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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen. |
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Themen-Optionen |
#1
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Hallo!
Wir haben doch einige Selbständige im BF. An die habe ich mal ein paar Fragen. Das soll keine Diskussion über Vor- oder Nachteile werden und es geht mir auch nicht darum, wie ICH mich selbständig mache. Ich möchte nur wissen, wie es funktioniert, da ich nicht wirklich einen Plan davon habe... ![]()
![]() ![]() Würde mich freuen, wenn mir das jemand ein wenig erklären könnte... ![]() Gruß Mario |
#2
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![]() ![]() Hallo Mario, Betriebwirtschaft ist wichtig. Ich kenne Leute die noch nicht einmal ihre monatliche Auswertung vom Steuerberater lesen, geschweige denn über Rohertrag I und Rohertrag II etwas wissen und G+V ist für die ein Verein. Also Kurs belegen und weiterbilden. Keine Bank gibt dir heute einen Kredit wenn du nicht ein Konzept vorweisen kannst, in dem du deine Planung für die nächsten Jahre vorweist und genau Gewinnerwartung,Tilgung und Zukunftchancen darlegst.Wird auch überprüft. Mitarbeiter= Führungsstil, sicherhaltshalber Zeitverträge aber nach einiger Zeit bei guter Leistung Festanstellung. Keiner will über längere Zeit in der Luft schweben. Finanzamt = guter Steuerberater Rechte und Pflichten= IHK, HWK, Innungen Und lass dich Zertifizieren nach Iso, aber erst nach einiger Zeit. Ich war immer dagegen, aber habe festgestellt das Außenstehende deine Firma ganz anders sehen und dir bei der Optimierung helfen können. Und zu guter Letzt einen acht Stunden Tag vergess es, die Regel für Betriebsinhaber und Selbstständige 12 Stunden und da wir ja noch das Wochenende haben arbeiten da auch. Aber das Schöne ist "wenn" du frei hast ab zum Boot Gruß Bernd und wenne Mittwochs überlebst isset Donnerstag Geändert von Vista (29.11.2007 um 19:50 Uhr)
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#3
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Hallo Mario, daß was Bernd schreibt/sagt ist OK!
Es kommt natürlich auch drauf an,was Du machen willst. Als Einmann Unternehmen sicherlich etwas einfacher wie als Groß Unternehmer! Gruß Harald
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Drehzahl braucht der Propeller |
#4
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Hallo Mario,
es ist wirklich schon das Wesentliche gesagt. Ich gehe mal davon aus, dass Du nicht auf Anhieb einen Großbetrieb aufmachen möchtest - ein Gewerbeschein ist auch schon 'selbstständig'. Ich habe zwar Betriebswirtschaft studiert - aber genau das reichte, um zu wissen, dass ich mir diesen Stress nicht antuen werde und habe das Buchen, die Buchhaltung und das Bilanzieren komplett ausser Haus gegeben. Desweiteren habe ich mir geschworen - fange nie mit Lagerhaltung an und kein angestelltes Personal. Nun gut - das geht bei manchen Branchen, bei manchen nicht. Bei mir im Messebau geht es gottseidank, weil Du alles auf dem freien Markt entsprechend leihen kannst - Material und Personal. Ein paar Anfängerfehler - klingt saudumm, aber wird gerne gemacht: - rechne immer mit den Nettobeträgen. Vergiss die Steuer ganz einfach in Deinem Kopf (nicht beim Finanzamt) Ich kenne viele, die nahmen brutto für netto und haben bei der ersten Steuererklärung sehr dumm aus der Wäsche geschaut. - Tu am Anfang nicht rumtricksen. Gib' alles an und verbuche es ordentlich - Keine Buchung ohne Beleg - jeder Zettel, jede Quittung ist Bargeld am Ende. - Mache gleich von Anfang an Ordnung. Kauf Dir einige Monats-Registermappen und packe alles ordentlich weg - spätestens nach 5 Tagen weisst Du schon nicht mehr, was das eigentlich war... - Schreib' Dir auf Visitenkarten immer gleich drauf, wer das war und wo Du ihn warum getroffen hast. Wenn Du nach 1 Woche Deinen Aktenkoffer aufräumst, weisst Du nicht mehr, wer das eigentlich war. Noch schlimmer - Telefonnummern oder Namen auf irgendeinem Papierfetzen, weil nix gerade zur Hand war. Oder schmeiss sie gleich weg Naja - mir fällt sicherlich noch einiges im Laufe der Zeit ein Viel Erfolg Volker seit 17 Jahren selbstständig und keinen Tag bereut
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![]() Rotwein hat keinen Alkohol! |
#5
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bin nun auch schon seit 12 Jahren selbstständig ..am Anfang war es hart aber durch eine tolle Partnerin machbar.
