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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art.

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  #1  
Alt 31.08.2007, 15:36
int25 int25 ist offline
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Standard Notreparatur: Rostfrass

Moin, moin,

in der Bilge bei einem Stahlrumpf hat sich in einigen unzugänglichen Bereichen unangenehmer Rostbefall herausgestellt.
Das Boot soll demnächst aus dem Wasser für eine gründliche Instandsetzung.

Um sicher zu gehen - wir wissen momentan nicht, wie gravierend die Verottung in den besagten Bereichen fortgeschritten ist und wollen die gründliche Inspektion / Reparatur erst an Land ausführen - haben wir daran gedacht, diese Bereiche bis dahin präventiv zu stabilisieren, z.b. durch Ausgiessen oder Ausschäumen.
Es handelt sich um 2 Felder (zwischen Spanten / Kiel) von ca. 0,4 x 0,7m, zum Kiel hin abfallend, über denen ungünstigerweise der Fussboden fest montiert war und die Inspektion bisher verhinderte.

Gibt es hier Tips, wie man unangenehmen Überraschungen vorbeugen kann, bis das Boot an Land steht und ordentlich instandgesetzt wird?

Gruss - int25
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  #2  
Alt 31.08.2007, 15:46
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45meilen 45meilen ist offline
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Wenn Du das mit Schaum oder so verkleisterst hält der die Feuchtigkeit um so besser und es gammelt fröhlich weiter ( dann sogar vor Abtrocknung geschützt )
Wann wolltest Du denn raus ?
Vielleicht mit Öl oder Fett bestreichen, nachdem Du es getrocknet hast, dann hast Du einen provisorischen Schutz
Um zu stabilisieren wirst Du es richtig machen müßen und das solltest Du nicht im Wasser tun, wenn Du unsicher bist wie kräftig die Stellen noch sind.
__________________
Gruß 45meilen

In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative
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  #3  
Alt 31.08.2007, 16:12
int25 int25 ist offline
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Zitat:
Zitat von 45meilen Beitrag anzeigen
Wenn Du das mit Schaum oder so verkleisterst hält der die Feuchtigkeit um so besser und es gammelt fröhlich weiter ( dann sogar vor Abtrocknung geschützt )

