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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen. |
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Themen-Optionen |
#1
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Haustechnik: Elektroinstallation
Hallo,
ich will eins meiner Zimmer frisch tapezieren und habe heute die Steckdosen abgeschraubt. Das sieht so aus wie auf dem Bild . Ist es ok, den N-Leiter an die Schutzkontakte zu führen? Hat man das früher so gemacht? Das Haus ist aus den 60ern. Gruß Mario
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Willst Du schnell gehen, dann geh alleine. Willst Du weit gehen, dann geh zusammen. |
#2
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Hallo Mario,
in der Tat, das wurde früher so gemacht und nennt sich fachmännisch Schutzmaßnahme Nullung. Nur ist die mittlerweile in BW nicht mehr up to date. Alte Anlagen haben jedoch Bestandschutz, es sei der Energieversorger besteht auf eine Änderung. Heutzutage darf aber z.B. in Sachsen z.B. wenn die Nullungsbedingungen zutreffen bis auf Naßzellen auch heut noch die Schutzmaßnahme Nullung ausgeführt werden.
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Gruß Frank Nur Asse auf der Hand, und der Rest der Welt spielt Halma |
#3
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#4
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Hallo MArio,
das ist klassische Nullung, unter 10 Quadratmillimeter Querschnitt unzulässig und äußerst gefährlich. Wird der Nullleiter unterbrochen, stehen alle Gerätegehäuse unter Spannung, auch die, die keinen Fehler haben. Schau mal nach, ob das flächendeckend so gemacht ist, oder ob nur 1 oder 2 Steckdosen so nachinstalliert wurden. Wenn das bei allen Steckdosen so íst, würde ich nicht tapezieren! Zumindest nicht, bevor neue 3-adrige Leitungen verlegt wurden... Nehm die Steckdose mal raus und schau nach, wie viele Adern die Zuleitung hat. Sind es 3 Adern, muß "nur" umgeschaltet werden. Sind es 2 Adern, muß neu installiert werden. Für die 60-er Jahre eigentlich ungewöhnlich... Grüße Jürgen
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Slow down, you move too fast....... |
#5
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Hallo Mario,
die "klasische Nullung" war bis etwa 1968 normal, früher wurden meistens nur 2 Drähte zur Steckdose verlegt, es besteht Bestandsschutz, d.h. wenn an der Anlage nichts größeres verändert wird, kann dich eigentlich keiner zwingen dies zu ändern. Sinnvoll wäre es sicherlich dies zu ändern, aber bei einer Mietwohnung nicht immer zu realisieren. Vielleicht sind auch Rohre verlegt, da könnte man den Schutzleiter auch noch nachträglich einziehen ohne groß die Wand aufzustemmen. Der Anschluß des Schutzleiters in der Abzweigdose sollte aber unbedingt durch einen Fachmann erfolgen, da früher immer unterschiedliche Farben verwendet wurden. Sollten keine Rohre vorhanden sein, würde ich die Anlage einfach mal von einen Fachmann überprüfen lassen und vor dem Tapezieren die Dosenklemmen gegen Federklemmen (Wagoklemmen) austauschen. Wenn Du noch Fragen hast, kannst Du mich gerne anrufen. Viele Grüße GErd |
#6
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Die Steckdose ist aber mit Sicherheit neueren Datum`s und somit entfällt der Bestandsschutz.
Gruß Jens |
#7
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Ob die Steckdose schon neueres oder älteres Baujahr ist kann ich nicht erkennen.
