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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen. |
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Themen-Optionen |
#1
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Ich möchte mal ein Zitat aus meiner Winterlektüre "Mentale Stärke auf See" von Peter Noble / Ros Hogbin hier zur Diskussion stellen:
In dem Kapitel geht's um das katastrophale Fastnet Race von 1979: "Einige Crewmitglieder zeigten sich den psychologischen Schwirigkeiten besser gewachsen als andere. Grundsätzlich gilt: Ganz gleich, in welcher körperlichen Verfassung der Schiffsbrüchige sich befindet, seine Überlebenschancen werden geschwächt, wenn er nicht in der Lage ist, sich geistig auf die Situation einzustellen und Überlebenswillen zu zeigen... Schiffsbrüchige mit psychischen Schwächen, aber starkem Überlebenswillen können sehr lange überleben, während weniger starke Persönlichkeiten schneller aufgeben und untergehen. Eine positive Grundeinstellung ist zwingend erforderlich, will man die Situation überstehen. Es haben mit Sicherheit mehr Menschen ihr Leben auf See verloren, weil sie eine negative Grundeinstellung zum Überleben hatten als Menschen die nicht wußten, wie sie mit der Rettungsausrüstung umgehen sollten."
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! |
#2
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Das ist alles zweifellos richtig, in Seenot haben DIE Menschen bessere Chancen, die Überlebenswillen und (soweit möglich) Humor - und sei es Galgenhumor - behalten. Das ist wie bei schweren Krankheiten, auch dabei sind Optimismus und Selbstvertrauen ein bedeutender Genesungsfaktor.
Aber ebenso sollte unbestritten sein, dass der- / diejenige, die weiß, wie man mit den Rettungsmitteln umgeht und sachlich (Übungen, insofern möglich) sowie mental (darüber nachdenken und mit anderen sprechen - Sicherheitseinweisung / Sicherheitsrolle) auf einen Seenotfall vorbereitet ist, die grundsätzliche Fähigkeit, der Rettung hoffnungsvoller entgegenzusehen, verstärkt realisieren wird. Saxinavi ![]()
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Ein überragender Segler benutzt sein überragendes Urteilsvermögen, um jene Situationen zu vermeiden, in denen er seine überragenden Fähigkeiten braucht. Lust auf Landurlaub mit Klönsnack? --> http://www.altekaeserei.de |
#3
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Das ist in meinen Augen in ALLEN Lebenslagen so, wobei es in Notsituationen eben zu einer "Selektion" kommt, bei der "kühlere Geister" genau wie Zyniker klar im Vorteil sind.
Das beginnt damit, dass man ruhiger und überlegter vorgeht und Strategien entwickelt, anstatt panisch zu reagieren und endet damit, dass man den Puls, Stoffwechsel und Kreislauf in ruhigeren Grenzen hält. |
#4
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![]() Zitat:
Saxinavi ![]()
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Ein überragender Segler benutzt sein überragendes Urteilsvermögen, um jene Situationen zu vermeiden, in denen er seine überragenden Fähigkeiten braucht. Lust auf Landurlaub mit Klönsnack? --> http://www.altekaeserei.de |
#5
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Das ist das Problem - man kann es kaum trainieren oder erlernen, es ist maßgeblich ein Teil des jeweiligen Charakters und der Persönlichkeit.
Einige lässt eine bedrohliche Situation eben kalt und sie bleiben rational, andere reagieren in der gleichen Situation panisch und irrational... Zwar kann man viel mit Mentaltraining machen, aber eben NICHT ohne Fundament bzw. Voreignung. Im Straßenverkehr kann das bedeuten, dass dem einen nix als Bremsen einfällt und auf das Stauende auffährt, während ich den Wagen sicher auf den Standstreifen manövriere und dort anhalten kann. |
#6
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Bei allem "Charakter / Voreignung" - Situationstraining und das "an-die-Grenzen-gehen" im Alltag, also auch mal etwas tun, was einem eigentlich nicht liegt, dort sehe ich Reserven für außergewöhnliche Lagen. Trotzdem würde ich niemals behaupten, dass ich mich in einer bestimmten Extremsituation (Seenot, Unfall, Verlust eines Menschen ...) determiniert verhalten würde.
Dort haben schon "ganz Starke" versagt und die "grauen Mäuse" Übermenschliches geleistet. Dies durfte / musste ich in meinen fest sechs Jahrzehnten mehr als einmal staunend zur Kenntnis nehmen. Gruß Bernd Im Übrigen in auch in "Der Orkan" (Sydney-Hobart 1998) von G. B. Knecht (ISBN 3498035053) hervorragend geschildert, wie sich Charaktere in Extremsituationen verhalten, ganz anders als man sie vom "Alltagsleben" her kennt. Gerade auf See, bei längeren Törn bewahrheitet sich die alte Regel: "Wenn Du mit jemanden längere Zeit auf See warst, dann ist er ein Freund auf Lebenszeit oder Du gehts auf die andere Straßenseite, wenn Du ihn vorn ferne siehst" Saxinavi
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#7
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Gruß Uwe |
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