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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Vorstellung
Moin!
Ich bin der neue. Ich möchte euch hiermit die "Lümmel" vorstellen. Gestern haben wir unsere, im August erworbene, Neuanschaffung von Porta Westfalica zu uns nach Hause ins Sauerland verfrachtet. Es handelt sich um ein Holzboot von 1936 mit den Abmessungen 12,00 m x 3,00 m und ist 3,50 m hoch. Das ganze wiegt ca. 7 to. Ist allerdings ohne Motor und Getriebe und Innenausbau, sodaß es noch bestimmt eine gute Tonne an Gewicht zulegen wird. |
#2
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Den Kran beim Verkäufer habe ich bei der Fa. Jandt, Minden bestellt, die sich im Vorfeld die Verladestelle angeschaut haben und somit sehr gut vorbereitet pünktlichst vor Ort waren. Den Transport hat die Fa. Wimo, Borgholzhausen übernommen. Der Firmenchef kam mit einem sehr speziellen Tieflader ebenso pünktlich vorgefahren.
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#3
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Hallo Tokapi,
willkommen im Forum, schönes Boot, der Lümmel. Grüsse Ralph |
#4
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Die Fahrt verlief problemlos. Jedoch verzögerte sich die Ankunft durch eine kleine Panne (defektes Rundumlicht, Zitat des Fahrers "Jetzt können wir nicht losfahren" - meine Reaktion: Herzrythmusstörungen). Darüber hinaus verlangsamten diverse Baustellen unsere Fahrt. BTW: Warum kann ich in Italien von Pisa bis zum Brenner ohne Baustelle fahren (2007) und in Deutschland nicht mal 10 km bis zur nächsten ? Egal. Wir kamen also mit 45 Minuten Verspätung zum Abladeplatz, wo sich der Kran, den ich bei der Fa. Wilden, Wuppertal bestellt hatte, schon aufgestellt hatte.
Das Spezialgefährt, worauf das Boot ruhte, stellte nun hier ein Problem dar, da es hiermit nicht möglich sein sollte, auf den Platz zu fahren, weil eine Bodenwelle von ca. 20 cm nicht überwunden werden konnte. Zitat des Fahrers: "Da kann ich nicht drauf, da muß ein größerer Kran her." - meine Reaktion: Herzstillstand. Ich muß an dieser Stelle mal anmerken, daß der Chef der Fa. Wimo nicht mit Geschick für Diplomatie gesegnet ist und die Kommunikation im Vorfeld durchaus als schwierig bezeichnet werden kann. Aber letztendlich ist der Mann aber vor allem ein Macher und hat Ahnung von seinem Job. So wurde kurzerhand beschlossen, daß der Kran sich nochmal umstellen mußte und das Boot eine Zwischenlandung auf dem nackten Boden machen sollte. Gesagt, getan. Der Kran wurde zweimal ab- und wieder aufgerüstet. Das Boot stand zwischenzeitlich auf zwei Streichhölzern, bevor es endlich auf dem von mir vorbereiteten Pfostenbett ruhen durfte. An dieser Stelle nochmal einen herzlichen Dank an alle Beteiligten. An erster Stelle gilt dies meiner Frau und meinem Vater. Die Kontaktdaten der Unternehmen gebe ich gerne an Interessierte weiter, die auch Kran- und Transportbedarf haben. Tschö, Tokapi |
#5
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Und jetzt fängt die Fragerei an. Bekannt ist, daß das Boot aus der Werftschmiede Heidtmann in Hamburg stammt. Es ist Eiche auf Eiche beplankt und mit GFK überzogen worden. Nun kommen wir zu meinen ersten Fragen: Für welchen Einsatzzweck ist dieses Boot wohl gebaut worden? Ist der Aufbau (Teak) original? Welche Gewässer kann man damit befahren? Es handelt sich um einen Langkieler.
