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Deutschland Alles rund um Deutschland. Nordsee, Ostsee, Binnen. |
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Themen-Optionen |
#1
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Liebe Bootsfahrer,
Leinen los zu neuen Ufern: Der Job machte es möglich, erstmals "Binnen" zu verlassen und "Seewärts" zu fahren - OK, noch nicht ganz übers Meer, aber immerhin aufs Stettiner Haff. Ich möchte hier jetzt nicht einen klassischen Urlaubsbericht abgeben, sondern kurz unsere Stationen, die Häfen und Erfahrungen teilen, vielleicht nützlich für ähnliche Törnplanungen. Also los: Tag 1, 18.7. - Beginnt mit einem Horror: Ich habe ein "Bizon" gerammt! Das "Bizon", so die Namen der kräftigen polnischen Schubschiffe, schob langsam mit 5 k/mh drei voll beladene Leichter den HOW hoch. Kurz vor Oranienburg gab es die Möglichkeit, auf gerader Strecke vorbei zu ziehen. Funkkontakt mit dem Käptn, der winkt, also mit mehr Speed durch beachtliche Kabbelwasser der Doppelschrauben. Dann der Horrormoment - Auf Höhe des Schuby-Hecks werden wir durch den enormen Sog zu ihm auf die linke Ecke des Hecks gesogen. Irre Situation, völlig machtlos, jetzt weiss ich was "aus dem Ruder laufen" bedeutet. SCHEI......!!! Der Schuby-Käptn guckt erschrocken, fährt aber unbeirrt weiter. Logisch, ihn wirft das nicht aus der Bahn. Wir lecken unsere Wunden, dicke Beule und ein paar Abprall-Ratscher an Steuerbord. Fehler #1: Ich war noch nicht im "Törn-Mood" angekommen und wollte unbedingt überholen. Fehler #2: Völlig blöd, denn ein paar km weiter durfte der Schubverband sowieso vor uns in die Schleuse Lehnitz einfahren. Was er auch tat, nicht ohne uns ein paar tröstliche Worte zuzurufen. Wir haben dann lieber vor der Schleuse im Lehnitzsee geankert, um am nächsten Tag weiter zu fahren und ein bißchen zu jammern... Tag 2, 19.7. Der Bedarf, erst einmal zu entschleunigen, war groß. Also nächster Stopp Werbellinsee. Nach zügiger Lehnitz-Schleusung und endlos erscheinender Kanalfahrt endlich der Abzweig in den Werbellin-Kanal. Die beiden Selbstbedienungsschleusen funktionieren tadellos, Schleusung immer zur vollen Stunde, nach drei Stunden öffnet sich die "Karibik" mit klarem türkisen Wasser, Gleich rein. geankert am östlichen Ufer auf 8 Meter, herrliches Badewetter! Tag 3, 20.7. Gegen 12.00 wieder raus aus dem karibischen Gewässer, beide Schleusen nach 2,5 Stunden passiert und weiter HOW mit dem Ziel Marina Oderberg. Auf der Strecke enorme Erdbewegungen zur Verbreiterung der HOW auf "Weltniveau", aber auch schöne Idyllen am Ufer. Halb Eberswalde badet und sonnt mit mehr oder weniger Textil, nett. Dann kommt das Schiffshebewerk in Sicht, immer noch das "alte", aber das ist ja sehr beeindruckend in seiner Stahlkonstruktion. Schön, nur festzumachen, man wird geschleust... ![]() Bei der Einfahrt in die Marina Oderberg hatte ich Fronmobils ablehnende Erfahrung mit dem Hafenmeister im Sinn, und es schien sich zu bewahrheiten. Keine Ansage wohin, der Koch war krank und der Hafenmeister mußte selbst an den Herd... und wir mußten umziehen, weil angeblich noch Segler kommen, die dahin sollen, wo eine Azimut gerade festgemacht hatte, die wiederum dahin soll, wo wir jetzt liegen... OK, kein Stress jetzt, umgezogen und eine erstaunlich gute Currywurst vom Hafenmeister persönlich gebraten gegessen. Die Atmo ist ja ganz nett dort. (Auf der Rückfahrt war der Hafenmeister ausgesprochen nett und hilfsbereit, geht doch...) Jetzt in paar Fotos, und bald weiter... (Das "Bizon", Schiffshebewerk, Werbellin-Karibik, die Beule...) Geändert von blue marlin 2 (10.08.2022 um 21:48 Uhr)
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#2
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Tag 4, 21.7.