Ich glaube aber zu sehen, dass der Nullleiter ( Neutralleiter mit Schutzleiterfunktion) erst an die Neutralleiterklemme und dann an die Schutzleiterklemme geht.................und das ist falsch! Erst an die Schutzleiterklemme und dann an die Neutralleiterklemme. So bleibt bei einer Überlastung der Neutralleiterklemme (Schmorstelle) die Schutzleiterfunktion des Neutralleiters erhalten und kann im Fehlerfall die Überstromschutzeinrichtung auslösen. Alles klar? Die klassische Nullung ist gerade in Mietwohnungen noch weit verbreitet und stellt bei ordnungsgemäßen Gebrauch keine Gefahr da! Für Bereiche mit höherem Schutzbedarf (z.B. Bad) sollte man eventuell FI-Steckdosen nachrüsten.
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Gruß Dirk SAGA 27 AK mit Yanmar 4JHE Geändert von Dirk (24.04.2007 um 13:37 Uhr)
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#8
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Hallo Gerd,
Zitat:
Natürlich kann ihn keiner zwingen, was allerdings nicht heisst, dass er als Eigentümer der Anlage nicht für deren Zustand verantwortlich ist. Wenn es also jemanden umschmettert und das Gericht stellt als Ursache eine unsicher Installation (was bei klassischer Nullung mit Sicherheit der Fall sein wird) fest, ist er dran. Das liest sich für Laien natürlich etwas verworren, ist aber aktuelle Rechtslage. Grüsse, Bernd |
#9
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Ich würde ebenfalls empfehlen, diese Schaltung wenn möglich zu ändern (Vorauss. 3-adrige Zuleitung: alles wird in den Hauptzuleitungsdosen der Räume, besser aber im Verteiler an der Zuleitung mit der Brücke erledigt).
Falls aber im Sicherungskasten nur Schraubsicherungen vorhanden sind, hast Du die Wahl einen FI in ein externes Gehäuse zu setzen. Dann kann man später bei einem Neubau des Verteilers alles integrieren. Die "Nullung" wird dann bei einem 3-adrigen Kabel dort vor dem FI durchgeführt, der Fehlerstrom würde über die Schutzleitersammelschiene vor dem FI auf die N-Leiterschiene wechseln und somit den FI ansprechen lassen. Ich persönlich würde das sofort an einem Wochenende ändern, falls 3-adrige Leitungen verbaut wurden und der Hausbesitzer (falls das Du nicht bist) sein OK gibt. Die geänderte Anlage muß aber von Fachkräften dann anschließend abgenommen werden (außer Du hast entsprechende Geräte und das Wissen).
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Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland) |
#10
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Zitat:
Es ist aber auf jeden Fall ratsam die Installation zu erneuern, auch wenn dies bei meinem ersten Beitrag nicht ganz so rüber kommt, rate ich in solchen Situationen meine Kunden immer die Installation dem aktuellen Stand der Technik anzupassen. Gerd |
#11
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@ Tagedieb, wie wird der Raum geheizt? Gibt es dort eine geerdete Heizung?
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#12
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So,
bevor hier noch mehr "gefachrätselt" wird: lieber tagedieb, geh zum nächsten Elektroinstallteur deines Vertrauens oder bitte deinen Vermieter dies zu tun. Auf keinen Fall nimm diese Beiträge zum Anlass, den Werkzeugkoffer auszupacken und selber zu basteln! Bei einigen Antworten in diesem Thread fällt mir echt ein Ei aus der Hose.......
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Gruß Dirk SAGA 27 AK mit Yanmar 4JHE
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#13
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Hi Dirk,
eine Altanlage, die schon etliche Jahre an Oxydation der Kontaktstellen und wohl einiges an Grenzlastbetrieb hinter sich gebracht hat, stellt immer eine latente Gefahr dar! Dabei spielt es eine eher untergeordnete Rolle, ob da klassische Nullung oder was weiss ich stattfindet. Grüsse, Bernd (Die Sache mit der Heizung fand ich auch etwas sonderbar, das ist nach den Normen so richtig "bäh"). |
#14
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Das mit der Heizung finde ich garnicht so bäh.
