#76
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Die Zeit wurde bestimmt genutzt.
Hallo,
wer sein Boot seit Jahren über Winter im Hafen lässt, wird es schon vernünftig verlassen haben. Wenn aber der Wasserstand so stark steigt, wüsste ich nicht wie ich es befestigen sollte. Als Ingenieur kämen mir nur Gewichte mit Umlenkrollen in den Sinn um es vernünftig auch bei sehr stark steigendem Wasserspiegel zu fixieren. Ob es solche Vorrichtungen gibt glaube ich nicht. Ich glaube, dass es vor dem Hochwasser schon sehr sehr viel Trubel in den Häfen gab und viel auch richtig gemacht wurde. Wenn aber in so großen Häfen plötzlich eine große Zahl an Eignern Ihr Eigentum retten möchte sind alle und ist alles überfordert. Noch mehr aufgeregte Personen vor Ort könnte auch Gefahren bringen. Ich habe vor 14 tagen noch drei Boot in Italien neu vertäut, die bereits schon Schaden genommen hatten. Es ist von keinem Eigner viel verlangt, wenn er sich vor Ort gleich um mehrere Boote kümmert und erst recht, wenn er sein Handwerk versteht. Wer normal nicht slippt oder mit Krahn arbeitet, muss erstmal den passenden Trailer haben und wird sich nicht leicht tun bei der ungewohnten Arbeit. Ferner sind die Kran- und Slippanlagen bestimmt mit vielen aufgeregt Wartenden belagert, da man in so kurzer Zeit nicht so viele Boote rausbekommen kann. Allein rechnerisch ist das kaum möglich. Zu den vielen Sätzen zu Versicherungen frage ich mich wer sein Boot neben der Haftpflicht noch gegen etwas anderes versichert? Ich bin da noch nie auf diese Idee gekommen. Lasst uns hoffen, dass die Personenschäden gering waren und die meisten Boote auch in der nächsten Saison wieder fit sind...
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#77
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW)
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#78
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Wer jetzt also ein abgesoffenes Boot hat, hat mit Haftpflicht jetzt kein Boot mehr und darf noch 5-25 t€ für die Bergung und die Entsorgungkosten zusätzlich zahlen. Das dürfte einigen das Genick brechen!
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW)
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#79
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Ihr diskutiert doch nicht wirklich, vor der Ostküste Angelns bei E 8-10 und 3-4 m Welle auf Legerwall zu Ankern ??
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Gruß von der Ostsee, Andreas --------------------------------------------- Aquastar 38 Ocean Ranger - Neustadt i.H. |
#80
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Die Steganlagen hier in Schilksee sind schwer beschädigt, teilweise sind Klampen herausgerissen und ganze Planken weg. Die elektrische Anlage ist wohl weitgehend zerstört. Ich bin morgen wieder vor Ort und kann gerne ein paar Bilder machen.
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Grüße Lasse |
#81
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Ich hoffe für alle betroffenen Eigner, dass sie ebenfalls ausreichend versichert sind, sonst ist das für viele wohl das Ende eines schönen Hobbys. Mit klugen Ratschlägen halte ich mich als Binnenskiper auf der beschaulichen Havel besser zurück. Ich habe als Camper schon Orkanböen auf Fehmarn erlebt. Mit einem Boot im Wasser muss das die Hölle sein. |
#82
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Ostseebad Damp, man spricht so von 2 Jahren Ausfall. Maasholm diverse Dalben defekt und wohl 2 - 3 neue Stege kaputt, die Werft war oder ist noch unter Wasser. Schleswig wird auch einiges abbekommen haben. Gelting Mole hat es wohl recht gut überstanden, bis auf ein Segelboot. Langballig, Flensburg und Umgebung, da sind mir keine Meldung bekannt. Aber eines muss ich noch loswerden. Ich habe gestern über bekannte Messanger Tonaufnahme und Beschreibungen bekommen, von Feuerwehrleuten und Eltern von Feuerwehrleuten. Hut ab, ihr habt und macht eine gute Arbeit. Mein Respekt denen. Edit: Millionen-Schäden in Wassersleben / Flensburg, Fassungslosigkeit beim Seglerverein
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Mit besten Grüßen Andreas
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#83
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Jeder wie er meint
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Hubraum ist durch nichts zu ersetzen |
#84
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Ich habe viele Bilder von Damp eines Feuerwehrmannes in Facebook gesehen.