Die Frage, Oder oder nicht Oder erübrigt sich, sie hat kaum Wasser zumindest auf Höhe der Hohensaatener Schleuse. Aber die Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße entpuppt sich als grüner Wasserweg mit Radwanderern oben auf dem Deich. Vorbei am "Grützpott" in Stolpe, einer runden Burganlage, in die die Passagiere des Hotelschiffes "Mona Lisa" gescheucht wurden. Schwedt haben wir ohne Anlegen durchquert, war uns zu früh für einen Nacht-Stopp und irgendwie auch nicht einladend. Dafür mit einigen prächtigen Villen am Wasser. Ich denke, Schwedt steht am Abgrund ohne Russenöl...??? Wir fahren weiter bis Gartz, wo wir an der Kaimauer der "Marina Gartz" anlegen, großes Wort für eine Kaimauer ohne Strom und Wasser, aber einer freundlichen Anglergemeinschaft, die sogar ohne Motzen Platz macht zum Anlegen. ("Haste was gefangen, oder mußte wieder Leberwurststulle essen...?") Das Eis im "Oderblick" ist perfekt italienisch, das Restaurant "heute geschlossen", dafür zwei gute Supermärkte in Rad-Reichweite: Norma und, besser, netto. Ein TANTE Emma-Konsum hat morgens Brötchen und Uckermärker Wurst und Käse, aber sonst nicht viel. Die Brücke ist schon beim Bau 1924 eingestürzt, der zweite Versuch klappte dann, bis die Wehrmacht sie beim Rückzug wegsprengte. Insgesamt ein leicht verschlafenes aber nettes Städtchen (Liegegebühr 10,0 €) Geändert von blue marlin 2 (10.08.2022 um 12:45 Uhr) |
#3
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Tag 5, 22.7.
Jetzt steigt die Spannung: Stettin! Endlich mit großen Schiffen im selben Wasser! Angesteuert haben wir die neue "North East Marina" direkt gegenüber der berühmten Haken Terrasse. Aber leider auch direkt in Nachbarschaft des neuen Vergnügungsparks mit "dem höchsten mobilen Kettenkarussel der Welt". Vorher kurz Daumen drücken, ob wir unter der innerstädtischen "Langen Brücke" durchpassen, Rundbogen mit 3,40 bis 3,70, wir haben 3,60. Aber kein Problem, viel Luft nach oben, dank des niedrigen Wasserstandes der Oder. Die neue Marina ist modern, gut organisiert, Strom und Wasser per Prepayed-Karte und sehr freundlicher und hilfsbereiter Crew. Aber der Jahrmarkt direkt am Liegeplatz!!! Tröten, Rummelplatzmusik, Gekreische offiziell bis 24 Uhr, danach inoffiziell weiter bis 4 Uhr morgens. Einmal und nie wieder! Die Hafencrew misst jede Nacht die Lautstärke und will erreichen, dass etwas geändert wird. Aber was? Scheint hoffnungslos. Stettin hat uns gut gefallen mit Rädchen und zu Fuß immer entlang der roten "Touristik Linie", abends dann ein schönes Dinner im Restaurant "Columbus" an der Haken Terrasse mit Blick auf den Hafen. Das hatte auch in Polen seinen Preis, 58 € zu zweit, in Deutschland dafür gern das Doppelte. |
#4
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Tag 6; 23.7.
