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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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#1
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Der Begriff "Werftbau" schwingt in der Bootswelt oft wie ein unausgesprochenes Versprechen mit – ein Siegel, das scheinbar höchste Qualität und unantastbare Perfektion garantiert. Es ist schon bemerkenswert, wie bereitwillig wir diesen Stempel akzeptieren und wie er unbewusst das Gefühl nährt, ein Boot sei nur dann "richtig", wenn es diesen prestigeträchtigen Ursprung vorweisen kann. Man könnte fast meinen, die glänzende Werftplakette am Rumpf sei wichtiger als die Seele des Schiffes selbst, oder zumindest so überzeugend, dass selbst der Versicherungsvertreter mit einem Lächeln die teurere "Werftbau"-Checkbox ankreuzen lässt.
Doch stellt sich da nicht die leise Frage: Brauchen wir in anderen Sprachen überhaupt ein solch stark konnotiertes Wort, das den Bauort so sehr überhöht? Oder ist diese deutsche Neigung, den "Werftbau" fast schon zu vergöttern, vielleicht Ausdruck einer besonderen Vorliebe für das Zertifizierte und Normierte, die im Grunde nur die Vielfalt und den wahren Geist maritimer Entfaltung begrenzt? Es ist eine Überlegung wert, ob diese Fixierung auf den "Werftbau" nicht manchmal den Blick dafür verstellt, welch unschätzbaren Wert und welche einzigartige Geschichte auch Boote haben, die abseits der großen Hallen und Fließbänder entstanden sind. |
#2
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Bin voll Deiner Meinung.
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Gruß ![]() Rheinkilometer 363 |
#3
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Ich kenne polnische Werftbauen von Verdrängern, da staune ich heute noch über die Schweißnähte an den Spanten. Letztens habe ich einen holländischen Werftbau aus der Claasen Werft ausführlich begutachtet von 1966. Beides absolute Profiarbeiten. Dann sehe ich einen Eigenbau von zwei Eisenbahnschlossern, die das Boot nach Rente zusammengeschweißt hatten. Geniales Boot mit kleinen Fehlern in der Technik, die in einer Werft nicht passiert wären. Waren halt keine Bootsbauer. Und da ist der Unterschied zwischen Werft und Eigenbau, man sieht wo die Erfahrung gefehlt hat. Im Holzbereich konnte ich einen Selbstbau begutachten. Da wäre jeder Bootsbauer blass geworden bei der guten Handwerksarbeit. Daher ist Werft nicht unbedingt qualitativ besser, aber grundsätzlich wissen die was die tun und was sich bewährt hat. Ein klarer Vorteil im Werftbau.
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Gruß |
#4
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Eine Werft definiert sich durch ihre Kompetenz und Ausstattung im Schiffbau, nicht durch die Anzahl ihrer Toiletten. Dennoch führt uns das zum Begriff "Werftbau", der im Deutschen erstaunlich inflationär genutzt wird, um Qualität zu suggerieren. Während niemand seine Verkaufsanzeige mit dem unspezifischen "hochqualitativ gebaut" schmückt, ist "Werftbau" fast schon obligatorisch. Es ist ein faszinierendes Phänomen, denn diese Betonung des Bauortes ist in anderen Sprachen so nicht zu finden. --> keine Bedeutung, nervt nur!!
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#5
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Ich habe mal eine Charterflotte betreut und das waren alles Werftbauten.
3 Schiffe die neu, nach Wunsch des Vercharterers gebaut wurden, dürfen alle samt kein CE Zertifikat haben. Also ein Werftbau aus jetziger Zeit - 25 Jahre, da würd ich nichts drauf geben! |
#6
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Moin zusammen,
für Wertbau wurde mal das Wort Wurfbau geprägt … Grüße Detlef |
#7
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Mal provokativ, lieber ein Auto aus dem Autohaus oder was selber zusammengeautes?
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Volker, der irgenwann auf´s Meer will.... Minchen war ein gutes Schiff, es kühlte mein Bier, backte Brötchen auf und durch die Gegend fuhr es mich auch new boat coming soon ![]() |
#8
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Ich denke, da hat der TO einiges in den Begriff reininterpretiert. Was ist denn Werftbau? Eine Großserienfließbandproduktion oder auch eine handwerkliche Kleinstserie eines Bootsbaubetriebes? Worauf wurde der Focus ausgerichtet?
