#126
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Turning Finn
Ich habe wieder mal gebastelt. Kalt ist es, kleben geht nicht! Aber schweissen funktioniert, da heizt man ja per Definition...
Also habe ich einen Schweisskurs bei unserem Werkstattchef besucht (danke Arend) und Edelstahlbleche zusammengeschweisst. Danach danach habe ich das ganze mit dem BESTEN Kehlnahtschleifer auf dem Markt geschliffen und poliert (Gruss an die Kollegen in Bargau). Entstanden ist eine Finne, welche unten an Rascal kommt um Kurvenfahrt zu ermöglichen. Da der Plan einen ausgeprägten Flachkiel hat um surfbrettähnliche Gleitfahrt zu ermöglichen, benötigt man laut Konstrukteur auch eine Finne wie bei einem Surfbrett... Im Gegensatz zum Plan habe ich eine austauschbare Variante gebaut (Grundkontakt, Slipunfall,...), man weiss ja nie...
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#127
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Gedanke dazu (keine Kritik!): Was tust du für den Fall der Grundberührung? Schrauben mit Sollbruchstelle oder Nylonschrauben? Ich meine damit dir im Fall des Falles nicht der Boden ausreißt... Wie werden die Schrauben gegen eindringendes Wasser ins Holz/Laminat abgedichtet? Ich bin gespannt zu Deinen Ideen in diese Richtung.
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Gruß Peter
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#128
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Das habe ich mich gerade auch gefragt.
Wie wäre eine Art Steckeinschub, in das die Finne vom Heck her eingesteckt wird (a) und dann ein Bolzen o.ä. (b), der sie dann hinten vor dem rausrutschen sichert. Bei Grundberührung bricht der Bolzen an einer Sollbruchstelle und die Finne rutscht raus, ohne großen Schaden anzurichten. Funktioniert natürlich nur bei Vorwärtsfahrt
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#129
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Zitat:
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Gruß Peter
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#130
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Geile Ideen, Danke!
Ich habe mir überlegt, dass die Finne selbst die Sollbruchstelle ist (3mm Edelstahl). Es ist geplant, dass diese mit 4 Senkschrauben M6 auf eine extrem stabile Edelstahl-Sockelplatte geschraubt wird, welche unverrückbar im Binnenkiel eingelassen wird. Wenn ich die Finne kaputt fahre (was ich nicht hoffe), nehm' ich den Hammer und den Kehlnahtschleifer... wie neu!
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#131
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Wow! Tolles Projekt und perfekt überlegt gearbeitet! Respekt!
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#132
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Weiter geht's
Sooo, Winterpause vorbei!
Alle anderen haben schon wieder angefangen, da will ich auch dabei sein! Es geht nun mit der Seitenbeplankung weiter. Zuerst hat Rascal mal die ersten beiden Mahagonibrettchen anprobiert (Bild 1), dann wurde die erste Planke angepasst (Bild 2)
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#133
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Nachdem schon alles Vorbreitet war, wollte ich kleben. Ärgerlicherweise habe ich festgestellt, dass mir Ende letztes Jahr die Baumwollfasern ausgegangen sind! Nachbestellung vergessen (Bild 1).
Ich habe mich also im Haushalt umgesehen und bin auf eine unerschöpfliche Quelle von Verstärkungsfasern gestoßen, welche in vielen Haushalten zur Verfügung steht. Die Hinweise sind unübersehbar, z.B. auf dem Sofa, dem Boden, an Vorhängen. Idealerweise fällt die beste Erntezeit der Fasern exakt mit dem Beginn der Bootsbausaison zusammen. Man nennt das glaub ich „Mauser“, aber ich bin ja kein Botaniker... Die Ernte selber ist einfach (Bild 2) und mit grossem gegenseitigem Wohlbefinden verbunden! In kürzester Zeit hat man den Tagesbedarf zusammen. Ich bin nun in der glücklichen Lage, dass mir einerseits weisse Kurzfasern von Typ „Susita“ (Bild 3, rechts) zur Verfügung stehen, welche sich ausgezeichnet für Hohlkehlen eignen. Andererseits habe ich zugriff auf Langfasern vom Typ „Lux“ (in sehr grossen Mengen, Bild 3, links), mit welchen ich künftig alle strukturellen Verklebungen verstärken werde. Diese sind zudem schön Braun und passen ausgezeichnet zum Holz.
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#134
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Wer den Thread schon länger verfolgt, dem mag aufgefallen sein, dass ich zu einigermassen gründlicher Vorbereitung neige.
