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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Themen-Optionen |
#1
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Falls jemand sein altes Glas mal auffrischen möchte hier eine Erfahrung.
Folgendes gilt nur für Gläser die nicht spezielbeschichtet sind, mit Gasgemischen gegen Beschlag gesichert sind, noch Garantie haben oder man sich auch bei älteren Dingen lieber auf den Fachmann verlässt. Wer jedoch sein altes angegammeltes Glas noch einmal wieder fitter machen möchte kann es tun. I.d.R. sind Gläser relativ simpel aber genial konstruiert. Umso ärgerlicher wenn ein altes Glas trübe wird und man es nicht teuer tauschen möchte/kann aber doch noch mal selber danach gucken möchte. Der Kandidat unten hat über 30 Jahre Action und Salzwasser hinter sich mit einer umfangreichen Eintrübung des Bildes. Die Gummiummantelung sieht zwar sehr martialisch aus aber die darunter liegenden Deckel des Gehäuses sind ohne jede Dichtung nur mit jeweils einer Schraube gesichert, womit eine langfristige Dichte bei Gebrauch in verschiedenen Temp. und Feuchten nicht gegeben ist. Nach entfernen der Hüllen und herausdrehen der Okulare bzw. der unteren Glocken wo das Licht hereintritt, entfernt man die Gehäuseabdeckungen . Damit liegen die Prismen frei zugänglich. Die Prismen (vier Stück) werden in u.a. Fall von Federblechstreifen gehalten, die begannen zu korrodieren und die Prismen zu verschmutzen. Daneben waren alle Sitze der Prismen und Linsen mit Salz und Staub bedeckt. Diese Flecken plus Flecken und Feuchtigkeit an und um die Linsen/Prismen herum erzeugen trübe und blinde Flecken im Bild. Die Linsen der Okulare sind durch mit Gewinde versehene Ringe gegen herausfallen gesichert. Unter diesen Ringen sitzen jeweils zweite Ringe mit Gewinde die die Linsen an ihren Platz drücken. Diese Ringen haben Kerben um sie mittels kleiner Schraubendreher zu öffnen. Für die Glocken/Linsen am Lichteintritt gilt ähnliches. Allerdings sind Okularseitig die Linsen nicht bikonvex, daher muss man sich merken wie herum die Wölbung später wieder hinein muss. Wer wie ich an der äußeren Augen-Linse wie in meinem Fall 1mm Madenschrauben vorfindet die in Lyse gegangen sind hat Pech, aber durch entfernen der unteren Linse lässt sich eigentlich auch das ganze Innenleben reinigen und trocknen. Durch legen einer Reihe mit Teilen lassen sich Irrtümer beim Zusammenbau minimieren. Wenn man alles gereinigt hat –Handwäsche/Spülen bloss nicht in die Geschirrspülmaschine, damit quält man die Linsen- und über längere (!) Zeit getrocknet ist, folgt der Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge. Wirklich lange trockenen lassen, selbst Minitröpfchen können wieder auf den Linsen kondensieren und man muss erneut ran. Bei den Prismen muss man auf genauen Pass der Gläser auf ihren Sitzen achten, wenn man dort schludert schielt das Fernglas anschließend. Des Weiteren sind die Prismen „Dächer“ an den Seiten evtl. nicht symmetrisch, auch hierbei auf den richtigen Sitz achten sodass die seitliche „Dachschräge“ in die ursprüngliche Richtung weist. Mit etwas Glück und Geschick guckt der Apparat danach wieder so gut wie –fast- neu.
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Gruß Kai
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#2
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Sehr gut, aber bei meinem Steiner lass ich das lieber
![]() Siggi
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Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473 |
#3
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Sehr guter Bericht.
Hab auch mal nach einem Sturz mein Fernglas zerlegt. Ein Prisma war aus seiner Halterung gerutscht. Im Fernglas lag noch ein kleines Plättchen, ca. 0,2mm dick. Da ich nicht wußte wohin damit, hab ich es entfernt. Seitdem hab ich kein klares Bild mehr. War wohl zur Justierung des Prismas gedacht. Also passt bitte auf. Gruß Mani
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#4
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Hallo Mani,
mein alter Knochen ist sozusagen "ab Werk" ohne Justiermöglichkeit der Prismen konstruiert. D.h. sie sitzen jeweils in ca. 1mm eingelassenen Bettungen plan auf. Schieleffekte enstehen so z.B. durch Korrosionsablagerungen in der Bettung. Daher langte es in meinem Fall die Prismen zu markieren, damit beim "Reassembling" kein Kollege im fremden Bett eingbaut wurde. Somit dürften bei dem Gerät Abweichungen im Strahlengang im Bereich der Prismen wohl nur durch Unterlegen zu beheben sein. Ist aber glücklicherweise nach dem reinigen alles wieder im optischen Lot. Die Linsensitze sind auch fest und nicht Höhen- justierbar. Ausgenommen die beiden großen Linsen am Lichteintritt, welche durch unregelmäßige Breite der Fassung und eines Führungsringes zentriert werden können.
