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Segel Technik Technikfragen speziell für Segelboote.

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  #1  
Alt 16.06.2012, 21:17
strikemike strikemike ist offline
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Standard Rhein

Segler oder nicht...

Ich war bisher nur auf Seen mit einem Segelboot unterwegs. Wer ist von euch auch auf dem Rhein mit dem Segelboot unterwegs? Den Rhein waren wir bisher immer nur mit einem knapp 300 PS starken Wakeboardboot am beackern. Da machen mir Tanker usw. nichts aus.

Im Segler hätte ich da schon mehr Bedenken. Keine Ahnung warum. Irgendwie "fühle" ich mich da weniger flexibel.

Aber gerade hier in Mainz ist der Rhein ja sehr breit und ab und zu sieht man auch mal einen Segler da draußen. Ich schwanke immer noch zwischen einem Sportboot mit Inboarder oder einem Segler ala ETAP 22 oder am besten eine alte Beneteau First 235.

Macht das Segeln auf dem Rhein wirkich Spaß oder trailert ihr immer ans Meer & große Seen? Sorry, habe hier echt keine Erfahrung.

Danke für euren Support.


Geändert von strikemike (16.06.2012 um 21:36 Uhr)
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  #2  
Alt 16.06.2012, 22:21
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Libertad Libertad ist offline
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Im Bereich Mainz hast du so um die 5 - 7 km/h Strömung - suchs dir aus, ob da segeln immer Spaß macht. Ohne kräftige Maschine kann das schnell nervig werden.
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Gruß
Ewald
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  #3  
Alt 17.06.2012, 06:58
Johnny Johnny ist offline
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Bei uns am Rhein (Wesel bis Rees) ist die Strömung recht stark und viel Berufsverkehr. Ich war mit meiner Manta 19 schon draußen aber nur unter Maschine. Das macht Stromaufwärts wenig Spaß. Segeln kann ich mir dort nicht vorstellen. Da segel ich lieber auf dem Meer.

Unser Stegnachbar hat das zwar früher vor vielen vielen Jahren gemacht, der würde das bei dem heutigen Verkehr aber auch nicht mehr wiederholen.

Gruß
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  #4  
Alt 17.06.2012, 07:10
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(B)Eule (B)Eule ist offline
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Moin

Segeln auf dem Rhein ist bei uns verboten.....
Duisburgerreede (stadtgrenze Krefeld) bis Emmerich.
Unter Motor ist es bald das Leid des Verdrängerfahrens, es dauert eeeeewig.
Deswegen geht es bald für 3 Wochen zur Ostsee.

In Düsseldorf sind einige Rheinsegler, die dann stundenlang auf der Stelle gegenanprügeln und dann innerhalb von 5 min zufrieden wieder in den Hafen fahren.

Außerdem bietet sich hier immer zu Pfingsten die Möglichkeit auf der Rheinwoche, da wird dann die Motorschifffahrt aufgefordert langsam zu machen, da sind dann etwa 100 Segel unterwegs
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Feddo

Schlechtes Wetter gibt es nicht...
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  #5  
Alt 17.06.2012, 08:05
Matze66 Matze66 ist offline
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Ich hatte auch einen kleinen Segler (Hai 590) am Altrhein liegen. War eine schöne Zeit, allerdings kein ernsthaftes Segeln. Der Altrhein hat eine vergleichsweise geringe Strömungsgeschwindigkeit, da gehen schon einige Schläge mit der Fock.

Der Rhein bei Gernsheim fließt dann doch zu schnell, als dass es Spaß machen würde. Da kreuzt Du wirklich nur auf der Stelle.

Allerdings hast Du in Mainz/Wiesbaden dann doch rellativ gute Bedingungen, da weiter stromabwärts der Strom enger wird und der Rhein deshalb oberhalb breiter ist. Deshalb liegen im Schiersteiner Hafen doch einige Segler.