Deshalb habe ich erst einmal Probestücke geklebt unter Zugabe von „Susita“ und „Lux“-Fasern in verschiedenen Mischverhältnissen. Insbesondere beim Fasertyp „Lux“ erwarte ich sehr gute Festigkeitswerte, da die Fasern ausgesprochen lang sind. Morgen geht’s damit in der Firma auf den Zugprüfstand, um die Bruchkräfte zu ermitteln.
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#135
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Nach GfK (Glasfaserverstärkter Kunststoff) und CfK (Carbonfiberverstakter Kunststoff) ist KhK (meine Erfindung: Katzenhaarverstärkter Kunststoff) das erste nachhaltige Bootsbaumaterial. Die Ökobilanz von Rascal wird dadurch so enorm verbessert, dass selbst eine Segeljolle ein Klimakiller ist dagegen.
Das Bild zeigt die fleissigen Faserproduzenten
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#136
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Ich bin auf die Testergebnisse vom 2. April gespannt...
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Gruß Peter |
#137
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Ja, ich auch!
Insbesondere die "Susita"-Faser eignet sich besonderes, Hohlkehlen zu spachteln. Damit werde ich mein nächstes Selbstbauprojekt optimieren: Seglar von IKEA http://tv.yacht.de/video/Segelpremie...70cca3dda392f4
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Viele Grüsse, Oliver There is no reward in next life for not building a boat in this one! - Ken Bassett www.saint-monday.ch Geändert von jubilee (01.04.2012 um 20:47 Uhr)
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#138
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Kleine Fortschritte
Dieses Jahr hat nun nicht sehr produktiv gestartet, aber immerhin habe ich die Finne und die Bugverstärkung eingebaut.
Für die Finne werden 4 V4-Hutmuttern eingepresst und eingeklebt, sodass keine Feuchtigkeit eindringen kann. Ich habe mir auch Nylonschrauben besorgt, gute Idee von Kyrill. Ich muss nur noch kucken, ob das auch in Verbindung mit Loctite was wird, eine Schraubensicherung wird ja benötigt...
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#139
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Investiert
Als nächstes habe ich in eine gebrauchte Vakuumpumpe investiert.
Super Sache!!!! Ich übe nun allerdings schon ettliche Stunden damit, es ist zum verzweifeln. Hier das Protokoll der Trials and Errors bis jetzt: - Zuerst habe ich normales Malerkreppband und PE-Abdeckfolie (0.3mm) aus dem Baumarkt verwendet. Malerkrepp haftet schlecht auf dem Sperrholz, wesshalb das ganze nicht recht dicht wird. - Dann habe ich Qualitätsklebeband gekauft und mit der gleichen Folie versucht, das ist dicht und Funktioniert super, ich habe aber ewig gebraucht um alles abzukleben. - Also habe ich Vakuumdichtband (Doppelseitiges Klebeband) besorgt und die Dichtung schon vorbereitet. Nicht schneller, nicht Dicht. - Na dann, Lösung 2 hat ja geklappt, also alles scharf mit Epoxi. Das war ein Desaster: Nach 45min habe ich das angelierte Epoxi wieder Runtergekratz, weil alles schief gegangen ist, was schief gehen kann. Jetzt ist wieder alles geschliffen und vorbereitet und ich habe professionelle Folien und Klebebänder gekauft. Das funktioniert nun auch! Was jetzt noch nicht passt ist die Form der Planken. Wie lässt sich die Form der (Kraveel)-Planken bestimmen? Wie lässt sich die Rumpfform EINFACH auf Flache Bretter übertragen? Wie macht Ihr dass?
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Viele Grüsse, Oliver There is no reward in next life for not building a boat in this one! - Ken Bassett www.saint-monday.ch Geändert von jubilee (05.05.2012 um 11:48 Uhr) |
#140
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Hallo Oliver,
hier vlt. ein paar nützliche Hinweise: - verwende Tackytape (Vakuumdichtband) und Paketklebeband. - Vakuumfolie ist günstiger als ne dicke Baumarktfolie und wichtiger - strapazierfähig und dehnbar - immer Vlies verwenden, damit die Luft überall abgesaugt wird - ich würde auch Abreißgewebe verwenden (kannste mehrmals nutzen, genau wie Folie und Vlies) , denn das Epoxy durchdringt das Furnier - ein paar Tackerklammern mit Unterlegplatte helfen beim provisorischen fixieren, insbesondere an den Furnierkanten - trimmen mit Richtscheit/Oberfräse- Dichtband immer vorher aufbringen und die Folie schon unten befestigen - langsamen Härter verwenden - maximal zwei Furniere auf einmal - mehrere Absaugpunkte - eine Pumpe mit viel Volumen - Duct Tape bzw. Panzertape um zwei Furniere an den Stößen zu verbinden So zum anpassen der Planken würde ich dünne Sperrholzleisten verwenden, halt 4 Stück für ein Rechteck, die ich mit Tackerklammern befestige und somit die Form abnehme. Ich hoffe du verstehst was ich meine, das zu beschreiben ist nicht so leicht. Und zum feintuning nimm einen Einhandblockhobel
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Hier darf keine werbung stehen !! Geändert von sebastian_krueger (07.05.2012 um 20:00 Uhr)
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#141
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Zitat:
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#142
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Wie sagt der Volksmund?
