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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen.

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  #1  
Alt 09.01.2004, 20:39
Benutzerbild von KaeptenK
KaeptenK KaeptenK ist offline
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Standard German stupid Money

@normalverdiener
Als ich neulich den Bericht „Filmfonds für Reich“ im TV verfolgte, dachte ich wirklich mich tritt ein Pferd!
Da gibt es doch tatsächlich ein Steuerschlupfloch für Besserverdiener das den Steuerzahler jährlich eine Milliarde € kostet.
Die Sache funktioniert ganz einfach: „Du kaufst für 64000€ Anteile an einem Film im Wert von 150000€, diese machst man beim Fiskus als Werbungskosten geltend und bekommt vom Finanzamt 79000€ zurück“.
Das macht eine Rendite von fast 24%.
In Hollywood spricht man vom 'German Stupid Money', also dummes deutsches Geld mit dem 20% aller Filme die dort produziert werden bezahlt werden.
Da rollen sich bei mir die Fußnägel hoch vor Ärger!
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Wenn wir nicht ständig dem Glück hinterher rennen würden, hätten wir das schönste Leben.
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  #2  
Alt 09.01.2004, 21:03
Robert Robert ist offline
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Ist schon richtig, meine Fußnägel haben sich auch Schneckenformig eingerollt.

Ist schon traurig unser Steuergesetz.

Blos was Du vergessen hast, Du mußt auch min 79.000 Eur Steuer bezahlt haben, sonst geht deine Rechnung nicht auf. Mehr zurück als gezahlt ist nicht möglich.

Trotzdem aber eine rießen Sauerei

Robert
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  #3  
Alt 09.01.2004, 21:08
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KaeptenK KaeptenK ist offline
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@Robert

ist aber mehr Rendite als ein finanzierten Albau zu vermieten.

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  #4  
Alt 09.01.2004, 21:09
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TomM TomM ist offline
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Kann es sein, dass das nicht fertiggedacht ist

Selten so einen Unsinn gelesen - 79.000 Euronen kannst Du nur zurückkriegen, wenn Du diese vorher als Steuer bezahlt hast. Du senkst damit Dein steuerpflichtiges Einkommen. Nur, was ist daran denn neu, außer, daß das FA sicher nicht immer mitspielt.

Rechne mal richtig. Du hast 79.000 Euro Steuer bezahlt, nimmst 64.000 Euro und kaufst Filmfonds die Dir mit 150.000 Euro Wertgestellt werden. Dafür bekommst Du Deine Steuer zurück, das waren 79.000 Euro. Die 64.000 sind aber weiterhin weg Ergo blieben max. 15.000 Euro übrig. Du hast es also wirklich geschafft 15.000 Euro Steuern zu sparen. Ob es da nicht sinnvollere Möglichkeiten gibt

Was ist wenn der Film ein Renner wird und Du beteiligt bist? Dann Zahlst Du wieder Deine Steuer. Nö, das einzige was der Fiskus damit finanziert ist die Produktion von Filmen. Wenn Du aber 79.000 Euro zurückhaben willst, dann darfst Du "nur" 143.000 insgesamt verdient haben. Sonst zahlst nämlich trotzdem noch Steuern. Ach was sind diese Vereinfachungen so schön.

Warum rennt heute jeder diesen Märchen nach und investiert keiner mehr ? Damit spart man auch Steuern und bildet sogar Kapital, das hat schon Marx/Lenin (nein nicht die Kommunisten, die Wirtschaftler) erkannt. Scheint halt zu einfach zu sein und hat zuwenig Risiko.
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so long -> Tom

Es gibt Leute, die wissen alles, das ist alles was sie wissen (Schiller)
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  #5  
Alt 09.01.2004, 21:11
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Oops, da waren schon Antworten

Den Altbau hast Du dann aber noch, den Film nicht
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  #6  
Alt 09.01.2004, 21:13
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@
Mehr Info unter http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/24/0,...089880,00.html
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  #7  
Alt 09.01.2004, 23:17
Esmeralda Esmeralda ist offline
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Das Angebot gabs vor Jahren schon vom AWD , dem nach eigenen Angaben "größten deutschen Finanzdienstleister" oder Werbespruch auch "Ihr unabhängiger Finanzoptimierer".

Damals konnte man auch mit weniger Geld einsteigen, so ab 10.000 DM. Da diese Firma damals aber einen enorm schlechten Ruf hatte und wohl auch viele Leute in die Pleite gerissen hat, kam mir schon immer alles, was von denen kam, sehr dubios vor.

Anneke
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  #8  
Alt 10.01.2004, 07:22
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Mann oh Mann, was für ein Schwachsinn!

Der Bericht im ZDF hat mich auch geärgert, aber nur deswegen, weil er bildzeitungsgemäß reisserisch, falsch recherchiert und nur die halbe Wahrheit ist:

1. Eine Anlage von 150.000 kann meistens nur mit 80 % geltend gemacht werden, wie übrigens auch die meisten banken- und staatlichen Anlagefonds mit niedrigen Zinsen. Das ist also ganz normal.

