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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel

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  #1  
Alt 14.04.2014, 17:31
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Standard Schalldämmung Motorraum: Aixfoam oder Recytex?

Schönen guten Tag an alle Mitlesenden!

Ich möchte die Schalldämmung verbessern und die Matten unter dem Boden über dem Motorraum austauschen. Ursprünglich war da 25 mm Basotect verbaut, das habe ich gegen 32mm-Motorraumdämmplatten "495" ersetzt. Leider brachte das nur eine Verbesserung von durchschnittlich 1 dB (A) am Steuerplatz. Das muss noch besser gehen. Ganz ohne Dämmung oder gar ohne Fußbodenplatten habe ich nie gemessen, das werde ich noch nachholen.

Nun bin ich etwas tiefer in die Materie eingestiegen und fand einen Artikel aus dem Jahre 2011 mit konkreten Messergebnissen. Dabei stach ein Produkt deutlich nach oben heraus: Recycombi W 1300 GA CS von Recytex. Die haben selbst einen Apamat-II-Test durchlaufen und kommen auf ein Schalldämm-Maß von 28,7 dB. Die Zeitschrift kam beim gleichen Test sogar auf knapp 32 dB.

Nun wird man in der Praxis nicht auf diese Werte kommen, weil es für den Schall ja auch Nebenwege gibt, vor allem über den Rumpf, aber zumindest ist das eine Tendenz. Die Platte "495" kam beim Test der Zeitschrift auf 14,6 dB. Somit müsste ich beim Austausch eine Verbesserung von sagenhaften 14 dB erreichen, was ich allerdings kaum glauben kann... Aber selbst wenn es sechs bis acht dB sind, wäre das ja schon super.

Hier im Forum hat mal jemand das Produkt "Aixfoam SH 0081" wärmstens empfohlen. Allerdings kann dieser Hersteller keine Angaben zum Schalldämm-Maß im eingebauten Zustand liefern und gibt nur den Absorptionsgrad an. Das sind aber zwei vollkommen verschiedene Dinge.

Daher meine Frage: Hat jemand Erfahrungen mit dem einen oder anderen Produkt?

Matthias
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  #2  
Alt 14.04.2014, 17:42
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Hi, ja Recyguard ist sehr gut, aber teuer. Die Angaben zur Reduzierung der des niederfrequenten Schalls und der Reduzierung der Vibrationen auf die Motorraumwand sind Erreichbar.
Recycombi verwendet man erst ab einer Motorleistung ab 500 PS, es besteht aus der Recyguard+einem zusätzlichen Formteil aus Volumenflies mit wabenstruktur.

Die audiotec S474 sind RCD zertifiziert, das entspricht der ISO Norm und der 94/25/EC Richtline und die bekommt man nicht geschenkt. Der Preis in ähnlich der Recyguard.

Ich würde sagen beide sind empfehlenswert.
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  #3  
Alt 14.04.2014, 18:01
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Naja, es spricht ja nichts dagegen, die beste Platte auch bei sehr viel geringerer Motorleistung einzubauen, dann wird es entsprechend leiser. Es geht ja nicht um riesengroße Flächen, praktisch nur um den Salonfußboden von unten. Die seitlichen Motorraumbegrenzungsflächen würde ich so lassen, wie sie sind.

Matthias
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  #4  
Alt 14.04.2014, 18:10
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Ist das der Test, den Recytex auch auf den Messen verteilt?

Erstmal hört sich das sehr gut an, im Grunde werden da aber Äpfel mit Birnen verglichen. Verschiedenste Schäume, mit/ohne Schwerfolie und unterschiedliche Dicken...
Klar das dickeres Material erstmal besser dämmt, erst recht in Kombi mit Schwerfolie. Das dann aber mit dünnerem zu vergleichen, naja.