Mit den großen Schiffen schwimmen, heute wird´s ernst. Die Ausfahrt aus dem Hafen Stettin ist eindrucksvoll, zwar sieht man keine großen Containerschiffe, aber einige größere Feeder und Bulkcarrier, dafür große Werftgelände und Docks. Ich wusste nicht, dass Stettin über solch große Werftanlagen verfügt. Beeindruckend. Kilometerweite Industrieanlagen und maritime Unternehmen, erst ab der nördlichen Einmündung zum Dammschen See tritt die Industrie zurück. Interessant: Etwas abseits wird in Schiff fertig gestellt, dass ein bisschen einem Raumschiff ähnelt, und tatsächlich: ARIANE 6 on bord steht an der Seite, das Transportschiff für die 2023 geplanten Ariane 6 Missionen der ESA. Da liegt es! Auf dem Papenwasser wird es etwas unruhiger, Bf 4, aber alles schick. Wir laufen für die Nacht ein in den Hafen von Trzebiez (Ziegenort), um zu tanken (1,70 €) und finden ganz gelassen einen Liegeplatz längseits. Der Hafenmeister strahlt die Ruhe eines Profis aus, schließlich ist das Segelzentrum Trzebiez die Wiege des polnischen Segelsports. 80 Zloty all inclusive (20€) ist nicht billig, aber angemessen. Drei Restaurants gleich in Hafennähe, ein traditionelles, ein schickeres kleines Gartenrestaurant, das von einem langjährigen Schiffssteward geführt wird (erkannte ich am kardanischen Gang mit den Tellern ![]() Geändert von blue marlin 2 (10.08.2022 um 21:53 Uhr) |
#5
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Tag 7, 24.7.
Heute geht´s rüber von Trzebiez (Ziegenort) nach Swinemünde. Das Wetter: Heiter, aber Bf. 3-4, in Böen 5. Jetzt kann das Schiff zeigen, wie es damit außerhalb des Binnenreviers umgeht. Kurz gesagt: Super! Die Gischt spritzt bis an die Scheiben, aber wir haben nie das Gefühl, dass es zu sehr ins Rollen kommt, mit Wind von schräg achtern. Ich denke leise (ohne meine Frau zu beunruhigen) da geht noch mehr. Aber man muss es ja nicht herausfordern. Die bereitliegenden Schwimmwesten bleiben im Schrank. Der Weg nach Swinemünde ist perfekt betonnt, manchmal denke ich, die Polen haben Spaß, immer mehr Tonnen, Leuchttürme zu installieren. Sehr gut zur Oientierung sind die übergroßen BRAMA TOROWA, 4 Paare zur Markierung des Seeweges. Interessant sind zwei runde Sandinseln im Osten des Fahrwassers. Später sehe ich einen Plan, wonach hier Dubai-mäßig Lagunen mit dem ausgebaggerten Fahrrinnensand geschaffen werden, wohl für eine spätere Ferienhaus-Besiedelung. Ich denke mir: Nichts für mich. Die "Kaiserfahrt" nach Swinemünde ist dann ein sehr breiter Kanal, gekreuzt bei Kasibor von mehreren dicken Autofähren. Ein Blick auf die Karte zeigt, sie verbinden die einzige West-Ost-Straße. Man sieht regen PKW und LKW Betrieb. Swinemünde ist großer Fähr- und Militärhafen, an deren Schiffen geht´s vorbei bis zur Einfahrt in den Yachthafen, der wegen einer Regatta ziemlich voll ist. Wir quetschen uns in eine letzte Ecke an der Kaimauer. Mit dem Rädchen wollen wir an den Strand und vorher zur Tankstelle, um die Reifen (mit Auto-Ventil) mal richtig aufzupusten. Geht aber nicht, weil uns der Tankwart nach vielen vergeblichen Versuchen (das Gerät bläst und lässt alles wieder ab) gesagt wird: Machine broken. ![]() ![]() Der Strand war knackig voll, Ostsee-Urlaub-Erinnerungen kommen hoch. Wir knallen uns auf den Sand am Dünenrand, essen ein Eis und "chillen". Abends essen wir lieber an Bord Tagliatelle mit im eigenen Saft eingelegten Trüffelscheiben (zu Weihnachten bei ALDI gehamstert ![]() |
#6
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So eine Delle habe ich mir auch mal in meinen Boorni im Prerower Strom an einem Dalben rein gefahren, hat QSW in Henningsdorf perfekt gerichtet und lackiert. Einfach Urlaub genießen.
