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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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#1
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Hi!
Ich bin neu hier und ruf erstmal ein "Hallöle" in die Runde... ![]() Ich beschäftige mich gerade erstmals mit Bootsführerscheinen weil ich "Rumschippern" eigentlich was schönes fänd (wobei ich nichtmal weiß ob ich nicht eh jmd bin der nach 10 Min Seekrank wird *g - oder gewöhnt man sich an sowas?). Wenn ich das richtig recherchiert habe gibt es folgende Scheine:
Ferner: Welcher ist Voraussetzung für welchen anderen? Es scheint mir auch dass viel freiwillig ist und nur wenig vorgeschrieben - welchen Schein braucht man wann aus gesetzlichen Gründen, welche machen wann trotzdem Sinn? Was mit so vorschwebt: Hin und wieder vllt mal aufm Neckar fahren (Motoryacht o.ä.), vllt mal durch Frankreich mit sonem Hausboot welche es da oft gibt und mit Segelbooten/Motoryachten aufm Mittelmeer (nicht zu weit draußen, schon immer in Festlandnähe). Bezügl. letzterem gehts bald nach Korsika, das wär zB eine Gelegenheit. Vielen Dank! |
#2
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Ich versuche mal die Führerscheine zu erklären, korrigiert mich, wo ich irre:
Man muß zunächst zwischen vorgeschriebenen und freiwilligen amtlichen Scheinen (Befähigungsnachweisen) unterscheiden: Amtliche Scheine sind der SBF Binnen, SBF See und vllt. das BSP, das kenne ich nicht so gut. Freiwillige Scheine sind (in dieser Reihenfolge, sie bauen aufeinander auf): SKS, SSS und SHS; der TSS ist ein Zusatzeintrag im SBF, den man durch Dienstzeiten auf einem Traditionsschiff erwerben kann. Das Sportschifferzeugnis kenne ich nicht gut genug, um dazu was sagen zu können, ich glaube, man braucht ihn für große Boote > 15 m auf dem Rhein. Nun also zum Geltungsbereich: SBF Binnen (Pflichtschein, sobald Motor an Bord) gilt im Geltungsbereich der BiSchStrO und kann für Motor, Segel und/oder Surfen ausgestellt werden; für nicht motorisierte Boote (< 15 m?) braucht man theoretisch keinen Führerschein, aber das ist mittlerweile ziemlich utopisch. SBF See gilt auf den Seeschiffahrtsstrassen, also in Fahrwassern vor der deutschen Küste, wo die SeeSchStrO gilt, für Sportboote mit Motor von mehr als 5 PS. SKS ist ein freiwilliger Schein für die Küstengewässer aller Meere bis 12 sm (=22 km) für Yachten; man kann ihn nur für Motor oder auch für Motor und Segel machen. SSS ist ein freiwilliger Schein für Yachten mit Antriebsmaschine und Segel in 30sm (=54km) Abstand von der Küste in allen Meeren sowie in Ostsee, Nordsee, Ärmelkanal, Bristolkanal, Irische See, Schottische See, Mittelmeer und Schwarzem Meer, den man zum Führen gewerblich genutzter Yachten mit max. 12 Mann Besatzung und Traditionsschiffen von 15 - 25 m benötigt. SHS gilt weltweit und man braucht ihn zum Führen von Ausbildungsschiffen und Traditionsschiffen bis 55m. Zusätzlich gibt es vom DSV noch Segelscheine: den Sportsegelschein für Binnen und küstennahe Wasserflächen (für Regatten, bei denen man keinen Amtlichen Schein braucht), den Jüngstensegelschein (ab 7 Jahre) und den Segelsurfschein. Wie schon erwähnt, bauen die Seescheine in der Reihenfolge SBF See, SKS, SSS, SHS aufeinander auf. Zusätzlich zum Vorhergehenden Schein muß man aber ab SKS noch einen Erfahrungsnachweis führen, der belegt, daß man sounsoviel Meilen auf Yachten im entsprechenden Geltungsbereich mitgefahren ist; für sowas sind die Logbücher da ![]() ![]() Der Prüfungsstoff wird immer umfangreicher: beim SBF See terrestrische Navigation (Kreuzpeilung, Versegelungspeilung), beim SKS kommen Loran C, GPS und Radar sowie die Deviationsbestimmung und -kontrolle nach terrestrischen Objekten, beim SSS praktisch alles außer Astronavigation, und beim SHS zusätzlich noch Astronavigation. Außerdem wird bei allen KVR, Seerecht in zunehmendem Maße und Wetterkunde geprüft. Soweit erstmal mein Wissen über die Scheine. Alex
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#3
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Hi Alex!