Wir haben auf der Messe mal nachgefragt, preislich hätten wir für die benötigte Dämmung mit dem Recycombi irgendwo bei 2.500 € gelegen
Wir haben uns deswegen für eine Aixfoam Dämmung (SH 0071, unkaschiert in 20mm)entschieden. Preislich sehr viel günstiger, aber in Anbetracht der Tatsache, das vorher kaum Dämmung im Boot verbaut war, jetzt der komplette Motorraum, Motorkasten sowie Boden in Plicht und Steuersteuerstand gedämmt werden, kann es eigentlich nur leiser werden.
Edit: Ergebnis kann ich noch nicht beurteilen, Boot steht noch auf dem Trockenen.
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Gruß, Nicole
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Geändert von Seehexe (14.04.2014 um 18:15 Uhr) Grund: Edit
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  #5  
Alt 14.04.2014, 20:44
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Ich habe keine Ahnung, was Recytex auf Messen verteilt, ich kannte die Firma bisher nicht mal, obwohl ich mich seit vielen Jahren mit raumakustischen Fragen beschäftige.

Und wenn man den besten Obstsalat machen möchte, darf man natürlich Äpfel mit Birnen vergleichen...

Die Limitierung besteht ja höchstens im zur Verfügung stehenden Platz oder in der Geldsumme, die man auszugeben bereit ist. Somit würde ich erst mal sagen: Wenn das teuerste Produkt die besten Ergebnisse bringt, würde ich wohl mal prüfen, ob das für mich eine gute Lösung sein könnte.

Matthias
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  #6  
Alt 15.04.2014, 06:14
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Ich habe meine Bodenplatten mit 2 x SH0071 40mm mit Schwerfolie dazwischen und den Rest des Motorraums mit SH0071 40mm von Aixfoam ausgekleidet und bin sehr zufrieden.
Mit den beiden dicken, fast schon antiquarischen Mercedes Dieseln unter meinen Füßen habe ich am Fahrstand innen (!) um die 58db, habe ich gerade vor zwei Wochen noch mal gemessen.
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  #7  
Alt 15.04.2014, 07:05
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Stimmt, Du warst das, der mich auf Aixfoam gebracht hat...

Hast Du denn vorher auch mal gemessen? Wenn ich auf 58 dB käme, wäre das super, denn bisher bin ich je nach Drehzahl bei Werten zwischen 69 und 76 dB (A).

Mein billiger Schallpegelmesser zeigt übrigens sehr genau an, das konnte ich neulich überprüfen, weil ich das Gerät neben ein kalibriertes Gerät halten konnte.

Matthias
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  #8  
Alt 15.04.2014, 07:08
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Hallo Matthias,

ich habe die Klappen/Türen zum Maschinenraum nach und nach mit Recytec Combi ausgerüstet. Messtechnische Vergleiche habe ich nicht gemacht, gehe aber davon aus, dass das neue Material eine bessere Schalldämmung als das alte liefert. Im Laufe vieler Jahre hatte ich im Maschinenraum unterschiedliche Produkte eingesetzt:
reiner Noppenschaum: saugt sich mit der Zeit voll Öl (Brandgefahr!)
"Verhauteter" Noppenschaum: hier hatte ich ein hochwertiges Produkt mit Schwerfolie eingesetzt. Die Haut über den Noppen sollte das Eindringen von Ölnebel verhindern. Nach einiger Zeit bröselte die Haut dann ab.
Dämmschaum mit Alufolie: die Alufolie ist haudünn und wird leicht beschädigt.

Zusammen mit den sehr guten Dämmwerten kam ich dann auf die Recytex Combi. Die Aluoberfläche ist sehr robust und fest. Dies ist meiner Erfahrung nach ein wichtiges Plus.
Zu beachten ist, dass die Angaben der Dicke nicht immer stimmen. Offensichtlich schwankt die Stärke je nach Produktionscharge (auch mal um 10 mm). Für die Schalldämmung soll das keine Auswirkung haben, weil die Qualitäten nach Gewicht bemessen werden (z.B. 600 oder 1300 g/m2). Das läßt sich mit der Waage auch leicht nachprüfen.

Für den Zuschnitt ist das angebotene Werkzeug (läßt sich auch selbst herstellen) sehr zu empfehlen. Es ist ein zum Messer geschliffenes Stichsägeblatt.

