Wie dämme ich eine Zwischendecke? Einblasdämmung? - boote-forum.de

OceanixTS · #1 12.03.2009, 16:47

Hat einer von Euch Erfahrungen oder Tipps, wie ich sinnvoll eine Zwischendecke dämmen kann? Es handelt sich um einen Nachkriegsbau und die Decke ist formal Gemeinschafsteigentum (ganz rausreißen fällt also flach)...

Der Aufbau ist von oben gesehen 3-5cm Estrich, Holzschalung, dann Hohlräume 16cm, teilweise mit Bauschutt, Torf, Zeitungen, ...., dann eine unteer Holzschalung, darauf eine Art Gipsputz, den ich möglichst erhalten will, die Etage ist gerade saniert...

Nun gibt es viele Einblas- oder Schüttdämmungen, nur welche nehmen und wo billig beziehen?
- Blähton / Blähglas / Bläh...
- Silikat-Leichtschaumschüttungen

Stehe gerade etwas ratlos vor dem Unterfangen... Eigentlich würde ich die Decke am liebsten ganz aufmachen, alles raus, Mineralwolle rein und wieder verschließen - darf ich aber nicht, darf nur kleine Öffnungen machen...

Bitte

- Styroporkügelchen (ja, soll es auch geben)
- Gießschaum reinhauen...

Jemand Erfahrungen? Tipps? Bezugsquellen

Fourwinnzler · #2 12.03.2009, 16:50

Von wievielen m³ Schüttung reden wir hier?

rene

45meilen · #3 12.03.2009, 16:54

Google mal nach Isoflock

Das ist so ein Papier- Schnippsel- Zellstoff- Irgendwas Dingens und hat beste Kritiken

Jany · #4 12.03.2009, 17:00

Rockwool Einblaßdämmung

mariot · #5 12.03.2009, 17:10

Möchtest du auch etwas Schalldämmung erreichen, solltest du auf ein Material mit hoher Dichte achten. Je nach Länge und Dimension der Balken kann es auch vorkommen, das wenn die Füllung deutlich leichter ist als dein Bauschutt-Torf Gemisch, es zu unangenehmen federn (schwingen?) der Decke kommt. Die hat sich im Laufe der vielen Jahre gesetzt und wir nun erleichtert, kann dir ein Statiker sicher genauer sagen.

Gruß Mario

burmi · #6 12.03.2009, 17:11

Zitat:

Zitat von 45meilen

Google mal nach Isoflock

Das ist so ein Papier- Schnippsel- Zellstoff- Irgendwas Dingens und hat beste Kritiken

Hab ich nachträglich in die Dachschrägen einbringen lassen, haut gut hin.

Der Vater eines Kumpels meines Sohnes macht sowas................

45meilen · #7 12.03.2009, 17:25

Zitat:

Zitat von burmi

Hab ich nachträglich in die Dachschrägen einbringen lassen, haut gut hin.

Der Vater eines Kumpels meines Sohnes macht sowas................

Kann ich nur bestätigen.

Ich habs auch vor einigen Jahren machen lassen und bin zufrieden.

team_shetland · #8 12.03.2009, 17:28

Ich habe bei unserem Umbau Styroporchips (Verpackungsmaterial) zwischen Kellergewölbe und Holzfußboden im Erdgeschoß eingebracht. Die Chips gabs in großen Mengen gratis. Ich hatte aber alles oberhalb des Kellergewölbes freiliegen.
Ob es was gebracht hat kann ich nicht sagen, da ich keinen Vergleich habe. Aber besser als die Luftschicht dazwischen wird es sicher sein.

OceanixTS · #9 12.03.2009, 17:37

Zitat:

Von wievielen m³ Schüttung reden wir hier?

Ich habe etwa 8m² ausgerechnet...

Zitat:

Möchtest du auch etwas Schalldämmung erreichen

Nein, es geht nur um Thermik. Schall ist kein Thema, darüber ist mein Boden und ein nicht genutzter Trockenboden, wo seit längerer Zeit meine Segel hängen - da ist sonst auch keiner...

Zitat:

Rockwool Einblaßdämmung

Hatte ich schon gesehen und mal angerufen - braucht eine spezielle Maschine zum Verarbeiten. Die raten ausdrüclich ab, das von Hobbykünstlern verarbeiten zu lassen, die umgebaute Industriestaubsauger o.ä. benutzen. Da bei Verkleben die Gefahr des Feuchtigkeitsansammlung bestünde usw.

Zitat:

Styroporchips (Verpackungsmaterial)

Hatte ich auch in Erwägung gezogen aber bei Gemeinschaftseigentum hätte ich zumindest gerne eine Bestätigung über den Flammwiderstand also mindestens die gute alte B2 Klasse nach DIN 4102. Der Rest ist mir schxxx egal aber eine Mitschuld wenn das hier mal brennt, nein danke.