Vielen Dank für diese ausführliche Antwort! Super hilfreich! Eine paar Fragen habe ich noch: 1. Es scheint als gäbe es fast alle Scheine immer für Motor und/oder Segel/Surfen; ist das richtig? 2. Wenn man die amtlichen Scheine hat, braucht man dann auch noch die Segelscheine oder sind das eher "kleinere Scheine" für Leute die nicht gleich die großen Scheine machen wollen? 3. Mal ne ganz doof Frage: Wenn man THEORETISCH (machen wohl die wenigsten) alle diese Scheine machen wollen würde, wieviel Zeit braucht man pro Schein, was kostet ein so Schein im Schnitt? 4. Sind diese Onlinelernumgebungen (quasi "Fernstudium") falls man wenig Zeit hat iO, also falls man nicht im Bootsclub an festen Terminen lernen kann? 5. Und mal noch ne vermutlich saudumme Frage: Son Kapitän auf nem großen Schiff hat auch nur solche Scheine oder wie wird man das? ![]() Danke! |
#4
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Hallo Nautilus,
Zitat:
Kurze Frage: was genau plannst Du? kann kann man die offenen Fragen vielleicht etwas konkreter beantworten. Zitat:
"Kleinere und größere Scheine" ist auch etwas irreführend. Der SKS ist z.B. ein amtlicher Segelschein. Als Einstieger kannst Du SSS und SHS erstmal getrost vergessen. Zitat:
SBF See und SKS werden oft im Paket angeboten. Sind meist ca. 10 Theorieabende, 5 Motorboot-Stunden für SBF See und der Prüfungstörn 1-2 Wochen für den SKS. Aus der Hüfte heraus schätze ich mal so 2-3T inkl. Törn. Braucht man nur SBF Binnen oder SBF See, dürfte man mit ein paar hundert Euro auskommen. Zitat:
Zitat:
![]() Viele Grüße, Peter
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#5
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![]() Zitat:
![]() Ihr solltet euch erst einmal kundig machen, bevor ihr hier Antworten schreibt!! Gruß UWE
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dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will. ![]() |
#6
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![]() Zitat:
der SKS ist ein amtlicher Schein, seit er existiert (seit ca. 1999). Der SKS hat den BR-Schein abgelöst, welcher hingegen nur ein DSV-interner, nicht-amtlicher Schein war. Viele Grüße, Peter
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#7
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Hallo Nautilus,
diese Passage habe ich wohl vorher überlesen: Zitat:
*Hausboot Frankreich: soweit ich weiß: keine Scheinpflicht *Segelboot & Motoryachten Mittelmeer: SBF See. Bei Segelyachten ist der SKS sehr empfohlen, weil die Schiffsführung einer Segelyacht nicht unbedingt trivial ist, SKS ist aber nicht vorgeschrieben. Abhängig vom Vercharterer/der Versicherung kann es aber auch sein, dass ein SKS-Schein vorgelegt werden muss. Viele Grüße, Peter
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#8
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![]() Zitat:
![]() Es gibt nur den amtlichen Sportbootführerschein Binnen als -reiner Motorbootschein -reiner Segelschein (Jollensegeln) -reiner Surfschein -oder kombiniert ausgestellt Und den amtlichen Sportbootführerschein-See um ein Sportboot mit mehr als 5 PS auf See bzw. an der Küste zu fahren. Dieser Sportbootführerschein-See gilt gleichermaßen für Segelboote wie Motorboote! Bei den amtlichen Sportbootführerschein-See gehört nur Motorbootfahren aber nicht Segeln zum Prüfungsstoff! So isset nun mal ![]() Gruß UWE
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#9
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Hallo Uwe,
