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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel!

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  #1  
Alt 06.07.2011, 13:10
Birdy007 Birdy007 ist offline
Ensign
 
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Standard Boje vs. Anker

Hallo Leute!

Da ich noch Neuling bin, beschäftigt mich eine Frage (wenns nur eine wäre... )

Habe zwar schon einiges gelesen, werde aber trotzdem nicht richtig schlau.
Bei einer Boje hat es ja z.T. (kommt auf die Grösse das Bootes an)
sehr viel Gewicht dran. Wie kann dann "nur" der Anker das Boot halten?
Denke da an ein Boot mit ca. 10m länge... wieviel Gewicht müsste an der Boje etwa sein? Denke da so um die 800 - 1000 kg (korrigiert mich).
Wie kann dann ein Anker das gleiche Boot halten? Denke die Wellen, Strömung und der Wind sind da nicht zu unterschätzen.

Wenn man über Nacht ankert, kann man überhaupt ruhig schlafen?
Vor 2 Jahren, habe ich in den Ferien am Meer ein Boot gemietet (ca. 4m). Wir ankerten dann in einer Bucht, und gingen ins Wasser um zu Schnorcheln. dabei habe ich beobachtet, dass der Anker sich "bewegte".
D.h. er verschob sich in der Zeit in der wir draussen waren, um ca. 3 Meter (ca. 30 min)
Der Untergrund war reiner Sand. Ist das bei Sand immer so? Oder war es die falsche Ankerart?

Oder begreife ich etwas Grundlegendes nicht?

Danke für Eure Hilfe
Gruss
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  #2  
Alt 06.07.2011, 13:30
billi billi ist offline
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Standard

Da man beim Ankern ja den Anker nicht nur auflegt sondern 3-5 fache Tiefe an Ankerkette, und bei Leine sogar nochmehr, raustwirft, sollt die Ankerkette auf Grund liegen und sich nur diese bewegen. der Anker solt sich bei den Zugbewegungen eingetlich nicht verändern sondern höchstens stärker eingraben.

Nach deiner beschreibung gehe ich daher davon aus, das ihr zuwenig Leine/Kette draußen hattet.
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  #3  
Alt 06.07.2011, 14:59
Birdy007 Birdy007 ist offline
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Standard

Kann duraus sein, dass wir die "Leine" zu kurz hatten. Etwa nur 2 mal die Tiefe.
Aber auch bei einer Kette + Leine die 3-5 mal die Tiefe ist... wird das boot nicht "weggetragen" vom Seegang? Die Leine ist auch irgendwann "zu Ende", und dann zerrt es am Anker selber.
Oder nicht?
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  #4  
Alt 06.07.2011, 15:10
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Micha° Micha° ist offline
Commander
 
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Zitat:
Zitat von Birdy007 Beitrag anzeigen
Kann duraus sein, dass wir die "Leine" zu kurz hatten. Etwa nur 2 mal die Tiefe.
Aber auch bei einer Kette + Leine die 3-5 mal die Tiefe ist... wird das boot nicht "weggetragen" vom Seegang? Die Leine ist auch irgendwann "zu Ende", und dann zerrt es am Anker selber.
Oder nicht?
Hallo,
wie Volker schon erwähnte soll der Anker sich einbuddeln oder festkrallen; dann ein Stück Kette, dann etwas Leine. Das Gewicht der Kette sorgt dann dafür, daß - nah am Anker - die Kette waagerecht zum Untergrund zieht, und dabei den Anker eben NICHT anhebt. So bleibt der Anker, wo er ist.
__________________
Gruß, Micha.
"Kennen Sie Schnipp-Schnapp?" (Loriot)
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  #5  
Alt 06.07.2011, 15:10
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Hausbootbewohner Hausbootbewohner ist offline
Captain
 