Es gibt wirklich gute durchdachte Eigenbauten und auch grottenschlechte. Und auch Werften schludern oder liefern unpraktische Details ab. Was nutzt mir ein handwerklich bestens gemachtes Eigenbauboot, wenn wesentliche konstruktive Dinge falsch sind, oder der Bezug zur Praxis, sagen wir mal, sehr eigenartig ist. Aber insgesamt muß man bei Eigenbauten wesentlich mehr in die Details gehen, Werften haben in der Regel doch etwas mehr Erfahrung in der Praxis und bringen die in den Bau ein. Aber auch gute Werftbauten sind nicht vor Verschlimmbesserungen eines Eigners oder dessen Instandhaltungs"werft" gefeit. Versicherungen wollen nicht jedes Boot genau unter die Lupe nehmen, da ist denen ein Werftbau lieber, weil einfacher zu bewerten. Gleiches gilt dann ähnlich für den Begriff "werftgepflegt"
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Gruß Ewald |
#9
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Ich sehe den Begriff eher so, da inseriert einer sein in die Tage gekommenes Boot und weiss nicht wo sie gebaut wurde. Damit er überhaupt was schreiben kann, nimmt er "Werftbau" und alles ist gut.
Ich gebe auf den Begriff nichts. Für mich ist das ein Noname-Produkt und keiner will es zugeben. |
#10
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Gruß Manfred |
#11
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Was ist überhaupt die Alternative zum Werftbau?
Wie definiert der TE das? Nur Selbstbau? Sind dann alles Werftbauten, ausser die Selbstbauten (im Garten)? Gruß Totti
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#12
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Bevor ich in die Diskussion mit einsteige - was ich mir durchaus zutraue - möchte ich vom TO @flixklix erfahren, was er unter "Werftbau" versteht bzw. wie er diesen definiert.
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Beste Grüße, Alex ![]() |
#13
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Mal einen anderen Blickwinkel zu "Werftbau / Eingenbau / Bootsmanufaktur" usw. Ich habe schon einige Boote einiger Hersteller gesehen und konnte auch mal einen Blick hinter den Kulissen eines Bootsbauers werfen. Das Qualitätsmanagement, so wie es bei einem Auto (auch da ist nicht alles perfekt) in der Regel der Fall ist, fehlt im Bootsbau gänzlich. Ich finde es erschreckend, wie manche Boote "zusammengschustert" sind. Hier insbesondere hinter den Kulissen im Boot. Wie da oft die Technik (Kabelverlegung usw.) verbaut wurde und auch beim Möbelbau ist oft wirklich grausam. Da ist mehr Schein als Sein und oft nur im Vordergrund schick. Ich verstehe nicht, warum es im Bootsbau kein QM gibt ... bei seinem Auto würde das wohl kein Endverbraucher wirklich akzeptieren, beim Boot sind wir alle sehr viel großzügiger (auch ich) obwohl es mich ärgert, so dass ich, wie wahrscheinlich viele andere auch, auch schon das eine oder andere in seinem Boot verbessert hat. Auch, warum gibt es kaum und wenn oft nur sehr dürftige Bedienungsanleitungen für Boote, insbesondere wie Kabel und oder Wasser- und Abwasserleitungen verlegt wurden mit entsprechenden nachvollziehbaren Dokumentationen mit Schaltplänen usw. ... obwohl sich diesbezüglich bei dem einen oder anderen Modell schon etwas getan hat, wenn auch noch etwas dürftig. Für diese, für mich (noch) nicht vorhandene absolute Qualität (je nach Boot mehr oder weniger) geben wir aber viel Geld aus (mich eingeschlossen) ... da stellt sich die Frage, warum machen wir das? Wahrscheinlich weil wir sonst kein Boot kaufen würden, womit wir bei der Emotionalität beim Bootskauf sind und die ist für mich immer noch deutlich größer als beim Autokauf und somit "übersieht" man auch mal gerne die dann in Einzelteilen mangelnde Qualität im Bootsbau. Oder liegt es daran, dass es bei einem Boot zu viel verschiedene Fachrichtungen gibt (Motortechnik, Elektrotechnik, Wasser, Abwasser, Möbelbau, GFK, Holz, Stahl usw.) ... es ist eben keine Großserienproduktion?!
