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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Suche Tipps zum hieven/lichten des Ankers bei Wind
Ich ankere oft und gerne. Mein 4,85 M Boot ist für die Größe recht schwer (ca 1000 KG), ich nutze einen 4 KG Kobra mit 10 Meter Kettenvorlauf (6mm) und 25 Meter Leine. Die Ankerleine wird im vorderen Bereich an einer Festmacherklampe belegt, am Ankerkasten im Bug ist noch eine kurzer Ausleger mit Rolle, von der die Leine aber i.d.R. abrutscht und dann vor der Klampe an der Reeling anliegt.
So weit, so gut. Als Schönwetterfahrer hatte ich bisher beim Ankern keine Probleme. Nun ist folgendes geschehen: Eigentlich wolte ich Sonntag einen Ankerspot (Dwarsloch) aufsuchen, den ich wegen Niedrigwasser aber nicht anfahren konnte. Es war auf der Elbe kurz nach Niedrigwasser, der Wind kam frisch (3, in Böen 4-5 Bft) aus gleicher Richtung wie die Flut. Ich querte die Elbe Richtung Stadersand und wurde ziemlich durchgeschüttelt von Wellen 0,50 M - 1,00 M. Diese ungemütliche Situation hat man ja öfters in den Bereichen, wo Tide und Elbstrom aufeinandertreffen. Da das mit meinem Boot nicht wirklich Spaß macht, wollte ich der ersten Welle ein bisschen Vorsprung geben, bevor ich wieder mit der Flut Richtung Hamburg fahren wollte - ausserdem hoffte ich, die Helgoland-Rückkehrer zu treffen. Ich habe also den Anker geworfen und die Leine belegt und mich eine Zeitlang durchschütteln lassen - in der Ferne fuhren dann auch zufällig die 3 RIBs vorbei. Als ich dann den Anker lichten wollte, machte ich dicke Backen: Der frische Wind und der starke Flutstrom haben so stark das Boot gedrückt, dass ich vorne am Bug überhaupt nicht - wie sonst gewohnt - einfach an der Ankerleine nach und nach ziehen konnte, um die Leine und die Ankerkette einzuholen und den Anker auszubrechen. Zudem tauchte bei jeder Welle der Bug tief ein und beim hochgehen hatte ich noch mehr Druck auf der Leine. Ich war doch für einen Moment sehr ratlos, von der Sorge über Bord zu gehen mal ganz abgesehen, und für Sekunden ging mir durch den Kopf: - Ich muss hier bleiben bis der Wind/Strom nachlässt, oder - Ich muss das Ankerseil durchschneiden. Ich habe mir dann Handschuhe angezogen und mit sehr, sehr großer Anstrengung zwischen eher kleinen Wellen ist es mir dann gelungen, den Anker auzubrechen und hoch zu bekommen. Ich bin ja Solo-Fahrer, es konnte also auch niemand das Boot einfach gegen den Strom fahren und den Anker ausbrechen, während ich ihn dann hochhole. Ein fortwährendes nachziehen und belegen an der Klampe hätte vielleicht geholfen, aber vermutlich hätte ich so - wie es ja auch mit der händischen Methode war - den Bug immer tiefer ins Wasser gedrückt - blöd, wenn man genau dort hockt ... Gibt es irgendeinen Standarttrick, der einem in der Situation hilft? Oder war es einfach unklug, unter diesen Umständen zu ankern? Geändert von Pepper (01.06.2021 um 19:19 Uhr) |
#2
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Wills versuchen : einkuppeln, + mit etwas über Standgas gegenan fahren = weniger Kraft, um gegen den Wind anzukommen. Oder : den Anker überfahren = dann ist er ausgebrochen, + lässt sich leicht holen. Oder : das Boot arbeiten lassen : im Wellental die Leine um die Klampe legen (nicht belegen), und das Boot den Anker heben lassen - bis er ausgebrochen ist. Alles geht auch solo - ich fahre auch alle Ankermanöver alleine, was schon mal schwer ist
Grüße, Reinhard
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#3
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Hallo Andreas,
da haste Dir aber die wirklich ungünstigste Kombi raus gesucht.... 😳 Wir haben auch gern (mit JWK) im Dwarsloch geankert, aber, obwohl kein Motor, sind halt immer mehrere Personen an Bord u das Freibord ist hoch genug, um beim Wellen- u Windgerödel irgendwie u -wo Halt zu finden. Anders mit der Barkasse. Da zieht keiner mehr.... Also, wie Reinhard sagt, einkuppeln und Richtung Anker u den Motor machen lassen. Losrödeln, wenn man genau drüber ist. Klappt das nicht, weil zu fest, "rüber fahren" u ihn so raus brechen. IdR hat man ja als Ankerer nicht unbedingt jemand dicht neben sich u läuft keine Gefahr. Ich gebe zu, auf der Barkasse war das auch nicht mein Glanzstück, allein schon, weil der Anker weit über 20kg hatte u man über 10m treppauf und -ab durchs Schiff rasen musste, wenn man drüber stand. Aber es funktioniert. Allein gegen Strom, Welle u Wind, selbst beim kleinen Joghurtbecher, ist ne Farce.
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------------ Egal, wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand hängt, jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht drunter hindurch. |
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