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Alles wird gut
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#7
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Danke für die Info! Meine Versicherung Pantaenius schlug vor, ich sollte mit der Vulkan Werft in Werder reden. Aber eine Alternative ist immer gut!
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![]() Zitat:
Er ist aber in Hennigsdorf……. ![]() ![]()
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Gruß Bergi : ![]() Heimathafen beim EWV-Hennigsdorf ![]() Nach dem Sommertreffen , ist vor dem Sommertreffen… ![]()
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#9
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Nabend,
sehr nett zum Lesen. Das erinnert an unsere Tour vor 2 Jahren. Wir sind von Schwedt über die Oder bis Swinemünde und haben auf dem Rückweg in Stettin in der NorthEast Marina gelegen. Wir hatten ebenfalls den Rummel vor der Tür, die Polen hatten unter der Woche Durchhaltevermögen bis nachts um 1 Uhr. ![]() Soweit ich gelesen habe, geht der Rummel von Anfang Juli bis Ende August. Wir haben im Colorado Steakhaus über den Hakenterrassen gegessen, auch sehr zu empfehlen.
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Grüße aus der Uckermark Björn ![]()
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#10
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Tag 8 und 9, 25./26.7.
Seit Tagen lauere ich auf Windfinder, um ein passendes Windfenster für die längere Passage übers Haff mit Ziel Ueckermünde zu erwischen. Heute Bf 4-5, 6 in Böen, morgen 5-6, Böen 7. Also heute! Ab der Mündung der Kaiserfahrt knallt der Wind gleich von SO, sehr zur Freude der Regattasegler, die mit bunten Blistern auf uns zu rauschen. Wir müssen auf die gestrigen Erfahrungen setzen und legen voll Vertrauen Kurs auf Ueckermünde, schöne weit rum um das Flachwasser an Steuerbord. Dank der Vorauslinie auf dem Navi-iPad mit Kartenwerft-Karten traue ich mich, die Ecke abzuschnibbel und Kurs quer übers Haff anzulegen. Wind von schräg achtern ist ganz komfortabel, aber die Gischt knallt doch kräftig an die Scheibe (kurzes Video: https://www.youtube.com/watch?v=4hRdvU2eoBg ) Da bin ich froh, als wir die Ansteuerung Ueckermünde erreicht haben, als plötzlich rote Fähnchen im Wellengetümmel auftauchen. Oha, die berüchtigten Stellnetze! Bloß weit von weg bleiben! Ich habe zufällig im Hafen gelesen, die Netze hängen zwischen zwei Roten Fähnchen, zum nächsten Netz ist die Durchfahrt frei auf 25 m. OK, passt. Mit Blick auf die Tiefenangaben sehe ich, dass die Stellnetze meist entlang ansteigender Tiefenlinien liegen, die Fische mögen offenbar sanfte Unterwasser-Hügel (darum wohl auch der "Barschberg" im Werbellinsee) ![]() Ueckermünde erweist sich als schöner Ort für Bootsleute, wir sind durchgefahren bis zur Klappbrücke in die Stadtmarina, wie die Plätze längs der langen Kaimauer in der Innenstadt heissen. Liegeplatz direkt vorm Bäcker, den Fischbrötchen und dem Rathaus mit den sanitären Anlagen, freundlicher Hafenmeister, der auch die Klappbrücke betätigt. Und die "Hauptstraße" mit mehreren guten Restaurants um die Ecke. Wir waren im "Hotel am Markt" Scholle essen, alles prima. Außerdem: Der tollste EDEKA mit Feinkost, Salatbar, frischem Grillfleisch der ganzen Reise in Fußreichweite! Wir schlagen bei Pfifferlingen mit Speck zu für morgen und bleiben zwei Tage. Auf einen Tipp des Hafenmeisters will meine Frau mit dem Rädchen den Botanischen Garten in Christianberg besuchen, 15 km. Der Verkäufer im EDEKA meinte allerdings, der wäre langweilig, was den Garten-Besitzer und Eintritt-Kassierer (7 € p.P.) sehr empörte. ![]() Geändert von blue marlin 2 (11.08.2022 um 16:49 Uhr)
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#11
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![]() Zitat:
![]() Sehr viele Fotos und Erlebnisse erinnern mich an unseren aktuellen Törn. Naja, und die Beule gehört zum Kapitel "Erfahrungen sammeln". ![]() ![]() Klaus, der gespannt ist, wie der Törn weiter ging
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Gruß von Bord Klaus >> Das GRÖSSTE Ankermanöver Deutschlands am 19. Juli : Stern-von-Berlin.de - Jetzt anmelden! <<
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#12
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Tag 10, 27.7.
