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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Themen-Optionen |
#1
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Hallo zusammen,
ich habe mir in meinen 11m-langen Stahlverdränger mit hydraulischer Lenkung in 2022 einen Raymarine Autopiloten von einer Werft einbauen lassen, der in diesem Jahr mit folgenden Merkwürdigkeiten auffällt: 1. die Pumpe Type 1 , 12V, macht im Autopilot-Modus signifikante Arbeitsgeräusche ("Klack" Geräusche) und vibriert - manchmal enorm, wenn sie arbeiten muss. Frage: Ist das normal? liegt möglicherweise ein Defekt vor? Oder kann Luft im Hydraulikkreislauf sein? Zur Info: Die Hynautic Lenkung mit Reserveöl-Behälter ist 25 Jahre alt. Der Behälter ist im Schauglas voll und der Luftdruck im Behälter liegt bei ca. 3,5 bar. Die Autopilot-Lenkung ist sonst fehlerfrei. 2. Gelegentlich navigiert der Autopilot (ACU-200, EV1 Sensor Core, P70Rs Steuereinheit) völlig falsch, sodass ich selber schnell eingreifen muss. So nach dem Motto, ich habe den Kurs verloren! Das ist potentiell gefährlich. Ist euch sowas von euren Raymarine Autopiloten bekannt? 3. Wenn ich unter breiten Brücken mit dem Autopiloten durchfahre, wandert der elektr. Kompass wild von links nach rechts und mit ihm das Boot. Dann greife ich natürlich ein. Klar ist, dass der GPS-Empfang unter Brücken beeinträchtigt ist, aber warum hält der Computer nicht einfach den Kurs. Kann man das irgendwo einstellen? Diese Verwirrungen zu 2. und 3. haben letztens dazu geführt, dass der Autopilot mit Alarmmeldung sich selber den Antrieb (Pumpe) abgeschaltet hat. All diese Effekte sind auf Kanalfahrten mit Kurven und so aufgetreten. Oder arbeitet der Autopilot nur auf See und ab einer bestimmten Geschwindigkeit zuverlässig? Über Rat und Tat würde ich mich sehr freuen. |
#2
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Wenn ich das hier Lese.
Dann schmeißt du am bessten den Autopiloten über Bord. Dann bist du keine Gefahr mehr für Leib und Leben anderer unschuldiger Leute !! Zitat:
Wenn du dir die Augen zu bindest und keine Daten bekommst hälst du auch kein Kurs.
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Gruß Jogie,
![]() der KFZ Mechaniker der alles selber am Boot macht ![]() Rechtschreibfehler dienen der Belustigung der "Rechtschreibexperten" die diese finden, aber nicht in der Lage sind die Fehler an Ihren Booten zu finden. |
#3
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Das Thema ist auch von der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung beleuchtet worden:
https://www.bsu-bund.de/SharedDocs/p...earned_16.html |
#4
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Also wenn ich den Bericht Lese.
Ist ja absolut kein verlass auf diese Dinger und sind eine große Gefahr. Die sollten Binnen verboten werden. " Nutzer und Nutzerinnen von Autopiloten müssen die technischen Grenzen des jeweils verbauten Systems, die Eigenschaften der verbundenen/genutzten Sensoren und die Bedeutung der am Autopiloten vorgenommenen Einstellungen (Betriebsmodus, Steuerverhalten, etc.) kennen; Große Stahl-/Eisenmassen (andere Schiffe), stromführende Kabel (Seekabel, Überlandleitungen über Flüssen und Kanälen) und andere externe Einflüsse können Magnet- und Fluxgate-Kompasse erheblich ablenken und so i. V. m. einem Autopiloten ungewollte, heftige Kursänderungen hervorrufen "
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Gruß Jogie,
![]() der KFZ Mechaniker der alles selber am Boot macht ![]() Rechtschreibfehler dienen der Belustigung der "Rechtschreibexperten" die diese finden, aber nicht in der Lage sind die Fehler an Ihren Booten zu finden. |
#5
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Der Autopilot hat unter anderem auch Beschleunigungssensoren. Registriert der Kompass eine Abweichung, es fehlt aber eine passende Drehbewegung, wird der Kompass normalerweise ignoriert. Zumindest für eine gewisse Zeit. Zusätzliche Informationen liefert auch das Gps. Das Gps lässt sich von Magnetfeldern zunächst mal nicht stören.
Beschleunigungssensor sagt keine Kursänderung. Gps sagt alles im Lot Kompass dreht frei und wird überstimmt Boot fährt weiter geradeaus. Fällt GPS ebenfalls aus, wird es interessant. Wenn der Autopilot richtig programmiert ist, schlägt er Alarm und schaltet ab. Wenn er nicht richtig programmiert ist, fährt er einen irren Iwan. Ich fahre 2 bis 3000km im Jahr. Der Autopilot steht fast immer am Steuer. Auch und vor allem Binnen. 2 bis 3 mal im Jahr flippt er aus. Meistens ist es auch nachvollziehbar. Trogbrücke, Gleichstromleitung, Schiff mit Altmetall oder auch Elektrostahlwerk am Ufer. Mit ausflippen meine ich starke unmotivierte Kursänderung. Dass er im Kompassmodus mal etwas aus der Spur läuft, ist normal. Bei Track kann man die Genauigkeit, bzw die Toleranz einstellen. Da fährt er dann sehr genau.
