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Deutschland Alles rund um Deutschland. Nordsee, Ostsee, Binnen. |
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#1
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Nicht wenige BFF fahren ja auf dem "Havelwasser".
Wisst ihr eigentlich wo das viele Wasser herkommt? ![]() Aus den Havelquellseen bei Pieversdorf im Müritz-Nationalpark, gelich bei mir um die Ecke....... ![]()
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Gruß Dirk SAGA 27 AK mit Yanmar 4JHE |
#2
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Dirk, ein schönes Posting, ich liebe die Havel, wusste aber nicht, wo genau sie entspringt. Vielen Dank,
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Gruss, Peter |
#3
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Hallo Dirk, schöne Fotos und fast ist man geneigt zu glauben, du stehst im ersten Bild an der Quelle
![]() Südlich der alten Havelquellseen, zwischen den Ortschaften Dambeck und Kratzeburg-Pieverstorf, bildet das neuere Havelquellwasser zaghaft drei erste kleine Seen, den Middelsee, den Dambecker See und den Röthsee. Nunmehr beginnt es, einen Strom zu bilden, der in der Folge, sich immer weiter vergrößernd, durch neun weitere Seen fließt, ehe er nach ca. 23 km auch in Zwenzow am Großen Labussee motorbetriebenen Wasserfahrzeugen zugänglich wird. Ich bereise die Havel von der Quelle bis zur Mündung und schreibe zur Zeit an einem E-Book über die Havel. Wenn es im Herbst fertig ist, kannst es gern downladen ![]() Hier mal ein Text-Auszug zu den von Dir so toll als Tread begonnenen Thema: Die Havelquellen Das "Orbis Latinus", Lexikon lateinischer geographischer Namen des Mittelalters und der Neuzeit, kennt viele Namen für die Havel: Habala, Habola, Havila, Labola, Albola... Wohl erstmals im Jahre 789 wurde die Havel als "Habola” erwähnt, als friesische Truppen in einem Feldzug Karls des Großen ihn gegen die slawischen Wilzen unterstützten und dafür in kriegerischer Absicht den Fluß von Havelberg stromaufwärts mit Schiffen befuhren. Ich sitze neugierig im 341 km Havelverlauf entfernten Cafe "Storchennest" im ehemaligen Gutshaus Ankershagen/Friedrichsfelde und plaudere mit einem Ranger des Müritz-Nationalparks. "Vrigdorp mit veffich huuen mit dren sehen, dat de Havelwater heten." Nein, das sind nicht seine Worte auf platt, es sind wiederum historische, diesmal von anno 1230. Mit diesem Satz des Fürsten Nicolaus von Werle in einer alten Verleihungsurkunde an das Kloster Broda werden im Jahr 1230 die kleinen Seen bei Freidorp, jetzt Bornhof westlich von Ankershagen, erstmals urkundlich als Quellen der Havel angegeben. Das war noch zu einer Zeit, als der Bau von Wassermühlen in Kinderschuhen steckte und die Havel tatsächlich aus diesen drei Seen entsprang. Dem Bornsee, dem Trinnensee und dem Mühlensee. Im Winter, so der Ranger, kann man am nördlichen Ende des Bornsees beobachten, wie 2 Stellen fast immer eisfrei bleiben und die Kinder der Umgehung wieder und wieder gewarnt werden vor dieser gefährlichen natürlichen Eigenschaft. So, wie der natürlich mäandernde Havelverlauf immerfort von Menschenhand über Jahrhunderte verändert wurde, so ist auch das ursprüngliche Quellgebiet insbesondere durch den Bau einer Wassermühle im südlichen Abfluß des Mühlensees im 16. Jahrhundert verändert worden. Der Stau durch die Wassermühle zwang das überschüssige Quellwasser nunmehr durch einen ebenfalls künstlich angelegten Graben nach Osten abzufliessen. Nach der endgültigen Aufgabe des Mühlenbetriebes im 19. Jahrhundert schüttete man den südlichen Abfluß einfach zu, sparte somit den Unterhalt einer Brücke und die bisherigen Havelquellseen entwässern seitdem nur noch Richtung Osten zur Tollense um letzendlich über die Peene in die Ostsee zu münden. Die Wasserscheide Nordsee-Ostsee wanderte aus Müllers Lust gegen Süden und der Dambecker See galt lange Zeit als Havelquelle. Durch Meliorationsarbeiten im 19. und 20. Jahrhundert wurde der Quellbereich wieder nordwärts verlagert und das 30 ha große Diekenbruch und Umgebung gilt als neueres Havelquellgebiet. Man sollte sich also die Quelle nicht so vorstellen wie im Gebirge, mit eingefassten Steinen und sprudelnd. Zudem entwässern viele weitere Seen in die Havel. Über künstlich angelegte Verbindungen ( Bolter Kanal, Müritz-Havel-Wasserstraße) entwässert sogar die Müritz teilweise zur Havel. Der Ranger, früher Schafhirte im Quellgebiet der Havel, schmunzelt mir noch alte Entwässerungsversuche zu DDR Zeiten vor: Mit riesigen Pumpen und Meliorationsgräben wurde versucht, die Quellgegend landwirtschaftlich urbarer zu gestalten, ganze Moore wurden trocken gelegt. Die Havelquellen waren kraftvoller. Nicht zuletzt, weil die Diekenwiesen bei Ankershagen im Herbst 2004 in ein Renaturierungsprogramm mit einbezogen wurden. EU und Land haben Mittel bereit gestellt, damit die zahlreichen Gräben geschlossen werden konnten, das Schöpfwerk entfernt und so die Fläche überflutet wurde. Inzwischen ist das Stauziel am Ende der Diekenwiese, nämlich 63,70 Meter über dem Meeresspiegel, erreicht. "Wir sehen uns...": verabschiedet er mich und steigt in seinen grünen Jeep winkend ein. Ich leihe mir ein Fahrrad in der Nationalpark-Info aus und erkunde das alte Quellgebiet. Das hügelige Endmoränengebiet führt durch Feld- und Waldgebiet, immer wieder durch eiszeitliche Rinnenseen unterbrochen. Zahlreiche Schautafeln informieren am Radweg über erste Besiedlungen weit vor unserer Zeitrechnung. Davon zeugen auch Reste eines steinzeitlichen Großsteingrabes, in seinen Ausmaßen größer als die späteren bronzezeitlichen Hügelgräber. Vor dem Gestüt im nur wenige Häuser zählenden Ort Bornhof bietet sich vom Nordhang ein beschaulicher Blick auf den Bornsee. Den Waldsaum entlang, immer den See im Blick, gelange ich vorbei am alten Forsthaus "Ulrichshof“ endlich zum Mühlendamm. Eine Granitstele markiert symbolisch den Havelbeginn. Gedankenverloren sammle ich zwei Blätter vom letzten Herbst auf. Im Abstand von nur 50 Meter setze ich sie in das nördliche Wasser des Mühlensees und in den südlichen Beginn des Diekenbruchs. Ein Blatt wird die Ostsee erreichen, das Andere die Nordsee, träume ich mir ihren Weg.... |
#4
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![]() Zitat:
......ich muss da immer Unkraut zupfen, so'n Wochenendhäuschen macht halt Arbeit...... ![]()
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Gruß Dirk SAGA 27 AK mit Yanmar 4JHE |
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