Verjährt eine Arztrechnung? - boote-forum.de

JPCool · #1 21.04.2010, 20:08

Moin Leute,

ich hab da mal ne Frage.

Mein Vater ist im Sommer 2008 gestorben. Diese Woche kommt eine Rechnung seines Hautarztes über 800€, für Leistungen die im April 2007 erbracht wurden.

Das kann doch nicht sein, dass man 3 Jahre braucht um ne Rechnung zu stellen.

Verjährt so eine (Dienst)leistung eigentlich? Es kann doch nach so langer Zeit kein Mensch mehr nachvollziehen ob und welche Leistungen erbracht wurden.

Sagt mal was dazu.

Ich Danke euch

Cyrus · #2 21.04.2010, 20:11

Ich würde gar nichts machen.

Soll er doch deinen Vater einen Gerichtsvollzieher schicken.

JPCool · #3 21.04.2010, 20:18

Zitat:

Zitat von Cyrus

Ich würde gar nichts machen.

Soll er doch deinen Vater einen Gerichtsvollzieher schicken.

Hab ich auch zuerst gedacht. Aber Mutter ist ja wohl als seine Erbin für seine "Schulden" verantwortlich.

Ruby · #4 21.04.2010, 20:26

RUBY-Crew sagt: Leistung 4/07 = Rechnung spätestens bis 31.12.2009

Verjährung 2 Jahre zum Jahresende (Quelle: RUBY-Crew, ZÄin),
gesetzlichen Hinweis habe ich immo keinen.

Cyrus · #5 21.04.2010, 20:28

Zitat:

Zitat von JPCool

Hab ich auch zuerst gedacht. Aber Mutter ist ja wohl als seine Erbin für seine "Schulden" verantwortlich.

Die Schulden muss er beweisen.

Da kann ja jeder kommen.

Aber laut Ruby egal.... Weil verjährt.

Jörg · #6 21.04.2010, 20:29

Ich meine auch 2 Jahre, sicher bin ich mir nicht.
Aber sagen wir mal so, wenn ihr dem armen Hausarzt nichts böses tun wollt, versucht es bei der Versicherung einzureichen(mit vorherigen Anruf), wenn die bezahlen, dann würde ich es dem Arzt bezahlen, er hat ja auch seine Leistung erbracht, auch wenn er etwas schlampig in der Rechnungsstellung war

wolf b. · #7 21.04.2010, 20:31

Zitat:

Zitat von Jörg

.. dann würde ich es dem Arzt bezahlen, er hat ja auch seine Leistung erbracht, auch wenn er etwas schlampig in der Rechnungsstellung war

Das behauptet er zumindest .......

JPCool · #8 21.04.2010, 20:32

Danke, auf das

ist wie immer Verlass.

Ruby · #9 21.04.2010, 20:35

Man kann auch Schulden erben, die ja aber tituliert sein müssten. Hier tobt gerade ein interdisziplinärer Streit, ob man einem Verstorbenen eine Rechung schicken und die bei NIchtzahlung titulieren kann.

Cyrus · #10 21.04.2010, 20:37

Zitat:

Zitat von Ruby

Man kann auch Schulden erben, die ja aber tituliert sein müssten. Hier tobt gerade ein interdisziplinärer Streit, ob man einem Verstorbenen eine Rechung schicken und die bei NIchtzahlung titulieren kann.

Sicher nicht.

So oder so ist für den Arzt der Zug abgefahren.

RicoBerlin · #11 21.04.2010, 20:37

§ 195 BGB in Verbindung mit § 199 BGB:
- Rechnung 04/2007
- § 199 BGB 12/2007
- § 195 BGB 12/2010

Leider müsst ihr die Rechnung begleichen, sonst kann der Herr Dr. es gerichtlich/ per Inkasso durchsetzen und bekommt Recht.

Bei Fragen -> PN

Jörg · #12 21.04.2010, 20:37

Zitat:

Zitat von wolf b.

Das behauptet er zumindest .......

Naja ich geh mal davon aus, daß er diese wirklich erbracht hat, wenn er sich überhaupt noch traut nach so langer Zeit eine Rechnung zu stellen.....
Behandlungsdaten müßen ja auf der Rechnung aufgeführt sein.
Und wenn Opa gestorben ist und er stellt die Rechnung innerhalb der Frist weiß man auch nicht mehr ob es tatsächlich so war

Cyrus · #13 21.04.2010, 20:39

Zitat:

Zitat von RicoBerlin

§ 195 BGB in Verbindung mit § 199 BGB:
- Rechnung 04/2007
- § 199 BGB 12/2007
- § 195 BGB 12/2010

Leider müsst ihr die Rechnung begleichen, sonst kann der Herr Dr. es gerichtlich/ per Inkasso durchsetzen und bekommt Recht.