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Gottes sind Wogen und Wind, Segel aber und Steuer, daß ihr den Hafen gewinnt, sind euer. Gorch Fock |
#6
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Interessant, ich überlege gerade, ob ich mir für meine anstehenden langen Allein-Kanal-Fahrten so ein Teil anschaffe. Was sagen denn die erfahrenen Nutzer?
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#7
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Ergänzung: Unbeaufsichtigt Binnen im Kanal. Oder auch auf größeren Gewässern mit viel Verkehr, geht natürlich überhaupt nicht. Man muss ständig aufpassen und sofort eingreifen können. Er dient Binnen nur als Steuehilfe. Auf See sieht das etwas anders aus. Wenn der da mal ein paar Minuten ohne Aufsicht fährt, ist es egal
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Gottes sind Wogen und Wind, Segel aber und Steuer, daß ihr den Hafen gewinnt, sind euer. Gorch Fock
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#8
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![]() Zitat:
Aber auf die Toilette würde ich nicht gehen. Der Komfortgewinn ist sensationell. Würde nicht verzichten wollen.
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Gottes sind Wogen und Wind, Segel aber und Steuer, daß ihr den Hafen gewinnt, sind euer. Gorch Fock
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#9
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Wenn man Ausschau hält und am Steuerstand bleibt und jederzeit eingreifen kann dann ist es ja noch ok.
Du weist ja wenigsten wie das System Arbeitet und was Störungen verursacht. Das wissen aber viel nicht, verlassen sich auf den Autopilot und alles läuft aus dem Ruder. Aber den Steurstand verlassen und sich auf den Autopilot verlassen ist ein nogo. Der Autopilot hat ja keine Sensoren die andere Boote erkennen und keine Abstandsensoren. Bei einem Verdränger kann man ja noch eingreifen, aber bei einem Gleiter wird man nicht schnell genug sein.
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Gruß Jogie,
![]() der KFZ Mechaniker der alles selber am Boot macht ![]() Rechtschreibfehler dienen der Belustigung der "Rechtschreibexperten" die diese finden, aber nicht in der Lage sind die Fehler an Ihren Booten zu finden. Geändert von jogie (02.06.2024 um 21:23 Uhr) |
#10
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Ja, Gleiter ist noch ne andere Nummer. Wenn der in Gleitfahrt ausflippt, fliegst du im Zweifelsfall über Bord. Bei Begnungen mit anderen Schiffe /Booten auf dem Kanal, ist Handbetrieb angesagt. In Situationen, wo ich mich auf das Teil wirklich verlassen müsste, begebe ich mich nicht. Ausser in Notfällen eventuell als letzte Option. Aber in 99.99% funktioniert er schon zuverlässig. Er ist aber auch schon mal erneuert worden. Die Steuerung hatte mal eine Macke. Ich habe aber auch noch das Modell mit dem Fuxgatekompass. Trotz Trainingsmodus mit AutoLearn, habe ich die Parameter noch von Hand feinjustiert. Das hat noch mal eine wesentlich bessere Kursgenauigkeit gebracht.
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#11
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#12
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Hilft dem TE alles nur begrenzt weiter. Was genau das Problem ist, ist schwer zu sagen.
Auf jeden Fall lenken Brücken den Kompass stark ab. Das liegt am Stahl in den Brücken und ist völlig normal. Die ACU sollte zudem an einer Stelle sitzen, die möglichst frei von Vibrationen und Magnetfeldern ist. Also nicht an einem wackeligen Mast oder 3iner vibrierenden Wand und weg von Lautsprechern usw. Ausserdem sollte die Autolearn Funktion genutzt werden, damit der Pilot das Boot kennen lernt und der Kompass sollte auch kalibriert werden. Der richtige Echiffstyp in den Einstellungen usw. Die neuen Dinger brauchen das nicht unbedingt, aber es ist besser alles einmal durchlaufen zu lassen. Eventuell sind deine Probleme dann weg.
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#13
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Der Autopilot ist in seiner Dämpfung einstellbar. So das bei einem Aussetzer nicht sofort wie wild manövriert werden muß.
Auf alle Fälle muß man auch ltd Gesetz Immer aufpassen und bereit sein, die Kontrolle zu übernehmen. Trotzdem : gerade wenn man einhand an bord ist : unverzichtbar!! Man kann kurz weg, Fender, Leinen richten. Kurz nach dem Rechten sehen!
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"Wer seine Zukunft bauen will, muss in der Gegenwart leben." Saint-Exupéry |
#14
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#15
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Vielen Dank für eure Beiträge!!! Ich sehe damit meine Fragen 2 und 3 beantwortet. Ich werde das weiter beobachten und meine Autopilot-Nutzung dementsprechend anpassen.
