|
Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
|
Themen-Optionen |
#26
|
|||
|
|||
Ich habe von meinem Kontakt in der Ölkühlerentwicklung bei Behr einen interessanten Hinweis bekommen: er fragte ob sich in diesem Kühlkreislauf Teile aus Kupfer oder Messing befänden.
Volltreffer: der Wärmetauscher zwischen Meerwasser und Kühlflüssigkeit ist aus Kupfer. In der Redoxreihe der Metalle steht Kupfer sehr weit rechts und Aluminium sehr weit links, somit agiert der Alukühler gegenüber dem Kupferkühler als Opferanode. Zink ist ebenfalls edler als Alu, nur Magnesium wäre weniger edel. Ich würde vermuten, dass dies die Hauptursache für den serienweisen Defekt ist. |
#27
|
||||
|
||||
Moin,
Um die Gefahr zu minimieren gibt es Opferanoden im Kühlsystem. Diese müssen regelmäßig getauscht werden. Es Laufen übrigens Tausende solcher Motoren auf der Welt und ein Ölkühler ist kein Verschleissteil.
__________________
Gruß Frank |
#28
|
|||
|
|||
daher auch auf keinen Fall Edelstahlteile ins System bauen, bringt Korrosion an Stellen, von deren Existenz man garnichts wusste. Kupferteile raus, und oder eine Magnesiumanode in der Nähe, möglichst vor dem Kupferwärmetauscher anbringen. Die Anode regelmäßig überprüfen. Auch ein Kühler aus edlerem Material könnte eine Lösung sein. Das Problem haben doch bestimmt andere Boote auf dem See schon gelöst, nachfragen hilft vielleicht weiter.
BON |
#29
|
|||
|
|||
Ja, eine weniger edle Opferanode (Magnesium in diesem Fall) würde natürlich helfen. Nur wo im Volvo D3-110I-B ist eine solche vorgesehen? Ich finde nichts dazu in den Schemata.
Beim MerCruiser/VW Diesel gibt es eine einschraubbare Magnesiumanode für das Kühlwassersystem. Mir ist klar, dass diese Kühler mehr als 2 Monate funktionieren sollten und ich nicht der einzige mit Penta D3 bin, daher suche ich ja nach der Lösung Das Kühlmittel allein kann es m.E. nicht sein. Wo genau würde man die Magnesiumanode anbringen? Der Ölkühler ist auf den Motorblock geschraubt, d.h. mit elektrischer Verbindung. Allerdings sind die am Motor verbauten Anoden alle aus Zink soweit ich das sehe und eine Zinkanode kann Aluminium nicht schützen, da edler. Ich müsste also alle Anoden aus Magnesium wählen? Mir scheint das ist die eigentliche Ursache des Problems. Geändert von achimha (23.01.2015 um 08:17 Uhr) |
#30
|
||||
|
||||
Wie Stefan schon schreibt, es fahren tausende D3-Diesel auf allen Weltmeeren rum (ich hab auch 2) und tauschen nicht alle 2 Jahre die Kühler.........Die fahren aber wahrscheinlich mit dem grünen Gold von VP im Kühlkreislauf - könnte also schon irgendwie wenn auch kaum vorstellbar oder einzusehen der Grund sein.......
Jetzt mach halt mal das was sich der völlig inkompetente und überbezahlte Entwicklungs-Ingenieur bei Volvo-Penta hat einfallen lassen - vielleicht tut´s ja dann auch ganz einfach.......Wenn dann in 2 Jahren wieder die Kühler hin sind bist Du auch hinsichtlich einer Reklamation oder Kulanz ( ...der war gut!) bei VP einen riesen Schritt weiter. Frohe Grüße Markus |
#31
|
|||
|
|||
Die Kühler hat es leider schon zerfressen, als noch das Kühlmittel von Penta drin war. Irgendwann wurde dann auf lokal bezogene Kühlmittel umgestellt (damals waren andere verantwortlich). Wenn es so einfach wäre, das Mittel zu besorgen, wäre nichts anderes drin. In Ägypten gibt es leider keine funktionierende Bezugsquelle für Volvo Penta.
Es kann durchaus sein, dass der Motor ursprünglich Magnesiumanoden hatte und diese durch Zinkanoden ersetzt wurden. Die Leute, die sich bisher gekümmert haben, haben einfach gesagt "Penta ist Schrott" und dann auf meine Rechnung neue Kühler eingebaut. Welche Fehler die genau gemacht haben, versuche ich so langsam rauszufinden und bin für jede Hilfe dankbar. Um das Ganze etwas bildhafter zu machen, hier ein Foto vom Schiff... |
#32
|
||||
|
||||
Schönes Schiff, bei uns im Roses fährt das gleiche (?) als Partycat "Magic".
