UWS immer nur mit Hartwachs - boote-forum.de

andilux · #1 28.01.2013, 15:25

Hallo, liebe boote-forum.de Freunde
Ich habe mir im Sommer 2012 ein Gfk Segelboot mit Kajüte gekauft welches ein DDR Eigenbau ist. Der Vorbesitzer sagte mir das daß Unterwasserschiff (UWS)in den letzten Jahren immer nur mit Hartwachs behandelt wurde, das habe ich dann im letzten Sommer auch so gemacht.
Dieses Frühjahr möchte ich das UWS mit Tar2 und v17m neu aufbereiten, dabei ist mir aufgefallen das ein Stelle einen Riss und das gesamte UWS kleine Poren hat, ich weiss leider nicht was diese Poren verursacht.
Ich habe mir die Aufbereitung so gedacht:

den Wachs mit Wachsentferner säubern
UWS leicht anschleifen
den Riss schleifen bis Gfk, dann Gfk Matte drüber laminieren, zum Schluss Gelcot
Tar2 3 mal
v17m 2 mal

Meine Fragen:

wovon kommen die Poren?
ist die Vorgehensweise so OK?
habt ihr andere Ideen?

Das Boot soll 7 Monate in Brandenburger Binnengewässer liegen.
Es sind keine Anzeichen von Osmose zu erkennen(Blasen, Beulen).
Fotos liegen bei, ich hoffe ihr könnt mir helfen.

Danke schon mal

marsvin · #2 28.01.2013, 18:25

Hallo Andilux (Andi? Andreas?), zuerst einmal herzlich Willkommen im Boote-forum, viel Spaß hier.
Dein "Riss" ist meiner Meinung nach ein Überlastungsschaden, Grundberührung oder Ramming vermute ich, da dürfte das Laminat nachhaltig geschädigt sein.
Reparatur: das geschädigte Laminat großzügig ausschleifen, gerne grob mit der Flex, so dass die Ränder stark angeschrägt sind, Verhältnis ca. 1:10. Dann von innen etwas passendes dahinter kleben (muss evtl. extra angefertigt werden, wegen der starken Krümmung) und von aussen dann mit größer werdenden Stücken Glasgewebe bis zur alten Stärke auflaminieren.
Die Gegenlage für innen kannst du herstellen, indem du in der Nähe des Schadens eine Folie auf den Rumpf klebst und darauf drei bis vier Lagen Glasgewebe mit Epoxi laminierst. Nach dem Aushärten kannst du sieses Laminat mit angedicktem Harz innen über das Loch kleben.
Die "Poren" sind vermutlich Lufteinschlüsse im Laminat/Gelcoat, die bei vorherigen Schleifarbeiten aufgeschliffen worden sind. Die würde ich mit einem Epoxispachtel zumachen und verschleifen, genauso die Schäden im Heckbereich,
Siggi

andilux · #3 28.01.2013, 20:04

Hallo Siggi,danke erstmal für die schnelle Antwort. Soll ich bevor ich die "Poren"mit Epoxispachtel zumache den Lack und Vorstrich komplett runterschleifen oder hält der auch so? Kann ich Epoxispachtel aus dem Autobedarf nehmen oder lieber ein von International kaufen? Gruß Andreas

marsvin · #4 28.01.2013, 20:37

Andreas, alles, was irgendwie lose ist, muss weg, ich weiss, ist ne Schweinearbeit, aber da muss man durch. Am Besten wärs, bis aufs alte Gelcoat zu schleifen, wenn man das noch sieht, aber bitte nicht bis auf das Laminat, sonst musst du neu beschichten.
Im Autohandel gibts meines Wissens nur Polyesterspachtel, der ist völlig ungeeignet, da er Wasser aufnimmt. Von International wäre water-tite das geeignete Produkt, du kannst dich aber auch mal auf dieser Seite: www.bootsservive-behnke.de informieren, ist erfahrungsgemäß billiger und genauso gut. Man kann da auch anrufen und bekommt sehr nett Auskunft, wenn man nicht mehr weiter weiss,
Siggi

andilux · #5 29.03.2013, 09:08

Ok, soweit ist alles klar.
Ich habe nun vor dem schleifen versucht die Wachsschicht mit "Wachs und Silikonentferner" zu entfernen, da geht aber leider nichts ab (die Wachsschicht löst sich nicht). Was könnte ich da nehmen? Oxalsäure oder was gibt es sonnst noch? Ich trau mich nicht den Rumpf zu schleifen ohne die Wachsschicht zu entfernen.
Gruß Andreas

kamue · #6 29.03.2013, 09:58

würde mal kaltreiniger probieren,wurde früher zum auto entwachsen

genommen

karsten

piep · #7 29.03.2013, 10:05

das dunkle auf den fotos sieht aber nicht nach wachs aus, mit allen vorbehalten, das ist altes (hart?)antifouling. den zustand des rumpfs kann man wohl erst nach vollständiger entfernung von dem zeugs beurteilen.