Es sieht wirklich schrecklich dort aus. Es war dort immer die Anlaufstelle mit dem Rib an dem Sandstrand hinter der Steinmole. Die Bergung der Boote geht ja nur mit einem sehr großen Kran. Auch wird die Kapazität in den Werften schnell ausgelastet sein die ja ohnehin die normalen Winterarbeiten eingeplant haben. So ein ausgerissenes Heck von einem Segler ist mal auch nicht in 4 Wochen repariert. Sehr traurig für die vielen Betroffenen. Gruß Reiner |
#85
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Muß ja jeder selber wissen. Ich wäre für eine Nacht ins Hotel gegangen. Sowas muß man sich nicht antun.
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#86
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@Andreas: Nein, nicht diskutieren sondern mal als Möglichkeit über den Tellerrand geblickt angesprochen. Wir wissen alle, nicht der Anker sondern die Kette/Leine halten ein Schiff. Jetzt mal Schwojenkreise außer acht: Ich vermutete (!), die Länge machts, um auch solche Brecher abzufedern.
Natürlich ist dann keine Seele mehr drauf, dafür gibt es ja Lösungen. Auf der anderen Seite las ich neulich von einem stattlichen Frachtschiff auf der Nordsee. Trotz Anker und 'Alle Kraft voraus' trieb der rückwärts auf den Strand weil der Prop nicht angeströmt wurde und nicht "griff". Angesichts der Bilder der Verwüstungen kann ich mir halt vorstellen dass es bei der nächsten Ankündigung (ja die wird kommen) der ein oder andere Skipper mal auf eine andere Strategie ankommen lassen wird. Denn vom Bau sicherer Häfen braucht man in diesem Land nicht mehr träumen. Entspannte Grüße und Beileid allen Betroffenen. |
#87
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Ich hoffe das die Versicherungen sich nicht querstellen und der Meinung sind, das diese Sturmflut frühzeitig vorhergesagt wurde. Wer sein Boot nicht in Sicherheit bringt, slipt oder krant, handelt fahrlässig.
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Schöne Grüße aus dem Aller-Leine-Tal. Cordi |
#88
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Die mir bekannten Kaskoverträge schließen nur bei Vorsatz eine Leistungspflicht aus, bei grober Fahrlässigkeit kann gekürzt werden. Bei "normaler", also einfacher Fahrlässigkeit, tritt die übliche Schadensregelung in Kraft.
Hier einem Eigner grobe Fahrlässigkeit nachzuweisen, da fehlt mir die Phantasie für.
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#89
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Für solche Ereignisse gibt es kein Handbuch. Einige haben richtige Entscheidungen getroffen. Andere falsche Entscheidungen und ein Teil hatte überhaupt keine Möglichkeit irgendwas zu entscheiden.
Was richtige und was falsche Entscheidungen waren, sieht man zu 100% hinterher. Vorher ist das leider nicht immer so eindeutig. Ich habe 2013 mein Boot beim Elbehochwasser in den MLK evakuiert. Sehr gute Entscheidung. Vermutlich würde ich das wieder machen. Ich habe aber jetzt so eine Art Handbuch. Niemand wusste was passiert, wenn die Kaimauern im Hafen unter gehen. Gibt es Strömung und Treibgut? Nun, es passiert nichts dergleichen. Anständig im Hafenbecken vertäut, hätte das Boot alles gut überstanden. Ich schätze an der Ostsee werden jetzt jede Menge "Handbücher" erstellt. Nicht Alle, aber doch Einige, sind beim nächsten Mal schlauer. Ich könnte mir vorstellen, in Prerow wird auch noch mal neu gerechnet. Die Mole am neuen Nothafen hat keine gute Figur abgegeben.
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Gottes sind Wogen und Wind, Segel aber und Steuer, daß ihr den Hafen gewinnt, sind euer. Gorch Fock
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#90
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Dann ist dein Boot wahrscheinlich auch nur „nˋ Appel und nˋ Ei“ wert.
