (bft 5-6) in Monnickendam ankommen. Ablegen um 18.15. Mit 55% verbleibender Akkuladung haben wir dann doch noch im Kanal in M'dam einen Liegeplatz ergattern können - den letzten längsseits. Um 19 Uhr waren wir dann dort fest.
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Viele Grüße Joachim ![]()
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#44
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Nach der Besichtigung des Waterlandmuseums „De Speeltoren“ mit seinem noch originalen und voll funktionsfähigen Glockenspiel von 1596 sowie der Grote Kerk, einer imposanten dreischiffigen gotischen Hallenkirche, haben wir um 14.37 bei 97 % Akkuladung abgelegt (wir laden jetzt immer mit zwei Kabeln gleichzeitig). Wetter: wolkenlos, 10°C, 4 bft E. Nach Verlassen der Gouwzee, also etwa auf der Höhe des nördlichen Endes des Markener Dammes, wurde es wieder ungemütlich. Die Wellen waren zwar nicht sehr hoch, nur etwa 30-50 cm, aber eben sprichwörtlich kurz und steil und damit ungemütlich. Soweit möglich, hielten wir uns am grünen Tonnenstich, wobei ich etwas nordöstlicher fahren musste, um die Wellen einigermaßen gefahrlos zu nehmen, und schlug dann hin und wieder einen Haken nach Westen, um wieder Richtung Tonnenstrich zu kommen. Die Wellen konnten sich nicht auf eine Richtung einigen, was die Sache etwas schwierig machte. Um 17.22 konnten wir dann aber doch in das Hoorner Fahrwasser einbiegen und waren nach gut dreieinhalb Stunden Fahrtzeit um 18.15 an der Stadkade im Binnenhaven fest, bei 62% Ladestand.
Zwischenbilanz: Die zwei Maschinen fahren sich top, und einige Manöver hätte ich so sanft und fein dosiert mit Diesel-Innenbordern sicher nie hinbekommen. Falls ich also mal im Lotto gewinne und mir ein Wunschboot basteln (lassen) kann, ist es aus Stahl und hat zwei Elektromotoren… Bis jetzt waren übrigens alle Sanitäranlagen top und die Räume wohlig warm. Auch das Bezahlen hat immer funktioniert. Allerdings ist man ohne Smartphone mittlerweile echt aufgeschmisen. Anbei, wie immer, noch ein paar Bilder.
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Viele Grüße Joachim ![]()
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#45
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Hallo Joachim,
vielen Dank für die Berichte. Abgesehen von Aspekten wie "Windempfindlichkeit", "Manövrierfähigkeit" würde mich interessieren, wie sich auf dieser Reise die Fahrtkosten darstellen. Vieles wird sich in den kommenden Jahren ändern, aber: - was bezahlst Du per kw/h in den Häfen? - kannst Du überall zwei Anschlüsse problemlos belegen? - wie kann man bezahlen? - welche Kosten entstehen pro Km bzw Betriebsstunde? Vielleicht kannst Du diese Fragen in die Törnauswertung zum Schluss aufnehmen. Es geht mir nicht um ein "pro / contra", sondern um eine Aufnahme der Istsituation. Besten Dank vorab und weiterhin viel Spass (und Nervenkitzel? ![]()
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Gruss, Dirk "Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt mit der Blödheit der Bewunderer zusammen." (Heiner Geissler, 1930 - 2017)
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#46