Aber als aller wichtigstes !!! Mache NIEMALS einen Laden auf oder Geschäft mit einem Freund. Die Freundschaft leidet und wird nicht mehr lange halten.. spätestens wenn mal eine laue Zeit kommt und die Kasse nicht klngelt. Selber erlebt und bereue es nicht auf die Hinweise des netten IHK Mannes so wie einiger Bekannten gehört zu haben. Aber das Leben geht weiter und wir Sprechen nach Jahren wieder zusammen...
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By Karsten
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#6
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das ist jetzt schwer das pauschal zu sagen..um welche branche geht es denn? im handel ist der anteil der buchführung naturgemäß höher als bei dienstleistern, und auch sonst sind die anforderungen zum teil sehr verschieden.
übrigens: glückwunsch zur entscheidung, nicht jeder hat den schneid, den "sprung ins (kalte) wasser" zu wagen. wenn du zu 100% hinter deinem projekt stehst und die marktlage und deine situation realistisch (!) einschätzt, wird es klappen. aber hüte dich vor schnellschüssen und davor, die lage "schönzurechnen". übrigens sollte auch deine familie dahinterstehen- es ist nicht einfach und könnte dich 24 stunden lang voll fordern, vor allem am anfang- aber es ist auch unglaublich spannend und man hat die chance, das eigene ding zu machen. ich kann nur dringend dazu raten, stets einen realistischen überblick über die einnahmen/ausgaben-situation (auch für die nächsten monate) zu haben. übrigens: eine insolvenz ist keine schande sondern die RICHTIGE reaktion auf eine marktsituation und sollte nicht herausgezögert werden, bis man erhebliche schulden aufgebaut hat. versagt hat nicht der, der sein unternehmen aufgrund der situation rechtzeitig aufgibt, sondern der, der die situation des unternehmens für lange zeit unrealistisch einschätzt und eine totgeburt durchbringen will. patentrezepte gibt es leider nicht. nur das: sei der beste auf deinem gebiet. sei stets bemüht, es für den kunden noch ein stück besser zu machen als die mitbewerber. ich bin seit 4 jahren selbstständig es hat viel zeit und mühe gekostet, aber es hat sich gelohnt. und es lohnt sich immernoch, auch wenn nicht jeder tag nur aus erfolgen besteht. ach ja, und: ein problem ist meist eine verkleidete chance ![]() meine 2 cents zu dem thema Geändert von kmdx (29.11.2007 um 20:51 Uhr)
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#7
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Volker hat recht( Danke für die Ergänzung)
Sammel alles was du für den Betrieb ausgibst. Schreibe wirklich alles auf und mache Stichpunkte auch persönliche. (Hallo wie gehts? Ihre Frau wider bei bester Gesundheit? oder ich sehe ihr Knie ist wieder in Ordnung)das kann Punkte bringen. Und meiner Meinung "Nie einen vermeindlichen Partner unter zu starken Druck setzen" meistens verscheucht man sie. Also alles sammeln, analysieren, Prioritäten setzen und dann erst handeln. Ich persönlich durfte einen Betrieb übernehmen und habe trotzdem 15% des monatlichen Nettoeinkommen als betriebwirtschaftliche Rücklage benutzt.(Es war bei mir möglich) Schiebe auch nicht die Inventur und die Berechnung von Außenständen und Forderungen vor dich her. Und am schlimmsten: Du vertraust die Buchhaltung deiner Frau an!!!!!!!!!! komplettes Chaos, bitte Kontrolle ist alles und nochmals zu guter Letzt " Vergess nicht die Skonti" manchmal lohnt es sich für kurze Zeit das Konto zu überziehen. Aber diesen Rat von meinem BWL Lehrer habe ich nie beherzigt. Mein Motto: Was ich Habe kann ich ausgeben! Gruß Bernd Es gibt nicht schöneres als alleine zu Entscheiden wo es hin geht außer du gewinnst am Samstag den Jackpott! Geändert von Vista (29.11.2007 um 21:22 Uhr)