Der Rumpf ist von mir (Tischler) eingehend überprüft worden und soweit ich es sehen konnte in hervorragendem steinhartem Zustand. Aber auch ich habe keinen Röntgenblick und was sich unter dem GFK befindet weiß ich nicht. Wie geht man der Sache auf den Grund? Bei einem Stahlboot kann man schallen. Aber bei Eiche? Probebohrungen? Grundsätzlich würde ich sagen, das GFK soll runter. Aber wie? Hat jemand damit Erfahrung? Ist das überhaupt sinnvoll? Gruß, tokapi |
#6
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Viel Glück, mit dem Projekt!
Ich glaube 2-3Tage für die Restauration wirst Du schon haben. |
#7
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Moin!
Die Frage, ob das Entfernen des GFK sinnvoll ist, habe ich mir inzwischen selbst beantwortet. Ich habe einen breiten Flachmeissel mit SDS-Aufnahme für Bohrhämmer wie ein Stechbeitel geschliffen. Ab damit in die billigste Maschine, die ich noch im Keller hatte und ran an den Feind. Im Bereich des Kiels habe ich mich auf der Backbordseite vorsichtig ans Werk gemacht. Die Vorsicht ist dann schnell der Gewalt gewichen, denn die GFK-Schicht ist bis zu 10 mm dick. Ich war sehr beruhigt, als tatsächlich gesunde Eiche zum Vorschein kam. Zumindest der Kiel ist schonmal ok. Aber ich bin auch auf Torf gestossen. Die erste Planke oberhalb des Kiels ist rott. Die zweite macht schon wieder einen deutlich besseren Eindruck. Scheint wohl nur der Knick zwischen Kiel und Bordwand betroffen zu sein. Tokapi
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Wenn du bis zum Hals in der Scheiße steckst - nicht den Kopf hängen lassen! |
#8
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Ich habe heute viel gelernt.
1. GFK entfernen ist eine sch.... Arbeit und es piekst fürchterlich auf der Haut. ---> Ich werde nicht mehr im T-Shirt weiterarbeiten. 2. Ein Holzboot ist ein fantastischer Resonanzkörper. Besonders wenn man ihn mit einem Pneumakithammer bearbeitet. Woher kommt dieses blöde Piepen? ---> Werde Gehörschutz aufsetzten. 3. Das Kratzen im Hals kann auch nicht gesund sein. ---> Werde Atemschutz tragen. 4. Die Gesprächsbereitschaft westfälischer Dorfbewohner wächst rapide, wenn man ihnen ein Boot vor die Nase stellt. So long, Tokapi
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Wenn du bis zum Hals in der Scheiße steckst - nicht den Kopf hängen lassen!
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#9
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Ich weiß nicht, ob das mit dem 1 cm dicken GFK entfernen eine wirklich gute Idee war.
Wahrscheinlich wirst du Probleme haben, das Boot im Wasser dicht zu bekommen. Haben halt Holzboote so an sich. Mit dem Gehämmere wird das Gefüge schön aufgerüttelt. Auch wirst du mit Sicherheit noch mehr Torf finden! Gruß Michael |
#10
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Hallo Michael.
So trocken und hart das Holz von innen auch ist, unter dem GFK ist es feucht! Deswegen sehe ich es als dringend notwendig an, es zu entfernen. Es kommt ja wieder was neues drum herum, wenn die Eiche wieder fit ist. Nur auf Epoxy-Basis. Gruß, Tokapi
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#11
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Alter Schwede, da hast Du dir was vorgenommen!!
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#12
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Interessantes Projekt bin gespannt wies weiter geht.
Und immer schön Bilder reinstellen. Probier doch mal das Glasfaser mit nem Gasbrenner anzuheizen, vielleicht löst es sich besser. der Flammpunkt der Eiche ist auf jedenfall höher als vom Polyesterharz. und du kannst mit nem Kratzer arbeiten und beschädigst die Eiche so wenig wie möglich . Grüße DAniel
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Alle reden vom Feinstaub, aber keiner kümmert sich um den groben Dreck!! |
#13
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respekt!!!ich hatte schon beim entfernen des unterwasseranstrichs die nase voll,und mein dampfer ist nur 6,5 m lang.da du ein holzwurm bist,könntest du doch versuchen ohne leichentuch auszukommen.
mach doch mal ein paar bilder von drinnen. gruß lothar
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mitglied www.neptunclub-neustrelitz.de Wenn alles andere scheitert,kann man sich immer noch durch einen grandiosen Fehler unsterblich machen! J.K.Galbraith
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#14
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Moin!
