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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen. |
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Museum für Hamburgische Geschichte
stellt das rekonstruierte Gesicht des legendären Seeräubers vor Einem echten Seeräuber in die Augen schauen und den Bart kraulen, das wär's doch. Vor allem, wenn der Seeräuber Klaus Störtebeker heißt und seit 600 Jahren tot ist. Um den berühmten Piraten ranken sich viele Legenden. Nun zeigt das Museum für Hamburgische Geschichte sein Gesicht, rekonstruiert anhand eines Schädels, der Störtebeker zugeschrieben wird. "Der Schädel weist eine Besonderheit auf", erklärt Ralf Wiechmann vom Museum für Hamburgische Geschichte. "Das Loch, durch das der große Nagel durch den Schädel getrieben wurde, wurde speziell vorbereitet." Dies spreche dafür, dass es sich zumindest um den Schädel einer "herausgehobenen Persönlichkeit unter den Piraten" handelt, vielleicht um den Störtebekers, meint Wiechmann. Normalerweise seien die Nägel quer durch die Köpfe der Hingerichteten geschlagen worden. Dieser Schädel sollte aber offenbar intakt bleiben, damit man ihn zur Abschreckung und Ermahnung "gut zu erkennen" aufhängen konnte. Auf der Grundlage dieses Schädels, mit Hilfe spezieller Materialien und aufwändiger Detailarbeit, wurde das Gesicht rekonstruiert, Muskeln, Augen, Haut, Ohren, Nase, Haare. Dabei flossen laut Wiechmann "alle festgestellten Details" mit ein: Geschichte zum Anfassen nach über 600 Jahren. "Es war uns wichtig, nicht eine stereotype Darstellung irgendeines Piraten zu erhalten, sondern die Rekonstruktion so weit wie möglich zu individualisieren", sagt Wiechmann. Eine Narbe auf der Stirn und ein ausgeschlagener Schneidezahn sollen das Gesicht unverwechselbar machen. Klaus Störtebeker, der legendäre Pirat, der gegen die Hansestädte kämpfte, wurde um das Jahr 1400 in Hamburg hingerichtet. Einen wissenschaftlichen Zweck hat eine solche Gesichtsrekonstruktion nicht. Der Sinn liege eher im Didaktischen, in der Veranschaulichung, sagt Wiechmann. Und das kann eine solche Arbeit leisten. Alle kennen ihn vom Erzählen und vom Lesen, jetzt kann man ihm sozusagen persönlich begegnen. "Nun schaut uns plötzlich ein ungeheuer realistisch anmutender Mann entgegen. Die Distanz zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist aufgehoben", schwärmt Wiechmann. Die Rekonstruktions-Methode kommt ursprünglich aus der Anthropologie und der Gerichtsmedizin. Schädel können so typisiert werden, nicht mehr identifizierbare Opfer von Gewalttaten können ein Gesicht erhalten. Von Knochenformen und -besonderheiten wird auf das Aussehen geschlossen. Auch die Substanz selbst von Knochen und Zähnen lasse bestimmte Rückschlüsse auf die Lebensumstände der betreffenden Person zu, sagt Kurt Alt, Anthropologe an der Universität Mainz. Mangelerscheinungen und bestimmte Krankheiten können analysiert werden. Die genetische Analyse des "Störtebeker-Schädels" steht nach Angaben Wiechmanns noch aus. Ein "eindeutiger wissenschaftlicher Nachweis" fehle bislang. Viele Unsicherheiten bleiben: Faktoren, die das Gesicht eines längst verstorbenen Menschen entscheidend mit formten, bleiben im Bereich der Spekulation: soziale Rolle, persönliches Schicksal, Charakter, kulturelles Umfeld. Insgesamt gehöre zur Gesichtsrekonstruktion auch Fantasie, Intuition und viel "künstlerische Fertigkeit", meint Alt. "Das sind zum Teil richtige Meisterwerke." Gesichtstypen und die Zuordnung zu bestimmten Völkern würden auf beeindruckende Weise plastisch dargestellt, sagt der Anthropologe. Die Rekonstruktion eines individuellen Gesichts sieht er aber kritisch. Ein typisierter norddeutscher Seeräuber des ausgehenden Mittelalters könne gewiss abgebildet werden. Aber das individuelle Gesicht eines einzelnen Menschen darzustellen, der seit Jahrhunderten tot ist und über dessen Äußeres keine verlässlichen Angaben vorliegen, hält Alt für unwahrscheinlich. Zwei Fragen bleiben also offen: Ist es tatsächlich der Störtebeker-Schädel, und ist es sein Gesicht? Doch nicht dem echten Störtebeker in die Augen schauen? Die Illusion ist das Faszinierende. Störtebeker könnte so ausgesehen haben. So oder so ähnlich. Und natürlich muss ein richtiger Pirat auch einen Bart haben. Aber: Bitte nicht berühren! (c) heute.t-online
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Gruss, Helmut DGzRS - Fördermitglied werden! |
#2
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..schöner beitrag...
ich war erst einmal in Hamburg... und hab damals bei Störtebecker (überraschenderweise) preiswert und gut frischen Fisch gegessen.... (über den landungsbrücken)....
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servus dieter _________________________________ ...egal um was es geht, der Fehler sitzt meist vorm Gerät!! ![]() |
#3
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Dann werd ich da wohl mal hingehen. Das MfHG ist etwa 200 m von mir entfernt. Den zugehörigen Park kann ich von hier aus sehen. Danke für den Hinweis
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Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. (Erich Kästner) |
#4
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Danke Helmut, sehr schöner Beitrag
![]() passend dazu: Spiegel-TV Dokumentation: "Der Kopf des Freibeuters-Das Geheimnis des "Störtebeker-Schädels." Sonntag 28.11.04 um 21:15 bei VOX
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Gruß von der Ostsee Doris Nichts ist so gerecht verteilt wie der Verstand, jedermann glaubt genug davon zu haben. |
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