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#8
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Mario,
ich habe in Erinnerung, dass du Ingenieur bist ![]() Ich kann dir einen Tip geben, den ich auch gegangen bin, hatte aber das Glück, dass die Kosten von dem Betrieb getragen wurden, wo ich beschäftigt war, nur die Freizeit musste ich opfern ![]() War eine "Ausbikdung", die Mittwochs und Samstags über 3 Jahre lief und "Furz trocken" war ![]() War sowas wie "Einblick" BWL für Ingenieure ![]() Mir hat das Wissen nicht geschadet und bei meiner Selbsständigkeit sehr viel geholfen ![]() Vor allen, wenn ich das Gefühl hatte, dass ein Kaufmann meinte, "auch der hat keine Ahnung" habe ich dann aufgetrumpft ![]() Also schau mal nach, vielleicht wird sowas auch bei euch angeboten und dein Arbeitgeber ist bereit, dir diese "WEITERBILDUNG" zu finanzieren ![]() Kannst nur schlauer werden ![]() Gruß UWE
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Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,
dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will. ![]()
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#9
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Ich hab auch noch was
Sieh zu daß du deine ev. aufgenommenen Kredite von Anfang an abzahlst auch wenn das am Anfang schwer ist. Wenn das Geschäft gut läuft gewöhnt man sich schnell einen anderen Lebensstandard an den man dann nicht klaglos wieder aufgeben möchte wenn die Kredite fällig werden. Mach regelmäßig Steuerhochrechnungen. Das Finanzamt will mehr Kohle als man denkt. Es ist fatal wenn man das erst beim Einkommensteuerbescheid merkt. |
#10
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![]() Zitat:
Und kurz darauf gibt es die Insolvenz
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Gruß Jörg
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#11
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![]() Muss man zwar etwas improvosieren, aber man schläft ruhiger ![]() Nur SELBSTVERDIENDES Geld ausgeben und lieber am Anfang etwas mit neuen Maschinen warten, als einen Schuldenberg zu haben ![]()
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Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,
dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will. ![]()
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#12
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![]() Zitat:
Wenn das geht wäre es für mich auch so ideal. Als ich angefangen habe hatte ich nicht viel und musste meinen Laden vollbekommen um was verkaufen zu können. Nach 4 Jahren meiner Frau auf der Tasche liegen war ich dann ja wieder schuldenfrei. |
#13
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günstig geschossen, die Woche hat 7 Tage, pro Tag ca. 12 Stunde gearbeitet, nach 3 Jahren hatte ich meine erste CNC Maschine verdient ![]() Incl. aller Kosten ![]() Aber irgenwann "musste ich Schulden" machen ![]() War mir aber net so recht!
