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Deutschland Alles rund um Deutschland. Nordsee, Ostsee, Binnen. |
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#26
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Zitat:
Lg, Saint-Ex der die Lahn auch schon auf eigenem Kiel bereist hat und jetzt weit östlich von Berlin liegt ...
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Lg, Saint-Ex “Überlegen macht überlegen“ Der Flieger und Schriftsteller Antoine de Saint Exupéry (*29.6.1900, † 31.7.1944 während Aufklärungsflug über dem Golf du Lion bei der Île de Riou)
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#27
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Danke!
Bistdu denn mit deinen beschädigten Propellern zurecht gekommen?
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Liebe Grüße, jetzt wieder von der Lahn, Roland |
#28
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Von 4 Propellern ist nur einer beschädigt - an der Backbordmaschine. Zum Glück hängen Lenkservo und Lichtmaschine an der Steuerbordmaschine. Und deren 200 PS reichen für Kanalfahrt mit 8 oder 10 km/h mit meinem 7-Tonnen-Boot vollkommend aus [emoji6], deshalb bin ich nur mit der Steuerbordmaschine gefahren. In meinem neuen Heimathafen kann man für kleines Geld mit einem großen Hydraulik-Hubslipwagen und Traktor rausgezogen werden und den Propeller wechseln. Ersatz ist an Bord. Ist aber im Moment nicht eilig, da wir erstmal genug vom Reisen haben[emoji4]. Und hier ist es ja auch sehr schön...[emoji571]
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Lg, Saint-Ex “Überlegen macht überlegen“ Der Flieger und Schriftsteller Antoine de Saint Exupéry (*29.6.1900, † 31.7.1944 während Aufklärungsflug über dem Golf du Lion bei der Île de Riou)
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#29
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Dann ist das ja noch mal gut gegangen, prima. Alles Gute in der neuen Heimat. Schade, dass wir uns beim Stern nicht kennengelernt haben.
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Liebe Grüße, jetzt wieder von der Lahn, Roland
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#30
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Auch wenn es mit der Nahrungsaufnahme in Hennigsdorf etwas schwierig für euch war, solltest Du den Ort jetzt ja in und auswendig kennen.
Wir hatten heute nur ein Fischbrötchen vom Fischeck und ein Eis. Deinen Eindruck vom Fischeck kann ich bestätigen…dem Hering fehlte definitiv Geschmack (oder einfach nur Salz). War aber o.k. Jetzt gehts weiter nach Norden….wir räumen für euch schon mal den Weg frei. Weiterhin gute Reise und viel Erfolg bei der Pumpenbeschaffung . ;)
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Grüße Klausi
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#31
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Was'n los Klausi? Ich denke ihr wolltet Richtung Oder und dann übers Hebewerk zurück.
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Lieben Gruß Uli .....ohne Wasser kein Leben
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#32
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Zitat:
Im Ernst, er hat wegen fehlendem Wasser umgeplant und ist heute morgen Richtung Finowkanal ausgelaufen. Beweisfoto:
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Liebe Grüße, jetzt wieder von der Lahn, Roland Geändert von Käpt'n Rook (06.07.2022 um 16:51 Uhr) |
#33
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Ja - so ist es. Nachdem wir in Wernsdorf zwei mal vergeblich versucht haben die Schleuse zu überwinden (ständig gesperrt), hat uns der Schleusenwärter mitgeteilt, dass es keinen Sinn macht über die Oder zu dampfen. Er sagte mir, dass es stellenweise nur 30-40 cm Wassertiefe sind.
Also umdisponiert, wie der Käpt‘n das schon erwähnt hat. Im Moment liegen wir grad im Finowkanal beim „Wasserwanderrastplatz Finowfurt“ unmittelbar vor der Schleuse Schöpfurth - morgen gehts weiter und dann übers Schiffshebewerk und Langem Trödel weiter der Heimat entgegen.
