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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen. |
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Themen-Optionen |
#101
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@max:
Deine Ausführungen zeigen mir, dass Du dich mit der Thematik ausgiebig beschäftigt hast und die Grundprobleme ansprichst. Sicherlich muss für jedes Gewässer eine Lösung angestrebt werden und hier müssen die Vertreter der Naturschutzverbände mitarbeiten und nicht blocken. Die, von dir angesprochene, Problematik der "Wintergäste", sprich so auch des Gänseeinfluges, wird von manchen Bevölkerungsgruppen als wesentlich größer angesehen. Hier kommt natürlich die Art der wirtschaftlichen Schädigung zum Ausdruck. Vorbildlich finde ich deine Aussage: Das ist eine Grundlage, auf der man Gespräche und Kritik sowie unterschiedliche Ansichten austauschen kann.
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Gruß Karsten Naturwissenschaften und deren Gesetze sind nicht verhandelbar (Harald Lesch) Geändert von hansenloewe (24.03.2010 um 16:41 Uhr) |
#102
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![]() Zitat:
![]() Deshalb stellte ich einfach meine Bitte und meinte damit konkret weniger "persönlich" zu werden. Ich hatte den Eindruck, daß sich das aufschaukelt und bin zufrieden, wenn ihr euch nicht verbal an die Gurgel geht. ![]()
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#103
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Hallo Wolf B.,
bei den beschriebenen Verlusten ist es immer schwierig sie zu interpretieren. Wird die Anzahl oder das Gewicht der Fische angegeben, sind die Prozent auf Bestand oder Ertrag bezogen? Die Verluste lassen sich nur in kleinen stehenden oder fließenden Gewässern bestimmen. Je nach Dauer der Anwesenheit und Anzahl der Tiere ergeben sich dann die von Dir zitierten Verlustzahlen, beim Besuch der Kormoran-Wintergäste innerhalb weniger Wochen. Diese 65 bis 95% Verlust beziehen sich bei den kleinen Flußoberläufen auf e i n e n Besuch. Die am stärksten betroffenen Arten sind Äsche, Barbe und (wo es sie denn noch gibt) Nase. Meist werden dabei zuerst die schnabelgerechten Fische um die 20cm (aber auch größere) gefressen. Die verbleibenden Fische sind dann meist zu jung um zu laichen, bis diese die erforderliche Größe erreicht haben kommt der nächste Winterbesuch mit wieder neuen Kormoranen und Verlusten von wieder 65 bis 95%. Da im Gewässer auch noch weitere Kleinfischarten vorkommen haben die K. noch Nahrung die etwas mehr Aufwand erfordert aber die Vögel haben Zeit … und Hunger. In Sachsen-Anhalt wurden bei Magenuntersuchungen an geschossenen Kormoranen 135 Stichlinge gefunden – das sind Fischchen von max. 6-8cm Länge. So können auch gute, sich selbst tragende Bestände innerhalb weniger Jahre verloren gehen. Bei großen Gewässern lässt sich der Fischbestand kaum bestimmen, meist nur über die Fänge der Fischerei abschätzen. Misstrauisch werde ich dann wenn ich die Meldung lese „Weissfischbestände haben seit Wiedererscheinen des Kormoran sogar zugenommen“. Was heißt dies anderes als ein Verlust der Raubfische im Gewässer? Nur die Fische mit der höchsten Reproduktion kommen durch. Den Link zum Äschenbericht in Thüringen hatte ich ja schon gepostet, Kommentar der Ornis: Kormorane bedrohen keine heimischen Fischarten. Die beschriebenen Bestandseinbrüche sind auf Gewässerverbauungen, Fischkrankheiten, Besatzfehler und neuerdings Klimawandel zurückzuführen. So geht das seit Jahren. Wenn Skorpio emotional reagiert ist dies Frust aus Jahren. Zu den Feinden der Kormorane: Wenn Du mal genauer in den Vogelforen ließt wirst du feststellen dass die beschriebenen Effekte meist Einzelfälle sind. In einer Kolonie mit hunderten Nestern wurde dann 4x beobachtet wie ein Adler ein Kormorankücken fraß, der beschriebene Futterklau wird von 1 bis 2 Adlerexperten betrieben und die verschwundene Kormorankolonie hat sich nur auf andere aufgeteilt. Den 260 Adlerpaaren in Mecklenburg standen (2008) etwa 12 000 Brutpaare und noch 2,8mal so vielen Junggesellen gegenüber. Max
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#104
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Hallo Hansenloewe,
das Dir die Aussage: "Das Teichwirte den Kormoran und auch Graureiher einfach abschießen dürfen, halte ich persönlich für die schlechteste Lösung“ gefällt ist mir klar. Habe ich ja auch aus Deinen Posting kopiert. Was ich damit meinte ist folgendes: "Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen - abgesehen von all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind." Die Methode ist unschön und begrenzt wirksam, aber welche wirksamen Methoden gibt es? Was wollen einige Vogelschutzverbände erreichen wenn sie ihren eigenen Mitgliedern predigen akustische Vergrämung wirkt, Drahtüberspannung wirkt, dies auch in Pressemitteilungen und Briefen an Ministerien verbreiten? - Lassen sich dann Fischer und Angler besser als Kormoranhasser verunglimpfen? Zitat NABU: Bei den Fischern erwuchs aus dem Bewußtsein einer beruflichen Randgruppe heraus das Bedürfnis, einen Machtkampf zu gewinnen, um sich selbst das Gefühl zu verschaffen, wichtiger zu sein, als man ist. Ein Feind mußte her, da kam der verhaßte Kormoran, angeblich aus China eingeschleppt, als Eindringling in die Ruderbootidylle der Fischerin vom Bodensee gerade recht. Es geht den Fischern also gar nicht um die Verhinderung oder Begleichung von Schäden durch Kormorane, sondern, wie soeben festgestellt, um das Gewinnen eines Machtkampfes. Eine Position des NABU ist der Kormoran muss sich weiter ungehindert ausbreiten können. Irgendwelche - selbst unblutige- Maßnahmen zur Bestandsregulierung sind undenkbar. Max |
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