Gruß, Jochen
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  #9  
Alt 15.04.2014, 07:27
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Beide Hersteller würden mir das ja im genauen Zuschnitt liefern. Du hast da offensichtlich jeweils noch einen Rahmen drumherum gebaut, oder? Da hätte ich dann schon fast die Sorge, ob ich damit die Klappen insgesamt blockiere, wenn ich sie leicht schräg hochnehme. Da vergrößert sich ja die Längenausdehnung ein wenig, also die eine Kante kommt ein Stück weiter rüber als im liegenden Zustand.

Matthias
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  #10  
Alt 15.04.2014, 08:11
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Zitat:
Zitat von Pianist Beitrag anzeigen
Beide Hersteller würden mir das ja im genauen Zuschnitt liefern. Du hast da offensichtlich jeweils noch einen Rahmen drumherum gebaut, oder? Da hätte ich dann schon fast die Sorge, ob ich damit die Klappen insgesamt blockiere, wenn ich sie leicht schräg hochnehme. Da vergrößert sich ja die Längenausdehnung ein wenig, also die eine Kante kommt ein Stück weiter rüber als im liegenden Zustand.
Ja, ich habe einen stabilen Holzrahmen gebaut. Die Klappen sind mit Scharnieren angeschlagen. Auf der Öffnungsseite ist der Rahmen leicht schräg.
Gruß, Jochen
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  #11  
Alt 15.04.2014, 08:23
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Sehr edel!

Matthias
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  #12  
Alt 15.04.2014, 08:46
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Zitat:
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Ist das der Test, den Recytex auch auf den Messen verteilt?

Wir haben auf der Messe mal nachgefragt, preislich hätten wir für die benötigte Dämmung mit dem Recycombi irgendwo bei 2.500 € gelegen
Wir haben uns deswegen für eine Aixfoam Dämmung (SH 0071, unkaschiert in 20mm)entschieden. Preislich sehr viel günstiger, aber in Anbetracht der Tatsache, das vorher kaum Dämmung im Boot verbaut war, jetzt der komplette Motorraum, Motorkasten sowie Boden in Plicht und Steuersteuerstand gedämmt werden, kann es eigentlich nur leiser werden.
Edit: Ergebnis kann ich noch nicht beurteilen, Boot steht noch auf dem Trockenen.
Bei welchem Preis habt ihr denn jetzt gelegen?

Habt Ihr Aixform dann eingeklebt?...und mit was?
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Gruß
Klaus
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  #13  
Alt 15.04.2014, 10:54
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Hallo Klaus,

wir lagen bei knapp 300,- für 12 m² Schwerschaum Absorptionsplatten (SH0071)-1000 x 500 mm, Höhe: 20 mm mit Selbstklebeausrüstung, ohne Schwerfolie.
Die unkaschierte dämmt laut Tabelle besser, als die gleiche Dicke mit Alukaschierung.
Der Kleber auf den Platten klebt wie Teufel, die halten richtig gut. Und man hat nicht das rumgematsche beim Kleber auftragen.
Schneiden lässt sich das Zeug gut mit einem elektrischen (Brot-)Messer.
Ab und an reinigen, da der Kleber auch am Messer prima klebt.
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Gruß, Nicole
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  #14  
Alt 15.04.2014, 11:14
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Zitat:
Zitat von Pianist Beitrag anzeigen
Naja, es spricht ja nichts dagegen, die beste Platte auch bei sehr viel geringerer Motorleistung einzubauen, dann wird es entsprechend leiser. Es geht ja nicht um riesengroße Flächen, praktisch nur um den Salonfußboden von unten. Die seitlichen Motorraumbegrenzungsflächen würde ich so lassen, wie sie sind.

