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Alt 13.01.2014, 17:51
muldepirat muldepirat ist offline
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Beiträge: 32
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Standard Elbe zwischen Strehla und Meißen

Die Nacht war kurz , nach der nächtlichen Reparatur des Bootes. Die

Ungewissheit, ob alles auch wieder dicht ist, war doch sehr groß. Als

ich dann gegen 7.00 Uhr frische Brötchen vom Bäcker holte, war das

nächste Problem zu sehen. Genau in der Kurve der Zufahrtsstraße zu

dem Grundstück ,auf dem wir wohnen, parkten zwei Autos sehr

unvorteilhaft. Knurrig war ich darüber schon, obwohl ich sie verstehen

kann. Stadtfest, und keine Parkplätze zu bekommen. So das für mich

mit meinem 13 m langen Gespann mit 2,45 m Breite nur 2,60 m

übrig blieben und das in einer Kurve. Da waren wieder einmal starke

Nerven, ein geübtes Auge und Fahrkünste gefragt. Zum Schluss waren

auf beiden Seiten nur noch 2 cm Luft. Das reicht. Nach einer dreiviertel

Stunde gemütlicher Fahrt waren wir in Strehla an der Elbe

angekommen. Leider funktioniert die öffentliche Toilette neben der

Slipstelle nach dem Hochwasser noch nicht wieder. Schnell noch

getankt und dann ab ans Wasser.

Nachdem alles vorbereitet war, konnte das Boot zu Wasser

gebracht werden.







Siehe da, wer kommt dann die Elbe herauf

geschippert? Genau die WSP mit ihrem kleinen Wachboot. Der erste

Gedanke, na jetzt bis`te mal wieder fällig mit einer Kontrolle. Unter

den Augen der vorbeifahrenden Beamten, das Boot rein ins Wasser.





Wie schon so oft, auch Beamte, sind neugierige Menschen. Nach einem

halben Kilometer wendete das Boot und sie kamen zurück. Während

wir das Boot klar machten, blieben sie in der Strömung auf der Stelle

stehen und beobachteten unser Treiben.





Wer mich kennt und schon

einmal mitgefahren ist, der weiß, daß es ohne Westen und einigen

anderen Sachen nichts losgeht. Sie warteten bis wir soweit zur Abfahrt

fertig waren. Nachdem wir alle unsere Westen angezogen hatten, gab

es von ihnen einen Daumen nach oben und sie dampften ohne uns

kontrolliert zu haben wieder in Richtung Riesa zurück.

So konnte bei schönstem Sonnenschein Richtung Riesa , unsere Tour

beginnen. Das heutige Ziel war die Slipstelle in Meißen.

















Unterwegs nahm meine Frau

ihre erste Fahrstunde . Wenn man so in ihr Gesicht sieht, Spaß hat es

ihr dann doch gemacht. Auch wenn sie lange Zeit dem Bootsfahren

ablehnend gegenüber gestanden hat.










Überall sind die Spuren des Hochwassers noch zu sehen. Es erstaunt

immer wieder, wie hoch der Müll in den Bäumen hängt.











An den Deichen sind die eiligen Reparaturen zu sehen.









Es ist wie Wolfgang ( Bäriger)

schon sagte, viel mit dem Motor fahren, da hat sich der Kaufpreis des

Motors nach dem Diebstahl des Alten schnell wieder amortisiert. So hat

der Diebstahl des alten Motors doch noch sein gutes Ende gefunden.

Die Kosten für so einen Ausflug haben sich deutlich reduziert. Jetzt im

nachhinein bin ich eigentlich froh, daß sie mir den Motor geklaut haben.

Mit dem Force wäre in Diesbar der Tank mit 26 l Benzin alle gewesen.

Da sind wir locker vorbei gefahren und in Meißen nach knapp

anderthalb Stunden Fahrzeit für knapp 35 km war noch nicht einmal

die Reserve angefangen. Damit ich nicht unterwegs den Tank wechseln

muss, habe ich es gleich in Meißen erledigt. Nachdem die „Pullerpause“

zu Ende war, ging es wieder auf den Heimweg. Sonst haben sich

unsere Kinder immer in der Wolle wenn fotografiert werden darf.

Heute waren genügend Kameras an Bord. Und was machen die ,

lesen und ausruhen.





So musste meine Frau zur Kamera greifen und doch eine

ganze Reihe schöne, manchmal auch bedrückende Bilder auf der

Heimfahrt einfangen.














Da der Motor doch recht sparsam gegenüber

seinem Vorgänger ist, fällt bei so einem Ausflug dann schon einmal ein

Eis ab. In Diesbar bot sich so eine Gelegenheit.





Nahe an der Elbe und mit meinem Boot lässt es sich dort gut anlegen,

da es ja kaum Tiefgang hat. Leider war an der Stelle, wo wir angelegt

hatten, nichts um das Boot fest zu machen. An Seezeichen das Boot

zu befestigen wird mit einer Parkgebühr von 35 € belohnt. Also etwas

anderes suchen.



Wenige Meter stromaufwärts, war dann ein Eisenring zwischen den

Steinen einbetoniert. Den Motor dafür zu starten, lohnte sich nicht. Wie

in alter Zeit, Seil am Boot anders befestigt und sich als Elbetreidler

betätigt.