Also wenn Du am Wochenende nur mal ein wenig kreuzen willst um Zeit auf dem Wasser zu verbringen (und einen Liegeplatz im Hafen bekommst) ist ein Segler nicht sooo schlecht. Ist er dann noch trailerbar und Du fährst im Urlaub in ein gescheites Segelgebiet (vielleicht zum Gardasee?) macht es dann noch mehr Spaß.



Um größere Strecken auf dem Rhein auf- und ab zu fahren nimm Dir ein Motorboot. Da zieht sich das mit dem Segelboot einfach zu lange. Selbst mit einem größeren hast du nur ca. 10-12km/h Rumpfgeschwindigkeit. Minus 5km/h Rheinströmung...
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Matthias

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  #6  
Alt 17.06.2012, 11:40
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hein mk hein mk ist offline
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Moin
Habe im Mai mal Köln besucht und natürlich einen Blick auf Rhein und Schifffahrt gewagt mein Urteil als Elbsegler:kannst getrost vergessen die Segelei auf dem Rhein es sei denn weiter bergab richtung Niederlande,weil das Ding mit einigermassen Schmackes nur in eine Richtung strömt ist wohl auch jede Verdrängerfahrt unter zehn Meter Wasserlinienlänge kein wirklicher Spaß und dann die ganzen Brücken und Berufsschifffahrt nee nee nichts für Hein Tiedensegler.
gruss hein
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  #7  
Alt 18.06.2012, 14:23
KesseHollandria KesseHollandria ist offline
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Hab letztes Jahr auch einen kleinen Tour mitgemacht. Sowas wie der YCM-Bonn hält sich da zwar schon eine Ewigkeit, aber so toll fand ich das jetzt nicht. Und es war noch dazu richtig voll.
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  #8  
Alt 18.06.2012, 16:31
skslr skslr ist offline
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Das Segeln auf dem Rhein zwischen Mainz und Bingen ist sehr verschieden vom Segeln auf anderen Abschnitten des Rheins.
Der Rhein ist relativ breit und das jeweils von der Berufsschiffahrt nicht genutzte Drittel bietet gute "Rueckzugsmoeglichkeiten", wenn es im Fahrwasser mal eng wird.
Bei den meist etwas windigeren Westwindwetterlagen kann man mit raumen/acherlichen Wind gegen die Stroemung ankommen.
(Die lokalen ESSE 850 kommen scheinbar bei jeder Wetterlage gegen die Stroemung an, aber so etwas kann/will auch nicht jeder bezahlen.)
Wenn man die kleinen Baggerseen der Gegend kennt, stellt sich sogar eine Art "Gefuehl von Freiheit" ein, ist eben alles relativ.
Ich koennte mir vorstellen, dass die Wartelisten im Mainzer Industriehafen kuerzer als im Schiersteiner Hafen sind, wobei man da bei wenig Wind zur Not drinnen segeln kann, es werden sogar Mittwochsregatten gesegelt.
Keine Ahnung, ob mit der neuen Nutzung des Zollhafens langfristig auch Liegeplaetze geschaffen werden.
Wer keinen staendigen Wasserliegeplatz hat, kann immer noch auf diverse "Natorampen" ausweichen.
Ein kleineres, slipbares Hubkielboot wie z.B. eine Seahorse oder eine C55 scheinen mir ideal.
Ein Familienbomber ist aber quatsch, aufgrund der Stroemung ist Segelleistung auch fuer nicht sportlich orientierte Segler wichtiger als ein Kajuete.
Oder anders gesagt: Auf dem Rhein ist man immer in einer Regatta gegen die Stroemung
 
Wirklich hartgesottene Surfer und Jollen-/Strandkatamaransegler gehen auch mit ihren Geraeten dort auf dem Rhein segeln.
 