Soll natürlich nichts dauerhaftes sein, nur für die nächsten Wochen bis zum herauskranen. Anschließend werden die befallenen Teile dann ersetzt oder gedoppelt.
Wir bekommen den Platz allerdings erst gegen Ende des Monats und wollen sicher gehen, dass es bis dahin keinen Ärger gibt, wenn die Belastungen noch einmal größer werden, als am derzeitigen Liegeplatz.
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  #4  
Alt 31.08.2007, 16:23
hans gold hans gold ist offline
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Moin Moin
Über was fürn Boot schreiben wir eigentlich?
Ich geh mal vom gemütlichen Verdränger aus. Lochfraß oder flächiger Gammel? "Nur "verostet oder kannst du schon Rostplacken abheben?
Wenns nur braun ist brauchst du höchstwahrscheinlich keine Panik zu haben. Klopf die Stellen mal mit ner Münze oder so ab. Im Klopfgeräusch vergleich zu nicht befallenden Stellen ( natürlich auch in der Bilge) kannst du schon hören ob der Rostbefall sehr stark ist. Den Unterschied nimmst du auch als "Stahllaie war.
Die befallenen Stellen mit irgentwas auszuschäumen oder so würde ich sein lassen weil :
Du bei der späteren Sanierung den Shit ja auch wieder rausbekommen mußt. (Schweißen auf Schaum, Kunststoff oder anderes geht nicht) .
Der Wasserdruck kommt von außen. Mit Ausschäumen, Gfk, oderahnlichen
von innen erreichst du gar nichts.
Selbst wenn der Stahl jetzt durchrosten sollte, wird das nicht so schlagartig geschen, das dein Boot absäuft, sondern wenn überhaupt wird erstmal ein winziges Loch entstehen, wo das Wasser langsam durchtröpfelt
Außerdem was soll auf Rost haften?
Ich würde die Stellen gründlich mit nem Rostfestiger/Umwandler einpinseln und dann mit "Fluid Film" einstreichen. Fluid Film ist ein Rostschutz aus der Berufsschifffahrt, besteht im wesentlichen aus Wollfett, stört in Spuren beim Schweißen kaum, zu beziehen (zu sehrmoderaten Preisen) beim Farbhändler für Schiffe, nicht Yachten. (Gebinde sind zwar in XXl, aber das Zeug taugt auch prima für die Konservierung an Stellen, die kaum zu erreichen sind)
Wenn dir das alles zu unsicher ist hilft nur jetzt schon die Auszukranen und ran an den Shit.
Solltest du allerdings nur Lochfraß haben kannst du schon mehr tun.
Da giebst son zwei Komponenten "Knetmetall", wenn du das in kleine Löcher reinarbeitest, hält das sicherlich einige Wochen . (Ich kenns von Henkel, giebt es im Baumarkt)
Ansonsten wären Fotos von den Roststellen ganz hilfreich um konkretere Aussagen machen zu können
Grüße
Hans
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  #5  
Alt 31.08.2007, 22:09
int25 int25 ist offline
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Zitat:
Zitat von hans gold Beitrag anzeigen
Moin Moin
Über was fürn Boot schreiben wir eigentlich?
Ich geh mal vom gemütlichen Verdränger aus. Lochfraß oder flächiger Gammel? "Nur "verostet oder kannst du schon Rostplacken abheben?
Leider Letzteres.
Wurde zuletzt mit einer "Patentfarbe" (Dickschicht-Epoxy) behandelt; die sollte den Rost passivieren und sah erst gut aus, aber nun äußerst unangenehm, wenn man die aufgeplatzte Farbschicht abhebt.
Ich weiß nun nicht, ob ich unter dem Rost noch 2,5 mm habe oder nur 0,5.
Wollte fürs Erste mit BOB-Rostversiegelung (Polyurethan, dünnflüssig) den Rost stillegen und dann evtl. PU-Schaum oder Sikaflex nehmen und ein Blech drüberpappen zur Versteifung; alternativ vielleicht ausgießen mit Zement (2 - 3 cm), damits kein Problem gibt, bis das Boot sicher an Land steht.

Muss natürlich anschliessend wieder raus, was aber schnell gemacht sein dürfte, wenn anschließend sowieso neues Blech eingeschweisst wird und man auf die vorhandenen Relikte keine Rücksicht nehmen muss.
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  #6  
Alt 01.09.2007, 00:11
hans gold hans gold ist offline
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Moin Moin
Ferndiagnose ist meistens ja nicht möglich, aber auch 0,5mm Eisen halten noch nen paar Wochen. Ok offshore oder sonstige Fahrten mit extremer Belastung würd ich sein lassen, aber sonst?
Das passivieren ist sicherlich ne gute Sache, aber worauf willst du Blech, Zement pappen? Auf dem Rost? Bringt nix, dvon abgesehen,das Zement eher kontraproduktiv ist, weil aggresiv,fördert sogar noch die Rostbildung und belastet die geschwächte Stelle unnötig. Sika klebt zwar wie der Teufel, aber nicht auf Rost. PU Schaum versteift nix, zumindestnicht wenn er nach einer Seite offen ist.(Und PU aus den Ritzen an den Spanten zum Schweißen wieder rauszukriegen ist nicht ganz einfach) Wenn du wirklich meinst du mußt die Stellen versteifen, würd ich jeweils zwei Löcher in die nächstgelegen Spanten bohren, ("oben" und "unten") schieb ne Gewindestange durch, fürn paar Wochen darfs ruhig eine aus dem Baumarkt sein, Niro tut nicht Not, verspann diese mit jeweils 2 Muttern ( "innen" und "außen) in den Spanten und keil dann ne Sperrholzplatte auf die rostende Außenhaut fest. Sperholz im Gegensatz zu deinem angedachten Blech, weil sich das in etwa an die Rumpfform anpasst.
Aber ob sich der Aufwand lohnt?
Dickschicht Epoxy ist kein Rostpassivierer.Mit der Farbe kann man weiterrostung verhindern, aber nur an kleinen und unkritischen Stellen. Funktioniert nach dem Prinzip dick auf den Rost drauf, wenns braun durchschlägt nochmal dick drauf... bis nix mehr braun wird. Dann bekommt der Rost nämlich keinen Sauerstoff mehr und ohne O2 keine Oxidation.( Jetzt schreien die "Gelehrten" bestimmt auf) aber an unkritischen Stellen geht das. Obs gut aussieht ist ne andere Frage.
Zur Stahldicke: Ich hab mal zu Testzwecken ein Stück Autoblech ( ich glaub o,8mm) nackt, ohne Farbe in die Nordsee gehängt. Hat gut 3 Jahre gedauert, bis es durchgerostet war.
Grüße
Hans
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  #7  
Alt 01.09.2007, 01:10
dressi dressi ist offline
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Also hier auch mein "Senf" (suesser natuerlich ):
NIX machen! Wenn kein Wasser rein rennt - und damit mein ich nicht nur ein paar Tropfen. Wenn sich die Stelle nicht an eine, stark belastetem Platz befindet (Motoraufhaengung, Stevenrohr,...).
1 mm Schiffsbaustahl ergibt eine fast 8 mm Rostschicht. Wenn du also 2-3 mm Rost hast - vergiss es. Wenn das Boot draussen ist die Stahldicke mit Spezialgeraet messen - und ansonsten einfach nur ordentlich (aber richtig) alles runterschleifen und neu konservieren (6 Schichten, Zinkstaub nicht vergessen).
Zum Thema Versteifungen schliesse ich mich den Vorrednern an - das bringt nichts bzw. haelt nicht. Und ansonsten keine Panik: Rost gehoert bei Stahlschiffen dazu wie der Schaum auf dem Bier Wenn er nicht da waere, waer was falsch

