Von Bremen nach Falmouth (UK)

[Klaus52393]

Hallo Gemeinde,
ich möchte im Frühjahr meinen Katamaran von Bremen nach Falmouth überführen. Dabei soll es einigermaßen entspannt zu gehen.
Ich möchte die deutschen Nordseeinseln abklappern, eventuell durch Holland die Kanäle entlang, dann über den englischen Kanal und der englischen Südküste entlang Richtung Westen nach Falmouth. Dort werde ich dann auf einen guten Wettermoment warten und dann über die Biskaya reiten.
Ich habe mit der Nordsee kaum Erfahrung und möchte Euch bitten, doch mal Eure Ideen zu Route, Marinen, Sehenswertem, möglichen Risiken etc. mitzuteilen.
Frankreich möchte ich auf jeden Fall auslassen.

[nordic]

Wenn Du von Falmouth quer rüber nach Spanien möchtest, wäre die Strecke von Borkum oder Den Helder - Dover ja auch kein Problem.
Bei ungünstigem Wetter ist die "Staande Mast Route" auch eine schöne Alternative.
http://www.boote-forum.de/showthread...02#post2989202
Bei genügend Zeit, wäre auch Oostende einen Liegetag wert.
Warum möchtest Du Frankreich auslassen?
Die haben zwar eine seltsame Sprache, sind ansonsten aber recht nett.
Die Strecke westlich von Dover steht erst noch auf meiner "to do" Liste und darum kann ich Dir darüber nichts sagen.

[Libertad]

Nach Südengland von Deutschland aus fährt es sich ganz angenehm entlang der niederländischen und belgischen Küste bis Oostende - und von dort den Sprung nach Dover. Die Beachtung der Tidentrömung ist dabei sehr wichtig. Du kannst aber auch bis Calais weiterfahren und dann erst rüber - ist bei weniger sicherem Wetter eine Variante, wobei der Umweg nur gering ist.

Wenn du entlang der englischen Südküste fährst, solltest du bei den diversen Kaps auf dieser Strecke (z.B. Beachy Head) gut aufs Wetter und auf entsprechende Hinweise in den brit. Seekarten bzw. den Führern achten. Je nach Windrichtung und Tidenströmung stehen da oft unangenehme Wellen - Overfalls! Meist reicht aber eine zeitlich bessere Planung oder ein Kurs etwas weiter von der Küste weg um ganz kommod zu segeln.
Brighton ist sehenswert, wenn auch die Marina mit weit über 1000 Liegeplätzen nicht jedermanns Sache ist. Die Isle of Wight sollte man auch gesehen haben. Die fast kreisrunde Bucht Lulworth Cove, Dartmouth und Salcombe sind sehenswert.
Falmouth natürlich auch, und wenn du schon dort bist, solltest du die Isles of Scilly nicht auslassen.
Falls du keinen Radar hast, ist der eine oder andere Reservetag nicht falsch, denn Nebel kann dort auch im Sommer auftreten und diese Küste ist dann nicht so einfach.

Unten einmal Dartmouth und Beachy Head als ersten Eindruck

[Klaus52393]

Zitat von nordic

Bei ungünstigem Wetter ist die "Staande Mast Route" auch eine schöne Alternative.
http://www.boote-forum.de/showthread...02#post2989202

Super Hinweis.
Zwei Fragen zur Staande Mast Route:

1. Mein Dampfer ist 5,6 Meter breit. Es ist ein Katamaran. Geht das in der Route?
2. In welchem Deiner Bücher beschreibst du diese Route? Ich bin etwas erstaunt über die Einschränkung "bei ungünstigem Wetter". Ich wollte eigentlich auf jeden Fall die holländischen Kanäle mitnehmen. Segeln auf hoher See werde ich noch genug haben und ich dachte, die Strecke ist recht interessant....

Gruß
Klaus

[Libertad]

Nimm einfach den Almanak, da sind alle Gewässer der Niederlande drin einschließlich der Brücken- und Schleusenbreiten. Vom Dollard bis Amsterdam dürfte es keine Probleme geben, weiter südlich habe ich auf Breiten nie geachtet, aber echte Engstellen habe ich keine im Gedächtnis. Einzig die eine oder andere Hafeneinfahrt könnte etwas knapp werden, macht aber nix, die Auswahl ist ja ausreichend.

[nordic]

Hallo Klaus
Die Staande Mast Route ist bis 7,50 m Breite, 70 m Länge und 29,5 m Masthöhe zu befahren.
Ich bin nicht durch Amsterdam, sondern durch die Abzweigung Zijkanal C am Nordzeekanal gefahren.
Wirklich eine schöne Strecke.
Besuche auf jeden Fall Dordrecht.
Da "Molly" nur 5 m hoch ist, brauchte ich nicht viele Brückenöffnungen. So konnte ich die Stecke Delfzyl- Vlissingen bequem in 10 Tagen befahren, incl. 5 Liegetagen.
Du wirst kleinere Wartezeiten einrechnen müssen, aber eigentlich öffnen die Brücken problemlos.
Die Route bin ich 2012 gefahren und sie ist in dem Buch über meine Schottlandreise beschrieben. (sehr zu empfehlen )
Wenn Zeit vorhanden ist, nimm Dir dafür ruhig mehr davon.
Ich fuhr die Route auch auf dem Rückweg und habe dabei viele schöne Orte besucht.
Besorge Dir auf jeden Fall den Reeds Almanac, da die Gezeitenströme vor der belgischen Küste und im englischen Kanal etwas kompliziert sind.

[Klaus52393]

Zitat von nordic

Besorge Dir auf jeden Fall den Reeds Almanac, da die Gezeitenströme vor der belgischen Küste und im englischen Kanal etwas kompliziert sind.

Na, da passe ich dann auf jeden Fall durch. Zum Reeds Almanac: hat jemand die ipad Version? Erfahrungen damit? Wäre das eine zusätzliche Sache oder ist die auch Stand Alone geeignet?