wenn ich auf meinen (betagten) BR-Schein schaue, lese ich dort "Deutscher Segler-Verband" (= nicht-amtlich). Wenn ich dahingehen einen Blick auf meinen SSS-Schein werfe, lese ich dort "Bundesrepublik Deutschland" (=amtlich) ![]() Wenn's interessiert, gibt es hier auch noch die offizielle Verordnung für SKS, SSS und SHS: SportSeeSchV . Für einen nicht-amtlichen Schein gäbe es keine amtliche Verordnung... Aber so langsam dämmert es mir: Du verwechselst vermutlich "amtlich" vs. "nicht-amtlich" mit "freiwillig" vs. "verpflichtend". Das eine hat allerdings mit dem anderen nix zu tun... ![]() Gute Nacht, Peter P.S.: Geltung SBF-See für Segelboote im Küstenbereich? Nein, er ist aber erforderlich, weil die meisten Segelyachten einen Motor mit mehr als 5 PS haben.
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#10
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Ganz einfach und schnell erklärt:
Bei einer amtlichen Prüfung ist immer ein Beamter anwesend ![]() Ich habe damals NICHT den BR Schein gemacht, da es mir missfiel, dass ein MÖCHTEGERN mich beurteilte! Gruß UWE
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#11
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![]() Zitat:
SportSeeSchV, §4a, Abs. 1: "[...] werden von den beauftragten Verbänden Prüfungsausschüsse eingerichtet, die von einem Leiter geführt werden, der auf Vorschlag des Lenkungsausschusses von der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nordwest mit Zustimmung des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung bestellt wird." De facto sind es die selben Prüfer, die früher vom DSV für BR, BK und C-Schein eingesetzt wurden, aber nun eben amtlich....
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#12
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Okay Jungs, VIELEN DANK, TOLLES FORUM, ich denke ich habs grob verstanden
![]() Für mich wäre also vermutlich erstmal der SBF See und SBF Binnen interessant, am besten beides immer in Motor und Segelvariante (wenns da Varianten gibt). Das nächste wäre dann der SKS und dann ginge es weiter falls Bedarf. Fragen:
Danke! Geändert von NautilusIII (31.05.2009 um 23:16 Uhr) |
#13
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![]() Zitat:
Die von der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung im Auftrag des Bundes abgestellten Prüfer wissen schon, was Sache ist. Ich kenne einen, der war 20 Jahre Kapitän auf Großer Fahrt. Ich kenne aber auch Verbandsprüfer für den SBF See, die haben selbst nie ein Boot außerhalb der 3 Meilen - Zone geführt!
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Gruß Ewald |
#14
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![]() Zitat:
![]() Leider hatten damals die Letzteren überhand gewonnen und da hatte ich keinen Bock drauf ![]() Gruß UWE
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#15
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Hallo Nautilus,
du kannst den SBF See und den SBF Binnen auf einem Motorboot oder einem Segelboot machen. Wenn du die Führerscheine hast, kannst du beide alle Wasserfahrzeuge fahren, es gibt dann keinen Unterschied mehr. mfg jörg |
#16
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![]() Zitat:
ja fang erst mal mit diesen beiden Scheinen an, die brauchst du auf jeden Fall. Als grobe Schätzung rechne mal mit 400-500 Euro alles in allem, je nach Bootsschule. Die Frage sollte nicht heissen, "Wie wichtig sind eigentlich Sprechfunkscheine", sondern wie "Wie wichtig ist eigentlich Sprechfunk". Obwohl mittlerweile im Küstennahen Bereich die Handyabdeckung schon recht verläslich ist, so ist es klar ein Sicherheitsplus wenn man Funk an Bord hat. Im Binnenbereich ist es m.E. nicht erforderlich. Allerdings, wenn eine Funke an Bord (Buten) ist, muss der Skipper auch das entsprechende Funkzeugnis haben (SRC). Das bringt mich schon zum letzten Punkt. Wenn du beabsichtigst wirklich im Küstenbereich zu segeln und dafür ein Boot zu chartern wirst du in der Regel den SFB See, den SKS und den SRC benötigen.