Das waren meine Gedankgänge und dennoch liebe ich mein Boot und unser Hobby ![]() LG Dirk
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#14
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Ich glaube, das lässt sich nicht wirklich vergleichen.
PKW ist Großserienbau mit viel Rückmeldung der zahlreichen Fahrer, entsprechend ist auch Luft für Verbesserungen. Bootsbau ist doch alles Kleinstserie, dazu noch zum Teil mit umgesetzten Kundenwünschen. Dazu die besonderen Anforderungen marinisiert, Korrosion, Feuchtigkeit, die Bewegung im Boot usw. Der viel längere Lebenszyklus eines Bootes, die häufige Nicht-Benutzung usw. Die Liste lässt sich lange weiterführen... Grüße Totti
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#15
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![]() Zitat:
![]() LG Dirk |
#16
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Ein typischer Verdränger zum "drauf leben" hat alle Bestandteile eines Einfamilienhauses. Da erwartet aber niemand daß der Maurer auch die Elektrik, Sanitär, Schreiner, Dachdecker etc. macht/kann. Und im Bootsbau soll das alles "aus einer Hand" gutgehen?
Werftbau ist ein "sich bewegendes Ziel". Das KANN gutgehen, muß aber nicht. Das hängt sehr stark von der Kompetenz und Sorgfalt der einzelnen MitarbeiterInnen ab. Je größer der Laden desdo gleichmäßiger die Qualität weil einfach mehr Menschen "drauf schauen" und sich die Spezialgebiete aufteilen. Hat aber seinen Preis, siehe Linssen.
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Grüße in die Runde! Thomas |
#17
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Naaaja. Ich hatte mir 2 Linssen angeschaut, aus den 90er.
Schmelzsicherungen wie im PKW, mehrere Sicherungskästen, unbeschriftete Schalterpaneele. Bilder habe ich noch irgendwo. Sicher, das machen die jetzt auch besser. Ich verstehe dennoch nicht, dass immer so viele Leute auf Linssen schielen. Wäre für mich nur ein Thema mit und wegen dem Variotop, sonst nicht. Schlafzimmer sind meist Höhlen mit astreinem Kellergefühl. Seltenst mit einer Luke und damit Licht zur Badeplattform. Ausserdem fast immer (bis auf seit 2024) mit VP Motoren, will man auch nicht. Für mich überbewertet, ausser es ist ein Boot mit Variotop. Grüße Totti
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#18
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Wer schon ein paarmal in einer Linssen hinter die Kulissen geschaut hat, der lässt die Finger von ihr, weil überteuert. Man bezahlt den Ruf.
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Beste Grüße, Alex ![]()
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#19
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Aber auf dem Parkplatz vor der Linssen Werft -und ich komme da wöchentlich vorbei- stehen auf den Gästeplätzen fast ausschließlich Autos mit bundesweiten deutschen Kennzeichen ![]()
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Gruss, Dirk "Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt mit der Blödheit der Bewunderer zusammen." (Heiner Geissler, 1930 - 2017)
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#20
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Auch ich habe keine Ahnung welche Maßstäbe der Starter des Themas hier anlegt.
Meiner Meinung nach bekomme ich bei Werften wie Linssen, Bavaria oder Hanseyachts zum Beispiel ein Produkt das ich als Werftbau bezeichnen würde. Da kann ich bei der Bestellung Wünsche abstimmen, wie Kabinen geschnitten sind, wie Luken angeordnet. Im Gegensatz dazu Großserienprodukte, wo ich die Wahl habe ob ich das Paket mit Gardinchen haben möchte, oder mit Angelrutenhalter, oder wo man mir einen 0815 Gaskocher in Weiß für einen überteuerten Preis dazu anbietet als "individualisierung" wie bei Quicksilver. Das eine kann jeder angelernte Hilfsarbeiter zusammenkleben und das andere braucht schon mehr handwerkliches Geschick. Ob man mit dem Ergebnis dann zufrieden ist, oder nicht, ist eine andere Sache, aber da liegen schon Welten dazwischen. |
#21
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![]() Zitat:
Viele Linssen hier, selbst mein direkter Stegnachbar. Schräg gegenüber dito. Ich hatte mir die auch nur angeschaut, weil mich meine Schwiegereltern ganz wuschig gemacht haben. Sind wirklich solide, das ist aber auch nicht alles, was einem passt. Grüße Totti
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