Der Wind wollte nicht aufhören, eine Freundin kommentierte per WhatsApp: "So ist das Haff, mal aufgewühlt, mal platt". Das "platt" sollten wir auch noch erleben, aber erst mal ging's "aufgewühlt" weiter, in den Hafen "Usedom". Da hat die EU zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur das Portemonnaie mal richtig aufgemacht, tolle weitflächige Hafenanlage, die einen gleich mit einer Willkommens-SMS beglückte: "Sehr geehrter Blue Marlin, mit ihrem aktuellen Nutzungsgrad wird Ihnen vor dem Auschecken um 18.00 Uhr der Strom ausgehen. Klicken Sie hier, um mehr Strom zu kaufen..." Schöner Service, ging aber nicht, weil der Algorithmus uns eine neue Steckdose zuweisen wollte, während wir noch aus der anderen Strom saugten. Computer sind auch nur Menschen... Netter Ort, mit Apotheke, ALDI und Marktcafe (ist Softeis eigentlich wieder hipp?)
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#13
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![]() Zitat:
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#14
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Tag 11/12, 28/29.7.
In der Ausfahrt des Usedomer Sees kam uns ein Fischer mit einem hochmotorisierten modernen Katamaran full speed entgegen gedonnert. Waren das noch Zeiten, als die Fischer gemütliche bauchige Holzschiffe hatten... ![]() Der Wind war jetzt etwas ruhiger geworden, Bf 3-4, umso mehr war los auf dem Wasser. An der Engstelle der alten Eisenbahnbrücke schnitt uns ein dödeliges Kajütboot knapp vorm Bug, angehupt, kuckt nur blöd. OK, gibt solche und sonne... Vor der noch geschlossenen Klappbrücke Zecherin tummeln sich die wartenden Segler,wir bummeln durch, und ich mußte erst kurz vor der Brücke begreifen, dass wir rechts von der Klappbrücke durch die mit gelbem Zeichen gebotene Durchfahrt müssen und nicht unter der Klappbrücke durch. Obwohl es mir in den Fingern juckte.... ![]() Bei weiterhin Bf 3 den Peenestrom lang und dann zum "erwarteten highlight" des Törn: Naturhafen Krummin. Da wird ja nur geschwärmt! Aber zunächst sind wir in der "privat betonnten" Hafeneinfahrt über die Sandbanknase gerutscht, weil auf dem Peenestrom die roten Tonnen rechts sind, und nun plötzlich links??? ![]() Im Hafen dann festmachen an Heckdalben, also bei der Einfahrt Leinen rüber....die nicht reichen... Großes Gewürge, uns mit schönen Binnenleinen trotzdem fest zu machen, ging nur mit tatkräftiger Hilfe des Hafenmeisters und eines ortskennenden Nachbarn. Der uns dann tatsächlich eine schöne lange Leine schenkte (wir haben drei davon in der Bilge, da liegen sie warm und trocken ![]() Der Naturhafen Krummin hielt was man sich verspricht, Stege und Dalben komplett Holz, die Duschen wie im Wellnesscenter, schöne Terrasse zum "Chillen" mit Aperol Spitz und Störtebecker vom Fass, Freitag gibts Spareribs, Samstags wird gegrillt. Und irgendwie auch eine andere Klientel, so achtsam... ![]() Der Ort ist überschaubar, eine Backstein Zisterzienser-Kirche, ein Cafe und eine Gaststätte im dekorierten Landhaus-Stil. Die Frau des Bootsbauers verkauft selbstgemachten Waterkant-Schnickschnack (bei uns hängt jetzt ein lächelnder Fisch nebst Treibholzstäbchen im Bad ![]() Ganz anders bei unserem Rädchen-Ausflug nach Zinnowitz! Hölle! Alle Ostseebadklischees auf einem Haufen! Schnell wieder zurück, wir bleiben zwei Tage in Krummin. Geändert von blue marlin 2 (11.08.2022 um 16:52 Uhr) |
#15
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Tag 13, 30.7.