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dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will. ![]() |
#14
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Hi,
vieles zu dem Thema wurde bereits gesagt. Eine selbständige Existenz ist heute weit schwieriger aufzubauen und durchzustehen, als früher. Das betriebswirtschaftliche Know how kann man sich aneignen und notfalls durch externe Berater wie Steuerberater und Rechtsanwalt "einkaufen" Sehr gute Branchenerfahrung solltest du aber unbedingt haben. Der wirkliche Knackpunkt ist der Markt, auf dem du tätig werden willst und der entzieht sich weitgehend dem individuellem Einfluß. Es ist sehr Branchen abhängig, wo noch was geht und wo sich nur noch gegenseitig das Wasser abgegraben wird. Viele Existenzen scheitern nicht an fehlendem know how und falschem Agieren des Unternehmers, sondern daran, dass sie die tatsächlichen /lokalen Marktverhältnisse nicht richtig eingeschätzt oder diese sich fundamental verändert haben und /oder das die Kapitalausstattung unzureichend war. In den meisten Fällen wird man heute auch nur noch dann vom zahlungskräftigen Kunden überhaupt akzeptiert, wenn man als Untertnehmen eine bestimmte Größe hat. An diesem Merkmal wird ebenso viel fest gemacht wie an der Qualität der Leistung. Leichter ist es, sich selbständig zu machen, wenn man zu Hause einen zweiten Verdiener hat und die rundimentären Lebenshaltungskosten abgesichert sind und diese nicht aus dem Cash flow des Unternehmens bedient werden müssen. Wenn man zittert, ob der Kunde die letzte Rechnung bezahlt, weil daheim die Miete überfällig wird, wäre kein guter Start. Und denke auch daran, dass es oft - je nach Branche - ein grosser Unterschied zwischen den Beträgen ist, die auf den eigenen an die Kunden raus gegangenen Rechnungen stehen und was davon zeitnah oder überhaupt auf dem Konto landet. Schlechte Zahlungsmoral der Kunden ist ein häufiger Insolvenzgrund. Ich betrachte die Selbständigkeiten gerade hier im Lande der BRD kritischer, wenn man auf dem Binnennmarkt agiert . Zu viele davon sind prekär und generieren nur Einkommen unter Hartz IV obwohl die Unternehmer fleißig sind und alles richtig machen, aber der Markt nicht mitspielt und Anpassungen an fehlender Kapitalausstattung scheitern. Wenn die Kunden kein Geld haben oder nicht bereit sind, für die oder jene auch noch so sinnvolle Dienstleistung Geld auszugeben, dann nutzt der beste Service nichts. Darum sollte man sich über seinen Markt die meisten Gedanken machen. Nach einer Insolvenz bist du in Deutschland , wenn du nicht schwarze gefüllte Kassen in CH oder Strohmänner hast, trotz Restschuldbefreiung nach 6 Jahren , geschmissen und die meisten Einzelunternehmer landen für Jahre in Hartz IV. Ich will dir keine Angst machen, aber bei zu vielen Kleinunternehmen stimmt die Relation zwischen Verdienst und Arbeitsaufwand schon lange nicht mehr. Grüsse Justin
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Rat ist wie Schnee, je weicher er fällt, desto länger bleibt er liegen und desto tiefer sinkt er ins Hirn (Samuel Taylor Coleridge) Geändert von aquacan (29.11.2007 um 22:09 Uhr)
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#15
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Hallo Mario, bevor du genau diese Fragen nicht geklärt hast, lass´ es!
Es gibt VHS-Kurse, etc. die dir Kaufmännisches GRUNDWISSEN beibringen. Dieses Wissen ist überlebenswichtig! Du hast im Allgemeinen das RECHT, dich nebenberuflich selbstständig zu machen. Hast du eine Partnerin, die 175% hinter deinen Plänen steht? Wenn nein, dann musst du dich kurz oder lang zwischen Beiden entscheiden. Kundengewinnung ist das A&O. Auch hierfür gibt es Seminare.
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"Das immer wieder Schwierige im Leben ist nicht so sehr, andere zu beeinflussen und zu ändern - am schwierigsten ist es, sich entsprechend den Bedingungen, mit denen man konfrontiert wird, selbst zu ändern." Nelson Mandela
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#16
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Hallo Mario,
ich war 10 Jahre lang selbstständig (wegen Kindererziehung) und zahle heute noch ab (nicht mehr lange ![]() Ich würde sehr darauf schauen ob du Kapitalintensiv (also teuere Anschaffungen) arbeitest oder nicht. Wenn mich mein heutiger Arbeitgeber raußschmeissen würde, wäre ich sofort wieder selbstständig, aber vorher nicht. |
#17
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![]() Zitat:
![]() ![]() Danke Stephan, das habe ich leider vergessen und ist das WICHTIGSTE! Ich habe das Glück, eine Frau zu haben, die fast alle private Probleme alleine löst und beim Aufbau tatkräftig mitgeholfen hat ![]() gestanden und Flansche gebohrt, weil der Mitarbeiter krank war)
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Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,
dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will. ![]()
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#18
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Irgendwie stelle ich mir das als riesigen Paragraphendschungel vor, bei dem man mit einem Bein im Finanzamt und mit dem anderen vor Gericht steht...