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Der Anker hält durch seine Form, bzw. gräbt sich in den Untergrund ein, solange der Zugwinkel zum Grund relativ spitz ist, und der Winkel ist spitzer, je länger die Ankerkette ist. Und damit das Eingraben gut funktioniert, gibt es für die verschiedenen Untergründe auch unterschiedliche Ankerformen.
__________________
Grüße, Andreas
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  #6  
Alt 06.07.2011, 15:12
Benutzerbild von jogibaer1509
jogibaer1509 jogibaer1509 ist offline
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Zitat:
Zitat von Birdy007 Beitrag anzeigen
wird das boot nicht "weggetragen" vom Seegang? Die Leine ist auch irgendwann "zu Ende", und dann zerrt es am Anker selber.
Oder nicht?
Der Anker soll sich ja auch im Untergrund 'vergraben'. Bei Sand sollen die Fluken des Ankers sich in den Sand ziehen, bei Fels sollen sich die Enden des Ankers im Felsspalten verkeilen.

Durch die Kette und die Länge der Ankerleine wird vermieden, das der Anker durch das Boot 'senkrecht' nach oben gezogen wird. Durch die Länge und das Gewicht wird der Ankerschaft quasi waagerecht am Boden gehalten. Die Länge dämpf zusätzlich die Bewegungen des Schiffes durch Wellengang, damit die Bewegungen nicht direkt am Anker wirken.

Wir haben ca. 7 Tonnen Gewicht als Gleiter. Die Ankerwinde muss schon öfter kräftig arbeiten um den Anker loszureissen. Natürlich hat es uns auch schon mal losgerissen. Dieses ist aber meist selten.

Grüße
Jürgen
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  #7  
Alt 06.07.2011, 15:15
Trissi Trissi ist offline
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Hallo,

das hängt letztendlich vom Seegang ab. Allerdings werdet ihr doch nur geschützt ankern und nicht dem direkten Seegang ausgeliefert sein.

Es gibt verschiedene Ankerarten, die Du auf diversen Untergründen verwenden solltest. M.E. ist auf Sand ein Pflugscharanker zu verwenden. Der gräbt sich auf Zug ein.

Auf jeden Fall die Leine und Kette nicht zu kurz halten, da diese den unmittelbaren Zug nach oben verhindern und die Wellenbewegungen ausgleichen.

Ich würde eine Boje mehr vertrauen schenken. Dies aber nur wenn ich sie auch vorher geprüft habe. Gewicht OK. Kette in Ordnung. Befestigungen dto.


Hoffe das reicht Dir als Antwort.

Viele Spaß beim Ankern und an der Boje festmachen.
Jörg
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  #8  
Alt 06.07.2011, 15:28
Benutzerbild von Micha B.
Micha B. Micha B. ist offline
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Hallo Birdy,

Ein Anker hält nicht durch sein Gewicht sondern durch das Eingraben im Ankergrund. Er stemmt sich dann mit seiner Fläche gegen den Sand-Kies-Schlick- was auch immer. Daher kann man auf Steinplatten z.B. nicht Ankern. Um dieses Eingraben zu ermöglichen gibt es alle möglichen Formen, die aber immer auf dem Prinzip des Pflugschars basieren.

Idealerweise zeigt die Ankerspitze dabei schräg nach unten und der Schaft ist wagerecht zum Grund. Zieht man nun am Schaft, bohrt sich die Spitze in den Grund und je mehr man zieht desto weiter gräbt sich der Anker ein. Zieht man am Schaft aber schräg nach oben, rutsch der Anker einfach über den Grund.

Die Regel 5-fache Wassertiefe (übrigends plus Höhe des Ankerbeschlags über der Wasseroberfläche) gleich Mindestlänge der Ankertrosse sorgt dafür, das der Ankerschaft nicht zu steil nach oben aus der Wagerechten beim Eingraben steht. Je länger die Trosse, desto flacher der Winkel.

Beim Ankern fährst du zum Ankerplatz, stoppst auf, lässt den Anker auf Grund und fährst langsam zurück, während die Ankertrosse ohne Zug auf den Anker ausläuft. Ist die 5-fache Länge erreicht, belegst du die Trosse und lässt das Boot weiter rückwärts ziehen, wenn es durch den Anker aufstoppt weiter Gas geben, um den Anker in den Grund zu ziehen.


