Ausnahmesegler nach angeblicher Rekordfahrt vor Gericht

[Aurora-13]

Auch wenn es hier im Forum überwiegend um Motorboote geht vielleicht doch von Interesse?

Quelle und kompletter Bericht: https://www.spiegel.de/sport/vorwurf...9-7a26b908abd4

Ausnahmesegler Bourgnon muss nach angeblicher Rekordfahrt vor Gericht
Yvan Bourgnon gilt als Held: Der Abenteurer soll über 7500 Kilometer durch die Nordwestpassage gesegelt sein. Solo, auf einem kleinen offenen Katamaran. Doch dabei hat er gemogelt – und beschäftigt nun die Justiz.

Der französisch-schweizerische Abenteurer Yvan Bourgnon ist ein Star der Segelszene. Von 2013 bis 2015 etwa segelte er um die Welt, auf einem Katamaran ohne Kajüte und ohne GPS. 2017 gelang ihm dann erneut schier Unglaubliches. Über 7500 Kilometer will er durch die Nordwestpassage gesegelt sein, die den Atlantik über die Arktis mit dem Pazifik verbindet. Das alles bei Minustemperaturen, allein auf einem kleinen Katamaran ohne Motor. Dabei sei er die gesamten 70 Tage auf seinem Boot gewesen.
Nun hat die Geschichte ein Nachspiel: Bourgnon muss am kommenden Dienstag in Paris vor Gericht, wie die französische Tageszeitung »Le Figaro« und die britische »Times« berichten. Der Filmregisseur Pierre Guyot, der einen Film über die Fahrt machen wollte, wirft dem Segler Betrug vor.

Die Durchquerung wurde aberkannt

Wie die Zeitung weiter berichtet, habe das Scott Polar Research Institute an der renommierten Cambridge University den Schweizer mittlerweile von der offiziellen Liste der Transite durch die Nordwestpassage gestrichen. Man sehe es als erwiesen an, dass Bourgnon während eines Großteils der Reise nicht an Bord seines Katamarans gewesen sei, der darüber hinaus von anderen Schiffen unterstützt worden sei.

[B4-Skipper]

Müssen da Gerichte bemüht werden, können das die Beiden (Guyot und Bourgnon) nicht unter sich aus machen

Gruß Lutz

[zooom]

Es geht( wie denn anders) wahrscheinlich um Geld, der hat möglicher Weise z.B. Filmrechte verkauft.

[Verbraucheranwalt]

Na klar muss man da Gerichte beschäftigen. Wie will der offensichtlich Betrogene den sonst an sein Geld kommen wenn es der andere nicht freiwillig zahlt?

Mit 99 % Sicherheit wird der Klage des Regisseurs ein Anwaltsschreiben voraus gegangen sein.

Wobei der Artikel etwas ungenau ist. Betrug würde natürlich vom Staat (Staatsanwalt) verfolgt, im Artikel steht aber, dass er vom Regisseur verklagt wurde.

Gruß
Chris

[blondini]

Hi! Diese Art von Pseudoabenteurern gab es schon immer. Die ganze Eroberung des Nordpoles war von Betrug gekennzeichnet. Es war Amundsens Lebensziel, aber angeblich war schon jemand dort gewesen. So scheint es hier auch zu liegen. Viel Wind um nix....

[Lady An]

Äh? Meinst Du wirklich das, daß dieses vergleichbar ist? Jemand der sein Leben und das seiner Crew, mit dem Wissen, wenn es schieft geht beendet ist, mit einem Kasper der sich durchs Meer ziehen lässt, in geheizten Hotels geschlafen hat, vergleichbar ist? Alleine den Typen mit Amundsen in einen Topf zu werfen, dazu gehört schon was. Auch wenn Amundsen evtl. nicht so joker gehandelt hat wie es manche glauben wollen, ein Vergleich der Beiden, ist ja wohl völlig abartig.

[Aggsl]

Man muss sich doch die Fragen stellen: Warum gibt es eine Klage? Antwort: Weil ein Geschäft zwischen beiden nicht zustande kommt, indem etwas Versprochenes oder schriftlich fixiertes nicht geliefert wird. Zumindest behauptet das eine der beiden Parteien so.

Das Gericht und die Fakten werden entscheiden!

