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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel

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  #1  
Alt 18.07.2005, 11:39
trapper trapper ist offline
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Standard Mercury AB 9.8 Bj 1982 mit CDI einstellen

Hallo,
kann mir jemand beschreiben, wie ich den oben beschriebenen AB richtig einstelle. Also insbesondere Vergaser und die komische Mechanik zur Steuerung der Zündung, welche am Gashebel mit dranhängt. Ich habe es bei einem Mercury Mechaniker machen lassen. Leider läuft der Motor im Standgas nicht ordentlich. Es hört sich an, als ob er Fehlzündungen hätte. Der Effekt ist schlecht zu beschreiben. Er "furzt" einmal, danach geht die Standgasdrehzahl kurz runter, um sich dann gleich wieder zu erholen. Dann passiert das wieder usw. Gebe ich ein kleines bißchen gas, ist der effekt weg. Bloß dann ist die Leerlaufdrehzahl zu hoch und wenn ich einkupple gibt das immer einen Schlag aufs Getriebe. Und das ist ja auch nicht so gut

Vielleicht kennt jemand den Effekt und kann mir weiterhelfen. Ich habe leider kein Reparaturhandbuch zu dem Motor, nur eine Explosionszeichnung mit Teilenummern von der Mercury-homepage.

Der Motor hat vor 2 Jahren die komplette Zündung (Transistorzündung, Spule, etc. bekommen.

Gruß
Markus
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  #2  
Alt 18.07.2005, 15:21
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Hallo!

Um den Zündzeitpunkt und den Vergaser exakt einzustellen, brauchst Du die Wartungsdaten des Motors. Hier die grundsätzliche Vorgehensweise:

- Zündkerze an Zylinder 1 ausbauen und eine Messuhr am Zylinder befestigen
- Motor drehen und bei 0,5 mm vor OT eine Markierung auf der Zündplatte direkt bei dem Zeiger anbringen
- Motor weiterdrehen und eine zweite Markierung bei 0,5 mm nach OT anbringen
- Die Mitte zwischen beiden Markierungen ist OT. Wenn der Zeiger nicht genau darauf zeigt, die Position des Zeigers korrigieren.

Im Leerlauf ist der Zündzeitpunkt bei einem 2-takter 2-5 Grad nach OT. Bei Vollgas ca. 25 Grad vor OT. Die genauen Werte findest Du im Reparaturhandbuch. Mit einem Zündzeitpunkt-Stroboskop kannst Du nun die Anschläge der Platte so einstellen, dass die Werte mit den Soll-Werten übereinstimmt.

Die Vergasereinstellung musst Du auch nach Handbuch vornehmen. Normalerweise ist die Leerlauf-Regulierschraube soweit einzudrehen, bis sie leicht aufsitzt. Dann wieder 2 Umdrehungen +/- 1/4 Umdrehungen rausdrehen.

Es kann aber durchaus sein, dass Dein Zündzeitpunkt ok ist, und die Vergaserdüsen nicht frei sind bzw. beide Vergaser nicht syncron laufen. Also: Zündzeitpunkt mit Stroboskop prüfen, Vergasereinstellschrauben prüfen und wenns nichts hilft, Vergaser zerlegen und reinigen.

Ich hatte ein ähnliches Problem (Zündaussetzer im Leerlauf auf Zylinder 2); es lag an einem Haarriss an einem Röhrchen im Vergaser und einer defekten Zündspule.