Klingt ja alles wenig erbaulich, ich drück Dir die Daumen daß Du den Fehler doch noch irgendwo findest. Gruß Markus |
#33
|
||||
|
||||
Wenn Du bereits auf einer Ökühlerhalde sitzt, würde ich mal einen auseinanderflexen.
Dann siehste, obs Materialabtrag ist, ein Riß aufgrund mangelhafter Verarbeitung oder zu hohem Öldruck(den man auch messen könnte) oder Korrosion. Der zu hohe Öldruck aufgrund zu hohem Ölstands schließe ich mal aus, der wird von der Ölpumpe erzeugt. Das destillierte, auch deionisierte, Wasser versucht sich immer, die fehlenden Ionen woanders herzuholen und greift sich dabei die am einfachsten erreichbaren Metallionen. Wasserleitungssysteme für entionisiertes Wasser haben keine Metallwerkstoffe(meist sind die komplett inkl. Ventilen aus PP). Entkalktes Wasser sollte reichen, wobei der Kalkanteil ohnehin nur bei häufigem Kühlwasserwechsel relevante Ablagerungen erzeugt. Ich hätte bei sauberen Leitungswasser keine Bedenken. Gruß Michael |
#34
|
|||
|
|||
Zitat:
sagt z.B der Hersteller für den Robbie Williams grad Werbung macht |
#35
|
|||
|
|||
Jetzt wo du es sagst gebe ich dir natürlich Recht.
Mal sehen wie ich das jetzt mit meiner Einkreiskühlung hinbekomme. mfg andreas |
#36
|
|||
|
|||
Dabei geht es wohl eher um kaltfreies Wasser wie Regenwasser als destilliertes Wasser.
__________________
Gruß Uli07 Die Augen hatten Angst vor der Arbeit die Hände nicht ... |
#37
|
|||
|
|||
Um die Sache abzuschließen: ich hatte einen sehr guten Austausch mit Behr, dem Hersteller des Ölkühlers und dabei konnten einige Dinge geklärt werden.
Da sich im Kühlmittelkreislauf sowohl ein Wärmetauscher aus Kupfer (edles Metall) als auch Aluminium (unedles) Metall befindet, oxidiert der Alukühler in sehr kurzer Zeit durch die gelösten Kupferionen, es sei denn ein spezielles Kühlmittel ist vorhanden. Die kurze Zeit von 2 Monaten reicht, um den Kühler zu zerfressen. In diesem Fall wurde mir Glysantin G48 von BASF empfohlen, 50 Teile davon mit 25 Teilen demineralisiertem Wasser (für Autobatterien) und 25 Teilen Leitungswasser, das einmal durch die Kaffeemaschine gelassen wurde (also Destillation für Arme). Es ist sehr wichtig, eines der zugelassenen Kühlmittel und nichts Anderes zu verwenden. Das nur falls noch jemand auf die Idee kommt, andere Dinge in den Kühlmittelkreislauf zu füllen. Leider habe ich die Leute, die das mit meinem Boot gemacht haben, bereits vor ein paar Monaten entlassen. Würde die gerne noch einmal feuern. |
#38
|
||||
|
||||
Schön zu hören das du weitergekommen bist.
Die Lösung hatte ich ja schon in Beitrag 18 geschrieben. @ Retman, abendteuerlich sind Kavitationsschäden im Kühlkreislauf nicht. Von durchlöcherte Laufbuchsen bis zu zerstörte Kühlwasserrohre und Wasserpumpen mangels Frostschutz könnte ich ganze Bildbände zeigen. Demnächst bekommen wir ein Kundenfahrzeug in die Werkstatt wo ich ein Bild machen werde.
__________________
Gruß Frank |
#39
|
||||
|
||||
G48 ist übrigens der Produktname für silikathaltiges Glysantin von BASF .
Das Äquivalent dazu anderer Hersteller wird als G 11 Frostschutz verkauft.
__________________
Gruß Olli |
#40
|
||||
|
||||
Zitat:
Gruß Markus |
#41
|
|||
|
|||
Zitat:
__________________
Gruß Klaus |
#42
|
|||
|
|||
Meinen Beitrag #16 übersiehst du wohl geflissentlich?
Hauptsache, dem TE wurde geholfen!!!! |
#43
|
|||
|
|||
Eine Frage stellt sich noch. Wir haben durch dieses Malheur ziemlich viel Öl im Kühlkreislauf. Das geht mit dem aktuell eingefüllten Trinkwasser in Emulsion. Wir schrauben jeden Tag den Kühlmittelbehälter ab und versuchen ihn mit Spülmittel und heißem Wasser vom Öl zu reinigen. Das ist sehr schwer, da das Zeugs sehr zäh und der Behälter ziemlich verwinkelt ist.