[Federball]

Bei Allem, was da jetzt gesagt wird : der Typ hat die Welt mit einem offenen (zuklappbare "Schlafkiste") Katamaran umrundet, wobei er vielfach gekentert ist. Damit hat er schon eine Leistung erbracht!
Warum er nun sooo doof war?
Grüße, Reinhard

[blondini]

Zitat von Lady An

Äh? Meinst Du wirklich das, daß dieses vergleichbar ist? Jemand der sein Leben und das seiner Crew, mit dem Wissen, wenn es schieft geht beendet ist, mit einem Kasper der sich durchs Meer ziehen lässt, in geheizten Hotels geschlafen hat, vergleichbar ist? Alleine den Typen mit Amundsen in einen Topf zu werfen, dazu gehört schon was. Auch wenn Amundsen evtl. nicht so joker gehandelt hat wie es manche glauben wollen, ein Vergleich der Beiden, ist ja wohl völlig abartig.

....Amundsen war ein großer Entdecker und musste sich zeit seines Lebens mit Pseudoabenteurern auseinandersetzen. Wenn Du mein posting oben liest, dann stellst Du fest, dass ich die beiden Typen nicht in einen Hut werfe, sondern zwischen Amundsen und den Pseudoabenteurern unterscheide. Amundsen ist übrigens bei der Suche nach einem Pseudoabenteurer ums Leben gekommen. Soviel dazu zur Klarstellung.

[Sandman]

Zitat von blondini

....Amundsen war ein großer Entdecker und musste sich zeit seines Lebens mit Pseudoabenteurern auseinandersetzen. Wenn Du mein posting oben liest, dann stellst Du fest, dass ich die beiden Typen nicht in einen Hut werfe, sondern zwischen Amundsen und den Pseudoabenteurern unterscheide. Amundsen ist übrigens bei der Suche nach einem Pseudoabenteurer ums Leben gekommen. Soviel dazu zur Klarstellung.

Umberto Nobile als "Pseudoabenteurer" zu bezeichnen, zeigt von eklatantem historischem Unwissen.
Vielleicht solltest du dich noch ein wenig in die Geschichte einlesen.
Abgesehen davon waren Amundsen und er vorher bereits auf Arktis Expeditionen und sie haben gemeinsam in Nobiles Luftschiff den Nordpol erreicht.


Grüße Sandman

[blondini]

Hi!
Ausgangspunkt meiner Erwiderung war, dass mir eine Verunglimpfung Amundsens vorgeworfen wurde.
In diesem thread geht es um einen Pseudoabenteuerer, der in Zeit von GPS und Epirb usw. bei Benutzung der Nordwestpassage im Hotel geschlafen hat. Da kann ich nur müde lächeln und mir kam die Assoziation, mit welchen Widrigkeiten Amundsen zu kämpfen hatte und wie sein Leben von Aufschneidern beieinflusst worden war. Ich gebe mich dann hier mal als glühender Amundsenfan zu erkennen und das war der erste Grund meiner Erwiderung, dass ich vermeintlich Amundsen in den gleichen Topf wie einen Aufschneider gesteckt hätte.

Du hast Recht, wenn die Bezeichnung von Nobile als Pseudoabenteurer etwas hart war, aber im Kern bleibt es dabei, dass der menschlich sehr schwierige Pedant Amundsen mit Perfektion sehr viel erreicht hat, wohingegen Nobile krachend bruch gelandet ist und dann ist es noch bitterer, wenn der Perfektionist bei der Rettung des Bruchpiloten stirbt.

Und im übrigen sehe ich es nicht als meine Aufgabe an, dich von deiner geschätzten Meinung, ich hätte eklatantes historisches Unwissen, abzubringen.

[fignon83]

thread geht es um einen Pseudoabenteuerer

Falsch, er ist und bleibt ein Abenteurer, der - warum auch immer - ein Abenteuer zum Pseudoabenteuer degradiert hat. Daher bleibt er ein Abenteurer, die geleisteten Dinge bleiben ihm. Das Pseudoabenteuer allerdings auch. Wie bei unserem Jan Ulrich, der heute nur noch schräge Dinge macht. Aber er wird immer ein toller Rennradfahrer bleiben.

[Totti-Amun]

Zitat von fignon83

Falsch, er ist und bleibt ein Abenteurer, der - warum auch immer - ein Abenteuer zum Pseudoabenteuer degradiert hat. Daher bleibt er ein Abenteurer, die geleisteten Dinge bleiben ihm. Das Pseudoabenteuer allerdings auch. Wie bei unserem Jan Ulrich, der heute nur noch schräge Dinge macht. Aber er wird immer ein toller Rennradfahrer bleiben.