Viele Grüße und viel Erfolg,
Thilo
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  #3  
Alt 19.07.2005, 00:42
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Zitat:
Zitat von plata
Hallo!
Die Vergasereinstellung musst Du auch nach Handbuch vornehmen. Normalerweise ist die Leerlauf-Regulierschraube soweit einzudrehen, bis sie leicht aufsitzt. Dann wieder 2 Umdrehungen +/- 1/4 Umdrehungen rausdrehen. Thilo
Hallo Markus,
dein Motor läuft nur zu mager, drehe mal die Gemischschraube die Thilo in dem Zitat beschrieben hat etwas raus, dann läuft dein Motor wieder top
__________________
Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel.
Bertrand Russell
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  #4  
Alt 20.07.2005, 12:10
trapper trapper ist offline
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Hallo, vielen Dank für die Anworten!
Ich habe versucht die Zündung entsprechend einzustellen. Ich habe allerdings kein Messgerät um den OT zu bestimmen.
So habe ich halt die bewegliche Spule, die ja mit Bewegen des Gasgriffs mitläuft, ohne den Hebel, der die Gasgriffsdrehung an den Vergaser überträgt, "eingestellt".
Dabei habe ich zuerst die Leerlaufdüse ganz zugedreht und anschließend 1,25 Umdrehungen wieder rausgedreht.
Beim Starten des Motors muss ich übrigens immer (egal wie warm er ist) zuerst einmal mit Choke ziehen. Anschließend 2x ohne Choke und dann springt er an. Dabei (also beim ersten Ziehen mit Choke) läuft immer auch ein bißchen Sprit vorne aus dem Vergaser raus. Das ist ja schon mal nicht so wirklich normal - oder?
Genauso habe ich den Motor dann auch wieder angeschmissen. Wenn ich nun die bewegliche Spule (wie heißt die eigentlich?) etwas bewege, läuft er auch schneller und auch ruhiger (aber immer noch bei weitem nicht so, wie er mal lief). Dann habe ich die Leerlaufdüse ein klitzekleines bißchen zu- bzw. aufgedreht.
Aber irgendwie komme ich dabei immer wieder zu dem Ergebnis, dass der Motor entweder zu schnell läuft (und dann einigermaßen) oder er "furzt" wieder vor sich hin und bleibt stehen.

Was mich ja ärgert ist, dass sich schon ein Mechaniker der Fa. Sayler in Ulm letztes Jahr damit beschäftigt hat und auch nicht in der Lage war den Fehler zu beseitigen. Ich habe damals einige 100Euro bezahlt und es war insofern nichts, als der Motor seitdem dieses Problem hat. Ich hatte Ihn in die Werkstatt gebracht, weil er nur im kalten Zustand lief, sobald er betriebswarm war bleib er einfach stehen. Der Mech hat den Vergaser auseinander genommen, gereinigt und alle Dichtuigen ersetzt, obwohl ich ihm schon sagte, dass ich den Fehler in der Zündelektronik vermute. Die war es dann auch. Er sagte mir halt, dass er bei dem Fehler auch nur Teil für Teil austauschen kann.
Das kann ich allerdings auch selbst (sofern ich berifl. die Zeit finde). Nur ist das, wenn man keinen rechten Plan bezüglich der Ursache hat, ein ziemlich teurer Spass. Man bekommt ja nirgends mal "Leihweise" zwei Zündspulen und was sonst noch so kaputt sein könnte, weil kaum noch jemand ein entsprechendes Lager unterhält.

Vielleicht hat ja trotzdem einer von euch noch eine zündende Idee (im wahrsten Sinne des Wortes).

Sonst muss ich mir eben einen neuen Motor kaufen und den alten dann für`n Appel und `n Ei hergeben. Schade eigentlich.
Gruß
Markus
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  #5  
Alt 20.07.2005, 13:17
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Hallo,

die bewegliche Spule nennt sich Trigger.
Ein undichter Simmerring der Kurbelwelle (obere) kann den gleichen Fehler verursachen.

mfg
Don P
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  #6  
Alt 20.07.2005, 13:38
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Hallo Don P,
das ist ja nun ein ganz neuer Ansatz. Meinst du, dass an der Dichtung vorbei der Motor sozusagen "durchfurzt"? Aber müßte das dann nicht auch bei höheren Drehzahlen passieren? Ok, kann natürlich sein, dass es dann nicht auffällt.
Kann man der Dichtung ansehen, ob sie kaputt ist? Und wenn ja, wie?

Warum kann das nur bei der oberen auftreten? Hat dieser Motor Richtung Getriebe keine? Das muss ich mal heute abend alles auf der Explosionszeichnung anschauen.

Herrgott, seid mir nicht böse, dass ich die vielen blöden Frage stelle.

Gruß
Markus
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  #7  
Alt 21.07.2005, 10:04
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Hallo!

