Wintersaison im Wasser: Feuchtigkeitsprobleme

[skip]

Zitat von Ostsee2015

Nein, mein Boot ist ungeheizt. Und es ist auch nicht belüftet, allerdings ist es auch nicht richtig dicht. Ein 40 Jahre altes Stahlboot, spartanisch ausgebaut. Ist nicht die Belüftung Teil des Problems? Feuchtigkeit kommt doch nur durch Luftwechsel rein ...
Ich habe gerade mal nachgeschaut: 25° warme Luft mit 50% rel.Feuchte enthält ~13,5 g Wasser je kg Luft. Wenn mein Boot einen Rauminhalt von 48 m³ hat, sind darin bei 25°C 777 g Wasser. Bei 0°C ist die Luft mit 4 g/kg gesättigt, alles darüber fällt aus. Macht 547 g, die als Kondensat anfallen. Ein guter halber Liter. In der abgebildeten Schale sind mehrere Liter, wo kommen die her? Wie groß ist das Boot? Versucht da jemand, die Außenluft zu entfeuchten?

Hallo,

Du hast die Feuchtigkeitspuffer vergessen. Alle Teppiche und sonstige Textilien und Holz speichern Feuchtigkeit, welche dann, wenn die Luft weniger Feuchtigkeit aufweist, abgegeben werden. D.h. Deine Rechnung wird erst aufgehen, wenn diese, in Materialien gespeicherte Feuchtigkeit weitestgehend an die Luft abgegeben wurde.
Nebenbei gab es bei mir einen Stegnachbarn, der immer in seinem Boot nach dem Rechten schaute, sich dabei jedesmal einen Kaffee an Bord kochte und dann wunderte, warum es trotzdem nicht trockener an Bord wurde.

[ms-klaki]

Ich bin oft auch im Winter an den Wochenenden auf dem Boot (bleibt im Wasser). In der ersten Nacht und nach dem ersten Tag mit eingeschalteter Heizung kommt es zu starker Kondenswasserbildung an den Scheiben und wenig isolierten Wänden. Wenn das Boot durchgeheizt ist entsteht Feuchtigkeit nur noch an diversen Kältebrücken, z.B. Rohrverbindungen zum Deck. Wird das Boot nicht benutzt, gibt es kaum Feuchtigkeit, es wird dann aber auch nicht beheizt. In der Bilge habe ich immer Entfeuchtersalz, mit 2 x 450g. In den Behältern findet sich nach 1-2 Wochen nur wenig Wasser und alles ist trocken.
Diesen Winter habe ich zusätzlich noch eine Doppelverglasung angebracht, damit hat sich das Kondenswasser an den Fenstern auch schon am ersten Tag weitgehend erledigt. Die oberen, bisher freiliegenden Wände habe ich mit 6mm Kork isoliert, der Nutzeffekt ist deutlich spürbar. Unterhalb dieser Isolierung befindet sich nur die farbbeschichtete Stahlwand. Der Kork bleibt in der Regel trocken, falls er doch mal nass wird, trocknet er in kurzer Zeit wieder ab.

[NL_Rhein]

Zitat von skip

Hallo,

Du hast die Feuchtigkeitspuffer vergessen. Alle Teppiche und sonstige Textilien und Holz speichern Feuchtigkeit, welche dann, wenn die Luft weniger Feuchtigkeit aufweist, abgegeben werden. D.h. Deine Rechnung wird erst aufgehen, wenn diese, in Materialien gespeicherte Feuchtigkeit weitestgehend an die Luft abgegeben wurde.
Nebenbei gab es bei mir einen Stegnachbarn, der immer in seinem Boot nach dem Rechten schaute, sich dabei jedesmal einen Kaffee an Bord kochte und dann wunderte, warum es trotzdem nicht trockener an Bord wurde.

Bingo! Genau da liegt das Problem, die Innenverkleidung und der Teppich wirken wie ein Schwamm, zumindest habe ich da die Probleme.

[Giligan]

Hi,

war grad im Boot, heute nur noch geringe Mengen in der Schale, langsam scheint es dem Ende zuzugehen.

Gruß
Willy

[Verbraucheranwalt]

Das Problem sind die kalten Flächen verbunden mit der Erwärmung des Innenraums. Scheint die Sonne auf das Boot erwärmt sich das Boot schnell auf 15-20 Grad. Wenn dann irgendwo eine kalte Fläche ist die nicht miterwärmt wird wie eine Glasscheibe, dann läuft genau dort das Wasser runter. Einfach mal ne kalte Bierflasche beobachten ;)

Allein schon durch den Lüfter werden die Temperaturunterschied schneller ausgeglichen und es bildet sich weniger Kondensat auch durch die bewegte Luft.