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Nach einem kurzen Einkaufstrip haben wir heute das Museum des 20. Jahrhunderts auf der Oosterinsel besucht. Es ist einerseits spannend, andererseits leicht verstörend, in den Vitrinen die Gegenstände zu sehen, mit denen man als rüstiger Mittfünfziger aufgewachsen ist. Da das Westfriesische Museum geschlossen war, haben wir uns mit 98% Akkuladung und bei herrlichem Sonnenschein sowie Wind 3 aus E um 12:25 auf den Weg über Enkhuizen nach Medemblik gemacht. Das Naviduct Krabbersgat haben wir fast ohne Wartezeit passieren können (Verlassen der Schleusenkammer um 14.55). Das Ijsselmeer meinte es heute gut mit uns, und so waren die knapp 9 km/h, unsere effektivste Marschfahrt, bereits mit rund 6,5 kw Leistung auf beiden Maschinen erreicht. Vorbei am Leuchtfeuer DeVen, Andijk an BB liegen gelassen, klatscht eine minder motivierte Welle aus NNE an den Bug. Bald schon haben wir am Horizont ein riesiges graues Windrad gesehen, links daneben einen Klotz, das Lely-Gemaal, welche uns dann als Landmarke gedient haben. Auf den letzten drei Kilometern wurde die See dann doch noch etwas ruppig, sodass ich den Kurs etwas nördlicher halten musste, um die Welle nicht genau querab zu bekommen. Mit einer harten Wende über Backbord sind wir dann in die Hafeneinfahrt, die übrigens sehr schwer auszumachen ist – vor allem, wenn man direkt gegen die Sonne fährt – und durch bis in den Middenhaven, wo wir direkt vor dem Sanitärgebäude einen Liegeplatz bekommen haben. Mit 57% verbleibender Akkuladung waren wir um 17.15, also 4h 50‘ nach Abfahrt in Hoorn, fest und machten uns an eine Stadterkundung. Die Saintäranlagen sind auch hier schlicht, aber sauber und warm. An der Tür befindet sich die übliche Zifferntastatur. Bezahlt wird, wie hierzulande weitgehend üblich, via i-Marina (QR-Codes am Liegeplatz auf den Stromsäulen und Infotafeln). Das WLAN ist richtig gut.
Ich genieße das feinfühlige An- und Ablegeverhalten des Bootes immer mehr. Wo noch kein Diesel überhaupt eingekuppelt hätte, lässt sich dank Elektroantrieb mit minimalen Abstufungen im Schub auf den beiden Motoren ein Anlegemanöver praktisch ohne Einsatz von Ruder oder Seitenstrahler ausführen. Ein echter Genuss. Was nicht so dolle ist am Boot, nämlich mal wieder nicht so durchdachte Details der Inneneinrichtung sowie eine nicht funktionierende Heizung in der Steuerbordkabine, haben ja mit dem Antrieb als solchem nichts zu tun. Insgesamt haben wir halt den Eindruck, dass Charterboote weniger zum Fahren als zum Partymachen in irgendeiner Ankerbucht ab 25°C aufwärts und Windstille gedacht sind. Außerdem vermisse ich schmerzlich ein Funkgerät sowie AIS, aber das hat ja praktisch kein Charterboot. Morgen geht es ins Kasteel Radboud sowie ins Bakkerijmuseum, bevor wir zurück nach Enkhuizen fahren. Das Dampfmaschinenmuseum muss leider warten, das schaffen wir zeitlich nicht mehr. Aber vielleicht kommen wir mal wieder. Zu deinen Fragen: Strom ist in allen Häfen bisher kostenlos, also in den Liegegebühren inbegriffen. Gezahlt haben wir bislang immer zwischen 30 und 37 Euro für Boot und vier Personen (z.T. mit Kurtaxe). Auch das Belegen mit zwei Kabeln gleichzeitig war nie ein Problem; lediglich in Hoorn musste ich ein Kabel nochmal umstecken, weil eine Steckdose tot war. Wie lange der Strom in den Häfen hier noch kostenlos sein wird, bleibt abzuwarten. Der Durchschnittspreis pro kwh in den Niederlanden liegt bei ca. 27 ct. Wenn man die unterschiedlichen Wirkungsgrade von Diesel- und Elektroantrieb bezogen auf die Leistung an der Welle berücksichtigt, käme das von den Kosten ungefähr aufs Gleiche raus.