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Grüße Klausi
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#34
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Tag 7 6.7.22. Kulinarischer Schlemmertörn
Motorstunden: 3 Kilometer: 29,6 Schleusen: 1 Wetter: bewölkt mit sonnigen Abschnitten, 20 C, Heute wollen wir einen „großen Schlag“ nach Norden machen, drum stehen wir beizeiten auf. Zwischenzeitlich kommt Klausi vorbei und verabschiedet sich, bald darauf legt er mit einer Ehrenrunde durch den Hafen ab und tuckert Richtung Finowkanal. Nach dem ersten Kaffe radele ich zur Tanke und mache einen Kanister voll, den Sprit haben wir schon mal gut. Meine Idee: Kleinvieh macht ja auch Mist, wenn ich also immer wieder mal einen Kanister hole, spare ich mir eine große Aktion wenn der Tank leer ist. Auf dem Rückweg bringe ich frische Brötchen mit. Dann wird wieder mal Wasser gebunkert und das Boot reisefertig gemacht. Um 11:30 Uhr legen wir ab und legen Kurs auf Birkenwerder. Das ist wieder mal eine Empfehlung von Bergi, mal sehen wie das klappt. Dort gibts einen Bauhaus mit Nautic-Abteilung und ich möchte gerne neue Bilgepumpe kaufen. Auf meinem Kartenmaterial konnte ich keinen eindeutigen Platz zum festmachen finden, das würde sich dann unterwegs klären müssen. Ich hatte (wieder auf Bergis Empfehlung) den Forumskameraden Onkelrocco angeschrieben, der dann auch den besten aller Tipps für uns hat. Telefonisch bekomme ich eine Einweisung, und schon bald (während wir ein köstliches Müslifrühstück meiner Bordfrau genießen) fahren wir durch den Amazonas des Nordens seinen Hafen an. Mone ist als Ausguck auf dem Vordeck, damit wir keine Krokodile überfahren. Na ja, zumindest befürchten wir so was. Schmal und kuschelig ist es hier, sehr idyllisch und das Wasser lässt eine schmale Fahrrine erahnen, zwischen Algen, Wasserrosen und einem grünen Teppich hindurch. Kurz meine ich mal Tarzan in den Bäumen gesehen zu haben, bin mir aber nicht sicher, weil ich mich sehr aufs Steuern konzentrieren muss. Es ist hier total schön und ruhig. Am Hafen angekommen fahren wir in eine der Gästeboxen, werden ganz lieb und freundlich begrüßt. Ich bekomme einen Schlüssel und eine Wegbeschreibung und ziehe los. Diesmal bin ich erfolgreich, wobei die erstandene Pumpe so klein ist, dass ich sie im Karton fast übersehen hätte. Na ja, Hauptsache sie pumpt. Ein paar neue Festmacher liegen dann auch irgendwie noch im Fahrradkorb, als ich zurück komme. Dann verlassen wir den Brandenburger Urwald und legen das Ruder wieder hart Steuerbord auf Kurs Nord Richtung Lehnitzsee. Hier soll laut Berichten von Forumskollegen das Fabelwesen einer blonden Polizistin ihr Unwesen treiben, uns jedoch verschont sie und bleibt unsichtbar. Nun serviert uns Mone eine leckere Platte mit belegten Brötchen, Gemüse und Trauben, was die Stimmung sehr hebt. Kurz vor der Schleuse lasse ich dann schön brav meinen Funkspruch auf Kanal 18 los: „Lehnitz Schleuse für Sportboot Sunrise, bitte kommen“. Nix, keine Antwort. Okay, wir reden also heute nicht mit Sportbootskippern. Die Wartestelle ist aber gut zu finden und so machen wir an Backbord fest, es ist nicht für lange. Zusammen mit zwei Seglern und einigen Motorbooten fahren wir ein (15:09) erleben einen seeehr langen Schleusengang, bis wir wieder auf den Kanal entlassen werden. Damit der Skipper nicht verhungert und bei bester Laune gehalten wird, wird nun Kaffee und Kuchen serviert Wir haben uns längst entschieden heute bis Liebenwalde zu fahren und entweder im berüchtigten Stadthafen zu bleiben, oder eine andere Möglichkeit in der Ecke zu suchen. Auf einer meiner Karten ist eine solche Liegemöglichkeit im Unterwasser der Schleuse Liebenwalde eingezeichnet und die nutzen wir dann auch. Schön ist anders, aber wir brauchen nicht mehr. Heute Abend macht der Skipper den Smutje, es gibt Hähnchenschnitzel mit italienischem Salat an Kartöffelchen, dazu einen feurigen Roten aus dem Weinkeller. Was danach kommt, weiß ich noch nicht. Lieber Bergteichkapitän, wenn du das hier liest, sei gewiss, ich brauche deinen Smutje nicht!