Ganz viel Spass mit Kondenswasser hat man, wenn irgendwo auf dem Boot Wasser steht und das Nachts gefriert. Dann hast du eine eiskalte Fläche auf welche die erwärmte Luft tagsüber trifft. Das tropft dann richtig runter.

Also dürfte auch ein Plane über das gesamte Boot helfen, so dass unter der Plane das Boot überall gleich warm /kalt ist.

Gruß
Chris

[Giligan]

Damit sich Wasser bilden kann, ist aber eine bestimmte Luftfeuchte vonnöten, ist die nicht gegeben, läuft kein, oder sehr viel weniger Wasser.

Gruß
Willy

Zitat von Kadarka

Wir knobeln im Moment an folgender Lösung.
Solaranlage lädt 10% in Starterbat. und 90% in Verbraucher. Sind beide Batterien voll wird die überschüssige Energie auf einen Lüfter geleitet und der soll dann die feuchte Luft nach draussen schaffen. Wir hätten immer volle Batterien wenn wir ans Boot kommen und das zuviel an Strom entlüftet und entfeuchtet den Innenraum ohne Fremdstrom und Dauerlauf. Mal sehen ob es klappt.

LG

Da meine Bilge außer zwei kleinen Versorgungsklappen vollständig verdeckt ist und man nicht rannkommt, hatte ich ständig Feuchtigkeit da unten.
Nun habe ich mir an beiden Enden ein großes Viereck ins Holz gesägt und in einem ein Gitter eingebaut und in dem anderen Loch einen 120x120mm PC Standard Lüfter. Der Läuft 2 rund um die Uhr und nach einer Woche war die Bilge furztrocken und die Luftfeuchtigkeit so wie im restlichen Boot. Der Lüfter frisst 120mA und ist kaum zu hören.
Da ich eine 560Ah Verbraucherbank habe nebst 200W Solar aufm Dach, mache ich mir wegen der 120mA garkeine Sorgen.

[NL_Rhein]

Hallo zusammen,

wünsche schöne Weihnachtstage gehabt zu haben .

Vielen Dank für Eure Tipps, ich habe vom 24. bis heute den Keramikheizer auf 'ECO' Stufe (440 W) durchlaufen lassen. Die Feuchtigkeit hat sich weitestgehen verzogen, nur in der 'Ritze' zwischen Deck und Rumpf ist es noch etwas feucht. Ab jetzt wird er temperaturabhängig eingeschaltet und qirlt dann ja auch von Zeit zu Zeit die Luft in der Kajüte. Sieht so aus als ob sich das Problem dadurch weitgehend erledigen wird. Ansonsten gibt's zusätzlich nen elektrischen Entfeuchter.


Beste Grüße

Markus

ICh bin der Meinung, mann muss nicht heizen um das Feuchtigkeitsproblem zu lösen. Wichtig ist ein kontinuierlicher Luftaustausch. Das heißt nach Möglichkeit sol im boot und außerhalöb des Bootes die gleiche Luftfeuchtigkeit und Temperatur sein. Dann gibt es auch keine Probleme mit der Luftfeuchtigkeit.
Ich habe mir im Frühjahr eine neue Persening anfertigen lassen. Habe hinten am Bug links und rechts zwei dreieckige Fenster drin, die ich von innen fest verschließen kann und die bei geöfftenetem Zustand noch ein Gazefenster dazwischen haben. Ich lasse immer das eine auf, das auf der regenabgewandten Seite ist und habe dadurch einen guten Luftautausch. Kondenswasser habe ich nur, wenn ich ein Wochenende auf dem Boot bin und dort schlafe und heize.

[NL_Rhein]

Zitat von Marno

ICh bin der Meinung, mann muss nicht heizen um das Feuchtigkeitsproblem zu lösen. Wichtig ist ein kontinuierlicher Luftaustausch. Das heißt nach Möglichkeit sol im boot und außerhalöb des Bootes die gleiche Luftfeuchtigkeit und Temperatur sein. Dann gibt es auch keine Probleme mit der Luftfeuchtigkeit.
Ich habe mir im Frühjahr eine neue Persening anfertigen lassen. Habe hinten am Bug links und rechts zwei dreieckige Fenster drin, die ich von innen fest verschließen kann und die bei geöfftenetem Zustand noch ein Gazefenster dazwischen haben. Ich lasse immer das eine auf, das auf der regenabgewandten Seite ist und habe dadurch einen guten Luftautausch. Kondenswasser habe ich nur, wenn ich ein Wochenende auf dem Boot bin und dort schlafe und heize.

Hallo,

heizen wollte ich auch nur so lange bis die Feuchtigkeit ganz raus ist. Danach werde ich es mit dem Lüfter ohne Heizung versuchen. Der dürfte kaum Strom verbrauchen und hält die Luft in Bewegung. Wenn ich dann die Luke vorne ganz leicht öffne sollte ausreichender Luftaustausch gewährleistet sein.


VG

Markus