Bei einer nachträglich eingebauten Niedertariefheizung oder aber einer Zentralheizung wäre der Bestandsschutz erloschen ohne an der Steckdose etwas verändern zu müssen. Im übrigen halte ich solch eine Installation, ob erlaubt oder nicht, für sehr gefährlich und würde es ändern. |
#15
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Zitat:
was hat denn ne Heizung mit der Elektroinstallation zu tun, sofern es nicht ne Elektroheizung ist. Außerdem kann man nicht einfach nen Schutzleiter an ne Heizungsleitung schrauben, weil man sonst u.U. die gesamte Heizung in einem Fehlerfall unter Strom legen würde. Außerdem, wer sagt einem, das eine Erdverbindung besser ist als der Nullleiter? Sowas lässt sich nur vom Fachmann ausmessen, bei schlechter Erde kommt dann eh nur FI-Schutzmaßnahme zum Einsatz. Dein Ratschlag ist also voll daneben. Weil zwischen Potentialausgleich und Erde, die ne Sicherung auslösen kann, besteht ein himmelweiter Unterschied. Dann lieber die Nullung weiter benutzen, als solche Tipps.
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Gruß Frank Nur Asse auf der Hand, und der Rest der Welt spielt Halma |
#16
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Zitat:
bevor wir wieder zum "GOLD" kommen ( ), möchte ich dir schreiben, ich weiss von mind. 2 User, die hier im Strang schreiben, etwas mehr als FACHMÄNNER sind . Was du Beruflich machst, weiss ich nicht, aber wenn du im "ALEKTRISCHES BEREICH" tätig bist, dann oute dich mal Gruß UWE der meint, dass gerade im ELEKTROBEREICH sich die LAIEN rauszuhalten haben!!!
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Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,
dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will.
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#17
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Zitat:
dann lass es dir doch von den zwei Fachmännern bestätigen, oder widerlegen. Deshalb muß ich doch hier nicht meinen Lebenslauf ausbreiten, oder? Aber um dich nicht ganz im Dunkel stehen zu lassen, ich hab nach meinem Schulabschluß erstmal Elektroinstallateur gelernt.
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Gruß Frank Nur Asse auf der Hand, und der Rest der Welt spielt Halma Geändert von nightforce (24.04.2007 um 20:19 Uhr) Grund: :-)
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#18
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Interessant wäre mal ein Bild des Verteilerkastens (Türe geöffnet, ohne die Sicherheitsabdeckung abzunehmen!) der Wohnung.
Ich denke mal, das würde einiges klären. Sei doch so nett und stelle mal bitte ein Bild ein.
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Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland) Geändert von apiroma (25.04.2007 um 10:06 Uhr) |
#19
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Schaut so aus, dass in diesem Forum elektrotechnische Probleme nicht so recht gelöst werden können.
Daher schlage ich dem OP vor, seine Anfrage in http://www.diesteckdose.net einzustellen. Der OP wird sich dort sofort heimisch fühlen, ausserdem ist das ein echtes Fachforum speziell für die diversen Fachbereiche der Elektrotechnik. Grüsse, Bernd |
#20
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Zitat:
bisher wurde hier im jedes Problem gelöst Geh mal davon aus, dass Mario schon den richtig Weg geht/gegangen ist und hoffentlich das Ergebnis hier BEKANNT GIBT Gruß UWE
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#21
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Ich möchte nun auch mal meinen "unfachmännischen" Brei dazugeben.