Smutje Paul · #10 12.03.2009, 17:42

So wie sich das anhört,ist das eine sehr alte Decke.
Am sinnvollsten ,wenn du es vernünftig machen willst,ohne hinterher bedenken zu haben ob die Decke nicht doch irgendwann nachgibt,fragst du ein Architekten.Einblassdämmung usw.hat auch Gewicht das nicht zu unterschätzen ist,Das Holz der Unterkonstruktion ist genauso alt wie die Decke.Spreche mit der Gemeinschaft mal ein ernstes Wort,Decke komplett runter,neue Deckensystem evt mit Beleuchtung wieder drunter.Dauert wahrscheinlich genausolange wie Einblasdämmung.Kannst ja auch nicht sicher sein wenn du zisch Löcher (Durchmesser mind 100 mm für den Schlauch)in die Decke kloppst,das es auch frei ist.Und die Löcher möchtest du ja auch wieder zu machen.Wird ne nette Optik.
gruß Paul

OceanixTS · #11 12.03.2009, 17:50

Für Styropor EPS 35 sind 224€/m³ plus Transport aufgerufen - obgleich keien Zulassung für so einen Einsatz...

Isoflock - habe ich ein Datenblatt hier, steht aber nichts von Brandschutzklasse oder so drauf. Und, es wird die Gefahr erwähnt, dass enthaltene Borsalze, die zur Konservierung gedacht sind, Feuchtigkeit leiten könnten. Was immer das heißt, habe ich Angst vor Flecken an der Decke in der Wohnung, dann lieber weiter ein paar Hunderter Heizung verballern als die Sch... neu zu machen... Isoflock - kein Preis. Kann man das selbst verarbeiten? Unter http://isofloc.de/einblasen.phtml
sieht das eher nach teurem Handwerk aus...?

OceanixTS · #12 12.03.2009, 17:54

Zitat:

fragst du ein Architekten.Einblassdämmung usw.hat auch Gewicht das nicht zu unterschätzen ist,Das Holz der Unterkonstruktion ist genauso alt wie die Decke.Spreche mit der Gemeinschaft mal ein ernstes Wort

Architekt - spricht auch von großer Lösung. In dieser WEG nicht durchsetzbar. Was interessieren die Leute in den mittleren Etagen die "kalten Köppe" der Endetage... Wir haben zudem hier Nachtspeicherheizungen (auch da darf ich keine Gasleitung in die Wohnung legen), sonst wäre mir das Thema auch eher egal...

Ich habe einen Beschluß herbeigeführt, der mir das Dämmen gestattet. Die Boden soll anschließend aussehen wie vorher. Optisch also völlig egal, Hauptsache, es bleibt keiner in meinen Löchern stecken...

Tragfähigkeit lt. Baugenehmigung aus den 50ern 572 kg / m²

Vor Kork, Sisal, Hanf und Wolle (klingt alles toll ökologisch) habe ich Angst, dass es mal schimmelt. Nicht bei uns (wir können ein Hygrometer ablesen) aber falls man die Wohnung mal vermietet - nutzen wir nur wenige Tage pro Woche, am Wochenende wohnen wir meist draußen im Grünen...

45meilen · #13 12.03.2009, 17:56

Ich habs mir damals von einer Firma machen lassen.
Die Firma brachte das Isoföoc und die Geräte mit.

OceanixTS · #14 12.03.2009, 17:58

Zitat:

Ich habs mir damals von einer Firma machen lassen.
Die Firma brachte das Isoföoc und die Geräte mit.

Wenn die Fläche größer wäre und nicht im 5. Stock ohne Fahrstuhl - wäre das wohl auch billiger. Günstigstes Angebot waren bisher 4.800 Euro netto und bei den etwa 30m² die noch zu dämmen sind, dachte ich alleine machen wird ne ecke billiger...

Picton16ft · #15 12.03.2009, 17:59

Sach ma wo wohnst du eigentlich, das klingt ja furchtbar mit deinen Pappenheimer-Nachbarn

OceanixTS · #16 12.03.2009, 18:03

Zitat:

Sach ma wo wohnst du eigentlich, das klingt ja furchtbar mit deinen Pappenheimer-Nachbarn

Hamburg... Eigentlich sehr nett, nur wenns ums Geld geht haben die Pfeffersäcke Stacheldraht in der Tasche, zudem sind viele Eigentümer über 80 und da stimme ich Ihnen zu, für sie rechnet es sich nicht. Die Erben verticken das dann meist und dann investiert der neue Eigentümer aber eben nur in sein Sondereigentum...

Von einer neuen Fassade (wir haben Klinker - Hohlmauerwerk) halte ich wegen den Schimmelproblematiken und den Kosten (die Wohnungen haben alle pro Zimmer ein Balkon - durchgehende Beton-Platte in die Zimmer - auch nix gedämmt...) auch nichts. Aber zum Dach hin müßte man was tun. Ausbau ist auch nicht drin, da ALLE zustimmen müßten - wird nix...

wolf b. · #17 12.03.2009, 18:13

Ich hatte vor ca. 20 Jahren das selbe Problem bei meinem alten Haus Bj. 16. Jahrhundert.
Fehlboden ca. 1 m Innenhöhe.
Da habe ich etwa 30 cm Isofloc einblasen lassen.
Das preislich im Rahmen, vor allem auch, da die Blasmaschine unten im Hof stehen konnte und ein langer Schlauch bis oben unter den Dachboden (etwa Höhe 4. Stock) reichte.