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Liebe Grüße, jetzt wieder von der Lahn, Roland Geändert von Käpt'n Rook (06.07.2022 um 21:16 Uhr)
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#35
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Hallo Roland
Zitat:
Meine Einladung für den Fall, dass sich unsere Wege mal kreuzen, steht nichtsdestotrotz Liebe Grüsse Martin
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Aha, ein Schweizer - seine Fahne ist quadratisch und auf seiner Tastatur gibt es kein "ß"
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#36
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Zitat:
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Lieben Gruß Uli .....ohne Wasser kein Leben
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#37
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@ Roland:
Anhand der Strecken und Motorstunden sieht man, dass ihr - ordnungsgemäß - wieder fast nur in Tuckerfahrt unterwegs seid. Wie macht sich das mit dem Gleiter?
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Gruss aus Frankfurt, Hans Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!
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#38
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Moin Hans, Gleiten geht hier ja eh nicht. Auf dem Kanal ist die Höchstgeschwindigkeit 9 km/h, an seeartigen Stellen und auf Seen sind es dann 25 km/h, das reicht nicht. Also muss der Gleiter eben verdrängen und ich das gieren ausgleichen.
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Liebe Grüße, jetzt wieder von der Lahn, Roland Geändert von Käpt'n Rook (07.07.2022 um 09:38 Uhr) |
#39
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Tag 8 7.7.22. Regnerisches Kanalfeeling
Motorstunden: 3 Kilometer: 30 Schleusen: 2 Wetter: bewölkt ohne sonnige Abschnitte, kühl, Regen (vor allem beim Schleusen) Beim aufwachen klopft es aufs Dach: es regnet! Es ist zwar nicht viel, aber beharrlich und gar nicht schön. Was macht in einer solchen Situation? Man bleibt einfach noch ein wenig im Bett. Wir haben also einen entspannten Vormittag und bereiten uns ein leckeres Frühstück. Spülen wird auf später verschoben, das eilt ja nicht. Mein heutiger Plan ist, das prognostizierte Wetterfenster zu nutzen und ohne Regen über den Oder-Havel-Kanal bis kurz vor Eberswalde zufahren, dort in den Werbellinkanal einzubiegen und im See zu ankern. So machen wir am frühen Nachmittag unser Boot klar und legen um 14:05 Uhr ab. Heute mache ich den Decksmatrosen und Mone steht am Steuer. Das klappt wunderbar! Wir fahren ein Stück den gestrigen Weg zurück und gehen dann hart über Steuerbord in den Oder-Havel-Kanal. Der hat den typischen Kanal-Flair, schnurgeradeaus, rundum nix besonderes zu sehen. Trotz des gar nicht schönen Wetter sind wir gutgelaunt, das kann ja auch einen Binnenschiffer nicht erschüttern. An der recht neuen Zerpenschleuse laufen wir vorbei, biegen dann aber bald über Backbord in den Werbellinkanal ein. Hier lesen wir im vorbeifahren erstmal die Schilder, um uns zu orientieren. Ab jetzt wird also gaaaanz langsam gefahren, erlaubte Geschwindigkeit 6 km/h, das geht quasi gar nicht. Der Werbellinkanal ist sehr schmal und das Wasser ganz klar, man kann locker den Grund sehen. Bald stehen wir im Wartebereich an der Schleuse Rosenbeck, eine halbautomatische Selbstbedienungsschleuse. Mone zieht am grünen Hebel - und schon werden wir mit