Wir wohnen in einer Mietwohnung die auch noch mit den alten 2 adrigen Leitungen ausgestattet war. Wir haben vor dem Einzug darauf bestanden das eine neue Elektroinstallation gemacht wird da wir unsere Wohnung mit FI Schaltern ausgestattet haben wollten. Wir haben schließlich Kinder! (Der Elektrointallateur wollte dann sogar noch 2 und 3 adrige Kabel in der Wohnung kombinieren aber das ist ein anderes Thema) Mein Mann (gelernter Elektroinstallateur und Feuerwehrmann) hat dem dann Einhalt geboten und nun haben wir unsere Wohnung vernünftig abgesichert und installiert. Was ich damit sagen will ist 1. Finger weg von Strom wenn man Laie ist, 2. Wenn die möglichkeit besteht dann würde ich immer neu installieren und zwar die komplette Wohnung/Haus (evtl. mit Vermieter über Kostenteilung einigen), 3. Ich habe auch immer meine E-Herde selber angeschlossen (kann ja nicht so schwer sein, die Kabel sind ja farblich markiert) bis mir mein Mann mal einen Herd "absichtlich Falsch" angeschlossen hat um mir mal vorzumessen dass das Gehäuse tatsächlich Strom führen kann(hab ich vorher nicht geglaubt) Ich bin geheilt was eigenhändige Elektroreperaturen angeht.
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#22
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@corinna
so eine Anlage bekam ich während meiner Ausbildung (bei einer Firma, die vorwiegend Altbauten sanierte) auch mal zu sehen. Nur hatte hier der Neumieter (und dazu noch Laie) die Anlage selbst erstellt ("geiz ist geil", nur das Billigste wurde verbaut). Als dessen Waschmaschine von uns repariert werden mußte, wurden die Fehler offensichtlich. Die Maschine mußte vorübergehend zu uns in die Werkstatt, nach der Anlieferung beim Eigentümer bekam mein damaliger Chef eine gewischt als er den Wasserhahn berührte (das Gerät wurde vor Auslieferung nach VDE-Norm durchgecheckt). Daraufhin nahmen wir uns die komplette Anlage vor, keine Dose blieb ungeöffnet, auch wenn der Mieter noch so wegen seiner Tapeten jaulte. Ergebnis: Beinahe hätten wir die Hütte wegen schwerster Mängel abgeschaltet. Erst durch Tricksen mit Nullung & Co (kritische Bereiche, Z.B. Bad, wurden aber von uns neu installiert) konnten wir etwas helfen. WIr empfahlen zwar eine Neuerstellung, aber nach genauester Prüfung konnten beide Seiten mit der Lösung leben.
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Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland) Geändert von apiroma (26.04.2007 um 11:56 Uhr) |
#23
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Unser Vermieter ist Glücklicherweise einsichtig gewesen. Er wollte auch erst nur ausbessern, aber da wir das gesehen haben, konnten wir ihn überzeugen gleich eine Neuinstallation durchzuführen.
Wir hätten das aber auch auf eigene Kosten gemacht, denn wir wohnen ja schließlich in dem Haus |
#24
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He, das finde ich super, Corinna !
Es ist wirklich ein besseres Gefühl, ALLES gemacht zu haben, um Schaden abzuwenden, auch wenn es keine Garantien gibt.
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#25
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Hallo, ich würde zu dem Thema nicht noch lange irgendein Fachforum befragen, rukmrätseln oder lange drüber nachdenken, sondern klipp und klar dem Vermietere sagen, daß evtl. was nicht in Ordnung ist und er das gefälligst in Ordnung zu bringen hat. Je nach Verhältnis zum, Vermieter und dessen Verhalten usw. geht man das anders vor, konzilliant oder auch er Vermieter ein Typ, der billig vermietet, an den Handwerken spart und nichts richtig restaureiert, kann man ja auch massiver vorgehen, wenn man nicht Gefahr löuft, bald auf der Straße zu sitzen. Und dann gibts noch Vermieter, die keinen Plan von nix haben, immer den billigsten Elektriker nehmen, der vielleicht nichts kann.
Bei verdacht auf totalem Murks oder Unwissenheits des Vermieters hilft vielleicht auch ein dezenter Hinweis, das vermurkste E-Installation schon oft Hausbrände verursachten und seine Versicherung in so einem Fall genauer sucht, was die Brandursache war. MfG Was ist den nun im Forum kaputt oder am Browser, die Buchsaben tröpfeln nur so |
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