dressi
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  #8  
Alt 01.09.2007, 07:36
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Zitat:
Zitat von int25 Beitrag anzeigen

Gibt es hier Tips, wie man unangenehmen Überraschungen vorbeugen kann, bis das Boot an Land steht und ordentlich instandgesetzt wird?

Gruss - int25
2-TP4 oder 4 baumarkttauchpumpen über 230V reinstellen. Und den Gammel blos nicht anfassen. Das würde ich nur aufm Slipp, unterm Kran oder wenn das Boot an Land liegt machen.

Oft dichtet ja nur noch die Farbe ab.....

MFG René
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  #9  
Alt 01.09.2007, 13:50
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Moin,
also... verstärken brauchst Du nichts. Wenn noch kein Wasser rein kommt, wird auch nichts passieren. Wenn Du sicher gehen willst, mach es wie in der Binnenschiffahrt mit Speck. Der dichtet wunderbar ab passt sich der Form gut an und ist günstig. Wir hatten ein Leck und sind damit noch drei Monate weiter gefahren (80m Binnenschiff), bis wir auf die Werft kamen. Großes Stück Speck auf die Stelle legen und und mit Holz festkeilen. Die Idee mit der Gewindestange ist gut, wenn sich das Holz nicht anders festkeilen läßt.

Sven*
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Gruß aus Hamburg
Sven


Ich bin nicht gestört, ich bin verhaltensflexibel.
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  #10  
Alt 01.09.2007, 14:00
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Zitat:
Zitat von nimmerland Beitrag anzeigen
Moin,
also... verstärken brauchst Du nichts. Wenn noch kein Wasser rein kommt, wird auch nichts passieren. Wenn Du sicher gehen willst, mach es wie in der Binnenschiffahrt mit Speck. Der dichtet wunderbar ab passt sich der Form gut an und ist günstig. Wir hatten ein Leck und sind damit noch drei Monate weiter gefahren (80m Binnenschiff), bis wir auf die Werft kamen. Großes Stück Speck auf die Stelle legen und und mit Holz festkeilen. Die Idee mit der Gewindestange ist gut, wenn sich das Holz nicht anders festkeilen läßt.

Sven*

Echt ? Mit Speck?

Wie geht das denn?
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Beste Grüße - Hans

Ohne Moos nix los...