![]() ![]() Genau so ist es! Zumindest in Deutschland. Ich habe das Selbständigmachen bei verschiedenen mir gut bekannten Kollegen beobachtet. Die meisten schuften jetzt bis zum Umfallen unter Bankaufsicht für ein Taschengeld, die Mehrzahl (habe nachgezählt) hat dabei die Familie eingebüßt, einige haben aufgegeben und sind wieder angestellt (mit lebenslang unbezahlbaren Schulden), notfallmäßig ausgewandert oder tot. Einige hatten auch den erhofften Erfolg, aber mit Methoden, die starke Nerven erfordern und die nach meinem Dafürhalten jederzeit auffliegen könnten. Das Hauptproblem scheint mir zu sein, daß der Tag auch für Unternehmer nur vierundzwanzig Stunden hat. Der Selbständige in Deutschland muß deshalb oft wählen, ob er entweder die eigentliche Arbeit seines Berufs oder aber den bürokratischen Unfug und die juristische Gefahrenabwehr an andere delegieren will. Beides ist sehr viel teurer, als der Anfänger für möglich halten würde, und beides führt zu weiterer Bürokratie und zu weiteren Gefahren. Es ist für den Außenstehenden unvorstellbar, auf wie vielfältige Weise der Selbständige in Deutschland von den verschiedensten Institutionen drangsaliert und ausgepreßt wird. Die Unternehmensidee muß deshalb sehr viel höhere Profite abwerfen, als der Anfänger vermuten würde, und jederzeit müssen erhebliche Reserven da sein. Z.B. habe ich schon Unternehmenspleiten durch nur einen Fehler eines Finanzberaters oder durch nur einen Mutterschaftsurlaub gesehen (der junge Selbständige brauchte eine Angestellte, um arbeiten zu können, verdiente aber nicht genug Geld für zwei plus sonstige Kosten). Eine Alternative, mit der wir ganz zufrieden sind, ist die kleine Selbständigkeit, die statt der Buchhaltung nur die Überschußberechnung braucht, sich auf zuverlässige und engagierte Mitarbeiter aus der eigenen Familie beschränkt, und die mittels vorher angesparten Startkapitals nicht mehr Schulden macht, als auch unter ungünstigsten Bedingungen schnell getilgt werden kann. Aber natürlich eignet sich nicht jeder Beruf und nicht jede Familie dafür. Sea u
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#19
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Ich denke eine grundlegende gute Idee mit ausgereiftem Konzept
ist der entscheidende Impuls für solch einen Schritt. Eine sorgfältige Finanzplanung, Eigenkapital bzw. wie viel Fremdkapital. 'Ohne Moos nix los', ohne eine ausreichende Kapitaldecke wird man schneller überholt als man sich das vorstellt. Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge sollte man schon verstehen damit man auch, falls man sich diesen Part einkauft, den Überblick behält. Auch Steuerberater und Banken wollen kontrolliert sein. Bodenständig bleiben und nicht gleich auf den Putz hauen. zum Thema Frau, die Bemerkung ist hier irgendwo gefallen, da habe ich großes Glück gehabt und eine Bilanzbuchhalterin mit Steuerfachschule geheiratet. Eine bessere Finanzmanagerin hätte ich mir nicht wünschen können. Jetzt bin ich 42 und diese Woche habe ich mein drittes Unternehmen gründen können. Ein bischen Risiko gehört schon dazu und mit Angestellten kann man Glück oder Pech haben. Was hast du denn vor? Das würde mich sehr interessieren. Und zum anderen kann das sehr hilfreich sein. Ich bin z.B. überzeugter Netzwerker, man kann helfen und es kann geholfen werden. So haben wir viele aktive Partner zum Teil auch ehem. Kollegen aus der Angestelltenzeit als Zulieferer, Kunden, Fachkompetenzen die man vielleicht selber nicht immer vorhalten kann etc. Jedenfalls wünsche ich dir sehr viel Glück, ich finde es immer toll wenn Leute selber etwas anpacken und bewegen. Aber gut planen. Viele Grüße Peter
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#20