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Gruß Kai |
#5
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Mein Problem ist, dass schon die ersten Schrauben im Gehäuse total eingerostet sind!
Volker
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![]() Rotwein hat keinen Alkohol! |
#6
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Volker, z.B. Montag abend WD40 oder ähnliches drauf und nicht mehr dran denken, Di. abend WD 40 drauf und nicht mehr dran denken, MI Wd........Do kannst Du dann evtl. die Schrauben lösen und wiederverwenden.
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Gruß Kai |
#7
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Bei mir fehlt eine solche Minimadenschraube...
![]() Ich meine natürlich am Fernglas ![]()
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MfG Roland ![]() ![]() ![]() |
#8
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Bei einem Steiner ist das auch nicht nötig. Die Firma bietet eine preiswerte Generalüberholung für alte Gläser an. Auch für richtig alte!
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#9
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![]() Zitat:
stimmt schon, die Überholung wird ordentlich gemacht. Nur preiswert? ![]() gruesse Hanse |
#10
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Ein Fernglas, was nur 100,-Euro kostet, verdient den Namen Fernglas nicht, allein das Glas für die Linsen kostet mehr als 100 Euro, auch in China.
Zugegebenermaßen reicht für den Durchblick bei guten Lichtbedingungen auch ein 50,-Euro Chinaglas. Bei kritischen Lichtbedingungen zeigt mein 8x30 Zeiss Feldstecher viel mehr als mein 10x50, den es vor ein paar Jahren mal bei Shell gab. Schärfer und kontrastreicher ist das Bild immer. Nur ist mir der Zeiss zu schade für den feuchten Alltag auf meiner Nußschale.
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Gruß, Jörg! |
#11
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![]() Zitat:
nun ganz ot: alles Schrott? http://www.optik-pro.de/fernglaeser/...?sort=1&size=1 gruesse Hanse |
#12
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![]() Zitat:
http://www.canon.de/For_Home/Product...5_IS/index.asp Das Teil hat einen optischen Bildstabilisator und da ja ein Stativ auf einem wackelnden Boot bekanntlich auch nichts bringt, ist so etwas einfach nur genial. Habe das Fernglas seit einiger Zeit und bin hochzufrieden! ![]() Viele Grüße von, Wolfgang |
#13
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Der Disput zwischen Steineristen und anderen Produkten -östlicher Provenienz-nimmt ja bisweilen parareligiösen Charakter an
![]() Daher habe ich mal eine streng unter Laborbedingungen (horizontale Ausrichung per Fensterbank Klofenster, vertikale Ausrichung mittels untergeklemmter Shampoobuddel, das ganze mit Handtremor und Digicamera digitalisiert) ausgerichtete Versuchsanordnung errichtet, um die unterschiedliche Stärke der Lichtdurchgänge zu beobachten. -Kandidat 1, Pollux, Antireflex uralt. Mittellange Bauform. -Kandidat zwo, Steiner, etwa 30 Jahre jünger, mit wesentlich größeren Linsen am Okular. Kompaktere Bauform. Gut zu sehen sind m.E. die weichgezeichneten Effekte beim alten, kleinlinsigen Glas sowie zur Peripherie hin zunehmende Unschärfen. Speziell in der Dämmerung hat das größere optische Nachteile, im Gegensatz zum Steiner, dass auch in der Dämmerung rel. gut abbildet. Aber man darf nat. nicht vergessen dass hier ein Methusalem gegen einen jugendlichen angetreten ist. Und ich hatte einige Monate, leihweise, ein -irgendwoher- asiatisches, preisgünstiges Glas wobei ich Schwierigkeiten hätte zu sagen ob es nun besser oder schlechter als ein /mein Steiner gewesen sei. Daneben spielen sicher auch subjektive Eindrücke beim einzelnen mit sowie der Zustand des eigenen Visus. Und ja, den Autofocus von Steiner kenne ich immer noch ![]() ![]() PS: Beide Gläserokulare sind in Stellung Null.
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Gruß Kai |
#14
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![]() Zitat:
auf dem schaukelnden Boot in der Hand gehalten, jedem Fernglas ohne optischen Stabilisator (und sei es noch so teuer), haushoch überlegen ist! ![]() Viele Grüße von, Wolfgang |
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