2. die verbleibenden 120.000 werden mit dem zu versteuenden Einkommen verrechnet. Und zwar von einem oder maximal zwei Jahren. Du hast also somit bei 120.000 Verdienst hierfür als Stkl. 3 mit 2 Kinder (Bundesschnitt der Verdiener über 60.000 Einkommen) hierfür ca. 36.000 Steuern bezahlt und auch nur diese zurück erhalten. Selbst bei einem Verdienst ab 340.000,- hast du weniger als 55.000,- erhalten. Die 79.000,- können rechnerisch realistisch nicht vorkommen! Man hat in ZDF nur die vollen 150.000 mit 52 % berechnet. Keine Eingangssteuergrenze, keine Freibeträge, keine Steuerdynamik - nichts berücksichtigt. Völliger Blödsinn.

So weit alles vollkommen gleichartig bei allen Fonds aller Branchen, die staatlich unterstützt werden - wahrlich nicht nur Filme. Nun aber das allerwichtigste:

3. Filmfonds sind hochriskant!
Die Fonds laufen mindestens 7 Jahre. So lange bis die entsprechenden KG´s "gefüllt" sind. Laufen die Filme nicht - und das Risiko ist hier 6 zu 7 (!!!) - erhält man keine Zinsen, sondern höchstens noch 2-3 kleine Verlustzuweisungen. Denn Verluste werden nach dem Verleih des Filmes nicht mehr geschrieben. Das Geld ist einfach weg. Auch das eingezahlte Kapital! Und wenn man einen blöden Vertrag abgeschlossen hat, muss man als Kommanditist sogar die gleiche Einlage (150.000,-) noch einmal nachschiessen, wenn der Film (oder das Fimlbundle) durch Linzengarantien an Urheber, Schauspieler oder Verleiher weiterhin ungedeckte Kosten verursacht!

Was bleibt nach?
150.000 minus Steuervorteil bei Abschluss von maximal 55.000
= ca. 32 % über 7 Jahre aufgezinst = ca. 4,5 %.
Zuzüglich Überschussanteile durch Verleih = maximal 7 % prospektiert.
Und das nur, wenn es absolut optimal läuft!

Ergo: diese Anlagen sind hoch riskant und sind nur zu empfehlen bei hoher Steuerlast und wenig Liquidität.

Und wer glaubt denn, dass Verdiener oberhalb von 150.000 p.a. nicht alle Möglichkeiten zum Steuernsparen nutzt?

Der ZDF hat auch nicht darüber berichtet, dass ein Kinofilm durchschnittlich inklusive Produktion, Verleih, Verkauf und Zulieferer über 400 Arbeitsplätze über 3-5 Monate bringt!!! (Quelle: Statistik der KC-Medien AG)

Last but not least: 96,7 % des deutschen Steueraufkommens aus Lohn und Gehalt kommen aus Einkommen bis 40.000,- Brutto pro Person! (Quelle: Finanzbericht des Bundes 2001)

Ich hasse eben einseitige Berichterstattung.

Bin übrigens kein Anlageberater, sondern "Themenbetroffener" Maschinenbauer...

Gruß an alle, die einem Fersehredakteur alles glauben ...

Ray
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  #9  
Alt 10.01.2004, 09:56
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Holger Holger ist offline
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hallo ray,
weist du warum 2/3 des steueraufkommens vom kleinen mann gezahlt werden?
weil firmen wie z.b. daimlerbenz keine gewerbesteuer zahlen
weil firmen, die im ausland fertigungswerke gründen die investitiomskosten in deutschland von der steuer absetzen können
und so könnte man gerade weitermachen....
holger
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jack of all trades - master of none
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  #10  
Alt 10.01.2004, 16:09
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...und weil internationale Konzerne mit etwas Phantasie und Goodwill des Finanzministeriums (Angst vor den Drohungen Arbeitsplätze zu streichen) einen Teil der steuerpflichtigen Gewinne in ein Land mit steuerschonenderem Umfeld "verschieben"...
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  #11  
Alt 11.01.2004, 09:35
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stef0599 stef0599 ist offline
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tja, müsst euch mal mit Flugzeuganleihen beschäftigen, das ist genau so ein Trauerspiel.

Aufgrund dieser Ungerechtigkeiten im Steuerleben ist es wirklich Zeit für eine rigorose Vereinfachung und Senkung der Steuersätze - aber auch, alle am Steueraufkommen zu beteiligen. Übrigens - der Verband der Steuerberater Deutschlands fordert seit einigen Jahren genau diese Vereinfachung. Graben sich nicht das eigene Fleisch ab, denn bilanziert werden muss dann immer noch. Und mit der Steuererklärung für die Durchschnittsfamilie verdient kein Steuerberater wirklich Geld.

Was mich viel mehr empört hat, ist das Beispiel dieser schweizer Firma in Berlin, die hoch subventioniert wurde, um Technologie zu übernehmen ( mehrere weitere Entwicklungsprojekte mit Beteiligung der Berliner Uni ) und einen Standort zu erhalten und nach fünf Jahren nun der Meinung ist, die Technologie ist jetzt übernommen, nun nehmen wir die und gehen in die Schweiz. Die Mitarbeiter lassen wir aber da.......einen hohen zweistelligen Millionenbetrag an Subventionen kassiert, Hochtechnologie quasi mit Draufgabe noch geschenkt erhalten und nun geht es in die Schweiz - weil die Rentabilität des Standortes Berlin nicht gegeben ist. Und das lustige ist, das die Bindung der Subventionen mit den 5 Jahren abgelaufen ist und niemand Regress nehmen kann.....
__________________
beste Grüße
Stefan
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