Wenn man freilich beide Seiten immer im Sinn hat, bleibt es beim Betrüger wie ein Lance Armstrong, Leistungen hin oder her.

Grüße

Totti

[fignon83]

Betrüger ja, aber kein Pseudoabenteurer. Boris Becker ist ein Steuerbetrüger, aber er wird immer der Wimbledonsieger bleiben.

[Totti-Amun]

Zitat von fignon83

Betrüger ja, aber kein Pseudoabenteurer. Boris Becker ist ein Steuerbetrüger, aber er wird immer der Wimbledonsieger bleiben.

Das sehe ich anders insofern, als dass Boris Becker privat verfehlt hat und nicht bei seinen Wimbledonsiegen betrogen hat, wie z.B. angeblich auch Ullrich oder erwiesen Armstrong.

Gruß

Totti

[Leukermeerbewohner]

Waren das noch Zeiten als Christoph Kolumbus, Marco Polo, Magellan, Cook und Co. unterwegs waren
So ein Yvan Bourgnon wird sich da doch nie einreihen können, selbst nicht wenn er blind und mit verbundenen Händen segeln würde

[Verbraucheranwalt]

https://www.sueddeutsche.de/wirtscha...eere-1.5195914 Nur schade dass dadurch auch dieses Projekt gefährdet wird. Denke die Geldgeber werden sich jetzt sehr zurück halten weil sie befürchten müssen, dass Gelder in die eigene Tasche umgeleitet werden.

Gruß
Chris

[Sandman]

Zitat von blondini

Hi!
Ausgangspunkt meiner Erwiderung war, dass mir eine Verunglimpfung Amundsens vorgeworfen wurde.
In diesem thread geht es um einen Pseudoabenteuerer, der in Zeit von GPS und Epirb usw. bei Benutzung der Nordwestpassage im Hotel geschlafen hat. Da kann ich nur müde lächeln und mir kam die Assoziation, mit welchen Widrigkeiten Amundsen zu kämpfen hatte und wie sein Leben von Aufschneidern beieinflusst worden war. Ich gebe mich dann hier mal als glühender Amundsenfan zu erkennen und das war der erste Grund meiner Erwiderung, dass ich vermeintlich Amundsen in den gleichen Topf wie einen Aufschneider gesteckt hätte.

Du hast Recht, wenn die Bezeichnung von Nobile als Pseudoabenteurer etwas hart war, aber im Kern bleibt es dabei, dass der menschlich sehr schwierige Pedant Amundsen mit Perfektion sehr viel erreicht hat, wohingegen Nobile krachend bruch gelandet ist und dann ist es noch bitterer, wenn der Perfektionist bei der Rettung des Bruchpiloten stirbt.

Und im übrigen sehe ich es nicht als meine Aufgabe an, dich von deiner geschätzten Meinung, ich hätte eklatantes historisches Unwissen, abzubringen.

Ich will sicher nicht Amundsen schlecht reden, aber auch er hatte Fehlschläge. Und wenn du an die Zuverlässigkeit der damaligen Technik denkst, ist es nicht verwunderlich, dass Luftschiffe (Nobile) oder Flugzeuge (Amundsen) Ausfälle haben, die unter diesen Bedingungen zum Tode führen können.

Nobile war der erste Mensch, der über den Nordpol flog (nicht ganz unumstritten), aber garantiert der erste Mensch, der mit seiner Crew in einem Luftfahrzeug (selbst konstruiert) gemeinsam mit Amundsen, der hier nur Passagier war, von Europa zum amerikanischen Kontinent über die polare Eiskappe flog.
Er hat das Konzept der halbstarren Luftschiffe entworfen und war an einigen Expeditionen beteiligt. Ihn als "Pseudoabenteurer" zu bezeichnen ist schon sehr diffamierend und entspricht nicht den Tatsachen.
Wir reden hier nicht von Leuten, die ihre Erfolge vorgetäuscht haben, wie Frederick Cook, Edward Peary oder Richard E Byrd. Und selbst die haben unglaubliches geleistet, aber eben nicht das, was sie behauptet haben. Da hat keiner in einem warmen Bett geschlafen, oder sich von einer Begleitcrew versorgen lassen.



Grüße Sandman