der Nachricht erfreut „Nächste Schleusung um 17:00 Uhr“, also in einer Stunde. Wir tüddeln die SUNRISE also fest und beschäftigen uns, als hätten wir Urlaub: Ich informiere mich über Möglichkeiten zum Ankern und andere wichtige Dinge, während der Smut in der Kombüse schuftet, die muss gelegentlich ja mal klargemacht werden. Die Schleusung selbst (wir sind allein) klappt gut, obwohl die Möglichkeiten zum festmachen in der Schleuse für unsere Bootsgrösse nicht gut sind. Pünktlich zu Beginn fängt es an zu regnen und hört es wieder auf, als Mone durchnass ist. Heute mussten also die mit den langen Haaren raus Dann geht weiter zur nächsten Schleuse Eichhorst, da haben wir nur eine viertel Stunde Wartezeit. Leinenjoe ist jetzt die Bordsfrau und ich mache den restlichen Aufwasch. Nach dieser Schleuse folgen noch ein paar Kilometer Kanal, dann kommen wir in den Werbellinsee. Wäre das Wetter nicht so besch…., fänden wir den sicherlich ganz toll. Nun stellt sich die Frage nach einem guten Ankerplatz. Der See ist sehr tief und geankert werden kann meist nur nah am Ufer. Dort allerdings muss Abstand gehalten werden. Unser Gedanke war, einfach mal zu schauen, wo wir andere Boote ankern sehen und uns daran zu orientieren. Der Gedanke ist gewiss nicht schlecht, doch es fehlt an den besagten anderen Booten. So keimt in uns der Gedanke auf, doch in einem Hafen die Nacht zu verbringen. Also lege ich ein paar Drehzahlen zu, um den Motor mal ein bisschen durchzublasen und wir laufen, endlich mal schneller als auf den Kanälen, über den See auf die Marina Werbellinsee zu, wo Mone schon einen Liegeplatz klargemacht hat. Hier gibt es wieder Dalben, sodass wir erstmal die Leinen auf die neue Situation anpassen müssen. Ich dümpele also vor der Box und versuche schon mal zu zielen, während Mone die langen Leinen mit Karabinerhaken an den hinteren Klampen vorbereitet, dann gehts langsam in die Box. Heute gibts eine Restepfanne Skipperart mit leckerem Salat von der Küchenchefin. Morgen wollen wir dann auf dem See ankern.
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Liebe Grüße, jetzt wieder von der Lahn, Roland Geändert von Käpt'n Rook (08.07.2022 um 15:19 Uhr)
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#40
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Bei tollem Wetter ist das einer der schönsten See‘n die ich kenne. Also nicht den Mut verlieren - vielleicht spielt das Wetter morgen mit.
Mit dem Regen haben wir heute auch gekämpft (9 Schleusen im Finowkanal). War aber erträglich. Jetzt sitzen wir VOR dem Werbellinkanal in der Marina Marienwerder. Frohes Ankern
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Grüße Klausi |
#41
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Hallo Roland,
danke für Deine Schilderungen. So ein Ankeralarm ist eine gute Sache. Hab ich am Plotter, da dieser jedoch auf dem oberen Fahrstand ist, höre ich den beim Schlafen nicht. Daher habe ich den Alarm in meinem Funkgerät aktiviert. Ist sehr effizient. Euch wünsche ich weiterhin eine schöne und sichere Reise! Viele Grüße Uli Kaftain v.d. CONDOR
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Käpt‘n von der CONDOR = navigare necesse est =
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#42
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Werbellinsee ! Da habe ich auch sehr schöne Erinnerungen an 2020 ... Die Stimmung am Ankerplatz bei Sonnenaufgang war grandios.