Urheberrecht aller von mir eingestellten Fotos liegt bei mir. Kopieren und Verwendung nur mit meiner Erlaubnis.
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  #11  
Alt 01.09.2007, 14:17
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Hallo Hans,
es geht wirklich. Ich hatte damals gerade meine Lehre auf einem Binnenschiff begonnen und der Matrose sagte, wir hätten ein Leck. Als er dann mit einem großen Stück Speck aus seiner Bude kam, pflaumte ich ihn an, wie er jetzt nur ans Futtern denken könne
Speck löst sich im Wasser nicht einfach auf oder wird rausgespült. Er passt sich auf Grund seiner Gummikonsistenz wunderbar dem Untergrund an. Wenn mann keinen Speck hat, kann man auch einen Lappen in Fett tränken aber Speck ist besser. Wir sind damit drei Monate gefahren und es kam kein Tropfen mehr rein. Dieser Tip stand sogar in meinem alten Lehrbuch unter Leckkage.
Dazu kommt, es ist billig, hält lange und läßt sich schnell wieder entfernen. Es geht auch wunderbar, wenn es schon fleissig ins Schiff sprudelt: Speck aufs Leck, Holzkeil darüber, festkeilen, fertig

Sven*
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Gruß aus Hamburg
Sven


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Folgende 4 Benutzer bedanken sich für diesen Beitrag:
  #12  
Alt 02.09.2007, 15:10
int25 int25 ist offline
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Dank erst einmal für die diversen Beiträge.

Die Ideen mit dem Festkeilen von Abdichtmaterial, Speck & Co. scheinen mir durchaus zielführend.
In einem Fall war ich bereits ähnlich vorgegangen: als Speckersatz musste ein passendes Stück Isomatte (Schaum) herhalten, als Keil in diesem Fall ein Dosendeckel, weil die Stringer recht eng standen und er darunterzuklemmen war.
Ging aber nur um eine Minileckage, wo es geringfügig vermutlich durch ein Schraubenloch hineinsickerte.

Den Speck durch (Kunststoff)Schaum zu ersetzen scheint mir ein adäquates Vorgehen (ausser vielleicht in der Berufsschiffahrt).
Mir fehlte bisher die Erfahrung damit, sonst haette ich es wohl gleich so angefasst.
Schaum hat ja den Vorteil (wie Speck), dass er sich dem Untergrund und seinen Unebenheiten anpasst und ihn deshalb gegen eindringendes Wasser abdichten kann. Ausserdem kann er dem Untergrund - bei flächigem Rost - Halt geben gegen z.b. stoßartige Belastungen von außen.

Mein Verfahren ist nun:
lose Rostschichten beseitigen (soweit risikolos), Untergrund säubern, evtl. trocknen lassen.
PU-Rostversiegelung auf den Untergrund (fester Rost) zum Stabilisieren.
Eine Lage PU-Montageschaum drauf (hält bestens auf der Rostversiegelung); in Fällen erhöhter Unsicherheit mit Gewebe (z.b. alte Jeans) abdecken.
2. Schicht PU-Schaum drauf und Sperrholz oder dünneres Bleck darauf verkeilen.
Selbst wenn nun Rostschichten rissig werden und Leckagen sich auftun, dürfte das Wasser so schnell keine Chance haben, den Innenraum zu erreichen.

Falls man sicher ist, dass die tragenden Relikte von verbliebenem Stahl tragfähig genug sind, sollte eine Schicht Schaum reichen.
Doppellagig für den Fall, dass es nur noch etwas Rost und Unterwasserfarbe sind, die den Innenraum von den Weltmeeren trennen.

PU (Polyurethan) scheint deshalb geeignet, weil es keine Schwierigkeiten mit Feuchtigkeit hat, sondern die sogar das Abbinden beschleunigt. Für den PU-Schaum soll ja sogar der Untergrund angefeuchtet werden zum besseren Abbinden.
Ist ja auch kompatibel mit Sikaflex (ebenfalls PU)

Kann mir vorstellen, das Ähnliches auch auf Ölbasis funktioniert:
Statt Polyurethan-Rostversiegelung Owatrol o.Ä.
Dann statt Schaum Leinölkitt und drübergekeiltes Sperrholz zum Abdichten.
So sollte sich auch bis zum Zeitpunkt der regulären Reparatur der Rost stoppen und unangenehme Überraschungen durch Wassereinbruch verhindern lassen.
Ölbasiert sind allerdings die Abbindezeiten deutlich länger.