Am Wochenende waren mein Vater und ich sehr fleißig. Der Kiel an Steuerbord ist freigelegt und die Situation ist ernst aber nicht hoffnungslos. Wie gehabt ist die untere Planke rott. Aber auch an anderen, eigentlich trockenen und unscheinbaren Stellen haben wir Löcher in den Planken gefunden. Vielleicht gab es mal unsanfte Berührungen der steinernen Art, die man einfach überlaminiert hat. Das Boot ist jetzt auf jeden Fall 200 kg leichter: 100 kg Polyester und 100 kg Wasser aus der Kielsohle, die im vorderen Bereich bis zur Wasserkante des Bugs mit einem dicken Stahlschuh geschützt ist. Wie kriege ich das bloß trocken???
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#15
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@ El Diabolo:
Das GFK runterzukriegen ist nicht so schwierig wie ich dachte. Hitze würde vielleicht helfen, wenn das Zeug einen festen Verbund mit dem Holz hätte. Hat es aber nicht; und das ist ja auch das große Problem, daß sich in diesem Zwischenraum das Wasser halten kann. Die Schwierigkeit besteht in der Dicke des GFK. Das ist so dermaßen formstabil und zäh, daß man doch schnell die Lust verlieren kann. Aber hier sind ja Männer am Werk. Gruß, Tokapi
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#16
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Schneide das GFK in handliche Platten mit nem Fein-Multimaster und nem Schneidblatt drauf.
Das Werkzeug ist eh Gold wert und du wirst ihn noch öfter bei deinem Vorhaben brauchen . Grüße Daniel
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#17
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Hallo Lothar, es wird zu diesem Projekt vier Bauphasen geben: 1. Rumpf außen, 2. Aufbau, 3. Technik und 4. Innenausbau. Ich stecke z. Zt. meine ganze physische und mentale Kraft in die Restaurierung des Rumpfes. Ich werde auf keinen Fall mit irgendwas anderem beginnnen, bevor nicht die aktuelle Phase abgeschlossen ist. Es hat einen halben Tag Überzeugungsarbeit gekostet meinen Vater davon abzuhalten, innen schonmal ein paar "Kleinigkeiten" zu erledigen. So will ich der Gefahr begegnen, mich zu verzetteln und irgendwann die Lust zu verlieren. Ich bitte daher dich und andere Interessierte um ein wenig Geduld bis ich mit Fotos vom Innenraum dienen kann. Gruß, Tokapi
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#18
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Zitat:
Danke für den Tipp. Der Multimaster ist meine erste Wahl um die Planken später mal anzuschäften. Zum Schneiden des GFK hat sich die Flex mit 1 mm Scheibe bestens bewährt. Geht einfach schneller. Gruß, Tokapi
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#19
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Stimmt die tuts auch
Geht mit Sicherheit schneller,war blöd gedacht. Aber sonst ist der Fein wirklich unentberlich . Grüße und mach immer schön Fotos von deinen Arbeiten Daniel
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#20
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Zitat:
wunderschönes Boot mit noch mehr schöner Arbeit. Wenns fertig is und du fährst, werden dich die neidischen Blicke mit Solz erfüllen Gruß Hubert |
#21
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Moin
Ich muss schon sagen, da hast du ein dicken Fisch an Land gezogen. Das Boot gefällt mir sehr gut und ich glaube das wird ein interessanter Thread werden. Mit Holz kennst du dich ja aus und somit hast du die Katze schon fast im Sack. Das GFK muss runter, je schneller desto besser. Denn der Winter kommt bald und das Wasser sollte nicht gefrieren. Das Personenschutz wichtig ist, hast du schon selbst erkannt.... wie schauts mit Sicherheitsschuhen und Schutzbrille aus? Ich drücke dir die Daumen! Gruß Kalli
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"Der schwarze Schwamm!" |
#22
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Hier geht es weiter: http://www.boote-forum.de/showthread...60#post1446160
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