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Viele Grüße Joachim ![]()
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#47
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Nochmal zur Präzisierung wegen bezahlen: Aif i-Marina muss man am besten eine Kreditkarte angeben. EC funktioniert nicht. Auch in Deutschland gängige Verfahren wie PayPal, Wero oder Sofortüberweisung sind nicht möglich. Debitkarten scheinen auch zu funktionieren. Was immer angeboten wird, für uns aber mangels niederländischem Bankkonto ausscheidet, ist der Zahlungsdienstleister iDEAL, mit dem hier in NL so ziemlich alles abgewickelt wird, was bei drei nicht auf dem Baum ist. Barzahlung haben wir noch nicht versucht, scheint aber schlicht nicht möglich zu sein.
Der Vorgang ist also standardmäßig wie folgt: Man kommt an, sucht sich einen Liegeplatz (ich bevorzuge immer längsseits), schaut, ob dort der Stromanschluss funktioniert, scannt mit dem Handy den irgendwo angebrachten QR-Code, gibt auf der aufgerufenen Webseite die Daten seines Schiffes ein - die Hafendaten sind in der Regel vorausgefüllt -, dann die Daten der Kreditkarte inkl. CSV-Nummer, klickt auf "Zahlen" und bekommt dann innerhalb von Sekunden eine Mail mit der Zahlungsbestätigung und den Zugangscodes für das Sanitärgebäude und ggf. die Abfalltonne. Die Hafenmeister kontrollieren nur noch bei Rundgängen, ob die herumliegenden Schiffe auch ordentlich angemeldet sind. Die Anzahl der "gezapften" kwh interessiert hier niemanden. Hier stehen teilweise an großen Pakplätzen auch megawattweise die Ladesäulen für Autos rum. Strom scheint in NL kein echtes Luxusgut zu sein.
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Viele Grüße Joachim ![]()
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#48
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Siehe Fotos. Beim Hafenmeister scheint auch Vpay möglich zu sein.
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Viele Grüße Joachim ![]()
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#49
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Nachdem wir wie geplant nach einem leckeren Frühstück mit frischen Brötchen das Kasteel Radboud und das Bakkerijmuseum besichtigt hatten, ging es bei 3 bft aus N und herrlichem Sonnenschein wieder in 1h 50' zurück nach Enkhuizen (fest 16:15 mit 80% Ladung). Ich hatte mir dort die Nordkade des Buitenhavens ausgesucht, da ich nicht in den riesigen Compagnieshaven wollte, obwohl der näher am Zuiderzeemuseum gelegen hätte. Ich wollte einfach geschützter liegen und mir nicht nachts das ständige Klimpern irgendeiner Takelage antun. Es war auch noch genügend Platz. Aber Vorsicht mit dem Tiefgang! Dort steht zwar eine Warnung "1,6 m", direkt am Steg sind es jedoch gerade einmal gut 1,20 m. Noch genug für uns, aber tiefergehende Boote sollen lieber an die Südseite.
Der - relative - Hammer kam dann am Bezahlautomaten: Für unsere Nuckelpinne mit vier Personen wurden 41,55 Euronen fällig - ohne Strom und Duschen. Nun habe ich ja prinzipiell nichts dagegen, dass für ein reines Elektroboot der Strom nicht inklusive ist. Aber warum kann man das dann nicht so regeln wie an Tankstellen, dass man eine Karte registriert und dann am Ende nach Verbrauch bezahlt? Im Detail: Wir mussten am Bezahlautomaten eine Hafenbezahlkarte lösen (Minimalpreis: 5 €), um überhaupt Zugang zu Strom und Sanitäranlagen zu bekommen. Die muss man dann an der Stromsäule an ein Lesegerät halten. Neben jeder Steckdose ist ein Knopf, auf den man pro vorgewählter Kilowattstunde (je 0,35 €) einmal drücken muss. Ich habe dann also erstmal wie wild auf die Knöpfe gedrückt und war am Ende rund 11 € nochmal zusätzlich los (Heizungen liefen teils über Nacht). Ob und wenn, wo man diese Bezahlkarte - am Ende womöglich noch gegen Erstattung des Restguthabens - wieder zurückgeben kann, war nicht herauszufinden. Der Automat bietet jedenfalls keine solche Option an. Eigentlich wollten wir heute ins Zuiderzeemuseum, aber ein Blick auf den Windfinder bereitet mir Stirnrunzeln. Wir wollten heute Nachmittag noch wieder übers IJsselmeer hzurück nach Urk, aber bei strammen 5 bft habe ich mit diesem Joghurtbecher dazu wenig Lust, auch nicht bei teilweise Rückenwind. So wird es wohl allenfalls ein kleiner Spaziergang durchs Freigelände - dank der Jahres-Museumskarte ja kein Problem.