Gruß, Micha
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  #9  
Alt 06.07.2011, 19:11
Aeronaut Aeronaut ist offline
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Mich würde noch interessieren wie ihr es mit dem Übernachten beim ankern haltet. Schaut ihr nachts öfter mal nach ob alles okay ist oder schlaft ihr tief und fest?

Grüße
Steffen
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  #10  
Alt 06.07.2011, 19:27
billi billi ist offline
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ich schau den Tag durch ob der Anker hält und kann dann beruhigt schlafen gehen.
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  #11  
Alt 06.07.2011, 20:02
Birdy007 Birdy007 ist offline
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Ohh!
Mal paar Stunden weg und so viele Beiträge!
Toll!
Danke an alle!
Denke, habe es begriffen! Die Länge machts!
+Art des Ankers.

Aber das mit dem "ruhig schlafen" würde mich auch interessieren.
Schläft ihr alle durch?

gruss
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  #12  
Alt 06.07.2011, 20:08
Benutzerbild von Vierzigplus
Vierzigplus Vierzigplus ist offline
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Zitat:
Zitat von Birdy007 Beitrag anzeigen
...Aber das mit dem "ruhig schlafen" würde mich auch interessieren.
Schläft ihr alle durch? ...
Ankerwache am GPS oder Smartphone an - und gut ist.
__________________
Gruß
Stefan
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  #13  
Alt 06.07.2011, 20:20
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jogibaer1509 jogibaer1509 ist offline
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Zitat:
Zitat von Birdy007 Beitrag anzeigen
Ohh!

Aber das mit dem "ruhig schlafen" würde mich auch interessieren.
Schläft ihr alle durch?

gruss
kommt wirklich auf die Ankerstelle an. Wenn es tagsüber gepaßt hat und man eine windstille Bucht hat und es nicht nach einem Gewitter ausschaut, dann schlafe ich durch.

Falls aber starker Wind ist, der Himmel erleuchtet von Blitzen ist und der Regen prasselt schlafe ich sehr schlecht und schau öfter nach.

Grüße
Jürgen
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  #14  
Alt 06.07.2011, 20:21
Ralf H Ralf H ist offline
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Hallo Birdy,
das mit dem ruhig Schlafen ist so eine Sache. Wenn Du bei heftigem Seegang in einer wenig geschützten Bucht ankern musst, dann wird aus dem Schlafen ein kurzfristiges Ruhen. Bei ruhigem Wetter wiederum mit fest eingegrabenen Anker mache ich den Ankeralarm an und schlafe recht gut. Bin dann morgens trotzdem manchmal überrascht, wo wir nach nächtlicher Winddrehung stehen, der Schwojkreis um den Anker ist gerade bei langer Kette recht beachtlich. Das geht aber in der Regel allen Nachbarbooten so und ist kein Problem.

Also den Anker sorgfältig ausbringen, schön fest einfahren und dabei durch Handauflegen an der Kette prüfen, ober er hält.
__________________
______________________________________________
Gruß Ralf
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  #15  
Alt 06.07.2011, 23:37
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jannie jannie ist offline
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Moin,
wenn Du reichlich verschiedene Situationen beim Ankern hinter Dir hast und Deine Anker gut kennst, kannste auch bei miesen Bedingungen gut schlafen.
Zum Beginn des Erfahrungen sammelns schläfste aber schlecht und das geht wohl allen so.
gruesse
Hanse
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  #16  
Alt 07.07.2011, 06:27
Birdy007 Birdy007 ist offline
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Danke!

Wie gross sollte der Abstand zu den anderen Booten sein? Mit einer Ankerkette/Leine von ca. 30-50 Metern... kann mir vorstellen, dass sich die Boote doch rech bewegen.
Nicht dass sich die Boote berühren, oder eben ineinanderkrachen.
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  #17  
Alt 07.07.2011, 06:55
billi billi ist offline
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theoretisch: ausgelegte Ankerkette - Tiefe = Radius des Schwojkreises.

Mehr Abstand ist immer gut
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  #18  
Alt 07.07.2011, 07:35
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Zitat:
Zitat von Birdy007 Beitrag anzeigen
Danke!