es geht zurück, und wie die Freundin prophezeite auf plattem Haff ![]() Der Hafenmeister schreibt noch alles in die Kladde und macht mit dem Lineal einen Strich drunter, herrlich! Kreditkarten werden hier - im Fischrestaurant am Strand und im "Goldenen Löwen" im Ort - nicht genommen (Kommentar der Kellnerin: Der Chef kommt noch nicht mal mit einem Handy klar... ![]()
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#16
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Tag 14, 31.7.
Next Stop: wieder Trzebiez (Ziegenort - was übrigens nichts mit Ziegen, sondern der überlieferten Fischart Zegen zu tun hat, die es hier in Massen gegeben haben soll. Steht in deutsch an der Wand des Restaurants Portawa). Gleich wieder tanken, und jetzt wissen wir auch, wo die unkomplizierten Liegeplätze sind: Am Längssteg des Beckens vor dem Hafenhaus! Da machen wir es uns mit viel Platz zusammen mit einer deutschen Vlet gemütlich. Gegessen haben wir diesmal gut in dem Gartenrestaurant "Zatoka" (das mit dem kardanisch geschmeidigen Service des Weltmeere-Steward), Dorschfilet und Sesamhühnchenfilet, mit Wein und Stettiner BOSMAN-Bier 155,- Zloty,(38.- €). Dazu per Livestream auf dem Handy das tolle EM-Finale unserer Frauen! Am nächsten Morgen klopft zum Frühstück ein polnischer Weltumsegler ans Schiff, oder wir etwas aufrücken können, er will sein Schiff, die ULYSSES, auch an den niedrigeren Steg für eine Reparatur legen. Natürlich, also frühstücken wir unter polnischer Flagge... Geändert von blue marlin 2 (11.08.2022 um 21:03 Uhr)
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#17
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Tag 15, 1.8.
Die 200 YANMAR-Pferde im Maschinenraum wollen jetzt nach hause (Übrigens wie die gesamte Schiffstechnik ohne jegliche Mucken oder Ausfälle ![]() Bei bestem Motorbootwetter gehts die Westoder hoch, vorbei an dem ARIANE-Raketentransporter, den Stettiner Werftanlagen, der Hakenterrasse, dem irrsinnigen Rummel am Yachthafen.... wieder bis Gartz. Die Anglertruppe angelt wieder, das Eis schmeckt wieder gut, der ehrenamtliche Hafenmeister kassiert wieder 10,50 € ohne Strom und Wasser, die beiden Kampfdackel des Bootsnachbarn kläffen jeden an, der vorbeikommt, Heimat ![]() Morgen gehts bis Oderberg, mal sehen, wie der Hafenmeister drauf ist...
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#18
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Tag 15, 2.8.