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Gruß Kerstin Nich dran fummeln wenn't löppt! |
#91
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Nicht in der Bildzeitung vielleicht, aber es war deutlich bekannt! Gruß Totti
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#92
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Zitat:
Entweder auch auskranen, oder woanders auskranen, oder verlegen und wenn es in den NOK und weiter ist. Es war Zeit satt. Gruß Totti
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#93
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Also ich sehe das schon anders.
Am Mittwoch konnte man beim NDR lesen dass Orkanböen im Anmarsch sind und die Flut mindestens 1,8 m hoch wird. In Windfinder konnte man diese Daten auch finden. Ich bin am Donnerstag zu meinem Boot an der Schlei in Lindaunis und habe alles doppelt gesichert und nach Rücksprache mit dem Hafenmeister die Leinen so an den Dalben gesichert, dass sie bei hohen Wasserständen und Überspülung der Dalben nicht rüberrutschen konnten. Die haben dann auch dort trotz 2 m Flut gehalten. Rechts und Links waren aber einige Boote, deren Leinen nur einfach über die Dalben geworfen waren. Die Leinen waren Sonntag morgen dann auch alle weg gewesen. Das Schlimme war, dass die losgerissenen Boote dann durch Wind und Wellen in die anderen Boote reingerauscht sind und so den Schaden vervielfacht haben. Insgesamt sind in dem sehr übersichtlichen Hafen mindestens 8 Boote havariert, davon mindestens 3 gesunken. Am meinem 24er Boot sind zwei losgerissene 40-er knapp vorbeigerauscht und haben sich auf den Zugangssteg gesetzt. Die durchschnittliche Windstärke in der Ostsee nimmt durch den Klimawandel zu, es wird also öfter als bisher solche Starkwind- und Hochwasserlagen geben, vielleicht nicht mehr alle 20-30 Jahre, sondern alle 10 Jahre. Wir müssen also alle darüber nachdenken, wie wir uns zukünftig besser vorbereiten können, z.B.: - Routinemäßig bessere Sicherung der Boote auf den besonders exponierten Liegeplätzen - bei Sturmwarnung ein gemeinsamer Arbeitstermin aller Bootseigner 24 Stunden vorher (es reicht ja, wenn 50 % der Eigner erschien, um gemeinschaftlich alle Boote besser zu sichern) - ggf. ein Notkrantermin, an dem vorher noch so viele Boote wie möglich komplett aus dem Wasser geholt werden. Ich hätte auch Nachts um 2 gekrant, wenn ich so noch das Boot vor dem Sturm aus dem Wasser bekommen hätte und hätte dem Personal dafür gerne einen Überstundenzuschlag gezahlt Grüße Jörg
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#94
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Zitat:
Im Nordhafen sind überwiegend Schwimmstege verbaut, die haben soweit gehalten. Im Südhafen mit den festen Stegen gibt es größere Schäden Durch die Boote wurden auch Schwimmstege beschädigt, so sieht es aus wenn ein Bug sich in den Steg hineinarbeitet. Das verursachende Boot liegt versunken daneben, nur noch der Mast schaut heraus. Dieser Schwimmsteg wurde über den Befestigungspoller gehoben und hängt dort jetzt fest Die Klampen sind oft herausgerissen oder schwer beschädigt Stege sind teilweise weggebrochen, es fehlen ganze Teilstücke Die Hafenwand zur Küste hin hat auch einiges abbgekommen In den Ecken sammelt sich ein öliger Film auf dem Wasser, es riecht nach Diesel Der steinerne Schutzwall wurde an mindestens zwei Stellen durch die Wellen beschädigt. Der hinter dem Wall liegende Treidelsteg wurde an diesen Stellen zerstört Eine große Motoryacht liegt gekentert und halb gesunken am Steg Diese Yacht wurde an Land gespült und hat ein Treppengeländer unter sich begraben Man bekommt schnell ein beklemmendes Gefühl. Teile des Hafens gleichen einem Trümmerfeld
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Grüße Lasse
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#95
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Diese Bilder wurden heute Vormittag auf Facebook gezeigt. Was für eine Katastrophe.