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Einen guten Rechtsanwalt, suchen, möglichst eine Kanzlei welche mehrere Spezialanwälte hat, Arbeitsrecht, Firmenrecht etc., auch nicht leicht zu finden Einen guten Rechtsanwalt, suchen, möglichst eine Kanzlei welche mehrere Spezialanwälte hat, Arbeitsrecht, Firmenrecht etc., auch nicht leicht zu finden Markt beobachten, Entwicklungen abschätzen, Werbung, guten Werbeberater finden, keine selbstgedruckten billigen DIN A 4 Bögen aus dem Tintenstrahldrucker, Analyse der Werbemedien, was ist meine Kundschaft was guckt diese sich an, Massensendungen zwecklos da von 100 Briefen : nur 1 Kontakt zustande kommt In das Wasser springen und schwimmen lernen !! Wichtig, immer die Finanzen selbst oder durch ein Familienmitglied verwalten lassen, später ständig kontrollieren, wenn es nicht mehr ohne Angestellte geht Keine Verträge selbst schustern, schnellst möglich die Bankenunabhängigkeit erreichen, Verkaufsseminare besuchen, gibt es auch viel Schrott Software zulegen, Buchaltung etc. auch hier gibt es viel Schrott DIN ISO bei gewissen Kunden ein muss, gibt viel Anbieter von teuer bis günstig Und nicht auf die vielen gutgemeinten Ratschläge hören die von überall kommen werden und von Leuten die meist nie selbständig waren und grundsätzlich immer alles besser wissen Achja, ein großer Benz oder BMW etc. muss es am Anfang auch nicht gleich sein u.s.w. Man schon alles lang her ![]() Mfg Red MfG Red
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#21
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Einen wichtigen Punkt der erwähnt wurde möchte ich noch dick unterstreichen.....Die zweite Hälfte
![]() Ich mag hier keinen mit meinen Erlebnissen meiner 22jáhrigen Selbststándigkeit langweilen aber bei uns war und ist das bestens gelöst und bewährt. Den technischen Teil erledige ich- das Personal und die Administration macht meine Frau. Ich meine ohne diese Ergänzung wäre eine erfolgreiche Selbstständigkeit schwer machbar. Wir sind egal wo wir sind 24 Stunden im Betrieb, gedanklich oder persönlich. Deshalb werden Probleme immer gelöst und nicht nur in einer festen Bürozeit. Wenn man diese Vorraussetzung glücklicherweise hat ist der Erfolg fast sicher...das andere sind technisch lösbare Problemchen in der Abwicklung oder in der Administration. Wer natürlich ein paar Tage nach Geschäftseröffnung mehr in Neuwagenagenturen rumschleicht statt in seinem Betrieb wird wohl eine kurze Scherzeinlage in der Geschäftswelt vollziehen- mehr nicht ![]() Grüsse und alles Gute wünschend - Norbert Geändert von N.P. (29.11.2007 um 23:47 Uhr) |
#22
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Moin,
vieles ist ja ganz nett gemeint, allerdings für meine Begriffe zu allgemein formuliert und damit ein potentieller Schwachpunkt. Guter Steuerberater - ha - wie mach den denn einer aus, der nicht über die Kenntnisse verfügt zu beurteilen ob das gut oder schlecht ist was der leistet? Konzept bei der Bank - aha - das nutzt nur dann was, wenn man einen Banker hat, der in der Lage ist sich in den Geschäftsbetrieb hinein zu versetzen. Klein Anfangen - nun ja, das tut man eh schon zwangsläufig ist aber meist eher hinderlich, denn wenn ich die Ratschläge (Steuerberater, Rechtsberater evtl. noch Unternehmensberater) höre, dann sind das die Kosten für mindestens 4 bis 5 Mitarbeiter. nebenbei ist es ein Problem entsprechend bei Großunternehmen aufzutreten. Das bisher gesagt mag bei handwerklich orientierten Betrieben in weiten bereichen zutreffen, ist aber heute in kurzlebigen, modernen Zeiten mit bleichgesichtigen, pausbäckigen Bankern, die eher Kinder als Berater sind nicht mehr durchzuhalten. Einfach mal ne Kostenaufstellung machen ,das ist das a und o. Dabei realistisch vorgehen. Eine ordentliche Buchhaltungssoftware kostet pro Arbeitsplatz mal eben 1.500 Euro plus jährlich nochmal 500 Euro Wartung. Eine Warenwirtschaft mit ordentlichen Schnittstellen kostet mal locker 5 bis 15.000 Euro für drei bis fünf Arbeitsplätze. Das kann man sich