Gartz liegt hinter uns, wir rauschen mit leicht überhöhter Geschwindigkeit gen Schleuse Hohensaaten West. Keine besonderen Vorkommnisse, Schwedt fliegt vorbei, der "Grützpott", die Radler auf dem Oder-Radweg. Die Schleusung geht schnell, da ist schon die Marina Oderberg - und ein fröhlich winkender Hafenmeister am Steg. "Ihr könnt Euch den Platz aussuchen" Nanu? ![]() Eine kleine Radtour in den Ort gibt ein eher trauriges Bild, viele Häuser und selbst das alte trutzige Rathaus stehen leer. Schnell zurück, die Marina scheint der kulinarisch-kulturelle Höhepunkt des Ortes zu sein. Immerhin werden ein paar Häuser entlang des Wassers renoviert, "moderne Wohnungen mit Wintergarten zum Wasser" angeboten. Ich drück die Daumen! Hafenkino vor dem Essen: Zwei junge Männer sind mit einem offenen Sportboot aus Stettin über die Oder gekommen, 100 Meter vor der Marina ist der Sprit alle... ![]()
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#19
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Tag 16, 3.8.
Freunde vom Heimatsteg an der Havelchaussee rufen an "Der Grunewald ist in die Luft geflogen, hier ist alles verraucht und gesperrt. Bleibt lieber, wo ihr seid!" Wir sind im Schiffshebewerk, da können wir nicht bleiben ![]() ![]() Und der Werbellinsee verabschiedete sich mit einem beeindruckenden Himmelsfeuerwerk. Oder backen die Engelchen schon Weihnachtsplätzchen...? ![]() Geändert von blue marlin 2 (12.08.2022 um 11:37 Uhr)
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#20
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Tag 17, 4.8.
Die Grunewald-Explosion, so schlimm sie war, betrifft nun doch nicht unseren Steg an der Havelchaussee, also ab Richtung Berlin. In den Werbellinsee-Schleusen ist auch eine Familie von der Lahn, auf eigenem Kiel gekommen. Wir beschließen, soweit wie möglich durch zu fahren, nicht im Lehnitzsee zu ankern, und landen im Niederneuendorfer See. Grad schon Berlin, aber die Schleuse Spandau ist aus Personalmangel schon zu. TAG 18, 5.8. Jetzt geht´s zügig, eine Stunde Wartezeit vor Schleuse Spandau,weil ein schwimmendes Untier namens ZERBERUS Vorrang hat, aber dann.... Geändert von blue marlin 2 (11.08.2022 um 20:46 Uhr)
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#21
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Danke für den Bericht, der gleich mit einer; für mich erstaunlichen; Kollision anfängt : auch ich habe schon Bizons (die heißen alle so) gaaanz langsam überholt. Meine Vmax Maschine liegt bei ca. 12kmh. Auch wenn der Abstand nur 1m betragen hat, habe ich nichts von einem Ansaugen (mit wohl bekannt) gespürt. Es kann nur der Unterschied Segel - zu Motorboot sein? Bei BMS bin ich oft an der beeindruckenden Bugwelle (quasi Berg) hängengeblieben + habe auf eine Erweiterung gehofft, die dann auch als Kaimauer oder sowas kam + ich weiter weg steuern konnte.
Grüße, Reinhard |
#22
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Ja, ich hab auch schon öfters BIZONS überholt ohne diese Probleme. Vielleicht lag es an der Last, die er schieben musste? Drei voll beladene Leichter? Und dem Boden der HOW an dieser Stelle?
Wasserhydraulische Effekte sind oft unerklärlich... |
#23
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Mein ehemaliger Stahlholländer mit 11m und 50Ps kam problemlos an den Binnenschiffen vorbei. Meine Orion mit doppelter Leistung hat richtig Mühe.
Aber angesogen hat mich noch nie etwas. Aber im Tal der Bugwelle eines Schubers, hatte ich schon mal Grundberührung. Das war auch nicht lustig.
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Gottes sind Wogen und Wind, Segel aber und Steuer, daß ihr den Hafen gewinnt, sind euer. Gorch Fock |
#24
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![]() Grüße, Reinhard |
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