Bei Fragen -> PN

Einfach so?

Dann schreibe ich Jörg seinem Vater auch noch 2-3 kleine Rechnungen.

RicoBerlin · #14 21.04.2010, 20:45

Wie gesagt, Rechnung ist noch nicht verjährt!

Die Arztakte ist ein Dokument - es wird schwer dem Arzt die Nichterfüllung seiner Behandlung zu beweisen und da wird auch kein Richter, auch nach so einer langen Zeit, gegen den Arzt "stimmen".

Kläre es mit dem Arzt in einem persönlichen Gespräch und frage ihn, ob er sich auf einen sogenannten Vergleich einläßt (ca. 50%)!

hmigor · #15 21.04.2010, 20:46

Die Verjährungsfrist beginnt immer am 1.1. des Folgejahres, also hier am 1.1.2008.

Die genauen Verjährungsfristen sollten im BGB stehen. Die gerinste Frist sind 2 Jahre. Wäre hier also nach dem 31.12.2010. Rein formaljuristisch ist der Doc im Recht.

Cyrus · #16 21.04.2010, 20:47

Und wie kann man sicher gehen das der Arzt die Rechnung nicht ausversehen zweimal gestellt hat?

elbeschlauchbootfahrer · #17 21.04.2010, 20:49

Mein Schwiegerpapi hat es schonmal in die Bildzeitung geschafft

Er hat seinem Zahnarzt gesagt daß er ihm jeden einzelnen Cent bezahlt wenn der auf seine Rechnung besteht

und es dann auch so gemacht

Jeden einzelnen Cent

ca. 1800 Überweisungen

Jörg · #18 21.04.2010, 20:49

Zitat:

Zitat von Cyrus

Und wie kann man sicher gehen das der Arzt die Rechnung nicht ausversehen zweimal gestellt hat?

Indem man bei der Kasse nachfdragt ob diese schon eingereicht wurde, sollte ja anhand der "letzten" Rechnungen möglich sein

RicoBerlin · #19 21.04.2010, 20:50

Hier ist eine ordentliche Buchführung im privaten Sektor gefragt, Kontoauszüge etc.

Cyrus · #20 21.04.2010, 20:51

Zitat:

Zitat von Jörg

Indem man bei der Kasse nachfdragt ob diese schon eingereicht wurde, sollte ja anhand der "letzten" Rechnungen möglich sein

Liest sich wie ein Privatpatient.

ich bezahle meine Rechnungen auch alle selbst.

Ruby · #21 21.04.2010, 20:51

O.K. ich muß RUBY-Crew korrigieren, es sind 3 Jahre (seit 2002), hier steht ziemlich viel
http://www.zahn-online.de/praxistipp...ztrecht1.shtml

Über die dann verbleibende Frage kann ich keine Auskunft geben

.

JPCool · #22 21.04.2010, 20:51

Zitat:

Zitat von RicoBerlin

Kläre es mit dem Arzt in einem persönlichen Gespräch und frage ihn, ob er sich auf einen sogenannten Vergleich einläßt (ca. 50%)!

Also, wenn die Rechnung noch nicht verjährt ist, ist doch die Beihilfe ( Vater war Beamter) bzw. die private Restkostenversicherung verpflichtet die Rechnung zu bezahlen. Schließlich war er ja zu dem Zeitpunkt da versichert. Oder gibt es da wieder andere Regelungen?

RicoBerlin · #23 21.04.2010, 20:52

Aber auch die Privatpatienten reichen die Rechnungen bei der KK ein und ggf. bei der bezuschussenden Stelle (z.B. bei Beamten).

ClemensDerAhnungslose · #24 21.04.2010, 20:52

Eine kurze Zwischenfrage (hoffe, das ist mir gestattet):

Muessen nicht saemtliche Forderungen vor dem Abschluss des Erbschaftsverfahrens bekannt sein? Schliesslich muessen doch die Erbnehmer aufgrund dieser Zahlen entscheiden, ob sie das Erbe annehmen. Ich kann mich erinnern, dass bei der Abwicklung des Erbes meines Vaters alle Zahlen vorlagen.

Cyrus · #25 21.04.2010, 20:53

Zitat:

Zitat von JPCool

Also, wenn die Rechnung noch nicht verjährt ist, ist doch die Beihilfe ( Vater war Beamter) bzw. die private Restkostenversicherung verpflichtet die Rechnung zu bezahlen. Schließlich war er ja zu dem Zeitpunkt da versichert. Oder gibt es da wieder andere Regelungen?

Wen dem so ist,
dann schreibe dem Arzt er möge sich das Geld direkt von der Versicherung holen.