Nur als Segelanfaenger wuerde ich ohne Trainerboot etc. komplett die Finge vom Rhein lassen, die Berufsschiffahrt (noch mehr als die Stroemung) kann fuer selbsternannte Autodidakten extrem gefaehrlich sein.
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  #9  
Alt 18.06.2012, 19:54
Matze66 Matze66 ist offline
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Nur so nebenbei: Auf- und Abriggen hat bei meiner Hai 590 ca. 2h gedauert. Also nicht mal eben schnell für einen Nachmittag gemacht...
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Matthias

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  #10  
Alt 20.06.2012, 09:51
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Chippy Chippy ist offline
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Moin ok, tosomen,
also hier mal ein Tip für Dich, lieber strikemike:
Da gibt´s hier im Forum den sailor0646.
Der macht auf der Ingelheimer Seite des Rheins etwas mit einem schnuckeligen Segelclub.
Das sind eigendlich Leute von der IBM gewesen, aber er sagte mir, dass auch andere Segler und solche die es werden wollen, gerne gesehen seien.
Er machte damals - schon 2 Jahre her - die Ausbildung dort.
Vielleicht schreibst Du ihm ja mal eine PN.
Ansonsten: Segeln ist im ´Gebirge´ des Rheins generell verboten. Ausnahmen sind halt die Ausnahmen.
Richtig gut ist die Strecke zwischen Bingen und Mainz, wie die Vorredner ja bereits ausführlich beschrieben haben.
In Rüdesheim und Walluf (natürlich auch Weisbaden) gibt´s richtig gute Segelclubs. Ich war 2 Jahre Mitglied im SCR, in Walluf.
Der Club ist sehr rührig. Ich bin da ´mal zwei Regatten mit einer Shark24 mitgefahren - mein lieber Mann, da ging es aber zur Sache. Einmal bei Sturm, (ich meine Sturm) da dachte ich, mein letztes Stündlein sei gekommen! Im Nachhinein: Unvergesslich.

Hier habe ich mal einen Beitrag von mir ´reinkopiert, den ich einem Jungen hier im Forum gepostet habe, der auf dem Rhein segeln wollte.
So kann´s gehen.