Ansonsten bleiben Bitumen / Teer und Zement. Damit haben m.W. die Berufsschiffer einschlägige Erfahrungen. Gibt es dort nicht des Öfteren eine auszementierte Bilge?

Seitdem ich im Rumpf an mehreren Stellen heftigste Unterrostungen unter der Epoxy-Dickschichtfarbe feststellen musste, bin ich sehr skeptisch geworden gegenüber den Versprechungen der Yachtfarben-Anbieter.
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  #13  
Alt 02.09.2007, 21:36
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nimmerland nimmerland ist offline
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Grins... Die Arbeit mit ein oder zwei Schichtlacken, die einen Haufen Geld kosten, spare ich mir. Da kann ich Dir nur wieder einen Tip aus der Berufsschiffahrt geben. Silberprimacrom! Gibt es glaube ich in zwei Farben. Damit habe ich mein Hausboot und mein Bötchen gestrichen und das Hausboot kommt nur alle sechs Jahre aus dem Wasser. Rostschutzgrund drauf und dann Silberprimacrom. Für den Überwasserbereich nehme ich Farben von Relius. Auch aus der Schiffahrt. Kann auch als Maschinenlack benutzt werden. Für die Bilge habe ich Bilgenoel, welches Wasser unterwandert und keine bösen Überaschungen parat hält, wenn die Bilge mal gelenzt wird. Heißt glaube ich Flouid oder so.

Viel Spaß noch beim fertig machen, Deines Schiffes.

Sven*
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  #14  
Alt 03.09.2007, 14:46
int25 int25 ist offline
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Zitat:
Zitat von nimmerland Beitrag anzeigen
Grins... Die Arbeit mit ein oder zwei Schichtlacken, die einen Haufen Geld kosten, spare ich mir. Da kann ich Dir nur wieder einen Tip aus der Berufsschiffahrt geben. Silberprimacrom! Gibt es glaube ich in zwei Farben. Damit habe ich mein Hausboot und mein Bötchen gestrichen und das Hausboot kommt nur alle sechs Jahre aus dem Wasser. Rostschutzgrund drauf und dann Silberprimacrom. Für den Überwasserbereich nehme ich Farben von Relius. Auch aus der Schiffahrt. Kann auch als Maschinenlack benutzt werden. Für die Bilge habe ich Bilgenoel, welches Wasser unterwandert und keine bösen Überaschungen parat hält, wenn die Bilge mal gelenzt wird. Heißt glaube ich Flouid oder so.

Viel Spaß noch beim fertig machen, Deines Schiffes.

Sven*
Dank für die Tips.

Ich denke, bei 6mm Aussenhaut kann man die Dinge etwas gelassener sehen: bei uns sinds 3 mm - X.
Halte ich mittlerweile für einen Konstruktionsfehler, mit solch dünnem Blech im Unterwasserbereich zu arbeiten (außer es wäre verzinkt).

Öl scheint für innen ein guter Tip zu sein.
Wir hatten vor 12 Jahren vor der Isolierung der Aussenwände Leinöl gestrichen. Nun das erste Mal die Verkleidung und die Styroporisolierung abgenommen und erstaunt festgestellt, dass wir nur wenig oberflächlichen Rost hatten.

In der Bilge hat das weniger gut funktioniert: das Owatrol hat dort nur ein paar Jahre den Rost aufgehalten.
Wie "unterwandern" die Bilgeöle das Wasser?

Interessant schiene mir noch Palmfett, das warm flüssig aufgebracht werden kann und sich bei Normaltemperatur verfestigt für den Innenbereich.
Damit per Heissluftföhn Rostschichten imprägnieren dürfte jedes Auswaschen ausschließen und den Rost passivieren.

Billig ist es außerdem: tippe auf 2 Euro / Liter - wäre jedenfalls mal einen Versuch wert.
Was tut sich bei euerm Kahn in der Bilge? Habt ihr dort die Verrottungsprozesse unter Kontrolle?

Zu den Hauptgefahrenquellen gehören m.E. festeingebaute Fußböden, zugerümpelte und unzugängliche Ecken im Schiff.