Ich wünsche euch Wetter, das die Schönheit dieses Gewässers voll zur Geltung bringt! Liebe Grüsse Martin
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Aha, ein Schweizer - seine Fahne ist quadratisch und auf seiner Tastatur gibt es kein "ß"
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#43
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Wir ankern immer in der Nähe der Badestelle von Altenhof. Da ist eine lange, flache Bucht, wo man noch weit genug vom ufer weg ist und trotzdem Stehhöhe zum Baden hat.
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Lieben Gruß Uli .....ohne Wasser kein Leben
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#44
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Danke für den Tipp, das schaue ich mir an. Was das Wetter angeht, na ja, grandios wird’s wohl nicht, aber trocken , mit Sonne und Wolken, so mittelprächtig warm. Ich denke mal, es wird passen.
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Liebe Grüße, jetzt wieder von der Lahn, Roland |
#45
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Die Hitzewelle rollt an, ihr habt ja noch ein paar Tage.
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Gruss aus Frankfurt, Hans Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!
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#46
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Im Moment eher der Teil deiner Aussage. Von Hitze merken wir grade nichts. Es ist bewölkt und kalt, wir bleiben nicht nicht, sondern nehmen den Langen Trödel in Angriff. Im Moment liegen wir vor der ersten Schleuse, nachdem wir den See bei Wind und einer 0,3er Welle überquert haben.
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Liebe Grüße, jetzt wieder von der Lahn, Roland
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#47
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Zitat:
Hallo Käpt'n Rook Hier die Crew, also auch der Smut, vom Bergteichkapitän. Oh ja das Hähnchen klingt sehr lecker und sieht hervorragend aus....... Gut zu wissen, dass du auch ohne mich auskommst und trotzdem gut schlemmst an Bord. Nichtsdestotrotz seid ihr herzlich willkommen bei uns an Bord zu schlemmen, wenn sich unsere Weg kreuzen (wenn wir wieder mal auf dem Wasser sind........) Grüsse Daniel Geändert von gteichcrew (08.07.2022 um 15:12 Uhr)
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#48
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Zitat:
So, fest in Liebenwalde, dem leeren Hafen am langen Trödel. Aber wir haben LTE und die Fotos von gestern sind eingefügt.
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Liebe Grüße, jetzt wieder von der Lahn, Roland
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#49
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Sehr gerne doch........
Geniesst den Langen Trödel, es gibt viele nette Details und Dekorationen zu entdecken......... Ich denke sehr gerne an unsere zwei Fahrten da durch zurück. Die erste vor ca 5 Jahren, als der Lange Trödel endlich aus seinem Dornröschenschlaf geweckt wurde und wir mir unter den ersten Booten waren die ihn wieder passierten. An das dezente Klopfen des Totholzes haben wir uns schnell gewöhnt und sind gemütlich und gemütlich weitergetuckert und haben die herrliche Landschaft aufgesogen........ |
#50
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Tag 9 8.7.22 Der „Lange Trödel“