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Gruss Thomas ------------------ Stingray LX 185 ![]() ![]() |
#17
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![]() Zitat:
Sprich, wenn ich den SBF See aufm Motorboot mache darf ich auch ein Segelboot fahren und umgekehrt, richtig? Ist das so sinnvoll, diese Bootsarten unterscheiden sich doch sicherlich deutlich in ihrem Handling... |
#18
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![]() Zitat:
Gibt es verschiedene Varianten des SRC und welche braucht man da? |
#19
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Gibt nur den SRC ...
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Gruss Thomas ------------------ Stingray LX 185 ![]() ![]() |
#20
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Gruß Ewald |
#21
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![]() Zitat:
Zitat:
... wenn Du beispielsweise mit einem Segler unterwegs bist und es passiert etwas, dann wirst Du gefragt werden, ob Du überhaupt die Befähigung hast, sich mit so einem Boot an so einem Platz aufzuhalten. Der entsprechende (freiwillige) Schein gilt als Befähigung - es gibt aber auch andere Möglichkeiten wie korrekte Logbuchführung, Zeugenaussagen etc. Desweiteren verlangen viele Vercharterer von Dir den Schein, weil sie wissen, dass es in D eben so was gibt! Engländer z.B. kennen gar keinen offiziellen Führerschein, dafür sind die freiwilligen weitaus anspruchsvoller. Zitat:
Erst beim SKS musst Du mindestens 200sm gesegelt sein, damit Du den Schein bekommst! Gruß Volker SY JASNA
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![]() Rotwein hat keinen Alkohol!
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#22
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![]() Zitat:
Sinnvoll ist immer, öfter mal bei alten Hasen mitzufahren.
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Gruß Ewald
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#23
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Die meisten Vercharterer von Segelyachten verlangen doch den Sportküstenschein SKS, weil damit eine gewisse praktische Erfahrung enthalten ist: Für den Erhalt des Scheines ist ein Seemeilennachweis (300sm) als Befähigungsnachweis und eine praktische Prüfung erforderlich.
Habe meine Scheine am Forggensee gemacht, danach 1 Woche Skippertraining vor Elba mit anschließender praktischer Prüfung. Wenn, wie es bei uns der Fall war, bei starkem Wind als Prüfung diverse Manöver und als Krönung "Mann über Bord" ohne Motor gefahren werden muß, ist das schon anspruchsvoll. Du hast nur 2 Versuche, und wenns dann nicht klappt, bist durchgefallen. Die meiste Yachten sind mit Funkanlage ausgerüstet, wofür das SRC benötigt wird. Mein Bekannter durfte vor 2 Jahren mit einer Segelyacht in HR nicht auslaufen, weil der SRC-Schein zu Hause lag. Gruß Franz |
#24
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doch gerade auch dort, vor allem bei dichterem
Verkehr wie z.b. auf der Mittelweser, Mittellandkanal, zusätzlicher Nautischer Funk (informiert u.a. über Sperrungen von Schifffahrtswegen, Schleusen, Tauchtiefen), Manövern der Berufsschifffahrt, Warnungmeldungen. Gruß Axel |
#25
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Binnen ist fürs Funken doch der UBI erforderlich, da nützt der SRC und LRC wenig, oder?
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gregor ![]()
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