Hat jemand eine gute Idee, wie wir den Kühlmittelkreislauf am schlauesten von dem Restöl befreien könnte? Irgendwie das System mit einem Waschmittel spülen? Wir haben jetzt 20l Volvo Penta Coolant bekommen (auf abenteuerlichen Wegen) und aktuell halten uns die Ölreste noch davon ab, das einzufüllen. Danke! Gruß, Achim |
#44
|
||||
|
||||
Mit Reiniger für Kühlsysteme.. gibt's von verschiedenen Herstellern für verschiedene Verschmutzungen.
Z.B. Fleetguard Restore. Zu der Emulsion rein kippen, starten, warmlaufen lassen, Wasser komplett ablassen, mit klar Wasser auffüllen, warmlaufen lassen, ablassen.. So lange bis nur noch klar Wasser raus kommt. Evtl auch noch mal mit Reiniger.
__________________
gruß enno |
#45
|
||||
|
||||
Ob Ablassen optimal ist?
Ich würde versuchen, da Öl meist oben schwimmt, am Überlaufbehälter mit irgendeiner Saugumpe abzusaugen. Solage da kein Wasch- oder Spülmittel drinne ist, sollte es sich eigentlich klar trennen. Eventuell ist es sogar besser, über Ablaßschrauben aufzufüllen. Je nach Bilgenzustand, Auffang- und Entsorgungsmöglichkeiten durchaus überlaufen lassen.... Beim Ablassen bleibt die Schmodderschicht überall an den Wänden kleben. Sicherlich ist es hilfreich, zwischenzeitlich mal den Motor wamlaufen zu lassen. Just my 2 Ct. Michael |
#46
|
||||
|
||||
Ich kann nur sagen, dass es funktioniert, die Emulsion verändert ihre Konsistenz, wird deutlich flüssiger kaum noch Brocken und kann normal abgelassen werden.
Zum ablassen am besten irgendwo unten einen dicken Schlauch lösen. Ich glaube kaum, dass man die dickflüssige Emulsion nur durch oben absaugen weg bekommt. Das hängt sicher in allen Ecken und verstopft einige Kanäle, z.B. die feinen Röhrchen im Kühler.
__________________
gruß enno |
#47
|
|||
|
|||
Hi,
in der Feuerwehr verwenden wir so etwas änliches http://www.ebay.de/itm/Bio-OL-Entfer...p2054897.l4275 (PaidLink) zu entfernung von Öl/Diesel auf der Fahrban. Ist bei dir aber warscheinlich fast nicht zubekommen. Und ob es sich mit den Materialien in einem Motor verträg weis ich auch nicht. Aber zum Bilge reinigen ist es sehr gut.
__________________
Gruß Stefan PS: Rechtsschreib Fehler? Ich geb mir ja Mühe. Wenn du welche findest bitte einsammeln und kompostieren |
#48
|
|||
|
|||
Danke für die Information, es gibt ja einige von diesen Reinigungslösungen für Kühlsysteme, z.B. von Liqui Moly. Allerdings bin ich weiterhin mit dem Boot in Ägypten und da gibts kein Baumarkt und kein Amazon.
Hat jemand einen Tipp, welche einfach zu beschaffenden Mittel ebenfalls geeignet wären? Liqui Moly lebt ja davon, 0815-Sachen mit besonderem Namen zu versehen und für 20 € das Fläschen zu verkaufen |
#49
|
||||
|
||||
Ich nehme immer Waschpulver das habe ich schon ein paar mal bei PKW Motoren gemacht und hat gut funktioniert. Das Wasser ablassen einen Becher Waschpulver rein und wieder auffüllen dann warm laufen lassen und den Vorgang so lange wiederholen bis klares Wasser kommt.
__________________
Mut ist: Wenn er um 4 Uhr Nachts besoffen nach Hause kommt und seine Frau mit dem Besen da steht und er sagt "kehrst du oder fliegst du noch weg" Schöne Grüße aus Bayern Stefan |
#50
|
|||
|
|||
Waschpulver, Spülmittel, im Prinzip geht jedes haushaltsübliche Tensid. Einfüllen, reichlich dosieren, wenige Minuten bei leicht erhöhter Drehzahl laufen lassen, ablassen. Mehrfach wiederholen, zum Schluss mit klarem Wasser mehrfach spülen, dann die endgültige Mischung einfüllen.
BON |
|
|