sparen, wenn man drei Rechnungen im Monat schreibt, aber nicht mehr wenn es schon "nur" drei Rechnungen am Tag sind (das sind Branchenspezifische Dinge). Miete, für Büro und Lager und evtl. Werkstatt/Produktion. Je nachdem was man macht locker mal 1000 bis 5000 Euro im Monat Strom/Wasser/Heizung Da reden wir schnell von 500 Euro im Monat und die sind wenig. Krankenversicherung, Selbst eine Grundversorgung kostet privat mal eben 500 Euro - ein MUSS ist aber Krankentagegeld und Krankenhaustagegeld - denn die Kosten laufen auch wennst darniederliegst. Also nochmal ,je nach Lebensalter, um die 500 bis 600 Euro. Ohne Darlehen anfangen - tja das geht zumindest im Bereich Handel oder materialaufwändiger Produktion kaum. Du mußt Lieferantenrechnungen bezahlen, Leute bezahlen, Mieten, KK, Strom... Dazu brauchts i.d.R. einen ordentlichen Dispo oder, besser einen Festkredit zu niedrigen Zinsen. Wer nur einkauft was er verkauft wird nicht weit kommen - denn er kauft zu teuer ein, hat nie Vorräte um Kunden "aus dem Regal" zu beliefern und bekommt keine Substanz. Der wichtigste Rat war - niemals eine Zweiergesellschaft gründen. Entweder mindestens drei oder nur einer - alles andere führt unweigerlich zum Streit und damit zur Gefährdung Deiner Existenz. Wenn Du nun alles zusammenrechnest (und das war noch nicht alles) Dann brauchst Du in etwa 3.000 bis 5.000 Euro im Monat um Fixkosten zu decken, nochmal wenigstens 2000 bis 5000 Euro für Dich selbst. Dann kannst in etwa 50 bis 70 % Wareneinsatz rechnen - heißt am Ende unter 20.000 Euro im Monat machst Du nichts, was mit Produkten oder Produktion zusammenhängt. Anders sind die Ingenieurdienstleistungen oder die Dienstleistungen im Finanz- oder Werbebereich. Volker kauft Arbeit und Material wenn er es braucht ansonsten lebt er von seinem Vermögen. Der Steuerberater braucht ein Büro und etwas Software sonst lässt er sich seine Arbeit bezahlen. Der Architekt, der Rechtsanwalt eigentlich alle Deinstleister bekommen Geld für Ihre Arbeit, die Investitionen sind vergleichsweise gering. Jeder der ein Stück Holz, Eisen, Stein, Gips einen Motor oder ein GFK Boot anfasst muß Material kaufen und weiterverarbeiten - das kostet Einkauf, Maschinen, Vorfinanzierung. Und nicht vergessen - heute eine Selbständigkeit aufzubauen oder auch nur auszubauen ist nicht mehr mit den "goldenen Zeiten" in den 70er und 80ern zu vergleichen. Heute gibt es überall Wettbewerb der etwas billiger anbietet oder sogar besser anbietet und der vor allem mit Konzernhintergrund ausgestattet ist. Die eBay Wohnzimmerbetriebe sind da nicht unbedingt das was man anstreben sollte - das sind Eintagsfliegen (auch wenn ich dafür wieder haue kriege). Wer anfängt seine Waren bei eBay anzubieten, dem steht das Wasser bis zum Hals, oder er ist eben nicht wirklich seriös, oder er ist wirklich nur nebenbei selbständig. Sagt Dir einer, der eine 2 Mann GmbH gründete, der alles zwischen 1 und 18 Mitarbeitern hatte, der früher alles vom Steuerberater machen ließ und mittlerweile selbst Buchhaltung macht weil er so wenigstens eine Kostenkontrolle hat und der "seinen Stall" mittlerweile 11 jahre selbst führt aber ein 30jähriges Unternehmen übernahm. Und soll ich Dir was sagen - ein gutes Angebot und der Laden ist weg! P.S. Ist mir grad so aufgefallen. Nicht das wer auf falsche Gedanken kommt - ich mach meinen Laden gerne und es macht mir Spass - aber die Einschläge kommen immer dichter und eigentlich wollte ich noch ne Weile Segeln. Ich wollte nur mal aufzeigen was so alles kommt und was man gerne vergisst. Das wird von denen, die vor 40 jahren angefangen haben gerne unterschlagen - da waren die zeiten eben andere. Klar jeder hat den Marshalstab im Tornister (manche haben eben keine Tornister, wie mal ein Kollege sagte) nur Selbständigkeit ist keine Gewähr für Erfolg und wer nicht verzichten kann, der soll damit nicht anfangen.