Matthias
Hallo Mathias,
ganz so einfach ist es nicht,ich bin zwar kein Fachmann aber habe mich etwas in die Materie eingelesen
Mit "Nur" die gute Platte oberhalb zu des Motors zu verlegen und den Rest so zulassen ist es nicht getan,bedenke bitte das der Schall sich seinen Weg sucht,du must ihn absorbieren,der Schall wird auch durch dein Rumpf weitergeleitet.
Oftmals sind auch die Motorlager die Übeltäter und die Vibrationen werden in den Rumpf geleitet.
Die Besten Ergebnisse werden erreicht wenn der Motor gekapselt wird und wenn man die Schwerschaum Absorptionsplatten mit Schwerfolie benutzt ( ich gehe bei dir von tiefen Frequenzen aus).
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Gruß Andreas
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  #15  
Alt 15.04.2014, 11:23
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Klar, alles richtig. Da aber der Rumpf unter dem Motor eh nicht beklebt werden kann, wird immer noch einiges an Schall in den Rumpf geleitet, und von dort außen herum nach oben. Mir würde es schon reichen, den Direktschall nach oben einzudämmen, also das, was durch die Bodenplatten durchgeht.

Matthias
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  #16  
Alt 27.05.2014, 08:23
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[zwei Wochen später]

Nun habe ich die Zuschnitte von Recytex erhalten und eingebaut. Wenn ich die Schnitte hätte selbst machen müssen, wäre ich sicher verzweifelt. Es lohnt sich also, vorher genau zu messen. Die Kanten habe ich mit deren Alu-Klebeband abgeklebt.

Gestern kam ich mal dazu, eine kurze Fahrt zu machen, um den neuen Pegel zu messen. Mein Billig-Schallpegelmesser zeigt erstaunlich genau an, das konnte ich neulich durch Vergleich mit einem kalibrierten Gerät ermitteln. Gemessen habe ich immer an der Steuerposition in Kopfhöhe.

Beiliegend nun die Tabelle mit den Messergebnissen. Ursprünglich wurde 1999 von der Werft 30 mm Basotect eingebaut, also ein reiner offenporiger Schaumstoff, der eigentlich dazu dient, in Tonstudios hinter gelochten oder geschlitzten Flächen den eintreffenden Schall zu absorbieren. Zur Lärmminderung nach außen also nur minimal geeignet.

Ich habe dieses Material entfernt und die Platte "495" von SVB eingebaut. Das ist ebenfalls ein Schaumstoff, in dem aber eine Bitumenbahn eingebaut ist. Also etwas mehr Masse, und dementsprechend etwas mehr Lärmminderung nach oben.

Da hier im Forum jemand von den Recytex-Produkten berichtet hat, und ich in einem alten Zeitschriftenartikel aus dem Jahre 2011 dazu einen Bericht mit sehr guten Messwerten gelesen habe, fiel dann die Entscheidung, die neuen Platten wieder rauszunehmen, und die Platten von Recytex (Recycombi W 600 GA CS) einzubauen.

Außerdem habe ich eine Schwachstelle im seitlichen Bereich verbessert, in dem ich dort aus zwei Tischlerplatten, die ich ebenfalls mit den Matten beklebt habe, einen kleinen Kasten reingesetzt habe.

Wenn wir nun mal einen Blick auf die Messwerte richten, dann fällt auf, dass die "495"-Platten eine Verbesserung um 1 bis 2 dB (A) gebracht haben. Das ist schon was, aber eben nicht sehr viel. Jetzt, mit den Recytex-Platten, bleibt der Pegel interessanterweise bei Umdrehungen zwischen 1.500 und 2.000 konstant bei 68 dB (A). Bei 2.250 Umdrehungen steigt er nur um 1 dB (A), bei 2.500 Umdrehungen habe ich 72 dB (A) gemessen.

Diese Messwerte stellen natürlich eine rein quantitative Größe dar, die nicht immer etwas mit dem empfundenen Höreindruck zu tun hat. Eine Verringerung um sieben bis acht dB (A) in den bei mir häufig vorkommenden Drehzahlbereichen (um 2.000 RPM) ist aber schon ein extrem guter Wert, da kann man messtechnisch schon von einer Halbierung des Schalldruckpegels sprechen.

Noch wichtiger ist aber, wie man die akustische Situation im Steuerhaus empfindet. Und da muss ich wirklich sagen, dass die neuen Platten auch den "Klang" des Motors deutlich verbessern, so dass nun der Höreindruck im Innenraum des Bootes erheblich angenehmer ist. Wenn der Motor dann warm ist, dürfte es noch besser werden.