Sind ja keine blöden Fragen, ist halt ein schwieriges Problem. Wenn die Dichtung durch ist, wird das Gemisch im Kurbelgehäuse nicht mehr richtig vorverdichtet und stömt nicht korrekt in den Zylinder. Dadurch entweicht das Abgas nicht richtig und der Motor läuft unrund. Du wirst allerdings dafür das Kurbelgehäuse öffnen müssen und anschliessend neue Dichtungen verbauen müssen. Also prüfe vorher, ob andere Ursachen auszuschliessen sind:

- Flammschutz von Vergaser abnehmen und beim Laufenlassen prüfen, ob gleichmässig Gemisch einstömt
- Düsen und Röhrchen im Vergaser genau prüfen
- Mit Stoboskoplampe Zündzeitpunkt prüfen und einstellen (Leerlauf 0 Grad, Vollgas 25 Grad vor OT)
- Mittels Leerlaufregulierschraube den Leerlauf auf ca. 1100 U/min einstellen

Wenns immer noch nicht hilft, Dichtungen im Kurbelgehäuse prüfen.

MfG,
Thilo
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  #8  
Alt 21.07.2005, 10:56
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Zitat:
Zitat von trapper
Hallo, vielen Dank für die Anworten!
Ich habe versucht die Zündung entsprechend einzustellen. Ich habe allerdings kein Messgerät um den OT zu bestimmen.
So habe ich halt die bewegliche Spule, die ja mit Bewegen des Gasgriffs mitläuft, ohne den Hebel, der die Gasgriffsdrehung an den Vergaser überträgt, "eingestellt".Markus
Hallo Markus,
den OT kann man doch leicht feststellen wenn man die Zündkerzen rausdreht dann am Schwungrad dreht und dabei mit einem Schraubendreher fühlt wo der Kolben steht, auf dem Schwungrad sind Makierungen, die kann man so austesten, dann weiß man was die bedeuten,
bevor du an der Zündung weiter rumstellst würde ich mir eine Reparaturanleitung kaufen da steht genau drin wie das eingestellt werden muß, die Verstellung der Trigger ist für den Kaltstart und Motorlauf wichtig, damit wird der Zündzeitpunkt von Früh auf Spät verstellt
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  #9  
Alt 22.07.2005, 09:02
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Ich danke euch allen für die fundierten Antworten!!

Beruflich bedingt komme ich im Moment leider nicht dazu, mich mit dem Motor weiter zu befassen. Das ist fast jedes Mal vor meinem alle zwei Jahre stattfindenden langen Sommerurlaub so. Da will noch jeder schnell dies und das und noch mal was. Am kommenden Mittwoch soll es losgehen und so habe ich jetzt von einem Freund einen kleinen 5PS Motor geliehen, weil er ihn die nächsten Wochen sicherlich nicht braucht. zum Glück hat man gute Freunde
Ende September werde ich mich des Problems mit dem Hintergrund dessen, was hier geschrieben wurde, nochmal daran machen.
Ich habe bei Ebay das Reparaturhandbuch (40Euro) schon gesehen. Allerdings wundere ich mich dabei etwas über den Zeitraum von 1979-1989 und alle Motoren von 2-40PS. Und dann ist das Handbuch offensichtlich in englischer Sprache. das ist nicht wirklich ein Problem, aber bei einer Werkstatt habe ich ein offizielles Reparaturhandbuch in deutsch gesehen. Wie kann man den da ran kommen? Eventuell als bezahlte Kopie.
Gruß
Markus
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  #10  
Alt 22.07.2005, 09:14
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Hallo,
leider habe ich die letzten Beiträge erst jetzt gelesen.
Natürlich gibt es unten ander Kurbelwelle auch mindestens einen Simmering.Meistens ist es aber der obere.
Nach dem Abnehmen der Schwungscheibe sieht man ölige Ablagerungerungen auf der Ankerplatte wenn der S-Ring undicht ist.
mfg
Don P
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  #11  
Alt 22.07.2005, 14:04
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Hallo Markus,
von diesen Sammelrep.Anleitungen würde ich die Finger lassen, es gibt auch richtige für deinen Motor siehe Link
http://www.kegel.de/e_teil_listen/ersatzt_l_s.htm
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