Könnt ihr mir noch was aus eurem Erfahrungsschatz zum Thema "Hydraulik-Pumpe und Arbeitsgeräusche" - meine Frage 1 - sagen? Ich fahre zwar seit über 30 Jahren Boot, aber einen Autopiloten bei Booten nutze ich erstmalig seit 2023. |
#16
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...noch eine kleine Anmerkung zum raymarine Autopiloten: er bestimmt mWn. die Fahrtrichtung NUR anhand seines Kompasses. Wenn du einen Plotter zusätzlich angeschlossen hast korrigiert er anhand seines Kompasskurses den wirklichen Kurs zum nächsten Wegpunkt um ihn zu treffen. Deswegen ist immer zu versuchen, den Kreiselkompass des Autopiloten so weit wie möglich weg von magnetischen Einflüssen zu installieren (z.B. auch Lautsprecher)
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liebe Grüße Raimund
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#17
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Zu den Geräuschen: bei mir wurde die Pumpe initial direkt hinter dem Steuerrad eingebaut, die Hydraulikschläuche hatten auch Kontakt zum GFK des Steuerstandes. Das hat bewirkt, dass ich jede Pumpenaktion gehört habe, was extrem störend war.
Lösung: Pumpe raus und im Heck des Bootes "im Kofferraum" mit guten Gummidämfern wieder eingebaut. Jetzt hört man nichts mehr. Mein Boot ist klein, nur 7m lang. Übrigens verwende ich den Autopiloten nur in langsamer Verdrängerfahrt beim Angeln, im Gleitmodus funktionierts bei dieser Bootsgröße ohnehin nicht. Da fährt man langgezogene S-Linien. |
#18
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![]() Zitat:
![]() Es gibt zwei Modi beim AP. Kompasskurs halten oder auf Wegepunkt zusteuern. Bei Kompasskurs zeigt der Bug z.B immer nach Norden. Abdrift durch Wind und Strömung werden nicht berücksichtigt. Beim Wegepunkt, fährt das Boot zum Wegepunkt. Komme was wolle. Dabei versucht es zudem auf der Kurslinie zu bleiben. Je nach Einstellung weicht er da nur ein paar Meter von ab und kehrt auch, z.B bei einer manuellen Unterbrechung, wieder auf die Kurslinie zurück. Dazu braucht der AP zwingend GPS. Bei Segelbooten kann der Autopilot auch den Winkel zum Wind halten. Ähnlich wie eine Windfahnensteuerung.
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#19
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liebe Grüße Raimund |
#20
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#21
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Habe bei mir den Kopmass (Simrad Precision9) in der Bilge verbaut, also ca. in Wasserhöhe.
An dieser Stelle ist kaum Bewegung um die Achsen was eine perfekte Erfassung der Daten ergibt, weit weg von den Motoren und anderen Störquellen. Somit habe ich in allen Geschwindigkeitsbereiche eine sehr gute Kursführung in allen Modis, fahre aber meist nur Nodrift oder NAV (Wegpunktverfolgung) |
#22
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Raymarine schreibt in ihrem Installationshandbuch für die Typ 1 Pumpe (bis 11 Tonnen), dass bei exzessiven Geräuschen drei Dinge zu prüfen sind: 1. Entlüften der Hydraulik 2. Pumpe defekt 3. Sicherung / Befestigung der Pumpe überprüfen. Fazit: ich werde jetzt erstmal das Thema Entlüftung angehen. Werde berichten, wenn das Ergebnis vorliegt. Zusätzlich werde ich auf allen Raymarine Komponenten die neusten SW-Updates einspielen. Mittlerweise muss man auch ein IT Experte sein, um moderne Navigationssysteme richtig und aktuell betreiben zu können
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#23
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Noch etwas Spannendes: nachdem ich seinerzeit den Raymarine Autopiloten mit meinem Axiom 7 über NMEA verbunden habe, ist der Pfeil, der in Fahrtrichtung zeigen sollte, plötzlich um ca 15 Grad nach links gestanden. Sämtliche Kalibrierungsversuche waren vergebens. Fazit: NMEA getrennt, Autopilot arbeitet wieder stand- alone. Kann halt nur die Richtung eingeben, aber nicht von Wegpunkt zu Wegpunkt fahren.
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#24
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![]() Zitat:
![]() Mir fällt bei Dir auf, das der anliegende Druck von 3,5 Bar (50 PSI) wahrscheinlich zu hoch für die Autopilotpumpe sein kann, als Arbeitsdruck ist bei Hynautic ein Druck von 25PSI angegeben. Den höheren Druck soll man nur für die Neubefüllung / Entlüftung nutzen..
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Grüße Olli81 ![]() ![]() www.media-concepts.de IT-Systemhaus, PV-Anlagen, Balkonkraftwerke, easee-Wallboxen, WAYDOO eFoils |
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