Die Eisdiele war bis auf 2 cm genau so hoch im Wasser

versunken wie 2002.



Sie arbeitet wieder und war voll. Das Eis, es ist lecker. Das wird für die

Zukunft wohl auf dieser Tour eine Pflichtanlegestelle. Ich war etwas

verwundert, als sich unsere Tochter nur eine Kugel Eis bestellte, denn

als ich den Kugellöffel sah, dachte ich, naja Minikugel und dann der

Preis. Meine Augen wurden dann immer größer als er nicht aufhörte die

Waffel voll zu packen.



Die zwei Kugeln Eis von Bruno sahen dann aus wie der Fernsehturm,

aber nicht wie zwei Kugeln Eis.



Wo ist bei der Hitze auf dem Boot der schönste Platz zum Eisessen.

Na klar, unter dem Tisch. Dort ist nämlich Schatten.



Sonst bin ich ja kein Kostverächter beim Eisessen. Aber die 5 Kugeln

mit Sahne haben dann auch mich an die Grenze des machbaren

gebracht.



Über den Kommentar meiner Großen mussten dann alle schmunzeln.

„Der Vadder hat 5 Kugeln Eis fast nicht geschafft, das hab ich noch nie

gesehen.“

Wer in diesem Bereich den Elberadweg benutzen will, sollte möglichst

das nur mit einem Moutainbike versuchen. Streckenweise ist er

komplett weg gespült. So wie diese Straße in Grimma.



Mit voll geschlagenem Bauch ging es dann weiter Richtung Heimat.




Irgendwie war das Boot auf einmal nicht mehr richtig zu fahren. Bug

geht hoch, Heck verschwindet im Wasser, das heiß: Wasser im Boot.

Was machen. Kurz hinter Schloss Hirschstein, gibt es eine Slipstelle.



Also langsam bis dorthin gefahren. Alles aussteigen und Boot an Land

ziehen. Ein Loch konnte ich nicht finden. ??????? Großes Rätselraten.

Aber das Wasser muss aus dem Boot. Wieder eine Situation, wo es

heißt, nicht den Kopf zu verlieren und mit den vorhandenen Mitteln

eine praktikable Lösung zu finden. Glücklicherweise war die

Lenzpumpe, die ich vom Himmelfahrtstreffen in Caputh vom Flohmarkt

mitgenommen hatte, auf dem Boot. Mit einem 12 mm Bohrer im

Akkuschrauber ganz vorsichtig Löcher in den Boden gebohrt und mit

einer Minisäge die Stege zwischen den Bohrlöchern durch gesägt.

Dann war das Akku alle und die Säge abgebrochen. Ein Blick in die

Werkzeugkiste, mit einem kleinen und einem großen Schraubendreher

und dem Hammer musste nun die Glasfaserschicht aufgestemmt und

dann noch das Sperrholz entfernt werden. Mit solch

zweckentfremdeten Werkzeugen war dann das Loch groß genug um

die Lenzpumpe auf zu nehmen. Es fand sich noch ein passender

Schlauch. Aber das Kabel war zu kurz. So musste die

Verlängerungsschnur des Navis dran glauben. Mit dem Seitenschneider

ein Stück herausgeschnitten und so die Pumpe an der Batterie

angeschlossen. Schon sprudelte das Wasser munter aus dem Boot

zurück in die Elbe wo es herkam und eigentlich auch hin gehört. Nach

kurzer Zeit war das Boot leer und wieder zusammen gebaut.



Wir konnten unsere Fahrt nach 30 min fortsetzen.

Es sind schon seltsame Dinge, die einem so das Hochwasser

bescheren kann. Wer eine Holzheizung hat, der freut sich bestimmt

über so einen Kollos.



Da die Ufer doch sehr mitgenommen aussehen, wurde hier schon eine

Baustelle eingerichtet.



Um sich als Reifenhändler selbstständig zu machen reicht es eigentlich

das Ufer der Elbe ab zu räumen und man hat einen ausreichenden

Vorrat an Reifen.



Sollte jemand seinen Anleger suchen, in Diesbar liegt einer herrenlos

am Ufer.



Ich dachte nur Frauen brauchen einen BH, aber das Bäume sich mit so

etwas schmücken, das war mir neu.




Selbst der Storch hat so seine Schwierigkeiten nach dem Hochwasser

sich sein Nest zu bauen.



Irgendwann geht auch der schönste Ausflug zu Ende, so kam Strehla

und unser Auto nach nur etwas über eine Stunde wieder in Sicht.






Was kann uns anderes passieren, wenn die WSP schon beim Slippen

ins Wasser mit dabei ist, so muss sie auch wieder dabei sein, wenn es

wieder aus dem Wasser geht. Pünktlich waren die Beamten wieder zur

Stelle.

Insgesamt ein schöner Tag.
__________________
MfG Christian
Steh auf wenn Du am Boden bist

BH-S 800 Johnson Seahorse 70 PS mit Powertrimm
BH-S 800 Volvo Penta ML 450 40 PS mit Pinne
BH-S 380 Evinrude 25 PS mit Pinne
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