Motorstunden: 4 Kilometer: 32 Schleusen: 3 Wetter: bewölkt, ein paar Regentropfen, Windig und Kalt Der erste Blick in den morgendlichen Himmel ist wenig erbaulich, es ist immer noch wolkenverhangen und sieht kein bisschen nach einem Sonnentage aus. Aber noch gibt es Hoffnung, der Tag hat ja eben erst begonnen. Wir wollen ja eigentlich einen schönen Tag vor Anker erleben und deshalb zeitig vom Hafen in eine lauschige Bucht umziehen. So halten wir unser morgendliches Ritual etwas kürzer und legen um 10:50 Uhr ab. Da das Wetter immer noch unverändert auf „Schiet“ steht, entscheiden wir uns gegen den Ankertag, wollen lieber nach dem Vorbild von Onkel Klaus (Fronmobil) heute mal etwas Strecke machen. Zunächst einmal „rasen“ wir über den Werbellinsee um dem Motor etwas gutes zu tun, dann gehts ab in den Kanal zur ersten Schleuse. Vor uns läuft ein Schubverband des WSA bis zur Schleuse, wo bereits ein Dickschiff festgemacht und die Schleusung angefordert hat. Da es ein Koblenzer Kennzeichen hat, spreche ich den Skipper an. Er kommt aus Idstein, hat sein Schiff in Obernhof an der Lahn liegen. Seit letztem Jahr hat er es in der Oranienburger Ecke und möchte nun auch Richtung Mirow. Eine unverhoffte Begegnung hier oben. Hinter uns hat ein Charterboot angelegt und wir 3 fahren nun im Flottenverband durch den idyllischen Kanal. Es klappt heute mit den Schleusen gut, wir haben kaum Wartezeiten. Das Wetter ist nach wie vor nicht so dolle, aber wenigstens regnet es nicht. Wenn dann doch die Sonne mal rauskommt, stellt sich schnell die Frage, ob die Entscheidung zur Weiterfahrt richtig war. Das bestätigt sich aber. Wir drehen über Steuerbord in die Havel-Oder-Wasserstraße und bald darauf in den Langen Trödel, wo wir bei der Schleuse grünes Licht haben. Der Schleusenwärter ist ein sehr freundliches Exemplar und verpasst uns eine extraschnelle Schleusung, damit wir bei der nächsten Brückenöffnung noch mitkommen. Er hat Verwandtschaft in Frankfurt/Main und hat unsere Heimat schon mal besucht. Mit einigen Flyern und guten Ratschlägen laufen wir dann in den langen Trödel ein. Dieser Teil des Finowkanals, einer der ältesten Kanäle Deutschlands, lag lange im Dornröschenschlaf und konnte nur noch mit Paddelbooten und ähnlichem befahren werden. Dann wurde er wiederbelebt und in Zerpenschleuse, wo es keine Schleuse mehr gab, ein Neubau errichtet. Es ist ein sehr schöner Kanalabschnitt, urwüchsig und idyllisch. Über Telefon fragen wir im Stadthafen Liebenwalde wegen eines Liegeplatzes an und werden freundlich eingeladen uns einen Platz zu suchen. Der Hafenmeister will dann später vorbeikommen („Ich finde euch schon“). Vor der Klappbrücke drehe ich hart über Steuerbord in den Hafen und wir sehen gleich was der Hafenmeister gemeint hat: der Hafen ist leer, da kann man uns nicht verfehlen. Wir machen an einem langen Steg ganz vorn fest und richten uns ein. Bald darauf kommt ein älterer Herr auf die andere Seite des Stegs neben uns, und ein etwas größerer Verdränger mit drei Damen hinter ihm. Ich müsste ihm nicht zur Hand gehen, eher den drei Damen, die er zu kennen schien: „die üben noch…“. Die drei hat er in der Schleuse kennengelernt und ihnen etwas geholfen. Später spielen wir zweimal Tankshuttel mit den Rädern zur Tanke und zurück und haben flugs 100 Liter Sprit mehr im Tank, zu unterschiedlichen Preisen (Super (1,79 und 1,83€). Eigentlich wollten wir jetzt essen gehen, aber wir merken, dass sich das Desaster von Hennigsdorf hier wiederholen will. Die einen haben schon geschlossen, die anderen machen grade zu. Um die Uhrzeit machen die Restaurants in Hessen erst auf - so geht das nicht. Da müssen wir uns wohl umstellen. Überhaupt scheint mir, dass wir hier aufpassen müssen, dass man uns nicht die Füße klemmt, wenn hier gleich die Bordsteine hochgeklappt werden, der Abend fängt eigentlich doch erst an. Der Italiener an der Ecke hat Erbarmen und schließt erst um 22:00 Uhr, wenigstens ein vernünftiger Mensch in dem Ort, Morgen soll’s dann nach Zehdenick gehen.
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Liebe Grüße, jetzt wieder von der Lahn, Roland Geändert von Käpt'n Rook (09.07.2022 um 18:21 Uhr)
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