Hallo Maxe,
jo, vielen Dank erstmal für Deine prompte Antwort. Wie groß Du bist, weiß ich nun zwar noch nicht - aber, dass ist auch nicht sooo wichtig.
So, mien Jung´, nu erzähle ich Dir mal, was mir vor ein paar Jahren hier am Rhein bei Bacharach passiert ist. Das Segelgebiet von dem nun die Rede ist, ist durch eine riesige Kiesbank von der Fahrrinne getrennt, ich bin dort immer mit dem Laser eines Bekannten ´rumgedüst.
Kuckst Du Bildchen.
Nun war ein gelindes Hochwasser - so ungefähr 1,5m über Pegel, und es war gut Wind, etwa 4Bft aus NW (Nordwest), da konnte man richtig gut segeln. 4Bft bedeutet übrigens Böen bis 6 Bft - nur zur Info.
Mein Bekannter hatte mich zwar bedeutungsvoll angekuckt, als ich ihm sagte, dass ich fahren wollte, aber ich nahm das große Segel und Regattaschwimmweste (klare Sache) und sauste los.
Also, Maxe, ich sage Dir, raumschots den Rhein gegenan und am Wind wieder zurück. Irre. Der kleine Laser ging Affenfahrt und alles wäre gut gewesen, wenn nicht plötzlich der Druck aus dem Segel gegangen und meine Pinne völlig wirkungslos gewesen wäre.
Das war etwa da wo der untere Pfeil vom Segelgebiet zu sehen ist.
Das ist ein Gefühl wie Weihnachten, Maxe. Du hast keine Ahnung was los ist und treibst auf einmal manövrierunfähig herum. Zuerst habe ich mal versucht das Segel back zu halten, um das Boot zu drehen und wieder Druck in´s Segel zu bekommen.
Leider Essig. Das Boot reagierte überhaupt nicht.
Dann kam mir die Erleuchtung: Da muß irgendwas unter dem Boot hängengeblieben sein. Ich versuchte also zu kucken - aber in der trüben Hochwasserdreckbrühe war natürlich nichts zu sehen.
Also bin ich über Bord gejumpt und hatte sofort einen ziemlich dicken Ast zu fassen, der zwischen Schwert und Ruderblatt einklemmt war - offenbar hatte ich das Ding bei einer Wende eingefangen.
Mittlerweile hatte das Laserchen natürlich keine Lust mehr und legte sich sanft auf die Seite : Den Ast zwischen Ruder und Schwert, so schräg drin.
Ich versuchte nun, das Ding da ´rauszukriegen aber da war trotz meiner einsachtzig und 80 Kg nichts zu wollen.
Dann kam mir die zweite Erleuchtung: ich kraulte um das Boot herum zum Mastende und drehte das Boot so, dass der (ca 3-4m lange) Ast von selbst aus der "Zange" kam.
Was ich aber in der Hektik nicht gemerkt hatte, war, dass ich inzwischen vom Rhein - ebenfalls mit einer Affenfahrt (so ca 8-10 Km/h bei Hochwasser) ans Ende des Segelgebietes vertrieben worden war und nun dabei war in´s Fahrwasser der Berufsschifffahrt zu gelangen.
Ich versuchte also schnell wieder um das Boot herumzukraulen und den Kahn wieder aufzurichten.
Oh Yeaaaaaa!!!
Endlich hatte ich das Schwert zu fassen und wollte gerade den berühmten Klimmzug machen, da hörte ich das Horn der ´Goethe´ einem großen Raddampfer der KDD, der eigentlich gerade anlegen wollte. Kuckst Du ´Anleger KDD´ auf dem Bild.
Das war so laut, dass ich dachte, der hätte mir direkt in´s Ohr geblasen.
Mann habe ich mich erschrocken.
Ich war direkt vor ihren Bug getrieben worden und der Kaptein - Gott sei Dank ein Könner - musste sein Schiff mit ´Voll zurück´ auf der Stelle halten.
Mein Gott, ich kam mir vor wie ein mickriger, nichtsnutziger Gartenzwerg, das kannst Du mir sicher nachfühlen.
Der irre Strom von seinem Schaufelrädern, gab mir einen richtigen " Tritt in den Hintern" und dirigierte meinen - immer noch gekenterten Laser und mich am Schwert hängend - direkt auf den riesigen stählernen Anleger zu, der mit schweren Ketten und Stahlseilen verankert ist.
In diesen Ketten hatten sich inzwischen Massen von Treibholz und Ästen verfangen, die sich alles griffen, was ihnen zu nahe kam.
Ich sehe das Ding direkt noch auf mich zukommen. Meine Mastspitze hat das Ding noch erwischt und drehte mich im Vorbeitreiben ein paar Meter vom Anleger weg.
Glück gehabt.
Ich brauche mich überhaupt nicht anzustrengen, um mir das gurgelnde Geräusch des Rheins am Anleger und das Brummen der Ketten, die durch die Mordsströmung in Schwingung versetzt wurden, in Erinnerung zu rufen.
Das war haarscharf.
Am oberen Bildrand siehst Du eine Insel.
Da ungefähr hatte ich den Laser wieder oben und bin gelandet.

Der Kaptein der ´Goethe´ hatte von einer Anzeige abgesehen.
Offenbar war ich für ihn nur einer von den vielen Irren, die den Rhein hier manchmal im wahrsten Sinne des Wortes unsicher machen.

Ich habe mich hinterher richtig geschämt. Glaube mir das mal.

Ich will hier keinen erhobenen Zeigefinger machen.
Aber vielleicht kannst Du nun erkennen, dass ich einen Background habe, wenn ich Dir rate, im Verein mit anderen Jungs und Mobobegleitung, zu segeln.
Ich segle seitdem mit meinem Finn-Dinghy auf dem Laacher See. Das ist erheblich entspannter.

Gruß Rolf
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Gott schütze uns vor Storm un slechten Wind - un Seelüd, de an Land wat worden sind.
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