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so long -> Tom Es gibt Leute, die wissen alles, das ist alles was sie wissen (Schiller) Geändert von TomM (30.11.2007 um 02:31 Uhr) |
#23
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Die wirtschaftliche Seite und die wichtige zuverlässige EhePartnerin wurden ja schon als ein Part genannt.
Wichtig erscheint mir die Frage vom Personal. Damit steht und fällt ein Unternehmen. Wir hatten einen Höchstand als ich 26 Jahre alt war von 12 Mitarbeitern. Das ist Stress pur. Um diese Löhne mit zu finanzieren, kannst Du unendlich buckeln und handeln. Aber bei so vielen Leuten gab es leider jeden Tag ein neues Problem - sei es persönlich, krankheit, faulheit, fachliche inkompetenz, internes mobbing, führungstechnisches caos ect. ![]() Darum versuche ich (mit meiner fleissigen Frau) nun das Unternehmen so klein wie möglich zu halten. Schraube lieber meine Ansprüche zurück und werde gesund älter ![]() Viel Erfolg und gute Geschäfte - wenn Du Dich dafür entscheidest. Achja, dem Vorredner schliesse ich mich an - EIN SEHR GUTES ANGEBOT UND DER LADEN IST WEG ![]()
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Haarliche Grüße -- HEF! Fun aus Ulm! ... die Stadt der REICHEN und SCHÖNEN ![]() Geändert von Style (30.11.2007 um 07:28 Uhr) Grund: Ergänzung
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#24
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Neben all diesen Ratschläge erscheint für mich das wichtigste zu sein, dass man IMMER den vollkommenen Überblick behält - soll heissen, dass jede Expansion nur mit vorheriger Budgetierung und einer oftmaligen Zielkontrolle sein darf. Lass Dich nie auf Abenteuer ein, in denen Du die Übersicht verlierst. Das klingt zwar logisch und auch einfach, ist aber der meistgemachte Fehler.
Ich bin überzeugt, dass, von Kleinstbetrieben einmal abgesehen, irgendwann der Scheidepunkt kommt, wo man agressiv expandieren kann oder den Laden dicht macht. Ziel ist meist natürlich die Weiternetwicklung des Unternehmens - und genau da darf man keine Abenteuer eingehen, die man nicht zu 100% im Griff hat. Ich habe schon öfter mal Tochterunternehmen gegründet, die klein begonnen haben (ein oder zei Personen), aber es waren ausnahmslos nur die erfolgreich, wo zumindest am Papier eine klare strategische Planung und ein Finazplan der ersten 3 Jahre da war. Also: Behalte IMMER die völlige Kontrolle und denk Dir nie "Augen zu und durch"! P.S.: Ich persönlich halte die Ehefrau bei der Sache nicht nur für keinen Faktor, sondern für hinderlich, wenn sie "mitdabei" ist. Warum? Regenerationsphasen sind unheimlich wichtig um kreativ zu beiben und ich persönlich kann nicht regenerieren, wenn ich auch in meiner Freizeit "gezwungenermassen" geistig im Betrieb sein "muss".
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Servus felix Geändert von felix (30.11.2007 um 08:04 Uhr)
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Das ist meines Erachtens der größte Fehler, die Budgetierung und die SOLL/IST Kontrolle in "fremde" Hände zu geben. Das schrammst an der Insolvenz vorbei weil es Dir einer nicht sagt. Ohne fundierte betriebswirtschaftliche Ausbildung würde ich heute keinem Raten sich auf das Abenteuer einzulassen. Und ich würde heut nie mehr ein produzierendes Gewerbe betreiben - nur noch Dienstleistung, egal ob beratend, oder ingenieurseitig. Produktion und Handwerk killt Dich irgendwann wegen der notwendigen Investitionen.
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so long -> Tom Es gibt Leute, die wissen alles, das ist alles was sie wissen (Schiller) |
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