An Pfingsten geht's am ringsten! Tatsächlich, STB ist nun beplankt. 6mm Mahagoni, ohne Dämpfen (wie der Plan vorausgesagt hat), ohne Tacker (dafür mit Vakuum) und passt ganz ordentlich. Für die erste Planke habe ich 2 Monate geübt, die 2. Planke hat dann 2 Wochen gedauert und die letzten 2 Planken waren dank Unterstützung von Claudia in 2 Tagen dran. Man lernt... Bild 1: Die Schablonen Bild 2: Planke 1 - 3 wurden vakuumiert (eher grenzwertig) Bild 3: Anprobe von Planke 3 Bild 4 und 5: Bei Planke 4 reicht die Reichweite der Zwingen, spart das Vakuum
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#143
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Grob geschliffen!
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#144
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Gehalst und getrimmt, wie beim Segeln!
Leider ist das übersetzten auf den anderen Bug nicht so einfach mit ein bisschen winschen zu erledigen, sondern mit dem hydraulischen Wagenheber. Bis vor kurzem konnte ich's noch hochheben... Getrimmt an der vorderen und hinteren Kante
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#145
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Meilenstein!
So, Backbord ist nun auch beplankt und grob geschliffen.
Sebastian hatte recht: Bei 6mm Plankenstärke kommt die Vakuumpumpe an ihre Leistungsgrenze. Desshalb habe ich den nötigen Anpressdruck auf dieser Seite mit weniger modernen Mitteln erzeugt. Die Planken habe ich diesmal mit dem althergebrachten Handhobel angepasst statt mit Elektrowerkzeugen. Sehr empfehlenswert! So leise, so sinnlich, so präzise! Hätte ich das doch früher gewusst! ich bin sehr zufrieden, auch wenn nun meine drei "Lieblingsbeschäftigungen" anstehen: schleifen, schleifen, schleifen.
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#147
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Zitat:
Aber nur mit einer scharfen und gut eingestellten Klinge . Wenn man(n) erstmal Schwielen an den Händen hat, bekommt man auch keine Blasen mehr . Gruß Björn |
#148
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So, das Kleidchen ist angezogen. Die Mahagonibeplankung ist fein geschliffen und fertig... Stunden später!
Leider ist damit auch mein Präzisionshobel wieder arbeitslos. Dafür muss ich jetzt rausfinden welche Pinsel / Rolle für die Beschichtung geeignet sind, denn mit Beizen und beschichten (siehe früher) wird's nun langsam ernst. Was ist zu empfehlen? Die billigen Laminierpinsel verlieren irgendwie zu viele Haare...
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#149
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Das einzig wahre sind die gelben Rollen von West, zwar sind sie in der Anschaffung teurer, im Endeffekt spart man aber, da sie sehr dünn sind und wenig Materialmaufnehmen.
Beizen würde ich nur mit Schwamm Gruß Sebastian
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Hier darf keine werbung stehen !! Geändert von sebastian_krueger (10.07.2012 um 14:12 Uhr)
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#150
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Sebastian hat recht! Sebastian hat immer recht!
Ich habe es gleich ausprobiert und im Unterwasserbereich probegebeizt (mit schwamm). Dort, wo später der Unterwasseranstrich drüber kommt. Dabei habe ich gemerkt, dass die Tackerlöcher vorher gescheiter gefüllt werden sollten (wurde schon mal erwähnt von Sebastian oder Kyrill). Heute nochmals von Hand geschliffen und gerollt (WEST-Rollen). Wunderbares Arbeiten! Wenn's trocken ist, kann man beurteilen, ob eher Mahagoni oder Mahagoni hell gebeizt werden soll.
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