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Viele Grüße Joachim ![]()
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#50
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Nach einer schlafgeminderten Nacht wegen der Windentwicklung haben wir uns schließlich auf einen Kompromiss geeinigt: Stippvisite im Außenbereich des Zuiderzeemuseums, spätestens um 12:00 Abfahrt.
Gesagt, getan. Kurz nach 10:00 waren wir im Freilichtmuseum. Schon spannend und informativ und einfach der Wahnsinn, was da rein an Menge und mit welchem Personalaufwand hier Zuiderzeegeschichte lebendig erhalten und erfahrbar gemacht wird. Sicher mehr Zeit wert als die anderthalb Stunden, die wir letztlich dort verbracht haben, aber das Wetter... Punkt 12:00 konnten wir ablegen. Hinter der geschützten Hafeneinfahrt von Enkhuizen wurde es bereits etwas ruppig. Mühsam, weil wir noch mehreren Booten und Berufsschiffen ausweichen mussten, tasteten und schwankten, rollten und stampften wir die Tonnen KG und EZ-B (13:00; 85%) entlang, dort hart SB dann den Tonnenstrich EZ-C (13:34) und EZ-D (14:05) entlang, Welle mit 0,3m/3s. Manchmal war es fast lustig, sich von so einem Teil wieder mal wie ein Surfer weitertragen zu lassen. 14:37 Tonne UK10 passiert, dann Welle etwas unangenehm querab in der Hafeneinfahrt. Um 15:05 - nach exakt der Zeit, die die Waterkaarten-App berechnet hatte -, waren wir an der Norderkade des Westhavens Urk fest (57% verbleibende Ladung). Hier war wieder alles ganz einfach: Keine Hafenbezahlkarte, sondern einfach nur scannen, zahlen, fertig. Pustekuchen. Ich hatte mich von der Ampereangabe auf den Steckdosen irreleiten lassen (zugegeben ziemlich dumm von mir) und daher die Hauptsicherung der Stromsäule gecrasht. Wie sich herausstellte, sind hier die Steckdosen nämlich nur mit 10 A abgesichert, wie Rob schon gewarnt hatte. Ein Anruf beim sehr freundlichen Hafenmeister führte dann zum Erfolg: Ich stellte die Eingangsstromstärke auf 9,5 A, der Hafenmeister kam nach rund 20 Minuten mit einem kleinen Elektrowägelchen vorbei, hat die Sicherung wieder reingeklickt, fertig. Jetzt laden wir halt gerade im Schneckentempo, aber Hauptsache, der Akku wird wieder voll. Beim Abendspaziergang haben wir dann festgestellt, dass an der Westmole an den Liegeplätzen 58 und 64 auch Kraftstrom (380 V CEE rot 32 A) verfügbar gewesen wäre, was für uns optimal gepasst hätte. Aber so sind wir doch deutlich näher am Sanitärgebäude, und das ist bei einstellugen Plusgraden auch ein Faktor An der Nordkade liegen wir übrigens recht unruhig, wissen aber nicht so recht, warum. Eigentlich sollten wir durch die Häuserreihen windgeschützt sein. Vielleicht klärt sich das noch. Noch ein Nachtrag zu Enkhuizen: Unsere Tochter konnte beim Hafenmeister die Bezahlkarte tatsächlich zurückgeben und hat das Restguthaben erstattet bekommen.
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Viele Grüße Joachim ![]() Geändert von Musikbaer (09.04.2025 um 20:01 Uhr)
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