Von daher: Für mich hat sich der Umbau absolut gelohnt.

Matthias
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  #17  
Alt 27.05.2014, 10:42
Etoile Etoile ist offline
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Du schreibst von 75db !! Das wäre ja ein Traum für mich...ich liege derzeit bei 94db (bei 2400upm)!!!!!
Ich habe mir auch einen Karton von den Aixfoam Matten 20mm hier im BF gekauft, leider bin ich noch nicht dazu gekommen die einzukleben, ich bin ja mal gespannt, ob ich irgendwann mal wieder radio hören kann während der Fahrt ..... na mal sehen was die Matten so bringen.
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  #18  
Alt 27.05.2014, 10:52
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Bist Du Dir sicher, dass Du richtig gemessen hast? 94 dB (A) ist verdammt viel. Nur mal so zum Vergleich: Arbeitgeber müssen ab 80 dB (A) Gehörschutz zur Verfügung stellen und ab 85 dB (A) ist die Benutzung verpflichtend.

Wie stark sind denn die Platten über dem Motorraum? Und welche Dämmung ist bisher verbaut? Ist die Maschine auf Gummifüßen gelagert?

Matthias
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  #19  
Alt 27.05.2014, 11:03
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Ich habe bisher nur solchen Noppenschaumstoff von unten an die bodenplatten verklebt, ziemlich alt und bröselig. Gemessen habe ich wie du mit so einem billigteil. Es ist bei mir im Boot auch eher ein richtig tiefes Dröhnen, wenn der Motorraum offen ist, dann döhnt das weniger...... ist aber auch laut. Ich habe den alten /8 Diesel von Mercedes verbaut. Haben letzte Woche mal die Ventilspiele kontrolliert, waren alle in Ordnung, die Motorlager sehen auch noch sehr gut aus, weis nicht, warum der Motor sooo laut ist....
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  #20  
Alt 27.05.2014, 11:14
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Wenn Du sagst, dass es weniger dröhnt, wenn der Motorraum offen ist, dann besteht da vermutlich ein Resonanzproblem. Die Platten scheinen da genau auf eine Resonanzfrequenz zu reagieren und werden somit Teil des Problems statt Teil der Lösung. Besteht die Möglichkeit, die Platten ein wenig zu verstimmen, in dem Du von unten z.B. 10-Millimeter-Platten gegenklebst/schraubst? Die Aixfoam-Matten werden nicht schwer genug sein, um ihrerseits neben dem Dämm-Effekt auch noch eine ausreichende Verstimmung der Fußbodenplatten zu bringen.

Aber wenn Du beides getan hast, also die Platten von unten aufgedoppelt und die Aixfoam-Matten reinmontiert, sollte eine deutliche Verbesserung erreicht sein.

"Aufdoppeln" aber bitte nicht wörtlich nehmen, eine Verdoppelung der Stärke der Fußbodenplatten würde die Resonanzfrequenz nicht verschieben. Lieber ein "krummes" Maß nehmen. Es wäre schon ein sehr blöder Zufall, dann erneut eine der Resonanzfrequenzen zu treffen.

Matthias
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  #21  
Alt 27.05.2014, 11:20
Etoile Etoile ist offline
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ich werde von unten diesen Noppenschaum abmachen, und die Aixfoam-Platten kleben. Zusätzlich werde ich versuchen den Motor an den Seiten zu den Tanks hin noch etwas abzuschotten. Oben drauf kommt dann eh noch ein neuer Belag in die Plicht, ich hoffe dann etwas ruhiger zu werden. Mit der Abschottung weis ich noch nicht so recht wie ich das machen werde, da ist seitlich etwas wenig platz, aber eine dünne Holzplatte mit Schalladsorber sollte ich da noch zwischenbekommen. Unten im Salon ist es herrlich ruhig während der Fahrt, der ist gut abisoliert, aber am Fahrstand braucht man echt Mickeymäuse über den Ohren ....
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