Wie gross sollte der Abstand zu den anderen Booten sein? Mit einer Ankerkette/Leine von ca. 30-50 Metern... kann mir vorstellen, dass sich die Boote doch rech bewegen.
Nicht dass sich die Boote berühren, oder eben ineinanderkrachen.
Eigentlich bewegen sich alle Boote ungefähr gleich. Es gibt Unterschiede je nach z.B. Rumpfform oder Aufbauten, aber ich habe es noch nicht erlebt, dass die Boote entgegengesetzt liegen - sprich das eine Boot schaut nach z.B. Norden und das andere zur gleichen Zeit Richtung Süden.

Abstand ist aber trotzdem gut - auch aus ggf. sozialen Gründen

Jürgen
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  #19  
Alt 07.07.2011, 07:51
billi billi ist offline
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Zitat:
Zitat von jogibaer1509 Beitrag anzeigen
Eigentlich bewegen sich alle Boote ungefähr gleich. Es gibt Unterschiede je nach z.B. Rumpfform oder Aufbauten, aber ich habe es noch nicht erlebt, dass die Boote entgegengesetzt liegen - sprich das eine Boot schaut nach z.B. Norden und das andere zur gleichen Zeit Richtung Süden.

Abstand ist aber trotzdem gut - auch aus ggf. sozialen Gründen

Jürgen
ich hab schon erlebt das zwei boote vor Anker zusammengestoßen sind. Es Gab natürlich keinen Schaden (Fender sei Dank) aber war interressant zu sehen wie uns das ander Boot plötzlich ziemlich nah kam und uns mit seinem Heck an unserem Heck traf.
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  #20  
Alt 07.07.2011, 07:57
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funkboje funkboje ist offline
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Wir haben sehr oft schon mehrere Tage lang in Buchten geankert. Ab Windstärke 4 trennt sich der Spreu vom Weizen. Zum einen muss es sich bei solchen Windstärken immer um geschützte Buchten handeln, in denen sich auch bei solchen Windstärken keine Welle aufbauen kann. Ansonsten sollte man das Ankern tunlichst lassen. Zum anderen habe ich noch niemand gesehen, der ab Windstärke 4-5 noch mit einer Leine ankert. (Ich rede hier von beliebten Buchten, in denen man nicht alleine ankert.) Alle Boote mit Leinen Anker müssen bei solchen Windstärken so viel Leine heraus lassen, wie sie meist nicht haben bzw. haben Sie dann so einen großen Swojekreis, dass es für die anderen Boote gefährlich wird. Ein Boot liegt ja nicht kerzengrade im Wind, sondern gewegt sich viele Meter immer hin und her.
In der Praxis werden nur noch die bei diesen Winden ankern, die Ihren Anker, Ihre Kette und das Verhalten des Bootes genau kennen. Bei diesen Windstärken wird auch der Skipper nicht mehr ruhig schlafen, sondern ich liege dann immer an Deck und döse so vor mich hin. Liegt man schon mehrer Stunden so am Anker, bekommt man ein besseres Gefühl, solange der Wind nicht auch noch zu nimmt.
Mit Ankerkettenlänge (nicht Leinenlänge!) von 3 facher Wassertiefe kann man theoretisch arbeiten. In der Praxis reicht das nur bei Windstille oder ganz leichten Winden
Sobald Wind aufkommt oder gar ein Gewitter sind 4-5 fache Längen und eine solide Kette auf jeden Fall angebracht. Wenn Wind aufkommt, werden in einer Bucht von 20 Booten in der Regel ca. 5 schon in der ersten Stunde abgetrieben. Genau dann ist die kritische Phase in beliebten und sehr geschützten Buchten, die meist nur einen schmalen Zugang haben. Denn man kann in große Schwierigkeiten kommen wenn der Vordermann abgetrieben wird und entweder niemand auf dem Boot ist, da alle am Strand liegen oder nur eine "Wache" an Bord ist, der bei Segelbooten bzw. größeren Motorbooten nicht den Anker heben und gleichzeitig am Motor sein kann. ... Alles schon passiert. Hat an unserem Boot einen erheblichen Schaden verursacht.