Kotoge · #8 31.03.2013, 10:03

Hallo Andreas,

um festzustellen ob es sich bei der ersten Schicht um Wachs handelt kannst du ja mal den Heißluftföhn dranhalten. Wenn sich die erste Schicht "auflöst" ist es Wachs, wenn nicht ist es Hartantifouling.

Vielleicht bekommst du von Hein aber noch ein besseren Tipp (Ist ein Insider)

Schöne Grüße

René

andilux · #9 04.04.2013, 10:24

Hallo Piep, Karsten und Rene ich geh davon aus das es kein Antifouling ist, da es mit Azeton abgeht, es ist aber sehr mühsam. Ich schaff da mit Lappen und Azeton höchstensein 1/2 m2 am Tag, das macht bei elf m2, 22 Tage! Kaltreiniger hab ich noch nicht probiert. Danke erstmal, bin aber für andere Tipps dankbar.
Gruß Andreas

andilux · #10 22.05.2013, 19:56

Hallo, ich habe jetzt das Wachs vom UWS abgewaschen danach geschliffen, den Schaden ausgeflext,geschliffen und mit Epoxyd-Harz und Gewebe verschlossen danach mit einer Schicht Epoxy-Spachtel geglättet.Soweit so gut. Danke nochmal für die Hinweise.
Nun zu den neuen Fragen

Ich bin beim schleifen des UWS auf keine glatte Gelcoatschicht gestoßen zuerst war eine schwarze Schicht eventuell Antifouling dann eine grüne Lackschicht danach wird an einigen Stellen eine weiße Schicht sichtbar, die mir aber nicht besonders hart erscheint.
Wie erkennt mann eine Gelcoatschicht?
Wie währe das weitere vorgehen an der gespachtelten Stelle und UWS richtig? Gelcoat Topcoat Lack oder vcTar2
Ich hatte eigendlich vor das UWS mit vcTar2 zu grundieren und dann Antifouling
Dank und Gruß im Voraus

horstj · #11 22.05.2013, 20:51

mir sieht das auch nach einer wilden mischung aus. kaum nach "nur gewachst".
1. die meisten 1-k Antifoulings kann man mit Aceton/Spiritus usw. anlösen. Dann halt Abbeizen mit peel away, interstrip etc.
2. wenns mit üblicher Beize nicht weitergeht hat man oft 2-K Coppercoat oder eine Epoxidbeschichtung (vctar2 etc.) vor sich. Coppercoat hilft nur Schleifen, vctar2 etc. will man ja evtl. einfach lassen.
3. Bevor irgendwas versucht wird kann man mit einer simplen Ziehklinge meist schichtweise gut aufdecken und so bestimmen. Das Gelcoat hat ja eine ordentlich Schichtstärke und lässt sich mit der Ziehklinge dünn abschälen (wie butterflöckchen). Danach kommt meist direkt Laminat.

hope this helps

andilux · #12 22.05.2013, 21:18

horstj, die schwarze Schicht habe ich schon mühsam mit Azeton abgerubbelt und dann geschliffen.
Wie dick kann denn die Gelcoatschicht sein, ich dachte das es eine dünne harte Schicht ist, ich habe das gefühl das die weiße Schicht eher kreidig ist?

Andreas

B4-Skipper · #13 22.05.2013, 22:06

Bist Du sicher, dass der DDR-Eigenbau eine Gelcoatschicht hat

Negativform - Trennmittel - Gelcoat - GFK

Es Könnte auch Positivform - Trennmittel - GFK - Lack sein.

Gruß Lutz

andilux · #14 23.05.2013, 07:18

guten Morgen Lutz, sicher bin ich mir nicht binn aber davon ausgegangen.
Wenn keine Gelcoatschicht drauf ist, was mich wundern würde da der Vorbesitzer das Boot immer nur gewachst und die beschädigten Lackschäden nicht behoben hat, wie sollte ich dann weiter vorgehen? (Topcoat,Boots oder Autolack, vcTar2 )
Ich werde gleich noch einige Fotos machen.
Gruß

B4-Skipper · #15 23.05.2013, 07:29

Ich bin nicht wirklich der GFK/Gelcoat-Experte, hatte nur mal diese Bauweise gesehen. Zum Abschluss kam, soweit ich mich erinnere, nochmal reines Harz und dann Farbe.

Wenn Du nicht weißt, was Du da drauf hast, würde ich alles was nach (Farb-) Beschichtung aussieht abschleifen und dann mit VC-Tar2 beschichten.

Gruß Lutz

andilux · #16 23.05.2013, 08:41

Hallo, hier nochmal einige Fotos vom jetzt Zustand.
Lutz: Das dort keine Gelcoatschicht drauf ist würde einleuchten, bin mir nicht sicher ob vcTar2 jetzt die richtige Beschichtung währe. Das würde die Arbeit aber sehr erleichtern.