Ein Bekannter hatte einen schönen Segler gebaut, einen knapp sechs-stelligen Betrag investiert. Gescheitert war er aber am Sandstrahlen des Rumpfs von innen: die Bleche waren frisch, noch mit Walzhaut.
Er hat dann die Walzhaut mit 2K-Bilgen-Farbe übergestrichen.
5 Jahre später hörte ich - er war mit dem Schiff in der Karibik angekommen - dass er nun das Schiff abstossen wolle.
Ich habe den Verdacht, dass ein genauerer Blick unter den festeingebauten Fussboden ihn davon überzeugt hat.

Bei uns werden zukünftig alle Bodenplatten abnehmbar sein.

Und dort, wo Spanten oder Stringer Rinnen und Ecken bilden, in denen sich Wasser fängt, denke ich an Ausspachteln oder Ausschäumen (Plastikschlauch als Speigat in die Ecken).
Hier war der Rott meist am schlimmsten.

Zum Thema "Silberprimacrom": hatte davon schon gehört.
Wo gibt's das in überschaubaren Mengen (wenn man kein ganzes Binnenschiff damit pinseln möchte) ?

Gruss - int25
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  #15  
Alt 04.09.2007, 05:50
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Hallo int25,

meine Nachbarin hat ein holländisches Hausboot und dort wurde die Bilge mit Fett (müßte mal fragen welches) eingestrichen. Das Schiff ist von 1850 und null Rost. Leider gammeln Stahlschiffe ja immer von innen nach außen.
Silberprimacrom, da müßtest Du mal bei ner kleinen Werft nachfragen oder in einem guten Farbengeschäft, die bestellen es Dir. Ich bekomme immer alles von unserer Hauswerft (10l Eimer). Das Bilgenoel, welches ich habe, ist eine art Kriechoel und zieht in die Poren des Metalles. Das es nicht riecht, kann man es auch einfach in die Bilge schütten, da verteilt es sich dann. ICh werde aber auch auf Fett umsteigen, wenn ich meinen Fußboden mal hochnehme. Aber NIEMALs Ecken ausschäumen oder ausspachteln, denn ganau dort gammelt es dann (spreche aus eigener Erfahrung ).
Habe noch einen Stahlnachen von 6m, den habe ich mit Relius Farbe gestrichen und dort steht fast immer Wasser, doch selbst nach zwei Jahren Hat sich Rost noch nicht blicken lassen Seit dem bin ich von diesen tollen teuren super Farben kuriert .
Mein Nachbar ist noch extremer. Der hat sein Deck von einem Ponton mit Dachlack ( Bitumenbasis) gestrichen (bei nem Ponton ist es ok .. grins... ) 10l für 9 Euros und des hält schon vier Jahre. Ist keine Lösung für ein Sportboot, doch es zeigt, dass man nicht jede Mode mitmachen muss. Das unser Hausboot 25m hat, wäre es auch ein sehr teuerer Spaß, es mit 2K Lack zu streichen .

Sven*
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  #16  
Alt 04.09.2007, 06:38
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also ich halte ausschäumen von ecken auch für den größten fehler....lieber kleine ablauflöcher in die ecken oder so einschweißen das wasser abfließen kann....

ich kann mich auch nur der meinung anschließen das teuer nicht immer gut ist.... international und hempel haben die farbe nicht neu erfunden....es gibt auch andere günstigere lackhersteller die ebenfalls top-produkte herstellen.....
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  #17  
Alt 05.09.2007, 19:21
sealady sealady ist offline
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Boot: nimmerland -1. zum arbeiten, nimmerland2 um am ersten arbeiten zu können :)
3 Danke in 2 Beiträgen
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ahoi int25
nimmerland ist in der nachtschicht -und ich les grad zufällig hier rum.
du hast mit leinöl gestrichen und nu rost *kein wunder. ist doch auch wasserlöslich -
für den notfall kann ich dir nur raten, dieses weiße dichtzeugs v. obi (dose) zu besorgen: 1A und nerven behalten wenns wasser kommt... ne größere speckschwarte + keile...vorausgesetzt du kommst ans loch ran..
wg promocrom such ich dir ne addi raus
lg chris
__________________
greetz aus HH
chris
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