Ich kann nur raten, sobald Wind aufkommt fahrt in den Hafen. Bekommt erst das Gefühl mit der Zeit, wie man ankert und wie so ein Boot dann reagiert. Man muss sich ganz langsam an immer größere Windstärken heran tasten bis man "wirklich ankern kann". Also lieber einmal zu früh die Bucht verlassen als zu spät.
.
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Geändert von funkboje (07.07.2011 um 08:16 Uhr) Grund: Bild einer typischen beliebten Ankerbucht angehängt.
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  #21  
Alt 07.07.2011, 09:46
Birdy007 Birdy007 ist offline
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Was mich auch noch interessieren würde...
Wie weiss ich wo ich Ankern kann? Meine jetzt z.B. im Mittelmeer.
Tiefe? Untergrund? Was passiert wenn der Anker sich zw. Steinen verkeilt, und man ihn nicht mehr rausbekommt?
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  #22  
Alt 07.07.2011, 10:19
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JulianBuss JulianBuss ist offline
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Bzgl. "ruhig schlafen": hier gibts diverse technische Lösungen (Ankeralarm) für Notebooks, iPhones, Androids etc.

Ich hab meine Tipps und Erfahrungen bzgl. Ankern hier zusammengefasst: http://www.booteblog.net/private/jbu...haltekraft.htm
__________________
MV Julius: http://booteblog.net/julius

Fotos, Videos, Reiseberichte und technische Artikel: booteblog.net | Reise- und Technikvideos auf Youtube: https://www.youtube.com/@JulianBuss
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  #23  
Alt 07.07.2011, 10:23
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funkboje funkboje ist offline
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Zitat:
Zitat von Birdy007 Beitrag anzeigen
Wie weiss ich wo ich Ankern kann? Meine jetzt z.B. im Mittelmeer.
Diese Frage kann man noch beantworten: Auf reinem Sand. Eventuell mit geringem Seegras Bewuchs.

Zitat:
Zitat von Birdy007 Beitrag anzeigen
Tiefe? Untergrund? Was passiert wenn der Anker sich zw. Steinen verkeilt, und man ihn nicht mehr rausbekommt?
Ab hier wird es zu schwierig. Das hängt von so vielen Faktoren ab, dass man das nicht beantworten kann. Schon eine Antwort bei einem Anker von 10KG und 40KG fällt so unterschiedlich aus, dass es hier eine Gebrauchsanweisung nicht geben kann. Genau das meinte ich, wenn ich schreibe dass man eigene Erfahrungen mit seinem eigenen Boot machen muss und sich an die Problematik langsam herantasten sollte. Bei Windstille sollte man anfangen. Auch da kann schon das eine oder andere Unvorhersehbare passieren. Schäden sind bei Windstille aber in der Regel nicht zu erwarten.
.
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Ulrich

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  #24  
Alt 07.07.2011, 10:36
Birdy007 Birdy007 ist offline
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Danke! Toller Bericht!


@funkboje:
Und wie weiss ich was für ein Untergrund gerade unter meinem Boot ist?
Ok, bis so ca. 5-8m ist er ja meistens zu sehen. Aber bei schlechterem Wetter (wenns bedeckt/wolkig ist) oder schon nach Sonnenuntergang... denke, da sieht man nicht mehr ob's Sand oder was anderes ist?

Geändert von Birdy007 (07.07.2011 um 11:01 Uhr)
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  #25  
Alt 07.07.2011, 12:45
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Zitat:
Zitat von Birdy007 Beitrag anzeigen
Und wie weiss ich was für ein Untergrund gerade unter meinem Boot ist?
Ok, bis so ca. 5-8m ist er ja meistens zu sehen. Aber bei schlechterem Wetter (wenns bedeckt/wolkig ist) oder schon nach Sonnenuntergang... denke, da sieht man nicht mehr ob's Sand oder was anderes ist?
Dann hilft ein Blick in die Seekarte. Dort steht wie der Untergrund beschaffen ist. Auch in Revierführern, die die beliebtesten Buchten zeigen, steht in der Regel welcher Untergrund vorgefunden wird. Meist auch mit Hinweisen auf Steine und Felsen.
__________________
Ulrich

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