Die Dämmung ist bis heute sehr gut.

Micha Bl · #18 12.03.2009, 19:07

Zitat:

Zitat von OceanixTS

Wir haben zudem hier Nachtspeicherheizungen

Ich dachte die gibt es nicht mehr!

wolf b. · #19 12.03.2009, 19:17

Zitat:

Zitat von OceanixTS

Vor Kork, Sisal, Hanf und Wolle (klingt alles toll ökologisch) habe ich Angst, dass es mal schimmelt. ...

Aber gerade diese Materialien lassen Wasserdämpfe durch und neigen kaum zum schimmeln.
Isofloc ist übrigens mit irgendwas behandelt, was gegen Schimmel und Insekten schützen soll und trotzdem baubiologisch unbedenklich sein soll.

Die Wände isolierte ich übrigens auch mit Isoflock, wo dies möglich (Zwischenraum) war und ansonsten mit Platten aus einem Cocosfasermaterial.
Meine Mieter schafften es zwar, Schimmel in die Küche zu bringen, in der ich vorher 10 Jahre ohne jedes Problem lebte, aber diese Wände blieben alle schimmelfrei.

Onkel Egon · #20 12.03.2009, 19:25

Kannst Du nicht einfach den Dachboden von oben mit Dämmplatten isolieren?
Ein Beispiel : http://www.gutex.de/sanierung/index.html

OceanixTS · #21 12.03.2009, 22:47

Hat schon einmal jemand von Perlite gehört? Scheint das Material schlechthin zu sein, ist brandsicher und augenscheinlich gar nicht einmal so teuer...

Was haltet Ihr davon: PERLITE (PaidLink) (draufklicken)

@Micha

Zitat:

Ich dachte die gibt es nicht mehr!

In Hamburg gang und gebe, insb. hier in Eppendorf-Eimsbüttel-Harvestehude bis hin zur Neustadt (amn wollte halt die Kohleöfen los werden...) Die Kwh wird sogar noch subventioniert und kostet gegenwärtig 7c meine ich.

@ Onkel Egon

Zitat:

von oben mit Dämmplatten isolieren?

Leider nicht, das wäre ein Eingriff ins Gemeinschaftseigentum...

Aber dieses Perlit klingt verlockend:
Perlite
GewinnungPerlite wird aus vulkanischem Gestein hergestellt, indem er unter extremer Hitzeeinwirkung aufgeschäumt wird. EigenschaftenWärmeleitfähigkeit zwischen 0,050 und 0,055 W/mK (WLZ 050 - 055)
Perlite ist ein leichter, körniger Dämmstoff, ist unbrennbar, ungeziefersicher und durch Zugabe von Silikonen wasserabweisend. AnwendungPerlite eignet sich ausschließlich als Einblas- oder Schüttdämmung bei Hohlräumen und für Estrich als Ausgleichsschüttung.

Quelle http://www.profatec-ohg.de/infos/daemmstoffe_main.htm Danke für den Link übrigens!

mariot · #22 13.03.2009, 07:44

Das kenne ich eigentlich als Schüttung für Fermacell-Estrich Verlegeplatten, sieht aus wie Katzenstreu.
Damit habe ich mal vor 16 Jahren so ca. 60qm abgezogen und wollte dann am nächsten Morgen mit dem verlegen der Platten anfangen. Die heimisch Mietzekatze hat m,al nachgeschaut und wohl gedacht "Wahnsinn, das größte Katzenklo der Welt.........

" Hier ein bisschen pipi, da ein bisschen kaka und ich durfte die ganze Schei_e noch einmal machen

Aber das nur so am Rande

Das Zeug ist mir jedenfalls symphatischer als Verpackungsstyropor

Gruß Mario

wolf b. · #23 13.03.2009, 07:54

Perlite ja oder nein ist eine Gewichtsfrage.
Prinzipell ist es gut, aber auch nicht preisgünstiger und schwerer als Isafloc.

Akki · #24 13.03.2009, 08:39

Was habt ihr denn nun alle so für eine Einblasungen bezahlt??
Für mich steht das Thema nämlich auch grade an...

Thomas Hamburg · #25 13.03.2009, 08:52

Wegen WEG,

ich hab unserer Gemeinschaft damit gedroht, dass ich sie in Regress nehme, wenn sich der Wert unserer Wohnung drastisch senkt, wg. fehlender Dämmung. Der Hebel war/ist der Energiepass.
Nach WEG-Gesetz gibt es hierfür genug Möglichkeiten, einen ordnungsgemäßen Erhaltungszustand zu erwingen.
Und gibt es nicht Zuschüsse wenn Fenster und Deckendämmung zusammen durchgeführt wird?

Und bei Verlegung einer Gasleitung braucht man heute nicht mehr die volle Zustimmung der Miteigentümer

Also fleißig Mehrheiten sammeln, wie in der Politik.