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Vieles war einfach auch nicht vermeidbar. Wenn sich Stege aushängen und Wellen über die Mole kommen, dann gibt es unvermeidbar Kleinholz. Die Bilder sprechen eine klare Sprache. Das heißt nicht umsonst Naturgewalt. Ärgerlich sind vermeidbare Schäden durch Nachlässigkeit. In den zerkloppten Häfen hatte man wohl kaum eine Chance. Das sieht richtig übel aus
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Gottes sind Wogen und Wind, Segel aber und Steuer, daß ihr den Hafen gewinnt, sind euer. Gorch Fock
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#97
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Es tut mir vor allem Leid für alle Betroffenen. Sein Boot zu verlieren - egal unter welchen Umständen - ist sicher für alle hier die absolute Horror Vorstellung.
Es geht auch nicht nur um den Geldwert, den eventuell die Versicherung zahlt, aber an unseren Booten hängt ja noch viel mehr. Erinnerungen, über viele Jahre investierte Zeit und sicherlich auch einiges an persönlichen Gegenständen an Board. Ich frage mich ob diese Sturmflut und auch das Wissen darum, dass die Klimaerwärmung diese Phänomene häufiger werden lässt ein Umdenken in der Hafen Auswahl einleiten wird. Ich habe mich heute sofort gefragt wie exponiert wohl mein zukünftiger Heimathafen an der Ostsee für welche Sturmlagen ist. Es gibt sicher nicht den perfekten Hafen, aber aus diesem Unglück kann man ja schon ein paar Faktoren ableiten, die das Risiko höher oder niedriger erscheinen lassen.
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--- Mehr im Blog zu Sailing Telsche https://telsche.blog Eine Fisher 30 Northeaster mit Familien Crew unterwegs rund um Rügen |
#98
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Und irgendwann die Hose gestrichen voll, dann der Ruf nach Mutti und Hilfe. Ich möchte die ganzen Großfre . mal sehen, bei 13Bft auf einem Boot, welches an den Leinen zerrt und, oder andere Boote den eigenen Kahn rammen und zerlegen
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#99
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Moin
Liegt das Schiff im Hafen und eine derartige Unwetterlage ist angekündigt, ist alles nach bestem Wissen und Gewissen zu sichern und das Schiff zu verlassen. Für die Retter ist es ein riesengroßer Unterschied, ob da Menschen Bord sind oder "nur" Sachschaden zu erwarten ist. Um es klar zu sagen: Jeder Eigner ist selbst verpflichtet, für eine ordentliche Vertäuung zu sorgen und bei einer angekündigten Starkwindlage nachzulegen. Das haben viele auch gemacht und außer ein paar Schrammen ist dann hoffentlich alles glimpflich verlaufen. Kann ich nicht an Bord sein, sollte jemand beauftragt werden. Viele Schäden entstehen durch losgerissene Boote oder offenkundigen Verschleiß von Leinen oder Equipment. Als Verein sind wir selbst Betreiber einer Hafenanlage. Was ich da manchmal hören darf, ist hahnebüchend. Das kommt dann genau von den Leuten, die vorher auf den Mangel hingewiesen wurden. Nur mal ein Beispiel ist eine rd. 10t große Stahljacht, wo die Festmacher mit Karabinern am Steg festgemacht wurden. Auf die geringe Bruchlast der Karabiner trotz 18 mm Leine hatte ich hingewiesen. Vor zwei Jahren im Winter bei Orkanböen brachen genau diese Karabiner. Und es wird auch immer Fälle geben, wo trotz aller Vorsicht und Vorsorge Schäden auftreten. Dafür sind dann Versicherungen da. Aber gefährdet für Sachen nicht euer Leben und das der Retter.
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Gruß und gute Fahrt Kapitaenwalli
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#100
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Ja Detlef, Hose voll bestimmt und bei dem letzten Orkan war an Schlaf auf dem Kahn auch nicht zu denken. Ich wäre wahrscheinlich vorher schon abgehauen, sagt sich danach aber auch leicht. Es kam ja schlimmer als erwartet, trotzdem bin ich lieber auf dem Schiff um eventl. Leinen zu bedienen, einige hier haben es ja wohl so gemacht und hatten Glück damit. Bei Sturm lege ich fast alle Leinen die ich habe aus, Boot sieht dann aus wie in einem Spinnennetz , kann aber jeder halten wie er mag, aber unterstelle mir nichts, sonst lege nächstes Mal woanders an.
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LG Christian Lieber im Schiff schlafen als im Schlaf schiffen |
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