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Deutschland Alles rund um Deutschland. Nordsee, Ostsee, Binnen. |
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Pfingsten 2014: Erste Fahrten durch Berlin
Schönen guten Tag an alle Mitlesenden!
Das lange Pfingstwochenende haben wir genutzt, um mit verschiedenen Gästen ein paar Touren durch Berlin zu fahren. Um lange Zuführungswege aus Spandau zu sparen, habe ich mich dazu entschlossen, die "Amsel" für einige Tage in Rummelsburg zu stationieren. Somit sind wir am Freitag vor Pfingsten von Spandau zur City-Marina Rummelsburg gefahren. Das Kraftwerk Reuter-West erhält seine Kohle per Binnenschiff. Gleich daneben steht das altehrwürdige Kraftwerk Reuter, dessen Technik während der Berlin-Blockade im Rahmen der Luftbrücke eingeflogen wurde. Die Schornsteine mussten wegen Baufälligkeit vor einigen Jahren rückgebaut werden. Wir sind durch die Schleuse Charlottenburg in die Innenstadt gefahren und kamen unter anderem am Bundesministerium des Innern vorbei. Die Funkpflicht ist hier wirklich sinnvoll, vor allem die Lutherbrücke wäre ansonsten nur im Blindflug zu unterqueren. Schon sind wir im Regierungsviertel und passieren das Kanzleramt. Weiter geht es an der Museumsinsel vorbei. Nach kurzer Wartezeit fahren wir in die Mühlendammschleuse ein. Da derzeit nur die Nordkammer benutzbar ist, wird der Platz so ökonomisch wie möglich genutzt. Wir fahren bis ganz nach vorne durch, und weil dort auf unserer Seite keine Festmachmöglichkeiten sind, benutzen wir ein Fahrgastschiff als Schwimmpoller. Zeit für ein Mittagessen. Wir klappen unseren Mast um, der ohnehin nur 60 cm hoch ist, für den es aber im Spreekanal sehr knapp wäre. Dort gibt es einen 24-Stunden-Anleger, und ganz in der Nähe ist ein indisches Restaurant. Anschließend geht es weiter Richtung Osten. Motive wie das "Radialsystem" wurden sicher schon Tausende Male vom Wasser aus fotografiert. Jetzt endlich ist es soweit - die Amsel nähert sich Berlins schönster Brücke. Einst Symbol der Teilung Berlins, verbindet die Oberbaumbrücke heute die beiden Ortsteile Friedrichshain und Kreuzberg, die seit 2001 einen gemeinsamen Bezirk bilden. Beeindruckende Architektur am ehemaligen Osthafen. Hier tobt seit Jahren ein politischer Konflikt um die Nutzung des Spreeufers. Die Treptowers mit dem "Molecule Man" gehören zu den besonders markanten Gebäuden an der Spree. Wir sind fast am Ende unserer Überführungsfahrt, die in der City-Marina Rummelsburg endet, sobald wir die Halbinsel Stralau passiert haben. Für den nächsten Tag ist eine Fahrt durch den Landwehrkanal und die Innenstadt-Spree geplant. Matthias |
#2
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Am Sonnabend hatte ich Gäste an Bord: Meine Eltern und Verwandtschaft aus den USA, deren Wurzeln aber in Berlin liegen. Für sie war die Fahrt durch Berlin ein besonderes Erlebnis. Für mich natürlich auch, es war ja schließlich mein erstes Mal.
An der Oberschleuse sollten wir zunächst an die Sportbootwartestelle gehen. Aber kaum hatten wir festgemacht, sprang die Ampel auf "Grün". Mit gemütlichen sechs Kilometern pro Stunde sind wir dann durch den Landwehrkanal gefahren, mehr ist dort derzeit nicht erlaubt. In den kommenden Jahren geht das Sanierungsprogramm für den Kanal weiter. Markantestes Bauwerk am Kanal ist das Deutsche Technikmuseum Berlin mit seinem Rosinenbomber. Wer dieses Museum besuchen möchte, sollte dafür mindestens einen ganzen Tag einplanen. Neben den Bereichen "Eisenbahn" und "Luftfahrt" gibt es auch eine sehr große Schifffahrtsabteilung. Die Brücken über den Landwehrkanal sind sehr niedrig, so müssen die Passagiere der Fahrgastschiffe auf ihre Köpfe achten. Wir müssen nicht mal unseren Mast legen, den habe ich im Rahmen der Modernisierung genau so dimensioniert. Wie am Tag zuvor, fahren wir nun durch die Innenstadt-Spree ins Regierungsviertel. Am Moabiter Werder, wo die meisten Ausflugsdampfer wenden, höre ich plötzlich aus dem Lautsprecher: "Das ist ja eine sehr schicke Amsel!" - es war der Schiffsführer eines hinter mir wendenden historischen Passagierschiffes. Das hat mich natürlich sehr gefreut. Hinter uns kommt ein Binnenschiff mit zwei Leichtern aus dem Humboldthafen und fährt vor uns in die Mühlendammschleuse ein. Wir machen wieder Pause im Spreekanal, und eine Stunde später ist unsere erste richtige City-Rundfahrt beendet. Meine Gäste waren schwer beeindruckt... Am nächsten Tag war ich mit Bootsmaus, Bootsmaustochter und Bootsmauseltern in Köpenick unterwegs, da kamen wir zum Beispiel an den alten Industriegebäuden in Oberschöneweide vorbei. Von den Sicherheitsbehörden unbemerkt ist dort irgendwo ein Raumschiff gelandet. Am Pfingstmontag dann die Rückfahrt nach Spandau mit kurzer Mittagspause am Bahnhof Friedrichstraße. Hier ein Amselsuchbild: Sowohl in die Mühlendammschleuse als auch in die Schleuse Charlottenburg konnten wir sofort ohne Wartezeit einfahren. Man muss eben auch mal Glück haben. Das war echt ein total schönes und aufregendes Wochenende. Matthias |
#3
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und hoffentlich bist du und dein Besuch deinen vorhergehenden Beiträgen nicht untreu geworden und habt alle die Rettungsweste vorschriftsmäßig umgehabt bei 30 Grad im Schatten am Wochenende bestimmt ein unvergeßliches Erlebnis für alle Beteiligten
mfg der Bootspeti |
#4
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Naja, von "alle" und "immer" war ja nie die Rede, sondern nur während der Anlege-, Ablege- und Schleusenmanöver für die daran Mitwirkenden. Und das haben wir natürlich genau so gemacht. Übrigens: Außer uns handhaben andere das genauso, ich bin da nicht der Einzige. Ich habe jetzt nicht mitgezählt, aber in den Schleusen trug die Mehrheit der Sportboot-Leute eine Weste, die Berufler sowieso.
Matthias |
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